Heute ist Sonntag, chillout-day. Wir ließen es sehr ruhig angehen. Nach dem Frühstück mussten wir uns davon überzeugen, dass das freundlicherweise zur Verfügung gestellte Update-Zimmer (immer noch das gleiche wie in der ersten Nacht) die gleichen Bett-Liege-Qualitäten aufwies wie an den Tagen vorher. War zum Glück so. Und so kamen wir erst am späten Vormittag los. Erstmal zum Walmart, um die Vorräte (Essen und Klamotten) zu ergänzen.
Und dann glänzte uns das Schild einer Autowaschanlage entgegen. Mal schauen, was die gegen den Dreck auf unserem Dusty auszurichten vermag.
Wir warfen 10 USD für die fortgeschrittene Wäsche ein und fuhren mit dem Dicken vorsichtig in die Waschstraße. Schlossen die Fenster und beteten, dass diese Anlage auch Pickups verarbeiten konnte, ohne die Spiegel oder den Lack zu zerkratzen.
Eine bunte Mischung aus vermutlich Reinigungsmitteln wurde über uns gesprüht und dann begann der normale Reinigungsvorgang. Die Antenne wippte wie eine Tanne im Sturm und ich hoffte, dass sie flexibel genug sei, um das zu überstehen. Aber die Konstrukteure von Ford hatten das wohl einkalkuliert und wir kamen unbeschadet wieder raus.
Danach schauten wir uns die Bescherung an: Zu 95% hatte die Anlage ganze Arbeit geleistet, die Frontscheibe war so klar wie zu Beginn unserer Anmietung. Auch die Heckklappe ließ wieder das F150-Zeichen durchscheinen.
Die Ladefläche war eher suboptimal gereinigt, da hatte ich ehrlich gesagt auch nicht mehr erwartet. Aber die Runningsboards, also die Trittbretter, die ich sowieso nicht an meinem Wagen haben möchte, waren fast genauso schmutzig wie vorher. Da müssen wir nochmal mit Spritzdüsen ran.
Jetzt geht es nach Montezuma Wells. Die Temperaturen lagen bereits in den 90igern, also locker über 30°C. Östlich des Interstate 17 liegen die beiden Monumente, beide klein, übersichtlich und sehr schön gelegen.
Bei Montezuma Wells handelt es sich um ein “Sinkhole”, welches unterirdisch aus einer Quelle gespeist wird. Da sich die früheren Bewohner zurückgezogen haben, ist die Quelle ein Paradies für Tiere geworden.
Hat man die Quelle hinter sich gelassen, geht es zwei Dutzend Treppenstufen zum Auslass der Quelle, wo das Wasser in den Verde River fließt. Auch hier haben die früheren Bewohner das angenehm kühle Klima genutzt.
Wir schleppten uns wieder nach oben und nahmen auf dem Weg den einen oder anderen Fotostop vor, denn in der Pflanzen-Foto-Sammlung fehlten noch ein paar Blümchen.
Was uns auf dem Weg ständig begegnet war, das waren die tausende kleinen orangefarbenen Blüten der Desert Globe Mellow. Hier einmal ein Blüten-Meer,
anschließend eine Nahaufnahme.
Noch waren unsere Kräfte nicht ganz aufgebraucht und wir fuhren noch ein paar Meilen weiter südlich, um auch Montezuma Castle einen Besuch abzustatten.
Eigentlich hatten wir vorgehabt, in der schattigen Picnic Area in Gegenwart von vielen Kolibris einen kleinen Snack zu uns zu nehmen, aber diese war aufgrund von Überflutung des Verde River vor 6 Wochen noch gesperrt.
Also begaben wir uns “nur” auf den Rundgang und bestaunten, wie schon so oft vorher, die Meisterleistung der damaligen Bewohner, die hoch in den Felsen ihre Eigentumswohnungen gebaut hatten. Vermutlich stammten ihre Vorfahren von Schwalben ab, die jetzt noch in den Felsen nisteten.
Schätze, es war eine WEG, eine Wohnungseigentümergemeinschaft, obwohl von einer Verwaltungsfirma nichts herauszufinden war.
Als wir das Monument verlassen hatten, kamen wir auf dem Weg noch an dieser urigen Hütte vorbei:
Eigentlich sollte es noch nach Sedona gehen, aber wir wollten es ja ruhig angehen lassen. Also fuhren wir direkt zum Hotel zurück und ich legte mich eine Runde in den Whirlpool, um die zerschlagenen Knochen ein wenig aufzulockern.
Wieder im Zimmer stellten wir fest, dass gerade NCIS lief. Und das ist doch der perfekte Abschluß für den Tag. Und in den vielen Werbepausen kann ich “eben” den Bericht schreiben.