05.05.2019 – Fahrt von Los Angeles nach Las Vegas

Wie üblich schlug das Jetlag zu. Ich erinnere mich nicht an die genaue Uhrzeit, aber es war noch dunkel draußen. Aber man kann die Zeit gut für den Reisebericht und das Sichten der (paar wenigen) Fotos nutzen.

Und dann haben wir ein Ritual: Bevor es aus der Stadt der Engel in irgendeine Himmelsrichtung weitergeht, “gönnen” wir uns einen klitzekleinen Ausschnitt der riesigen Stadt. Mal sind es die Strände, mal das Griffith Observatorium. Diesmal lag unser Hotel in der Nähe von Long Beach, also besuchten wir die gute alte Queen Mary.

 
Die Koffer waren gepackt und eingeladen (wie, zeige ich demnächst mal) und wir starteten Richtung Nordosten nach Las Vegas. Auf dem Weg der unvermeidliche Einkauf im Walmart – Getränke, Snacks, eine Kühltruhe, Campingstühle und was man so an Kleinkram noch braucht.

Die Straßen waren am Sonntag Morgen so frei, wie ich sie in LA noch nie erlebt habe.

In Victorville machten wir noch einen kurzen Stop. Einerseits, um meiner Mutter einen Costco zu zeigen – die auch ob der Größe schier erschlagen war – andererseits, um hier restliche Vorräte und den Tankvorrat zu ergänzen.

Nächstest Ziel war eigentlich Primm, weil ich in der dortigen Outletmall ein paar Kleidungsstücke erwerben wollte, die ich nur dort bekomme in einem Laden namens Vanity Fair. Aber dank des klugen Mr. Google fanden wir schon vorher raus, dass es den Laden dort nicht mehr gibt und er das südliche Las Vegas umgesiedelt war. Hoffentlich.

Die Fahrt ging durch die Wüste, Felder von Joshua Trees säumten den Weg. Und sie sahen so aus, als hätten sie Knospen und würden gleich blühen. Habe ich noch nie gesehen.

An einer Raststätte versuchte ich dann, mit dem Tele etwas näher heranzukommen. Klappte nicht so richtig, aber ich weiß, wo wir noch weitere dieser Pflanzen in den nächsten Tagen zu sehen bekommen.

Dann kam Las Vegas in Sicht. Die Stadt ist mittlerweile riesig geworden, hauptsächlich hat sie sich in alle Himmelsrichtungen als Wohnstadt für die Mitarbeiter/innen der Casinos ausgedehnt.

Überall fieberhafte Bautätigkeit.

Und die üblichen Easy Rider dürfen auch nicht fehlen.

Unser Hotel liegt im Südosten von Las Vegas, in einem Vorort namens Henderson. Hier waren wir schon ein paar Male abgestiegen. Ein sauberes Hotel mit freundlichem Personal und gutem Frühstück.

Meine Mutter bekam ein schönes großes Zimmer, wir als Upgrade eine Suite.

Angekommen, waren die unsere Batterien leer und wir begannen mit einem zweistündigen Matratzenhorchdienst.

Als wir wieder so einigermaßen unter den Lebenden waren, war es mittlerweile 18 Uhr geworden und die Sonne neigte sich dem Horizont zu. Wir beschlossen, noch zum Hoover Dam zu fahren und dort den Sonnenuntergang/Abend zu genießen. Da meine Göttergattin darauf bestand, dass ab 17 Uhr dort alles geschlossen und gesperrt ist, fuhren wir auf den Parkplatz des Stateline Casinos (hat mitterweile den Namen Hoover Dam Lodge), packten unsere Campingstühle und die Kühlbox aus dem Auto und ließen ganz in Ruhe den Abend ausklingen.

 
 
 
Als es dann dunkel geworden war, ließ mir der Staudamm keine Ruhe. Wir fuhren also doch noch in Richtung des Dammes und standen dann wie üblich vor der Security. Ich äußerte meinen Wunsch, fotografieren zu dürfen. Und auch wenn der Walkway über die Autobahnbrücke nach Arizona wirklich gesperrt war ab 17 Uhr, so durften wir doch zumindest über den Hoover Dam fahren. Was wir nach einer kurzen Inspektion unseres Wageninneren auch taten und ich dort zum ersten Mal Aufnahmen des Dammes bei Dunkelheit machen durfte.

 
Auf dem Weg zurück machten wir noch einen Abstecher durch Boulder City, was uns früher schon als gemütliches Nest aufgefallen war. Und ist denn heut schon Weihnachten? Alle Bäume der Hauptstraße waren mit Lichterketten umwickelt.

Nach einem kurzen Fotostop ging es aber dann wirklich nach Hause. Total platt, aber glücklich. Der Urlaub hat begonnen.

01.11.2016 – Hoover Dam – Lake Mead

Viva Las Vegas. Auf zum Zocken, Gamblen, was das Zeug hält.

Ach nee, dafür sind wir nicht die Typen. Die City ist zwar nett und hat riesiges Flair, aber auch drum herum gibt es auch so einiges zu sehen. Und das wollen wir jetzt erkunden.

Der Morgen begann mit einem schönen Sonnenaufgang direkt vor unserem Hotelfenster.

CA61302.jpgDas Frühstück war gut, aber wir haben in den vergangenen Tagen auch schon besseres erlebt. Erstes Tagesziel für heute: Auto umtauschen. Der besten Automechanikerin von allen war aufgefallen, dass sich im Reifen rechts vorne eine schadhafte Stelle befand, die bis auf den Stahlgürtel durchblicken ließ. Abgesehen davon, dass dies natürlich ein Sicherheitsrisiko darstellt (besonders, wenn man noch ins Gelände will), ist es auch ein willkommener Grund, den Wagen loszuwerden. OK, er war riesig groß, fuhr sich gut, aber ich bin mit dieser weichgespülten Karosse nie so richtig warm geworden.

Im Angebot waren bei Hertz ein Hyundai Santa Fe (den hatten wir doch schonmal abgelehnt) und ein Ford Explorer. Passt. Also Sachen umgeladen (nichts vergessen? Wo ist meine Lesebrille Nr. 2?) und weiter im Plan. Wir hatten nichts mehr zu essen, also Schuhe kaufen. Und oh Wunder, wir landeten in der gleichen Mall wie letztes Jahr. Und wurden fündig. Aber da man von Schuhen bekanntlich nicht so richtig satt wird, sprangen wir noch beim Walmart rein und deckten uns mit essbaren Dingen ein.

Dann aber ab in die Pampa. Den Hoover Dam hatten wir vor vielen Jahren, also im analogen Fotografiezeitalter zum letzten Mal besucht, Zeit zum Digitalisieren. Auf dem Weg ein Nevada Welcome Center

CA61307.jpgmit einer sehr freundlichen Dame, die Karin mit Infos überfrachtete, während ich meine Augen durch Schließen gegen das grelle Sonnenlicht schützte. Plötzlich laute Rufe. Ein Bighorn-Schaf trabte munter über den fast leeren Parkplatz und bewegte sich in Richtung Hauptstraße. Für einen guten Schuss (mit der Kamera natürlich) schon viel zu weit weg. Dann kam eine andere Dame aus dem Visitor Center gelaufen und meinte, in einem Park, 1. Rechts, dann 1. links und 2 Blocks weiter würden sich die Viecher häufig aufhalten. Dort schmeckt das Gras besonders grün.

CA61327.jpgUnd richtig, eine kleine Herde graste friedlich vor sich hin. Und Mr. Chef Bighorn kam dann auch dazu und berichtete freudestrahlend und mit stolz geschwellten Hörnern von seinen Abenteuern.

CA61322.jpgEcht Schaf.

Zum Hoover Dam sind es dann ungefähr 20 Meilen, durch Boulder City hindurch. Die Dame am Visitor Center hatte uns empfohlen, am Fuß der Brücke einen kostenlosen Parkplatz zu nehmen und dann auf die Brücke zu laufen. Früher (ich muss ab und zu auf die alten Zeiten zurückkommen) war die einzige Verbindung nach Arizona in der Gegend die Straße über den Damm. Aufgrund des erhöhten Verkehrsaufkommens hat man in luftiger Höhe eine Wahnsinnskonstruktion errichtet, die Mike O’Callagan und Pat Tillman Memorial Bridge.

CA61339.jpgUnd von der Mitte der Brücke hat man den besten Blick auf die Staumauer.

CA61331.jpgUnd sogar meine nicht so ganz schwindelfreie Gattin traute sich auf die Brücke.

CA61337.jpgGut, dass das Geländer so stabil war.

CA61335.jpgWieder zurück fuhren wir über den Staudamm drüber (ist eine Sackgasse, die Durchgangsstraße wurde dicht gemacht) und suchten uns einen der kostenlosen Parkplätze rund um den Dam. Direkt am Visitor-Center und in direkter Nähe gibt es noch ein riesiges Parkhaus und mehrere kostenpflichtige Parkplätze (10 USD). Dort mit tollem Blick auf den Damm

CA61368.jpgerstmal Pause gemacht CA61340.jpgund dann über den Damm runtermarschiert.

CA61365.jpgDie üblichen Fotos gemacht wie allen anderen Touris

CA61349.jpgCA61361.jpgCA61364.jpg CA61362.jpgund am späten Nachmittag so langsam in Richtung LV.

Da wir gerade die Grenze nach Nevada passiert hatten, durfte natürlich das erste Spielcasino nicht fehlen.

CA61371.jpgRechts ging es zur Lake Mead National Recreation Area ab, die wir dank unseres Passes kostenlos betreten durften. Neben der Marina und Bootrampe ging es in die Pampa, wo wir die Geländefähigkeit unseres Explorers ausprobierten. So standen wir dann auf einer kleinen Halbinsel, schauten auf den See und die Berge, die so langsam in der Abendsonne leuchteten.

CA61375.jpgJetzt hatte ich das Gefühl, im Urlaub angekommen zu sein.

Und nicht nur die Berge leuchteten. Auch das Auto und meine Göttergattin strahlten. Mal sehen, ob ich das Foto an Ford verkaufen kann.

CA61373.jpgGegen die Sonne noch einen Cholla Cactus und die grünen Sträucher aufnehmen.

CA61369.jpg CA61380.jpgWährend ich mit der Kamera eine Zeitrafferaufnahme laufen ließ, schaute Karin den Boatern zu, wie sie versuchen ihre Boote ins Wasser zu lassen, ohne dass der Motor absoff.

CA61374.jpgDie Sonne ging unter und wir begaben uns, ohne weitere Shopping-Erlebnisse mitzunehmen, ins Hotel.

Wieder ein toller Tag.