14.05.2023 – Montezuma Wells, Montezuma Castle

Heute ist Sonntag, chillout-day. Wir ließen es sehr ruhig angehen. Nach dem Frühstück mussten wir uns davon überzeugen, dass das freundlicherweise zur Verfügung gestellte Update-Zimmer (immer noch das gleiche wie in der ersten Nacht) die gleichen Bett-Liege-Qualitäten aufwies wie an den Tagen vorher. War zum Glück so. Und so kamen wir erst am späten Vormittag los. Erstmal zum Walmart, um die Vorräte (Essen und Klamotten) zu ergänzen.

Und dann glänzte uns das Schild einer Autowaschanlage entgegen. Mal schauen, was die gegen den Dreck auf unserem Dusty auszurichten vermag.

Wir warfen 10 USD für die fortgeschrittene Wäsche ein und fuhren mit dem Dicken vorsichtig in die Waschstraße. Schlossen die Fenster und beteten, dass diese Anlage auch Pickups verarbeiten konnte, ohne die Spiegel oder den Lack zu zerkratzen.

Eine bunte Mischung aus vermutlich Reinigungsmitteln wurde über uns gesprüht und dann begann der normale Reinigungsvorgang. Die Antenne wippte wie eine Tanne im Sturm und ich hoffte, dass sie flexibel genug sei, um das zu überstehen. Aber die Konstrukteure von Ford hatten das wohl einkalkuliert und wir kamen unbeschadet wieder raus.

Danach schauten wir uns die Bescherung an: Zu 95% hatte die Anlage ganze Arbeit geleistet, die Frontscheibe war so klar wie zu Beginn unserer Anmietung. Auch die Heckklappe ließ wieder das F150-Zeichen durchscheinen.

Die Ladefläche war eher suboptimal gereinigt, da hatte ich ehrlich gesagt auch nicht mehr erwartet. Aber die Runningsboards, also die Trittbretter, die ich sowieso nicht an meinem Wagen haben möchte, waren fast genauso schmutzig wie vorher. Da müssen wir nochmal mit Spritzdüsen ran.

Jetzt geht es nach Montezuma Wells. Die Temperaturen lagen bereits in den 90igern, also locker über 30°C. Östlich des Interstate 17 liegen die beiden Monumente, beide klein, übersichtlich und sehr schön gelegen.

Bei Montezuma Wells handelt es sich um ein “Sinkhole”, welches unterirdisch aus einer Quelle gespeist wird. Da sich die früheren Bewohner zurückgezogen haben, ist die Quelle ein Paradies für Tiere geworden.

Hat man die Quelle hinter sich gelassen, geht es zwei Dutzend Treppenstufen zum Auslass der Quelle, wo das Wasser in den Verde River fließt. Auch hier haben die früheren Bewohner das angenehm kühle Klima genutzt.

Wir schleppten uns wieder nach oben und nahmen auf dem Weg den einen oder anderen Fotostop vor, denn in der Pflanzen-Foto-Sammlung fehlten noch ein paar Blümchen.

Was uns auf dem Weg ständig begegnet war, das waren die tausende kleinen orangefarbenen Blüten der Desert Globe Mellow. Hier einmal ein Blüten-Meer,

anschließend eine Nahaufnahme.

Noch waren unsere Kräfte nicht ganz aufgebraucht und wir fuhren noch ein paar Meilen weiter südlich, um auch Montezuma Castle einen Besuch abzustatten.

Eigentlich hatten wir vorgehabt, in der schattigen Picnic Area in Gegenwart von vielen Kolibris einen kleinen Snack zu uns zu nehmen, aber diese war aufgrund von Überflutung des Verde River vor 6 Wochen noch gesperrt.

Also begaben wir uns “nur” auf den Rundgang und bestaunten, wie schon so oft vorher, die Meisterleistung der damaligen Bewohner, die hoch in den Felsen ihre Eigentumswohnungen gebaut hatten. Vermutlich stammten ihre Vorfahren von Schwalben ab, die jetzt noch in den Felsen nisteten.

Schätze, es war eine WEG, eine Wohnungseigentümergemeinschaft, obwohl von einer Verwaltungsfirma nichts herauszufinden war.

Als wir das Monument verlassen hatten, kamen wir auf dem Weg noch an dieser urigen Hütte vorbei:

Eigentlich sollte es noch nach Sedona gehen, aber wir wollten es ja ruhig angehen lassen. Also fuhren wir direkt zum Hotel zurück und ich legte mich eine Runde in den Whirlpool, um die zerschlagenen Knochen ein wenig aufzulockern.

Wieder im Zimmer stellten wir fest, dass gerade NCIS lief. Und das ist doch der perfekte Abschluß für den Tag. Und in den vielen Werbepausen kann ich “eben” den Bericht schreiben.

25.05.2017 – Montezuma Wells – Montezuma Castle – Sedona

Guten Morgen zusammen,

es ist mal wieder ein wunderschöner Morgen und wir sitzen zu dritt auf dem Balkon unseres wunderschönen Hauses und beginnen den wunderschönen Tag mit einem wunderschönen Frühstück. Etwas zu dick aufgetragen? Kann schon sein, aber es ist schon herrlich in Ruhe und Frieden bei Rührei und Schinken, einer leckeren Tasse Kaffee am Morgen zusammenzusitzen. Da stört es auch nicht, wenn gegenüber im Haus die Anstreicher auf eine sehr undeutsche Art (jeder Sicherheitsbeauftragte hätte wohl bei dem Anblick einen Herzinfarkt bekommen) ihre Arbeit verrichten.

Nachdem wir im “Dorf” noch ein paar Einkäufe erledigt hatten, ging es schon um die Mittagszeit nach Süden, nach Montezuma Wells.

Dieser See hat ca. 100 m im Durchmesser und wird von einer unterirdischen Quelle gespeist. Er gehört zum Montezuma Castle National Monument und liegt ca. 18 km nördlich davon. Von einem erhöhten Aussichtspunkt am Rand hat man einen schönen Blick über den See und die am Rande errichteten Eigentumswohnungen.

Folgt man dem Rundweg, so gelangt man in schattiger Atmosphäre zum Ausfluss des Sees, den die früheren Bewohner für ihre Zwecke benutzten und gestalteten.

Wieder oben, mal wieder ein paar herrliche Kakteeblüten, denen ich nur schwer widerstehen kann.

Weiter geht es zum Montezuma Castle. Auf dem Weg dahin gibt es ein riesiges Casino, welches wir rechts liegen ließen. Dafür machten wir bei einem Stand halt, der “Fry Bread” anbot, frischgebackene Teigfladen auf indianische Art. Da bei unserer Ankunft gerade eine Schulklasse die Ruinen unsicher machte, beschlossen wir, erstmal in der herrlichen und schattigen (die Temperaturen hatten mittlerweile die 30°C erreicht, aber zum Glück war es windig) Picnic Area ein Päuschen einzulegen.

An einigen Bäumen hingen Zapfstellen für Kolibris (Humming Birds), so wie bei uns auf der Veranda. Nur, dass wir bei uns noch keinen zu Gast hatten. Hier waren die Vögel an die Tränke gewöhnt und es gelang mir wirklich, ein paar scharfe Aufnahmen zu schießen.

Jetzt geht es aber auf ins Schloss. Auf dem Weg dahin konnten wir noch eine festte Eidechse beobachten, die gerade eine Fledermaus aus ihrer Schlafstelle gescheucht hatte. Wie man sieht, von Verlegenheit oder Schüchternheit keine Spur.

Ein paar Schritte weiter öffnete sich dann der Blick auf die Felsbehausungen, welche von den ersten Europäern, die hierhin kamen, für ein Aztekenschloss gehalten wurden, daher Montezuma Castle.

Die Wohnungen ziehen sich über mehrere Etagen hin und sind zum Teil nur über Leitern zu erreichen.

Am Fuße der Ruinen fließt der Beaver Creak, an dessen Ufer schattenspendende Sycamoren stehen mit einer kunstvoll gestalteten Rinde.

Und auch da natürlich wieder Eidechsen.

So langsam kam die Nachmittagssonne durch und für einen weiteren Besuch eines Parks hätte die Zeit nicht gereicht. Das merkten wir auch daran, dass am Ausgang des Parks zwei Blaulichtautos standen. Wir vermuteten einen Unfall oder zumindest eine Verkehrskontrolle. Aber die Herren wollten nur vermeiden, dass noch jemand ins Monument hinunter fuhr.

Für den Rückweg nahmen wir ein Buch zuhilfe, welches ich mir vor ein paar Tagen erst in unsere Behausung hatte schicken lassen: Photographing the Southwest: Volume 2–Arizona. Dort war für die Gegend um Sedona der Airport Drive angegeben mit einer Mini-Wanderung auf einen Hügel mit Aussicht über die Täler. Auf dem Weg dahin fährt man vom Interstate 17 über die 179 (Rimrock Scenic Byway) schon durch eine der schönsten Landschaften Amerikas. An der Straße selbst darf man nicht halten, aber es gibt zum Glück immer wieder Viewpoints für das eine oder andere Foto.

Der Airport-Drive war ein guter Tip (wenn man es schafft, einen der Parkplätze dort zu ergattern). Ich kam mir vor wie am Green River Overlook im Canyonlands National Park. Du sitzt auf einem runden Felsen, vor Dir eine fantastische Landschaft.

Als wir uns sattgesehen hatten, musste nur noch was für den Magen her. Im schwindenden Licht des Abends fuhren wir schnurstracks zum Panda Express, um mit Yvonne unseren letzten gemeinsamen Abend zu “feiern”. Logisch, dass Orange Chicken und Beijing Beef mit dazu gehörten, welches wir in stiller Andacht auf unserer Veranda verzehrten.

Again a beautiful day.