[ <- 02.09.2015 ] [ Inhaltsverzeichnis ] [ 04.09.2015 -> ]
Nach dem gestrigen Powertag war heute Entspannung, im Jugendlichendeutsch: Chillen, angesagt. Erst nach der Mittagspause fuhren wir los, um Downtown Moab zu erkunden. Als erstes begeisterte meinen Filius der lokale Bikepark, welcher mit viel Liebe und Arbeit angelegt worden war.
Ein paar Meter weiter stand auf der Wunschliste meines Sohnes noch der lokale “Thrift-Shop”. Ich hatte selbst noch keine genaue Vorstellung, was sich mir da eröffnet.
Als ich dann den Laden betrat, kam es mir seltsam vertraut vor. Fast wie bei mir zuhause im Büro (OK, etwas mehr und andere Klamotten gab es doch): Ein Second Hand Laden, der alles, aber wirklich auch alles anbot, was andere nicht mehr haben wollten. Ein Eldorado für meinen Filius, der für 9 USD einen echt amerikanischen Briefkasten, mehrere Schallplatten und für mich noch 3 Bücher herausschleppte.
Wir luden unsere kostbare Fracht in den Wagen und kehrten noch kurz im Rock-Shop ein, zum Glück ohne uns mit den dortigen, überlicherweise schwergewichtigen Erzeugnissen zu versorgen.
Dann parkten wir an der Hauptstraße, um einen Bummel durch die Mainstreet zu machen. Zuerst fiel mir die amerikanische Art zu transportieren auf:
Ich liebe halt amerikanische Trucks, besonders die alten:
Die Häuser hier sehen aus, wie sie in jeder amerikanischen Kleinstadt aussehen.
Und die “Andenkenläden” übertreffen sich mit Ideen, was man alles verkaufen kann:
Auch zum Thema Jeep fahren hatte schon jemand eine Idee.
Einmal die Straße rauf, dann auf der gegenüberliegenden Seite wieder runter.
Dann nochmal zum City Market, Lebensmittel bunkern, Tank auffüllen und ab nach Hause, Lebensmittel in die Kühlung.
Anschließend noch ein wenig chillen und am Abend ging es nochmal in den Arches National Park, um dort den Sonnenuntergang zu genießen. Die in vielen Führern beworbene Park Avenue lag schon zu weit im Dunkeln, also ging es direkt weiter in die Windows Section, wo wir schonmal gute Erfahrungen gemacht hatten. Ausserdem hatte ich noch ein Foto nachzuholen:
Aber auch das Auto auf einem Turnout bot ein lohneswertes Objekt (und im Gegenlicht sieht man den Dreck nicht so).
Die Sonne wanderte auf den Horizont zu,
um dann schließlich unterzugehen.
Die blaue Stunde begann
und ich raste nochmal zum North Window zurück, um den Himmel einmal anders abzulichten.
Dann kamen die ersten Sterne heraus
und wir widmeten uns der Langzeitbelichtung, diesmal mit ein wenig Spielerei:
Sprich, mein Sohn spazierte etwas weiter nach vorne mit meinem Blitz und löste während der 20 sekundigen Belichtungszeit freundlicherweise einmal den Blitz aus.
Aber es geht natürlich auch ohne, dann bekommt man halt nur den Schattenriss, dafür aber mit Milchstraße:
Und wenn man dann lange genug belichtet (hier über eine Minute), bekommen die Felsen sogar wieder etwas Kontur, dafür bewegen sich die Sterne schon ein wenig.
Ach ja, hier noch der Versuch eines Geisterbildes:
Und dann passierte das erste von zwei Ereignissen, auf die ich an dem Abend lieber verzichtet hätte: Ich passte nicht auf und das Stativ mit der Kamera fiel um. Der D4 hat es offensichtlich nicht geschadet, aber mein 14-24er Weitwinkel hat einen Schlag abbekommen: Die Brennweitenverstellung läuft nur noch hakelig. Ich hoffe, dass es noch bis zum Ende durchhält. Muss der Nikon Service mal ran.
Und auf dem Weg nach Hause, wir waren noch ca. 500 m von unserer Hütte entfernt, habe ich bei einem Stoppschild offensichtlich nicht lange genug gehalten. Kaum um die Kurve gebogen, gingen die aus Filmen bekannten Flashllights eines Polizeiautos an. Also brav rechts rangefahren, Hände aufs Lenkrad und Kontrolle über mich ergehen lassen. Aber der Officer war freundlich, er ließ es mit einer Verwarnung bewenden und so bin ich bei meiner ersten Verkehrskontrolle nach 28 Jahren USA Urlaube nochmal mit einem blauen Auge davongekommen. Und ich habe den Officer auch nicht gefragt, ob ich ihn per Langzeitbelichtung und Blitz auf die Platte bannen dürfte.
Schlaft gut.
[ <- 02.09.2015 ] [ Inhaltsverzeichnis ] [ 04.09.2015 -> ]