08.05.2023 – Arizona Sonora Desert Museum

Wenn man in Tucson ist, sollte man unbedingt das Arizona Sonora Desert Museum besuchen, es ist auf jeden Fall die 30 USD / Person wert.

Im Prinizip fuhren wir dahin, um einige Kakteen und andere Wüstenbewohner zu sehen. Aber ich habe schnell gemerkt, dass ich mich in einem Zoo für Pflanzen und Tiere befand – ja, genau, ein Zoo für Pflanzen! Ich meine, wer hätte gedacht, dass Kakteen soziale Tiere sind, die in Gruppen herumhängen und wilde Partys feiern?

Aber im Ernst, der Park ist wirklich beeindruckend. Es ist eine Art Naturmuseum im Freien, in dem man viele einheimische Arten sehen kann, darunter Kojoten, Wüstenfledermäuse und Gila-Krustenechsen. Man beginnt den Rundgang durch ein großes Terrarium, in welchem man die gefährlicheren und scheueren Bewohner hinter einer sicheren Glasscheibe begutachten kann.

Dann geht es ab in die Sonne.

Ein Rundgang mit Karte erleichtert die Orientierung. Man kommt den Pflanzen so nahe, dass  man gar nicht anders kann als sie zu fotografieren.

In diversen Innengebäuden werden die Räumlichkeiten und Eigenschaften der dort lebenden Tiere beschrieben und erklärt. Wie zum Beispiel die Fledermaus, deren vorzügliches Gehör man mit diesen Kunstohren nachempfinden kann. Wenn es mal für mich soweit ist, dass ich nicht mehr ohne Hörgerät auskomme, möchte ich so eins haben. Sollen die Leute im Bus doch zur Seite rücken.

Zu den ersten Tieren im Außenbereich gehörten die Deers, ziemlich unscheu.

Gegenüber lag ein Puma im Schatten von Felsen, noch etwas kamerascheu. Aber Dich werde ich auch noch knacken. Eine Hausnummer weiter aalten sich Wölfe in der Sonne. Würde ich mit so einem Fell auch machen.

Auf einer Jucca-Palme machte sich ein Vogel über die Samen her,

ein Cholla-Kaktus hatte sich zum Blühen entschlossen (habe ich in diesem Urlaub zum ersten Mal gesehen).

Unter einer Brücke hatte es sich ein Rudel Javelinas bequem gemacht, um die größte Mittagshitze abzuwarten.

Und das ohne Angst vor dem Luchs zu haben, der gerade ein paar Snacks bekommen hatte.

Es gab auch viele Pflanzen zu sehen, darunter riesige Kakteen und andere Sukkulenten, die ich noch nie zuvor gesehen hatte. Ich habe gelernt, dass Kakteen mehr können, als nur stachelige Dinge zu machen – sie können auch sehr lecker sein! Aber probiert haben wir keine davon. Das hatten wir mal, meine Göttergattin hatte lange danach noch Probleme, die kleinen Widerhaken aus den Fingern zu bekommen…

Besonders angetan hatten es mir die lila Sukkulenten, die auf dem Weg zum Gates Pass häufig am Straßenrand blühen – aber so, dass man nicht anhalten und sie fotografieren kann. Was ein herrlicher Kontrast.

Und sehen diese Vertreter nicht süß aus? Wie stachelige Aliens.

Mit der Libelle hatte ich richtig Glück, dass ich sie einigermaßen scharf draufbekam.

Und der Otter machte es mir mit seinen flinken Bewegungen auch nicht leichter. Gutes Zureden half kein bisschen.

Dafür hatten die Big Horn Schafe wesentlich mehr Geduld mit mir. Immer wieder andere Posen und keine Probleme, in der Sonne zu stehen. Das nenne ich Standhaftigkeit.

In der Voliere hatte ich Spaß mit dem Vertreter mit dem orangenen Schnabel.

Wieder draußen, lief uns diese fette Echse über den Weg. Bestimmt 40 Zentimeter lang und nicht sehr kommunikativ.

Dann konnten wir auch noch das Kolibri-Gehege besuchen. Dort hingen auch einige dieser Mini-Vögel rum, aber fotografisch machten sie nicht viel her.

Dafür stellte sich direkt draußen davor einer beim Trinken zur Verfügung.

Es war langsam früher Nachmittag geworden, die Sonne stand etwas schräger am Himmel und in die Tierwelt kam etwas Bewegung. Auf dem Weg zum Ausgang noch eine fette Echse.

Und Mr. Cruze (so der Name des Pumas, Vorname ist nicht Tom) hatte sich aus seiner Nische rausbequemt und herrschte über das Gelände.

Die drei Wölfe verschafften sich Bewegung

und auch der Bär namens Strawberry vertrat sich die Beine. Warscheinlich gibt es gleich was zu essen.

Insgesamt hatten wir viel Spaß im Arizona Sonora Desert Museum. Es war eine großartige Möglichkeit, die einzigartige Schönheit der Wüste von Arizona zu erleben, ohne sich von der Hitze verbrennen zu lassen. Wir werden auf jeden Fall wiederkommen, um mehr zu sehen – wer weiß, vielleicht treffen wir  ja beim nächsten Mal auf die wilde Kakteen-Party!

Die Flugshow, auf die ich mich schon sehr gefreut hatte, fiel jetzt schon wegen der Temperaturen aus. Und auch die Prarie-Dogs, die ich gerne gesehen hätte, waren wegen eines Umsiedlungsprojektes nicht zu sehen.

Jetzt fahren wir erstmal ins Hotel und schlagen uns auch die Bäuche voll.

01.06.2019 – Fahrt von Palm Desert nach Los Angeles

Unser letzter Urlaubstag bricht an. Wir müssen zurück nach Los Angeles. Gerade hatten wir uns an die Temperaturen gewöhnt und wir wissen noch nicht, was uns in LA erwartet. Noch kurz bei Costco vollgetankt und los geht es auf den Interstate 10. Allerdings nicht direkt durch. Der Ranger im Joshua Tree National Park hatte uns empfohlen, im Morongo State Reserve vorbeizufahren, dort gäbe es viele Kolibris. Diesen Ort erreicht man, indem man von Interstate abbiegt und auf der 62 ca. 11 Meilen nach Norden fährt. Dort saß vor seinem Wohnwagen der Hüter der Vögel. Mehrere Kolibri-Tränken und auch andere Vogelfutterstationen waren aufgestellt.

Und die gefiederten Freunde bedienten sich reichlich.

 
 
 
Einer kam gerade vom Baumarkt und hatte Nestausstattung im Schnabel.

Aber auch andere Vögel waren zu sehen.

Was wir nicht wussten, war, dass diese Gegend schon als National Monument deklariert worden war.

Auf dem Weg begegneten wir Leuten, die uns darauf hinwiesen, dass Eulen in einem Baum nisteten. Hatten wir noch nie gesehen. Schnurstracks hingefahren und nach oben geschaut zwecks Suche. Aber erst auf dem Rückweg entdeckten wir sie. Zuerst ein Elternteil

und dann drei Jungtiere. Zwei davon straften uns mit Nichtbeachtung,

aber Nummer drei äugte misstrauisch auf uns herunter. Ob er/sie überlegte, ob wir als Nahrung geeignet wären?

 
Weiter ging es durch die Hügel in Richtung LA.

Die Dunstglocke war schon 100 km weit in diese Gegend getrieben.

In LA erwartete uns der übliche Verkehr, obwohl wir relativ wenig im Stau standen.

Bevor wir den Wagen abgaben, noch ein kurzer Abstecher nach Venice

 
mit den knallbunten Jacarandas

und dann mussten wir uns von diesem wunderschönen Schlitten trennen.

Wie man erkennen kann, haben wir in den vier Wochen etwas über 7.500 km gefahren und kamen auf einen Durchschnittsverbrauch von 10.8 l/100km.

Vom Hotel sollte uns ein Shuttlebus nach Anruf innerhalb von 20-25 Minuten abholen. Aber es dauerte mehr als eine Stunde, bis dieser endlich auf dem Hertz-Gelände auftauchte und uns innerhalb von drei Minuten zum Hotel brachte. Wir haben uns beinahe den Allerwertesten abgefroren.

In der Zwischenzeit genug Gelegenheit zum Plane-Spotting. Man hatte das Gefühl, diese am Bauch kitzeln zu können.

Hoffentlich wird die Nacht einigermaßen ruhig. In diesem Hotel haben wir schon schlimme Erfahrungen mit den Nachbarn gemacht und auch heute sind nebenan vermutlich keine 80-jährigen Rentner.

27.05.2019 – Hotelhopping – Fahrt von Flagstaff nach Phoenix

It’s raining again. Schön, den Song von Supertramp zu hören. Aber nicht, wenn einem beim Gang vom Hotel zum Frühstückrestaurant fast die Zehen in den Flip-Flops wegfrieren.

Während des Frühstücks Diskussion: Was machen wir? Der Wetterbericht für Flagstaff hatte ein dickes Wolkenband gezeigt, welches sich in den nächsten zwei Tagen nicht auflösen würde. Und wir hatten noch zwei Nächte gebucht. Für Phoenix sah die Großwetterlage deutlich besser aus. Also fragten wir an der Rezeption nach, ob wir bitte sofort abreisen und die nächsten zwei Nächte stornieren könnten. Die freundliche Beverly legte uns keine Steine in den Weg und machte uns die Rechnung fertig.

Karin buchte schnell im Stadtteil Scottsdale in schönes und modernes Hotel und wir setzten uns auf die Piste. Die Schnee- und Hagelschauern erleichterten uns den Abschied aus Flagstaff.

 
Schade. Ich mag diese Stadt. Die durchfahrenden Züge, das Tuten aus der Ferne, all das macht unter anderem den Charm der Stadt aus.

Aber was zu kalt ist, ist zu kalt (wir hatten die Temperaturanzeige auf °C umgestellt).

Schon auf dem Interstate 17 klarte der Himmel auf. Wir durchfuhren das Val Verde

und konnten im Montezuma Castle einen kurzen Zwischenstop einlegen.

Mir war in der Hauptsache daran gelegen, die Kolibris zu fotografieren. Während die Damen den Riverwalk besichtigten, hockte ich mich auf eine Picknickbank und verschoss an die 100 Fotos in der Hoffnung, dass wenigstens ein paar was würden.

 
Dann ging es weiter ab nach Süden. Saguaros mit Blüten säumten den Weg.

Wie man auf dem Foto oben sehen konnte, war die Temperatur nahe dem Gefrierpunkt. In Phoenix hatten wir locker 25 Grad mehr. Das Hotel war ein supermoderner Komplex und ich freute mich schon auf einen Gang in den Pool. Wir packten unsere Sachen aus und machten es uns gemütlich.

 
Während unserer Kurzpause fiel der feinhörigen Lauscherin an meiner Seite auf, dass die ganze Zeit Musik an unser Fenster dröhnte. Sie machte sich auf zur Rezeption und bat um ein leiseres Zimmer. Der freundliche Herr an der Theke meinte, dass dieses das am besten gelegene Hotel an der Partymeile von Scottsdale wäre und dass bis um drei Uhr nachts die Betten vibrieren würden. Na, das wir ja immer BÄSSER.

Aber er bot uns sofort an, die Zimmer zu stornieren und Karin buchte und kurzerhand im Stadteil Chandler ein anderes Hotel. 25 Minuten später enterten wir diesen auch modernen Hotelkomplex. Leider hatte er kein Festnetz-LAN, aber auch das WLAN erlaubte mir, eine Datensicherung anzustoßen. Also Wlan kann auch schnell gehen.

Aber jetzt schnell auf die Straße. Wir wollten unbedingt noch zu den Superstition Mountains. X-mal waren wir schon daran vorbeigefahren, jetzt wollten wir wenigstens mal einen Trail gehen.

Wir machten Halt an der Cholla Picnic Area und ich schaute mich schon um, ob es in der Nähe Kakteensorten in Blüte gäbe, die ich noch nicht fotografiert hatte. Gab es.

 
 
Nach dem Abendessen ruft der Berg. Es war eine unheimlich tolle Stimmung, diesem mystischen Berg (Superstition = Aberglauben) näher zu kommen.

 
 
Unterwegs eine weitere Kaktusart mit Blüten, die wir noch nie so vorher gesehen hatten.

Der Biene, die sich darüber hermachte, war wohl der gleichen Meinung und ließ es sich schmecken.

Die Mine, die Jacob Waltz entdeckt hatte und den verborgenen Goldschatz konnten wir auf unserem Trail gerade nicht entdecken, aber in den Sonnenuntergang zu wandern, hatte schon was für sich. Ein Träumchen von einem Trail.

 
 
 
 
  Dann noch schnell in den Wagen und zum Hotel zurück.

 
Dank schnellem Internet kann ich den Bericht auch noch am gleichen Tag freischalten.

09.11.2017 – Tucson – Arizona Sonora Desert Museum

Nun sind wir in Tucson. Der Wetterbericht verspricht für die nächsten Tage blauen Himmel, Temperaturen 25-28°C. Das kann man lassen. Das Frühstück ist wieder gut. Auf Gravy verzichte ich dankend. Unser Lebensmittelvorräte sind in den letzten Tagen etwas zur Neige gegangen, daher machen wir uns auf den Weg zum nächsten Walmart. Auf dem Weg dahin eine Valero-Tankstelle, die die Gallone für 2,259 USD anbieten. Bitte volltanken.
Den Walmart-Einkauf bringen wir mit geübter Routine hinter uns und machen uns dann auf den Weg zum Arizona Sonora Desert Museum. Dieses liegt im Südwesten von Tucson, ca. 15 Meilen entfernt. Auf dem Weg dahin überqueren wir den Gates-Pass mit einem tollen Blick ins Tal.

Das könnte ein schöner Punkt für einen Sonnenuntergang werden, merkt meine Göttergattin an. Gemerkt und abgespeichert. Verlässt man den Gates-Pass nach links, landet man in Old Tucson, einer nachgebauten Westernstadt, in der (in der vorvorigen Version, zweimal ist die Location in den letzten 30 Jahren abgebrannt) viele alte Western gedreht wurden.
Wir aber halten uns rechts in Richtung Saguaro National Monument und biegen kurz vorher zum Museum ein.
Dieses hatten wir in früheren Jahren schon zweimal besucht, damals bei deutlich höheren Temperaturen. Der Eintritt kostet zwar 21,95 USD pro Person, aber das ist es auch wert.
Zuerst gelangt man in den Aquarienteil (ja, auch Fische werden dort gezeigt, denn die Bacha California und die Flüsse Arizonas gehören auch dazu). Es ist fürchterlich dunkel dort und ich stelle fest, dass meine D800 für derartige Lichtverhältnisse schlechter geeignet ist als das Galaxy S7 meiner Göttergattin.
Auch Reptilien aller Art sind dort zuhause.

Draußen läuft die Nikon wieder zur vollen Power auf. Es geht zuerst durch eine große Voliere mit Kolibris, Vögel, die wir ganz besonders lieben, nachdem wir sie in der Nähe von Flagstaff bewundern durften.

Oberhalb der Voliere macht sich eine fette Eidechse breit. Die Parkmitarbeiter achten darauf, dass diese nicht nach innen kommen, denn dann wären die zierlichen Vögel ernsthaft gefährdet.

Danach machten wir uns an vielen, vielen Kakteen vorbei auf den Weg zur Raptor-Show.

Nein, wir reden hier weder von Dinosauriern noch von der Spezialversion des Ford F150. Hier fliegen Raubvögel frei durch die Luft und wir als Zuschauer haben Glück, wenn wir nicht als Beute betrachtet werden. So meinte dann auch der Gentleman, der uns in das Geschehen einführte, dass es unklug wäre, Hände, Deppenzepter und auch kleine Kinder in die Höhe zu halten. Später merkten wir dann auch, warum. Die Vögel waren darauf trainiert, immer die kürzeste Strecke von A nach B zu fliegen. Und wenn das 2 Zentimeter an unseren Köpfen vorbei war, dann war das halt so.
Es wurden zwei verschiedene Falkenarten und eine Eule gezeigt.

Diese werden übrigens nicht aus der Natur eingefangen und für die Show gehalten. Meistens sind es Tiere, die verletzt aufgelesen wurden und in der Wildnis nicht überlebt hätten.

Sie haben auch die Wahl, sich in die Wildnis zu begeben, finden es aber bequemer, ab und zu einen Job auszuführen und dafür Kost und Logis zu bekommen. Anschließend ging es wieder vorbei an Kakteen (wo kommen die nur alle her?)

in den Cat-Canyon, wo wir Fuchs und Luchs einen guten Tag wünschen konnten.


Nächstes Tagesziel waren die Erdmännchen (Prairie-Dogs), die es mir bei den letzten Urlauben schon angetan hatten.

Vor dem Gehege der Geier (wir erinnern uns: sehen fürchterlich hässlich aus, haben aber ein Herz aus Gold)

tummelte sich eine Mini-Eule

und die Rehe lebten einen lauen Lenz, weil sämtliche Jäger in anderen Gehegen eingesperrt waren.

So auch Puh, der Bär

und auch der Puma, dem man durch eine (leider stark reflektierende) Glasscheibe direkt in die Augen blicken konnte.
Auf dem Rückweg (vorbei an Kakteen)

dann noch mal zu den Kolibris rein. Mittlerweile hatten sich die meisten Besucher verzogen und wir konnten in Ruhe diesen Leichtgewichtern (3 Gramm) zuschauen. Wieder aus dem Museum draussen, suchten wir die nächste Picnic-Area aus und machten uns recht hungrig über den morgendlichen Einkauf her.
Die Sonne machte sich auf den Weg zum Horizont und wir erreichten noch rechtzeitig den Gates Pass.
Fuhren mit dem Truck rückwärts auf den Parkplatz und ließen die Sonne auf der Ladefläche untergehen.
Es muss also nicht immer ein Strand auf Hawaii sein…
Jetzt ab nach Hause und Bilder wegwerfen. Es waren mal wieder viel zu viele geworden (386). Eigentlich wollte meine Göttergattin ja noch ein wenig shoppen, aber im Hotel war dann doch die Batterie leer.
Wieder ein toller Tag zu Ende.

30.05.2017 – Auf dem Mogollon Rim – Tonto Natural Bridge

Heute ist zum ersten Mal der Himmel über uns nicht strahlend blau. Aber während zuhause die Besitzer von Bernhardinern über die Anschaffung einer Schafscheranlage nachdenken – Grüße an Rosco – sind es hier angenehme 21-22°C.

Ach ja, ich habe endlich einen Namen für unseren knallroten Begleiter: Dusty. Passt doch, oder?

Was macht man, wenn die Sonne nicht so recht scheinen will? Man fährt in den Süden. In unserem Fall hieß das, die Lake Mary Road, die fast bei uns vor der Haustüre vorbeiführt, in diese Richtung zu befahren. Die Straße verläuft sehr gerade, es sind gerade mal 50 Meilen / Stunde erlaubt und wir lassen uns vom Tempomaten gemütlich dahintreiben.

Irgendwann geht die Forest Road 300 nach links ab und wir hoppeln ca. 10 Meilen auf einer recht gut erhaltenen Dirt Road bis zum Mogollon Rim. Mehrere hundert Meter fallen die Felsen hier ab, vor uns das Tonto Becken mit sanft geschwungenen Wäldern.

Wir fahren noch ein Stückchen am Rim entlang, bis wir die richtige Stelle für ein Picnic finden. Hier fahren wir in alter Kauai-Manier rückwärts, bis die Bäume nicht mehr erlauben (oder meine Beifahrerin so laut gequietscht hätte, dass es bis L.A. zu hören gewesen wäre).

Auf der Ladefläche nehmen wir unser Mittagessen ein und begeben uns dann bis ganz zum Rand, um meine höhenängstliche Gattin an den schönen Ausblick (nach unten) zu gewöhnen.

Nachdem wir uns sattgesehen haben, geht es wieder zurück auf die Hauptstraße. Wir durchqueren zwei süße Nester, zuerst Strawberry (mit diesem netten Inn) und danach Pine.

Kurz danach zweigt nach rechts die Straße zum Tonto Natural Bridge State Park ab. Obwohl wir eine Jahreskarte haben, ist doch noch Papierkram zu erledigen. Das Visitor Center sieht sehr gemütlich aus.

Draußen auf der Veranda fallen uns die Tränken für die Kolibris auf. Und diese haben die Futterstellen schon komplett in Beschlag genommen. Also Teleobjektiv drauf und ein paar Schüsse (ca. 300) versuchen. Vielleicht sind ja ein paar gute dabei. Oh, es sind:

Nur nicht drängeln, Jungs.

Fluglotse, alle im Landeanflug im Griff?

Auch Punks gibt es bei dieser Sorte von Tieren:

Auf der Wiese grasen wilde Schweine, hatte ich bisher so auch noch nicht gesehen.

Vor der Wanderung zum Fuße der Bridge rät man uns, festes Schuhwerk und reichlich zu trinken mitzunehmen. Der Weg ist 1/4 Meile lang und angeblich anstrengend.

Von einem Viewpoint aus nehmen wir die Brücke in Augenschein. Und als wir darüber gehen, befindet sich im Boden ein vergittertes Loch mit direktem Ausblick nach unten. Ups.

Jetzt wagen wir es doch, in Flipflops nach unten zu laufen. Kein Problem, da bin ich Schlimmeres gewohnt.

Vor uns tut sich ein riesiger Bogen auf, unten von einem Bachlauf mit großen Felsen durchzogen. Imposant. Von der Decke tropft stellenweise Wasser. Die Otter, die uns eine Dame ans Herz legte, konnten wir trotz eifrigen Beobachtens der Wasseroberfläche nicht entdecken. Wahrscheinlich hatten die putzigen Tierchen schon Feierabend.

Der Weg rauf war so beschwerlich und schön

wie angenommen, aber uns trieb eine dunkle Wolkenwand an, aus der ab und zu Blitze zuckten. Die wollte ich auf der Wanderung nicht direkt über mir haben.

Als wir trockenen Fußes wieder oben angekommen waren, gab es noch einen kleinen Trail zu einem Wasserfall. Auch wieder (über Treppen) steil nach unten. Und dann war der Wasserfall noch ausgetrocknet. Dafür gab es aber einen Weeping Rock, wie im Zion National Park.

Genug gesehen für heute. Ab nach Hause und früh Feierabend. Auf der Lake Mary Road in Höhe des Mormon Lakes noch ein paar letzte Fotos der San Franzisco Mountains im Gewitter und der Wolken am Abendhimmel.

Ein ungwöhnlicher, aber schöner Tag geht zu Ende.