14.06.2014 – Hawaii Volcanoes National Park – Part II

Gut, den ganzen Tag nur in der Sonne liegen, das können wir nicht. Abgesehen davon wäre es ja für die Forengemeinde auch ziemlich langweilig, jeden Tag nur drei Fotos vom Strand zu sehen. Und ausserdem sind die Badestrände von Hilo auch ein Stückchen entfernt.

Zum Frühstück gab es endlich wieder Papayas und dann entstand der vorläufige Plan: Wir wollen mal den Stainback Highway rauffahren, in die Berge und dann vielleicht das letzte Stück über Dirt Road hoppeln, um schließlich beim Mauna Loa wieder rauszukommen. Dazu mussten wir über Kea’au auf die Volcano Road. Aber was liegt da für ein entzückender Market im Weg? Und ausgerechnet dann, wenn wir frische Papayas benötigen. Also ein kurzer Abstecher auf diesen “Mini Farmers Market”, der neben echt preiswertem Obst und Gemüse auch noch diversen anderen Trödel in fest aufgebauten Häusern anzubieten hat. Weshalb er wohl auch den Namen “Town Market” trägt. 18 Papayas (die Ration für drei Tage) kostete 3 USD, also einen leckeren Vitaminstoß pro Person und Tag für 50 Cent.

HAW0892.jpgHAW0887.jpgHAW0891.jpgHAW0890.jpgHAW0888.jpgHAW0889.jpgDann ab auf die Volcano Road und kurz vor Mountain View nach rechts auf die North Kulani Road abgebogen. Zurerst durch Wohngebiet und Ranchland bis zum Ende,

HAW0893.jpgzum Stainback Highway. Dort wurden wir dann nach kurzer Zeit darauf hingewiesen, dass man nur mit Authorization weiterfahren dürfe. Vermutlich aufgrund des Kulani State Prisons, welches an dieser Straße liegen soll.

HAW0894.jpgAlso kehrten wir unverrichteter Dinge um, zurück  zur Volcano Road. Und da die Sonne so schön schien, machten wir einen Abstecher nach Volcano Village, um das Dorf per Foto vorzustellen.

HAW0896.jpgHAW0899.jpgHAW0898.jpgUnd dann kam der Irrtum des Tages: Auf der Mauno Loa Access Road (die ausserhalb des Volcanoes NP liegt) gibt es einen kleinen Bereich, eine Stichstraße, die zu Tree Molds führt (die wiederum US Fee Area ist). Dabei handelt es sich (ähnlich wie beim Lava Tree State Park) um Bäume, welche aufgrund der Feuchtigkeit in der Rinde eine Zeitlang der Lava Widerstand bieten und deshalb eine Hülle aus Lava um sich herum aufbauen. Die Tree Molds sind in diesem Fall allerdings “nur” Löcher im Boden und nicht, wie Karin gehofft hatte, “Lava Erectus”.

HAW0903.jpgHAW0902.jpgAb in den Park. Am Visitor-Center beriet uns ein sehr freundlicher Ranger, was man alles auf dem Mauna Ulu Trail sehen könne. Hatten wir sowieso auf dem Plan stehen.

Vom dortigen Parkplatz aus ging eine “Stichstraße” zum Trailhead.

HAW0911.jpgStichstraße ist insoweit bemerkenswert, weil es sich dabei um einen Teil der alten Chain of Craters Road handelt, welche durch den Mauna Ulu Lavafluss bedeckt wurde.

Am Trailhead ausnahmweise mal für 2 USD eine Wegbroschüre erstehen und los geht es auf den ca. 4 Meilen langen Weg.

Zuerst durch den Dschungel,

HAW0915.jpgdann auf nackte Lava.

HAW0938.jpgHier findet man alles, was das Herz des Vulkanologen höher schlagen lässt: Spalten (fissures), HAW0919.jpgLava shields,

HAW0924.jpgLava Erectus

HAW0926.jpgund einfach nur krass geformte und gefärbte Lava.

HAW0923.jpgDann der Windhund.

HAW0928.jpgDie besten Organoleptin von allen stellte fest, dass die Ohelo-Berrys gerade reiften und bemühte sich nach besten Kräften, die unter der Last schon fast zuammenbrechenden Sträucher von ihren schweren Früchten zu befreien.

HAW0935.jpgHAW0907.jpgWieder über nackte Lava vorbei an vielen Ohia Lehua Sträuchen (diese roten Püschelchen liebe ich ja heiß und innig, so wie Karin die Ohelo-Berrys).

HAW0905.jpgDurch ein Waldstückchen ging es auf den “shaggy Hill”, Pu’u Huluhulu, und es bot sich eine super 360° Rundumsicht. In der Nähe der Mauna Ulu (welchen man sogar besteigen könnte, aber im Kraterinneren sähe man nichts spektakuläres),

HAW0945.jpgHAW0952.jpgin der Ferne der Pu’u ‘O’o, welcher noch aktiv vor sich hin raucht (gelten hier eigentlich die strengen amerikanischen Nichtrauchergesetze?).

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Links und rechts immer mal wieder Dampf, der aus dem Boden steigt.

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Der Mauna Loa lässt aus der Ferne grüßen.

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Und direkt vor unseren Füßen tut sich sich ein riesiges Loch auf, steile Kraterwände verhindern, dass sich zum Beispiel Wildschweine dort hinein verirren und die Flora durcheinanderbringen.

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Zurück auf die Straße (erstmal laufen natürlich) und über die Chain of Craters Road im langsam verschwindenden Licht (es ging auf 18 Uhr zu) zur Thurston Lava Tube. Die späte Zeit hatte den Vorteil, dass es dort ziemlich leer war, zu Zeiten von Busausschüttungen von Roberts Hawaii keine Selbstverständlichkeit.

Über einen Dschungelpfad

HAW0975.jpggeht es in die Tube und dank Stativ sind endlich mal vernünftige Aufnahmen möglich.

4 sek, Blende 2,8, ISO 200, 38 mm, Nikon 28-70/1:2,8
4 sek, Blende 2,8, ISO 200, 38 mm, Nikon 28-70/1:2,8
2 sek, Blende 2,8, ISO 200, 29 mm, Nikon 28-70/1:2,8
2 sek, Blende 2,8, ISO 200, 29 mm, Nikon 28-70/1:2,8
4 sek, Blende 2,8, ISO 200, 70 mm, Nikon 28-70/1:2,8
4 sek, Blende 2,8, ISO 200, 70 mm, Nikon 28-70/1:2,8

Auf dem Weg zum Jaggar Museum liegen noch die Steam Vents, die sich so gerade eben noch im verschwindenden Licht ohne Stativ ablichten ließen.

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Der Mauna Loa wird von hinten von der Sonne angestrahlt.

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Der Halema’uma’u Krater im Abendlicht.

HAW1002.jpgUnd die Wolkenformationen haben schon fast Kona-Charakter.

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Und dann sind wir endlich am Jaggar Museum angekommen, gönnen dem Inneren diesmal keinen Blick. Ich stelle das Stativ mit kleinster Höhe auf, ein wenig rechts vom Hauptaussichtspunkt, weil es dort weniger windet und hoffe, dass der Absperrdraht nicht großartig zu sehen ist. Heute war es im Gegensatz zum letzten Mal nicht regnerisch und geradezu angenehm warm. Mir reichte als einzige Zusatzkleidung ein Fleece-Shirt. Trotzem wurde ich von meiner Göttergattin, die sich mit langer Hose, Socken, festen Schuhen und mehreren Oberteilen eingekleidet hatte, immer wieder gefragt, wieso ich noch warme Beine hätte, während sie schon fröhlich vor sich hinfror.

Da schon nachgefragt wurde, mit welchen technischen Daten ich manchmal aufnehme, habe ich diese als Bildunterschrift beigefügt (wenn die Brennweite über 200mm geht, wurde ein Telekonverter vor das 70-200/1:2,8er geschaltet und es ergibt sich als kleinste Blende 1:5,6). Die Daten für die Wellenbelichtungen (Langzeit) habe ich im Bericht vom 28.05.2014 aufgeführt.

HAW1012.jpg
1/4 sek, Blende 2,8, ISO 200, 70 mm, Nikon 70-200/1:2,8
1/4 sek, Blende 2,8, ISO 200, 200 mm, Nikon 70-200/1:2,8
1/4 sek, Blende 2,8, ISO 200, 200 mm, Nikon 70-200/1:2,8

Und dann wurde es richtig schön dunkel.

1/10 sek, Blende 5,6, ISO 1000, 340 mm, Nikon 70-200/1:2,8
1/10 sek, Blende 5,6, ISO 1000, 340 mm, Nikon 70-200/1:2,8
1/4 sek, Blende 5,6, ISO 200, 175 mm, Nikon 70-200/1:2,8
1/4 sek, Blende 5,6, ISO 200, 175 mm, Nikon 70-200/1:2,8
0,7 sek, Blende 2,8 ISO 1000, 70 mm, Nikon 70-200/1:2,8
0,7 sek, Blende 2,8 ISO 1000, 70 mm, Nikon 70-200/1:2,8

Und dann kamen die Sterne heraus.

30 sek, Blende 2,8, ISO 1000, 24 mm, Nikon 28-70/1:2,8
30 sek, Blende 2,8, ISO 1000, 24 mm, Nikon 28-70/1:2,8
30 sek, Blende 2,8 ISO 1000, 26 mm, Nikon 28-70/1:2,8
30 sek, Blende 2,8 ISO 1000, 26 mm, Nikon 28-70/1:2,8

Über dem Krater reflektierten Wolken die Glut.

30 sek, Blende 2,8 ISO 1000, 24 mm, Nikon 28-70/1:2,8
30 sek, Blende 2,8 ISO 1000, 24 mm, Nikon 28-70/1:2,8

Ein Blick auf den Lichtsmog, der vermutlich von Kona verursacht wurde?

20 sek, Blende 2,8 ISO 1000, 24 mm, Nikon 28-70/1:2,8
20 sek, Blende 2,8 ISO 1000, 24 mm, Nikon 28-70/1:2,8

Zwischendurch stand hinter mir eine Familie, die ab und zu einen Blick auf das Display meiner Kamera warf. Und die Kinder fragten dann den Vater, warum er nicht solche Fotos machte. Ich durfte dann die Antwort geben, dass es manchmal einfacher ist mit einer entsprechenden Fotoausrüstung, Preis lasse ich hier mal weg, solche Fotos zu gestalten. Ich versprach ihnen, ein paar Fotos zu schicken. Die Optik eines Smartphones kommt in manchen Punkten hinter einer SLR-Ausrüstung doch nicht hinterher.

Dann, auf dem Weg zurück, liefen Leute mit ihren Handy-Taschenlampen zum Aussichtspunkt.

HAW1109.jpgUnd hier nochmal ohne zwischenmenschliche Störungen.

HAW1111.jpgGegen 21.30 waren wir dann wieder zuhause. Bilder noch auf den Rechner packen (war einfach zu neugierig), aber der Bericht wird am Folgetag geschrieben.

Ein unvergessliches Erlebis.

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24.05.2014 – Erster Tag in Hilo – akklimatisieren

Auch heute warf mich der Jet-Lag sehr früh aus den Federn. Im Osten der Insel immer eine Gelegenheit, einen schönen Sonnenaufgang mitzuerleben. HAW6242.jpg

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Danach genüßliches Frühstück auf der Veranda:

HAW6253.jpgMit einem kleinen netten grünen Nachbarn:

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Im Titel steht, was so der Plan war. Aber Pläne waren ja noch nie unsere Stärke, schauen wir also mal, was uns der Tag so beschert.

Auf dem Weg nach Hilo kamen wir am Pana’ewa Zoo vorbeit, ein kleiner, von freiwilligen Helfern geführter Zoo mit vielem, was die Pflanzen- und Tierwelt in diesen Breitengraden so anzubieten hat.

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Da war zuerst mal der Breitmaulfrosch:

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Weiter an diversen anderen Pflanzen und Viechern vorbei, immer wieder nett. Leider hatte der weiße Tiger heute Ausgang, wir hoffen, dass er nicht irgendwo auf der Insel rumstreunt.

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Dann ging es weiter zum Hilo Farmers Market, heute, weil Wochenende, nicht nur auf Lebensmittel beschränkt, sondern mit allem möglichen im Angebot, was der Mensch nicht unbedingt braucht.

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Und, NOCH nicht im Bild festgehalten, der Autor und seine Göttergattin mit neuen Hüten, aus Stroh bzw. Kokosfasern. Die Sonne brennt erfahrungsgemäß so heiß herunter, dass eine Kopfbedeckung unabdingbar ist.

Nachdem wir uns für 12 USD mit reichlich Papayas, Knoblauch, Tomaten etc. eingedeckt hatten, entschlossen wir uns kurzerhand, Richtung Norden zu fahren. Das Wetter an der Küste sah gut aus und wir konnten am nördlichen Ende der Hilo-Bucht “unser Dorf” mal mit blauem Himmel fotographieren.

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HAW6387.jpgNächstes Ziel war der Akaka Falls State Park, der wegen seiner Flora und seines ca. 200 m hohen Wasserfalls bekannt ist.

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Früher war in diesem wunderschönen Park alles komplett frei, heute darf man sowohl für das Parken als auch für den Eintritt einen kleinen Obulus entrichten. Die Parkgebühren sparten wir uns, indem wir uns mit unserem Jeep kurz vorher auf den Seitenstreifen stellten (legal und geduldet). Und den einen USD pro Person an Eintritt entrichteten wir gerne.

Der Park besteht aus einem Rundweg, bergab und bergauf und wer sich die Zeit nimmt, mal rechts und links zu schauen, wird an dem einen oder anderen Foto nicht vorbeikommen.

HAW6395.jpgHAW6399.jpg HAW6396.jpg

HAW6408.jpgHAW6416.jpgDer Himmel bläute noch immer und wir hatten schon einen guten Teil der Strecke zum Waipio Valley hinter uns gebracht. Warum also nicht einfach mal hinfahren? Entspricht zwar nicht den perfekten Vorstellungen von Erholung nach Jetlag, aber die Aussicht, dieses wunderschöne Tal mal im Sonnenschein zu erleben, war einfach zu verlockend.

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1987 hatte ich das Tal zum ersten Mal erkundet, damals noch zu Fuß runter und wieder rauf, bei späteren Besuchen mit einem normalen Passenger-Car hatten wir uns nur bis zum Aussichtspunkt getraut. Aber in den letzten Jahren, mal mit einem Dodge Ram oder einem Jeep, ist es eine Freude und überhaupt kein Problem, diesen extrem steilen Berg und auch die suboptimal gepflegte Straße zum Strand hinter sich zu bringen.

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Am Strand wunderbares Wetter, das Wasser warm und Karin freut sich, dass ihre Schuhe so gut ihren Dienst verrichten.

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HAW6463.jpgWenn man dieses Foto sieht und sich die Palmen wegdenkt, man könnte meinen, man wäre in Oregon.

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Rauf ging es dank ordentlich Power unter der Motorhaube problemlos und ich hatte  noch kurz Zeit zu einem Schwätzchen mit einem Einheimischen, dessen Eltern wohl noch im Valley wohnen. Er sagte mir, dass man wohl bis zum Ende der County Road fahren dürfe, weitere Wege zu Fuß wären von den Einwohnern noch geduldet, solange man ihre Privatsspähre beachtet. Und dann käme man wohl auch zu diesem Wasserfall:

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Kurz die Zeit überschlagen: Ja, es könnte hinkommen, jetzt noch nach Waimea durchzustarten und auf den Mauna Loa raufzukraxeln (mit dem Auto natürlich). Auf der (teilweise neu erbauten) Saddle-Road herrschte ein dermaßen dichter Nebel, dass man nicht die Hand vor Augen sehen konnte. Gut, da hatte ich sie auch nicht, aber ihr wisst, was gemeint ist.

Die Straße auf den Mauna Loa führt zu diversen Wetterstationen, zuerst über ein echt mieses Stück Straße (um Besucher abzuschrecken), danach ist es wunderbar asphaltiert bis ca. 3000 m Höhe.

Am Telefonmast mit der Nr. 200 gibt es dann noch einen “Pit-Crater” zu besichtigen, der mit seiner glatten Lava irgendwie deplaziert wirkt, so wie ein Kochtopf, aus dem man flüssige Lava schöpfen kann (natürlich jetzt tot).

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Bei ca. 3200 m machten wir dann auch Schluß, um den Sonnenuntergang mitzuerleben. Die Höhe machte sich stellenweise schon bemerkbar. Letztes Jahr war der Einbruch des Abends noch spektakulärer, aber wir wollen uns nicht beschweren.

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HAW6485.jpgHAW6495.jpgAuf dem Rückweg war es dann stockfinster und es kostete schon einige Anstrengung, wach und auf der Straße zu bleiben.

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25.08.2013 – Waipio Valley, Waimea, Mauna Loa

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Lieber Sonnenaufgang, heute habe ich leider kein Foto für Dich (wär ja auch langweilig für die Leser/innen des Reiseberichts).
Obwohl noch gut ein Dutzend anderer Ziele auf unserer ToDo-Liste standen, entschlossen wir uns, dem Nieselregen zu entfliehen und gen Norden zum Waipio-Valley zu fahren. Was es damit auf sich hat, dazu später.
Auf dem Weg nach Norden liegen so einige Beachparks, aber wir stoppten nur am Kolekole-Park, welcher von Surfern wegen seiner Brandung gerne genutzt wird._D708800.jpg
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