25.08.2013 – Waipio Valley, Waimea, Mauna Loa

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Lieber Sonnenaufgang, heute habe ich leider kein Foto für Dich (wär ja auch langweilig für die Leser/innen des Reiseberichts).
Obwohl noch gut ein Dutzend anderer Ziele auf unserer ToDo-Liste standen, entschlossen wir uns, dem Nieselregen zu entfliehen und gen Norden zum Waipio-Valley zu fahren. Was es damit auf sich hat, dazu später.
Auf dem Weg nach Norden liegen so einige Beachparks, aber wir stoppten nur am Kolekole-Park, welcher von Surfern wegen seiner Brandung gerne genutzt wird._D708800.jpg

Aber so ganz ohne Pausen kamen wir dann doch nicht an unserem ersten Tagesziel an: Am Straßenrand fielen uns immer wieder Sträucher auf, die ihre zitonengroßen gelben Früchte achtlos auf die Straße geworfen hatten. Weise geworden durch diverse Besuche auf dem Farmers Market identizierten wir die Früchte als Guaven, welche auch in Deutschland durch ihren leckeren Saft bekannt sind. Also Obst pur, Natur pur und just for free.

Aber dann ging es los: Das Waipio Valley lag vor uns. Üblicherweise wird der Sonnenschein dort nur in sehr kleinen Portionen verteilt, so dass uns der graue Himmel nicht wunderte. Das Valley ist in den letzten Jahrzehnten ein Zufluchtsort für Aussteiger geworden. Die einzige Straße, die hinunter führt, zeigt einerseits zum Strand, andererseits ca. eine Meile ins Innere des Tals.

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Sie ist zwar auch weiter befahrbar, aber dann als Privatstraße und das wird von den Hiesigen nicht gerne gesehen. Aber das eigentliche Abenteuer stellt der Weg nach unten dar: 25% Steigung, nasse, einspurige Straßenführung mit dem Abgrund auf der einen Seite, zuweilen Gegenverkehr und ein Straßenzustand, der einem die Tränen in die Augen treibt, da kommt erst richtig Spaß auf. Für normale PKW ein absolutes NoGo, fühlten wir uns mit unserem 4WD-Jeep allerdings richtig aufgestellt. Zumal wir früher schonmal mit einem Pickup-Truck ins Innere des Tals gefahren waren. Aber diesmal stand auch noch der Strand auf dem Plan und das bedeutete nochmal einige heftige Wasserpfützen und Riesenschlaglöcher extra. Gut, dass wir keine Milch dabei hatten, die hätten wir am Strand dann als Schlagsahne genießen können. Oben am Eingang der Straße warnte uns auch noch der Veranstalter der geführten Touren, wie gefährlich es denn wäre…

Der Strand war wunderschön, ebenso die anschließende Fahrt durchs Tal und auch den an diesem Tag recht harmlosen Fluss.

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Den Weg nach oben bewältigte unser Jeep so locker, als hätte er nie etwas anderes getan. Kein Wunder, bei einem 3,6L-Motor._D708823.jpg

Weiter ging es ca. 15 Meilen nach Waimea, dem Herz des Hochlandes und der zentralen Stadt der Parker-Ranch. Wusstet Ihr, dass die Parker-Ranch eine der größten Ranches in den USA ist? Vor vielen Jahren hatten wir mal das Glück, am 4. Juli ein Rodeo mitzuerleben, einfach toll.

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Heute waren wir nur auf der Durchreise, denn es ging direkt weiter auf die Saddle-Road (die wir vor einigen Tagen zwecks “Besteigung” des Mauna Kea von der anderen Seite schonmal befahren hatten). Das Hochland von Big Island ist reines Ranch-Land und erinnert durchaus an diverse Staaten im Westen der USA.

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Diesmal war der Schwester-Vulkan das Ziel, der nur wenige Meter flachere Mauna Loa. Obwohl er fast genauso hoch ist wie sein Pendant, sieht man diesem Schildvulkan die Höhe nicht an, da er wesentlich weniger steil ist und sich die Landmasse auf eine riesige Fläche verteilt. Dementsprechend ist auch die Straße nicht steil, sondern zieht sich recht “gemütlich” am Hang des Berges hinauf. Am Ende erwartet einen auch nicht ein Pulk von Observatorien, sondern nur ein paar Wetterstationen. Asphaltiert ist sie zwar (zu großen Teilen auch ganz neu), aber die letzten Meilen sind in einem echt üblen Zustand. So beschlossen wir dann, auf 3162 Meter (Danke an das GPS an der Kamera) einfach anzuhalten und auf den Sonnenuntergang zu warten. Was sich als echter Glücksgriff herausstellte, da wir die ganze Zeit die einzigen waren, die diese Idee gehabt hatten. Und wir wurden nicht enttäuscht. Der Himmel wurde in ein Meer von Farben getaucht, einfach super. Auch wenn wir die Sonne nicht hinter dem Horizont, sondern “nur” hinter dem nächsten Lava-Haufen untergehen sahen, es war ein unvergessliches Erlebnis.

Blick auf den Mauna Kea
Blick auf den Mauna Kea

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