Ostern 2017 in Schleswig Holstein – Tag 2

Als ich aus dem Fenster schaute, war außer Erbsensuppe nicht viel zu sehen. Aber in Küstennähe kann sich so etwas ja schnell ändern.

Für den heutigen Tag hatten wir uns ein paar Punkte an der OSTseeküste vorgenommen. Beginnend bei Laboe wollten wir uns bis in den äußersten Norden vorarbeiten. Aber vor die landschaftlichen und städtebaulichen Schönheiten hatte der Herr – wie sollte es auch anders sein – ein Factory Outlet Center gestellt. Welches, oh Wunder, am Samstag (leider) auch noch geöffnet hatte. Ich nutzte die Shoppingzeit für ein ausgeprägtes Nickerchen, während der Rest der Familie die Regale leerräumte.

Danach lag um die Ecke in Boostedt meine alte Kaserne aus Bundeswehrzeiten. Wollte doch mal sehen, wie wenig davon in meiner Erinnerung zurückgeblieben war. Es war nach 37 Jahren erschreckend – oder beruhigend – wenig.

Auf in Richtung Kiel. Dort liegt fast am Ende der Kieler Förde das Marineehrenmal Laboe. Bestehend aus einem riesigen Backsteinturm und einem auf den Sand gesetzten U-Boot.

Das Wetter bestand mittlerweile aus einem lockeren Mix aus Sonne, Wolken und Regenschauern. Also wie auf Hawaii, nur 20 °C kälter.

Am Strand blies die steife Brise (Achtung, bitte korrekt aussprechen s-t-eife) das Seegras,

die Wellen

und die Kite-Surfer vor sich her.

In der Förde ist für mehrere hundert Meter das Wasser sehr flach, so dass Novizen in dieser Sportart ein ideales Übungsgelände haben.

In dem Fall wäre ich mit meiner Nikon D4 (oder noch besser einer D500) besser bedient gewesen als mit der D800. Schnellere Bildfolge und größerer Telebereich wären schön gewesen. Aber man kann nicht alles haben.

Danach ließen wir uns ein Fischbrötchen schmecken

und machten uns auf den Weg nach Kiel. Da die Stadt im 2. Weltkrieg arg in Mitleidenschaft gezogen worden ist (und somit der Bestand an wirklich alten Häusern nicht sehr groß ist), beschränkten wir uns auf den Hafen und fuhren weiter nach Norden, in Richtung Holtenau. Dort liegt der Beginn des Nord-Ostsee-Kanals mit einer riesigen Schleuse,

die den Schiffen hilft, den Unterschied zwischen Kanal und Ostsee zu überwinden. Wir mussten auch nicht lange warten, bis ein größerer Pott mit majestätischer Langsamkeit eingefahren kam. Schon imposant.

Letztes Ziel für heute: Flensburg. Ca. eine Autostunde weiter im Norden, ist dies die nördlichste Stadt in Deutschland. Und auch nebenbei die Heimat von Santiano, die wir aber nicht zu Gesicht bekamen. Hier gibt es neben dem schnieken Hafen mit dänisch anmutenden Bauten

noch schöne alte Häuser in einer normalen Fußgängerzone,

die vom Nordertor abgeschlossen wird.

Und was nicht nur mich am meisten verwunderte: SH ist nicht so platt, wie ich gedacht hatte: Man kann am Morgen schon sehen, wer abends zu Besuch kommt. Die Stadt ist regelrecht hügelig und erinnerte mich stellenweise an Stuttgart. Hier mal ein Blick vom “Berg” nach unten.

Na ja, und da wir schon so nahe an der dänischen Grenze waren, quengelte meine Beifahrerin: Lass uns doch mal nach Dänemark fahren, da war ich noch nie. Ok, jetzt war sie es – für 3 Minuten.

Als wir dann wieder in NMS einfuhren, dunkelte es bereits ein wenig. Eine kurze Stippvisite in Downtown zeigte mir auch hier, dass ich mehr vergessen als behalten hatte aus der Vergangenenheit – elegant verdrängt.

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