09.10.2018 – Kings Canyon

Für heute steht der Kings Canyon Nationalpark auf dem Plan. Der Park befindet sich ca. eine Autostunde östlich von Fresno und liegt angrenzend an den Sequoia Nationalpark. Wir waren schön öfters durch den Sequoia gefahren wegen der Mammutbäume, mussten aus Zeitgründen aber immer den Kings Canyon außen vorlassen. Das sollte sich ändern. Die Fahrt ging zuerst durch eine landwirtschaftlich genutzte Ebene, dann langsam in die Berge, so wie man es vom Yosemite auch gewohnt ist.

Kurz hinter dem Parkeingang gibt es das Visitorcenter. Von dort aus kann man eine ca. 2 Meilen lange enge Straße zum Panoramic View herauffahren. Hier hat man einen tollen Überblick über den Park.

Nächster Haltepunkt ist die “Grants Grove”. Diese wird von den meisten Besuchern des Kings Canyon noch angefahren, weil sie keinen großen Umweg erfordert. Hier stehen einige der größten Bäume der Erde, unter anderem der “General Grant”. Auf dem Weg dahin kamen wir doch ein wenig ins Staunen, als uns ein aus Deutschland bekannter Flixbus über den Weg lief. Offensichtlich versucht sich die Firma auch in den USA als Konkurrenz zu Greyhound. Ob man wohl Fahrten aus dem Ruhrgebiet direkt in den Kings Canyon buchen kann?

In der Grove macht man einen kleinen Rundweg und kommt aus dem Staunen nicht mehr raus. Viele Meter ragen die uralten Riesen in den Himmel, stellenweise angegriffen durch Feuer. Wobei wir lernten, dass Feuer für das Überleben dieser Spezies lebenswichtig ist. Die Rinde ist relativ resistent, was dazu führt, dass bei Waldbränden die kleineren Bäume rund um die Sequoias abbrennen, was wieder Luft und Platz gibt für neue Mammutbäume.

Hier wurde wohl auch der Begriff des Walk-in-Trees erfunden.

Danach ging es in den eigentlichen Canyon. Vor über 30 Jahren waren wir schon einmal dort gewesen, aber die Erinnerung war komplett verblasst. 30 Meilen zieht sich die Straße in die Schlucht, zuerst gewunden ins Tal, dann am Fluss entlang.

Am Grizzly Fall machten wir Picknic (und natürlich Fotostop),

dann ging es weiter zu den Roaring River Falls, die leider schon komplett im Schatten lagen.

Kurz vor Ende der Schlucht wollten wir dann noch ein wenig laufen. Der Zumwalt Meadow Trail bot sich an. Woher der Name kommt, müsst ihr selbst googlen.

Der Weg führt – wie der Name schon sagt – an der Zumwalt Meadow entlang, immer mit Blick auf die steilen Felsen oder am Fluss mit wunderbaren Spiegelungen derselbigen im Wasser.

Der Rundweg selbst war gesperrt, so drehten wir irgendwann um und machten uns auf den Rückweg. Die 30 Meilen zum Visitorcenter brauchen ihre Stunde und die Sonne ging langsam unter.

Der sternenklare Himmel erweckte den Wunsch, die Milchstraße zu fotografieren. Der Panoramic Point von heute morgen bot sich an. Wir erreichten ihn kurz vor Sonnenuntergang und konnten so das Abendrot noch fotografieren.

Leider zeigte meine Sternen-App, dass die Milchstraße in der komplett falschen Richtung stehen würde. Also verließen wir den Aussichtspunkt und machten uns auf die Straße zum Hotel. Das würde auch noch wenigstens eine Stunde dauern. Auf dem Weg (es wurde schnell dunkel) nutzten wir noch einen Turnout für den Versuch, die Milchstraße zu erhaschen. Leider überstrahlen die Lichter der Städte einiges.

Gegen 21 Uhr waren wir dann im Hotel und ließen uns nur noch in die Betten fallen.

24.10.2016 – Sequoia Nationalpark

Auch heute war die Nacht zu früh zu Ende. Aber das macht nichts, gehen wir früh frühstücken und begeben uns auf die Straße. Bevor es in die Pampa geht, noch ein Abstecher zum hiesigen Walmart. Eine Kühlbox muss her für all die leckeren Sachen, die wärmeempfindlich sind. Mit Coleman haben wir vor vielen Jahren gute Erfahrungen gemacht, die letzte dieser Firma tut immer noch klaglos ihren Dienst zuhause. Heute muss eine faltbare her, die wir auch im Koffer verstauen und mitnehmen können.

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Und dann geht es los in Richtung Sequoia Nationalpark. Der Park ist durch seine größte Ansammlung der Riesen-Sequoia-Bäume bekannt. Diese werden mehrere hundert Meter hoch und haben am Boden einen Stammdurchmesser von mehreren Metern.

Nachdem wir einige Meilen Farmland durchquert hatten, CA60061.jpg
ging es in die Berge.

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Der Name Sequoia stammt von einem indianischen Gelehrten, auch als George Guess bekannt.

Kurzes Posen vor dem Parkeingang,

CA60070.jpgdann ein Blick in die Schlucht

CA60071.jpgund weiter geht es auf kurviger und gewundener Straße (hatten wir das nicht gestern schon?) in den Park hinein.

Auf dem Weg liegt der Abzweig zum Moro-Rock, den die schwindelfreieste und trittfesteste Göttergattin zur Besteigung auserkoren hatte:

CA60106.jpgYep, da oben müssen wir rauf. Also Parken, etwas dicker anziehen (d. h. lange Hose, Jacke bei meinem kleinen Frierpitter, Fleece-Shirt bei mir, passt besser zur Shorts) und schon steigen wir wohlgemut die Treppen nach oben.

CA60080.jpgCA60105.jpgDer Weg ist für meine Verhältnisse problemlos begehbar, alle anderen Anwesenden habe ich nicht befragt.

Oben angekommen, ein fantastischer Blick über den Park.

CA60103.jpg CA60077.jpgWenn jetzt noch blauer Himmel dazugekommen wäre, ich hätte mich nicht mehr wegbewegt.

Oben auf der Kanzel

CA60088.jpgnoch ein Stativ-Selfie

CA60099.jpgund es geht mit butterweichen Knien (nein nicht bei mir) wieder nach unten. Trotzdem bin ich mächtig stolz auf meine Göttergattin, dass sie sich das getraut hat.

CA60083.jpgWieder unten angekommen, geht es zum Tunnel-Tree. Wir müssen einige Zeit warten, bis wir mit unserem Wagen durchfahren dürfen.

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Egal, aus welchem Blickwinkel man das Ganze betrachtet, es ist einfach imposant.

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Man schaut von unten in den Himmel

CA60119.jpgoder lässt sich aus dem Gehölz heraus betrachten.

CA60151.jpgDann wäre da noch der Auto-Log (so breit, dass ein Auto drüber fahren kann, stellenweise sogar noch asphaltiert):

CA60130.jpgAuf dem Weg zum größten lebenden Ding, dem General Sherman, immer wieder schöne Herbstfarben. Ein blasses Rosa, auch nicht unattraktiv. Vielleicht greift es ja mal ein Lippenstifthersteller auf und nennt es Leaf of Sequoia?

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Dann aber endlich (nach kurzer Wanderung bergab) der Herr General:

CA60163.jpgUnd da ich ihn auch von vorne ohne Publikum draufkriegen wollte, nahm ich mir die Freiheit und hob ihn einfach ein Stück über die Leute hoch. So einfach geht das.

CA60168.jpgAuf dem Rückweg mal als Größenvergleich die Grundfläche, die so ein Bäumchen belegt. Da braucht man schon ein großes Wohnzimmer, um den als Weihnachtsbaum aufzustellen.

CA60174.jpgWeiter ging es aus dem Sequoia-Nationalpark heraus in den Kings Canyon Nationalpark. Dort gibt es die Grants Grove, logischerweise mit einem Riesen-Mammutbaum namens General Grant:

CA60185.jpgAuch interessant: viele Bäume haben starke Verbrennungen durch Waldbrände.

CA60136.jpgAber die dicke Rinde, die sich fast wie Kokosfaser anfühlt,

CA60143.jpgschützt die Bäume. In diesen Wäldern sind Waldbrände für das Überleben der Sequoias sogar notwendig. Dadurch wird das dichte Unterholz gelichtet und die kleinen Sequoias bekommen das Licht, das sie zum Wachsen benötigen. Und so sehen die jugendlichen Mammutbäume aus:

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Genug hohe Bäume. Ein letzter Blick nach oben.

CA60173.jpgEigentlich wollten wir noch tief in den Kings Canyon hineinfahren.

CA60175.jpgAber wir waren nicht mit absolut vollem Tank von Tulare aus losgefahren. Und in der Höhe (wir waren die meiste Zeit über 2000 Meter) wird der Tank schneller leer angezeigt als er wirklich ist. Und die Serpentinen rauf und runter tun ihr übriges.

Also für heute auf die “Königs-Schlucht” verzichtet. Nach Oakhurst, unserer nächsten Hotelstadt sind es auch noch 2 Stunden.

In Fresno wollten wir kurz bei Costco rausspringen und tanken. Aber der Automat nahm meine Kreditkarte nicht. Aber zum Glück sahen wir fast gegenüber Ross. Der erste in diesem Urlaub. Was das mit Tanken zu tun hat? Nichts, aber Shoppen macht speziell meiner Göttergattin immer noch Spaß. Eigenartig ist das mit den Frauen. Aber um nicht mit leerem Tank weiterzufahren, stoppten wir noch bei AM / PM Arco, um dort den Kraftstoff zu ergänzen. Sprit war dort bis zu 50 cent billiger als an anderen Zapfsäulen. Allerdings nehmen sie dort keine Kredit-, sondern nur Debit-Karten. OK, EC-Karte läuft. Sie wollen zwar 35 Cent pro Tankfüllung als Gebühr haben, aber billiger ist das immer noch.

Dann noch 40 Meilen nach Oakhurst. Und für die Freunde des gepflegten Sonnenuntergangs ein Blick über die Felder.

CA60197.jpgAm Hotel angekommen, eine angenehme Überraschung: Eine rustikale Lobby, die sich vom Stil und der Ausstattung mit den Lodges im Bryce oder Yellowstone vergleichen kann:

CA60200.jpgDas Zimmer war auch nicht schlecht, hier bleiben wir für die nächsten zwei Nächte:

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