Ich könnte wieder anfangen mit “Regen in Hilo”. Aber das ist 20 Meilen entfernt. Aber hier hat es zum Frühstück dermaßen gegossen, dass wir sogar unsere Frühstücksmöbel 20 cm weiter nach hinten verlegen mussten:
Aber wie so oft üblich, nach kurzer Zeit ist es vorbei. Ziel des heutigen Tages war es, endlich mal die Straße 130 bis zum Ende durchzufahren. Eigentlich war es in früheren Zeiten eine Straße, die an der Küste entlang bis zum Volcano National Park führte. Bis dann diverse Lavaflüsse sich einfach über die Straße den Weg bis ins Meer suchten. Dass die Straße darunter gelitten hatte, war noch das geringere Übel, da die Lava über der Straße zu einer Touristenattraktion geworden ist. Viel schlimmer erging es den Haus- und Landbesitzern, deren Gebäude und fruchtbare Erde jetzt meterhoch unter Lava begraben ist. Das Land gehört ihnen noch, sie könnten sogar noch darauf bauen. Aber welche Hausratversicherung deckt schon Schäden durch Lavafluss ab?
Aber fangen wir vorne an. Auf den ca. 4 Meilen von unserer Hütte auf der Maku’u Road haben wir mal ein wenig links und rechts geblickt und dieses malerische Gebäude abgelichtet. Schätze, es gehört zu den preiswerteren Vacation Rentals 😉
Dann nach links auf die 130 und bis zum Ende durchfahren. Ach ja, vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass wir den Tag zu einem sportlichen Event erklärt hatten, zumindest ich: Wir mussten am Abend gegen 19 Uhr den Jeep abgeben bzw. volltanken lassen. Und da ich nicht gerne Geld verschenke, fahre ich die Karre gerne so leer wie möglich. Was in krassem Gegensatz zur mangelnden Risikobereitschaft meiner Göttergattin steht, welche wenig Vertrauen in die Anzeigen eines Autos hat. Also, als wir losfuhren, zeigte die Anzeige DTE (Distance to empty) noch ca. 80 Meilen an. Mehr als genug.
Am Ende der Straße 130 dann Lava über der Straße, einige Häuser, neugebaut von mutigen Einwohnern.
Zurück ein Stück aus der Sackgasse und auf nach Kaimu, einer Aussteiger Community, die das Touristengeschäft für sich entdeckt hat, ohne sein Flair aufzugeben. Entsprechend sehen auch die Gefährte teilweise aus.
Von dort aus geht ein Trail über schwarze, von der Sonne erhitzte Lava bis zur Küste, dem (New) Kaimu Black Sand Beach. “New” deshalb, weil vor vielen Jahren (ich habe es selbst 1987 noch anders erlebt) dort noch ein wunderschöner mit Palmen gesäumter schwarzer Lavastrand lag. Nach einem Vulkanausbruch 1990 ist das Land jetzt praktisch tot und man versucht, dort wieder Palmen anzupflanzen, um den alten Spirit des Strandes wieder aufleben zu lassen.
An der Küste wilde Wellen, die an den schwarzen Strand schlagen. Einige wenige “Wassersportler” sind im Nass unterwegs.
Zurück in der Community und wieder auf die Straße, die Kalapana – Kapoho Road (137). Abgesehen davon, dass sich malerische Ausblicke
mit Tree-Tunnels abwechseln,
gibt es ab und zu noch ein paar Besonderheiten, an denen der uneingeweihte Hawaii-Reisende doch schnell mal vorbei fährt. Da sei als erstes die namenlose Bucht (zumindest bei Google, die Einheimischen nennen ihn Kehena Beach) genannt, die von einem Turnout eigentlich nicht einsehbar ist und zu der ein steiler Weg hinunterführt.
Unten dann wilde Wellen in jeder Richtung, Boogie-Boarder und mit der Kleiderordnung wird es hier auch nicht so eng gesehen (ohne Foto).
Na ja, und die eigentlichen Aussteiger dürfen auch nicht fehlen:
Hatte ich schon erwähnt, dass an diesem schönen Strand das Wasser nicht nur von vorne in Form von Gischt, sondern auch von oben in Form eines kräftigen Schauers runterkam? Hätte ich nicht die Kameratasche dabei gehabt, hätte ich das ganze auf meinem “Beobachterfelsen” einfach ausgesessen, aber so verzogen wir uns für ein paar Minuten unter ein paar Felsen.
Auf nach oben und weiter auf der Straße, welche von Burgen und Schlössern gesäumt wird. Wie? Glaubt ihr nicht? Schaut her:
Über so ein Luxus-Appartment in einer solchen Gegend hätte sich jeder Raubritter gefreut. Aber wir fuhren nur dran vorbei (kann man als Vacation Rental übrigens mieten, diese Hütte) und zu unserem Lieblings-Tournout, den schon unsere Kinder zu einem solchen erkoren hatten:
Dort schön Mittagspause machen, ein wenig Honus beobachten und dann einen Blick auf die Tank-Restanzeige werfen, wo noch 40 Meilen angegeben wurden. OK, zurück marsch, marsch. Bis Pahoa sollte es reichen.
Auf der 130 noch ein kurzer Stop an der Star of the Sea Painted Church, die das Glück hatte, vor dem Lavafluss von 1990 mittels Tieflader gerettet zu werden.
Auch die Blumen ringsherum ließen meinen Auslösefinger nicht ruhen:
OK, jetzt aber wirklich ab nach Pahoa (dort gibt es eine Tankstelle). Die Tankrestanzeige schwankte zwischen 50 Meilen und 30 Meilen. Und dann ging es (nach insgesamt 9 Meilen Fahrt) doch auf “Fuel low” runter. Da dachte selbst ich, dass ich es nicht mehr bis Hilo zum Flughafen schaffen würde. Also in Pahoa für 5 USD Sprit getankt (4,159 USD/Gallon) und gemächlich bis Hilo gedackelt. Nochmal kurz im Shoe-Shop vorbei, wir waren ja schon so lange nicht mehr da, ebenfalls “kurz” beim Walmart reingesprungen und, weil noch Zeit war, zum Farmers Market, da uns die Papayas ausgingen. Eigentlich waren die Stände ja schon geschlossen, aber die Dame erkannte uns wieder und bat einen ihrer Söhne, nochmal ein paar Kisten zu holen: 15 Papayas für 3 USD, 2 Beutel Tomaten für 4 USD und ein Bündel Apple-Bananas für 2 USD. Verpflegung für die nächsten Tage gerettet.
Den Flughafen erreichten wir mit 30 Meilen Restlaufzeit im Tank, also meeehr als genug. Die Dame dort war so freundlich, uns unseren Jeep einfach nur aufzutanken und den Kontrakt umzuschreiben, alles in Butter.
Auf nach Hause, unsere Hütte wartet schon auf uns.
Gute Nacht zusammen.
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