18.09.2015 – Vom Bryce Canyon nach Las Vegas

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Letzter Reisetag. Der Morgen im Bryce Canyon ist kalt. Richtig kalt. Wir haben über Nacht im Zimmer weder Klimaanlage noch Ventilator angehabt. Und ich habe mir bei meinen Cargo-Pants erstmalig die Hosenbeine via Reißverschluss angeflanscht.

Das Frühstück ist gut und wir speisen ausgiebig, wohl wissend, dass es für einige Zeit keine Möglichkeit für eine preiswerte Mahlzeit geben wird. Um neun Uhr sind wir auf der Straße und fahren im Bryce Canyon National Park zum Sunrise Point. UTA5324.jpgWir sind nicht die einzigen, wie wir schon einige Male festgestellt haben. Es gibt zwar einen Shuttle Bus, aber wir vertrauen auf unser natürliches Glück und ergattern noch einen der wenigen Parkplätze. Dann Jacke zumindest eingepackt und ab auf den Queens Garden Trail. Dieser führt in Windungen bis zur Talsohle durch die gelblich-weißen-roten Felsen. UTA5328.jpgBesonders interessant finde ich es, wenn die Felsen nicht im direkten Sonnenlicht stehen, sondern von ihren Kollegen von hinten angeleuchtet werden. UTA5360.jpgVom Queens Garden Trail geht es weiter auf den Navajo Trail (insgesamt ca. 1,3 Meilen), UTA5353.jpgwelcher über die Talsohle bis zum Aufstieg zum Sunset Point führt. Durch eine enge Schlucht geht der Weg.

UTA5393.jpgNatürlich immer bergauf. Und da macht es sich schon bemerkbar, dass wir uns in 2500 Metern Höhe befinden.

UTA5408.jpgEs laufen uns immer wieder andere Wanderer über den Weg, aber eindeutig erkennen kann man die Franzosen. Sie schnattern vor sich hin, klettern in die Bäume etc. Meine Meinung dazu behalte ich jetzt mal lieber für mich. Wieder oben angekommen und ein paar Minuten unter dem Sauerstoffzelt geht es schon besser. Hosenbeine abgezippt und Flip-Flops an. Freiheit.

Die erleben die Teilnehmer an der “Reit-Safari” wohl auch, wenn sie auf den vermutlich lammfrommen Gäulen hintereinander herzockeln. Das Glück der Erde liegt auf dem Rücken der Pferde. Und das ist auf manchen Gesichtern zu sehen.

UTA5438.jpg

Da wir uns für den Nachmittag mit Yvonne verabredet hatten und noch einiges an Weg vor uns lag, besuchten wir NUR noch einen weiteren Viewpoint und machten uns auf die Piste nach St. George. UTA5441.jpgSo einige Sehenswürdigkeiten ließen wir links liegen, bis wir zum Zion National Park kamen. UTA5444.jpgVergessen waren alle guten Vorsätze, als die schieren Felswände vor dem stahlblauen Himmel vor uns auftauchten. An einigen Turnouts musste ich einfach anhalten und das eineUTA5465.jpg UTA5449.jpg Foto UTA5463.jpgschießen, obwohl wir nur einen Stop eingeplant hatten.

Der Zion National Park wird im Süden von einer Durchgangsstraße durchzogen, welche der Allgemeinverkehr üblicherweise von Ost nach West (oder umgekehrt) nimmt. Eine Stichstraße führt von dort aus in das eigentliche Zion Valley, welches seit einiger Zeit NUR NOCH mit Shuttle-Bussen befahrbar ist wegen des großen Andranges.

Auf der Ost-West Route durchfährt man zwei Tunnel. Diese wurden so knapp in den Felsen geschlagen, dass dieser schon früher für Wohnmobile der Tunnel gesperrt wurde, weil nicht zwei nebeneinander passten. Heute wird das ganze restriktiver gehandhabt und es darf grundsätzlich nur in einer Richtung befahren werden. Ranger regeln den Verkehr und es bilden sich lange Schlangen, bis man in den Tunnel einfahren darf.

Aber wir hatten noch etwas anderes vor. Vor dem zweiten Tunnel (aus Richtung Osten kommend) führt ein Trail zum Canyon Overlook. Und da sich meine Göttergattin ja so hervorragend an die Höhe gewöhnt hat, musste sie ihre neu erworbene Fähigkeit mal ausgiebig testen. Kurz bevor der Weg in die Berge beginnt, begegnen uns unüberhörbar drei deutsche jüngere Frauen, ich habe sie mal in Anlehnung an den Arches National Park die “three gossips” getauft. Sie wollten wissen, wie gefährlich der Weg sei. Als wir ihnen versicherten, dass wir ihn in Flip-Flops laufen, trauten sie sich dann auch.

UTA5468.jpgDer Weg führt über einen teilweise schmalen Bergpfad an Schluchten UTA5478.jpgvorbei bis zum Ende des Weges, wo man einen tollen Überblick über das Tal hat, UTA5488.jpgwelches man anschließend mit dem Auto befährt. Zurück geht es über den gleichen Weg UTA5496.jpgund da kann man dann auch mal sehen, wie gut sich Karin an die Höhe gewöhnt hat. UTA5498.jpgDas Lächeln sieht doch keinerlei gequält aus?

UTA5491.jpgWieder zurück geht es durch den zweiten Tunnel, dann durch das Tal und schließlich durch Springdale, den angrenzenden Ort, welcher mittlerweile zu einer riesigen Tourismusmaschine ausgebaut wurde. Schnell weg hier.

Gegen 17 Uhr schlagen wir bei Yvonne auf, die schon verzweifelt nach meinem Blasebalg zum Sensor reinigen angefragt hatte für ihre Kamera.

Kurz nach 18 Uhr verlassen wir sie und düsen kurz zu Costco, um zu tanken und etwas für den Bauch zu tun. An der ersten Zapfsäule nimmt er meine Amex-Karte nicht (übrigens ist Amex die einzige Kreditkarte, die dort akzeptiert wird). Also gehen wir erstmal rein. Karin schaut noch nach einer Maui Jim Sonnenbrille und wird fündig. 95,70 USD für das Lilikoi-Modell, als Originalpreis mit 300 USD steht noch drauf. Total happy besorgen wir uns was für die Kauleiste. Übrigens kostet dort eine 18” Pizza 9,95 USD. Im Bryce Canyon im Schnellimbiss zahlt man für eine 15” Pizza ca. 25 USD. Ungefähr gleich belegt. Wir starten einen zweiten Versuch an einer anderen Zapfsäule. Diesmal funktioniert es und wir sind erfreut: 2,299 USD / Gallone. Das ist der billigste Sprit, den wir in diesem Urlaub getankt haben, an den umliegenden Tankstellen kostet es lockere 50-60 Cent mehr.

Wir fahren in die Dunkelheit hinein, das Navi nennt uns eine Ankunftszeit von 8.50 Uhr. Könnte knapp werden. Ach ja, hatte ich schon erwähnt, dass wir noch eine Verabredung mit “The Walking Company” haben? Karin hatte dort mehrere Paar Schuhe (im Sonderangebot, halber Preis) online bestellt und die Firma war nicht in der Lage gewesen, uns die Schuhe direkt nach Moab zu schicken. Mehrere Telefonate später waren zwei Paar Schuhe plötzlich nicht mehr lieferbar und wir entschlossen uns, die Pakete in ein Ladengeschäft liefern zu lassen. Zumindest das klappte. Dann noch kurz die sieben Meilen ins Hotel. Übrigens bekamen wir exakt das gleiche Zimmer wie schon vor vier Wochen.

Geschafft.

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