31.10.2016 – Lone Pine – Death Valley – Las Vegas

Heute geht es nach Las Vegas. Der Himmel über unserem Hotel ist stahlblau, keine Wolke ist zu sehen. Da hätte ich in der Nacht noch auf Milchstraßenjagd gehen können. Leider war es gestern Abend noch dermaßen windig, dass ich keine 20-Sekundenaufnahme verwackelungsfrei hinbekommen hätte. Aber erstmal tanken. Uns stehen einige Meilen bevor. An der Shell-Tanke ein echtes Ärgernis: Anstatt dass ich die Kreditkarte einfach durchziehe, tanke und anschließend eine Quittung bekomme, muss ich erst in den Shop, dort 50 USD mit Kreditkarte “vorbezahlen”, dann darf ich tanken, gehe zurück, die Karte wird mit dem korrekten Betrag nochmal durchgezogen und ich bekomme meine Quittung. Hoffentlich wird der erste Betrag nicht auch abgebucht. Das ist vorsintflutlich.

Weiter geht es ein letztes Mal durch das kleine Westernstädchen. Es erinnert mich an Moab vor vielen Jahren. Gemütlich. Am Filmmuseum machen wir Halt und nehmen die Berge, diesmal komplett ohne Wolken, auf.

CA61177.jpgIns Death Valley sind es ca. 100 Meilen. Vor diesem Tal liegt noch das Panamint Valley, welches von diesem Viewpoint gut zu sehen ist.

CA61183.jpgAuf dem Parkplatz eine faszinierende Modifikation eines Jeep Wrangler Rubikon.

CA61181.jpgWir kommen mit Fahrerin und Beifahrer ins Gespräch und dürfen einen Blick in das Innere dieses geländegängisten Miniwohnmobils werfen, das ich jemals gesehen habe. Unter der Sitzbank befindet sich ein Kühlschrank, eine Dusche und eine Toilette sind ebenfalls eingebaut. Und das unter Beibehaltung der vollen Geländegängigkeit.

CA61182.jpgNach der Durchquerung des Panamint Valley und Panamint Springs (übrigens, der Sprit kostet hier 4,6 USD/Ga) geht es noch einmal in die Berge.

Am Fuß des Passes geht es rechts raus zum Mosaic-Canyon. Die Bilder auf den Prospekten sind vielversprechend und die Temperatur bewegt sich in den 20ern. Zuerst breit,

CA61199.jpgdann verengt sich das Tal und wir durchqueren unsere erste “Narrows”. Die Felswände sind stellenweise fast spiegelglatt.

CA61223.jpg CA61195.jpg CA61217.jpgSie sind aus Marmor. Und an den Rundungen ist es vermutlich sicherer, herunterzurutschen, als zu klettern und auszurutschen. Das Tal öffnet sich wieder und wir marschieren fast zwei Meilen weiter, bis der Weg zu einer echten Klettertour ausartet.

CA61196.jpg CA61211.jpg CA61206.jpgDas alleine hätte mir nicht so viel ausgemacht, aber dafür immer die Kamera einpacken, Rucksack wieder schultern, klettern, Kamera wieder raus… Das wurde irgendwann dann doch zuviel und wir beschließen umzudrehen.

An der Entrance Station in Stovepipe Wells zeigen wir unseren National Park Pass vor, die freundliche Dame war schon mal in Reutlingen. Offensichtlich war jeder Amerikaner mal in Deutschland oder kennt jemanden, der dort war. Oder hat Vorfahren in good old Germany.

Es geht weiter die 190 entlang. An den Mesquite Flat Dunes machen wir einen kurzen Stop, damit ich mir die Schuhe und Socken mit Sand füllen kann.

CA61227.jpgVernünftige Fotos der Dünen kommen dabei nicht raus, weil die Sonne mittlerweile so hoch am Himmel steht, dass die Dünen keinen Schatten mehr werfen. Echt ärgerlich, aber nicht zu ändern.

CA61230.jpgAm Visitor Center in Furnace Creek nutzen wir die Gelegenheit, um unsere Wasserflaschen aufzufüllen. Das erinnert mich an unseren ersten Besuch im Death Valley (1987). Damals war die Wasserstelle ein Rohr, das aus der Erde kam, mit einem Wasserhahn versehen. Und wir haben uns fast die Finger verbrüht, als das feuchte Nass sehr heiss aus dem Rohr kam. Heute gibt es eine komfortable Abfüllstelle, die sogar zählt, wieviele neue Flaschen man der Umwelt erspart hat, indem man seine Buddel wieder mit gekühltem Wasser auffüllt.

Nächstes Ziel auf dem Weg nach Badwater ist der Devils Golf Course, eine öde Gegend.

CA61241.jpg CA61243.jpgDann zum tiefsten Punkt der westlichen Hemisphäre, Badwater, 85,5 Meter unterhalb des Meeresspiegels.

CA61248.jpgBin mal gespannt, ob mein GPS an der Kamera damit klar kommt: -88 Meter zeigt es an. Gar nicht so schlecht für so ein Billigteil. Die Temperatur hier zeigt 28 °C, recht gemütlich, wenn man bedenkt, dass wir hier im Sommer schon 52°C hatten.

CA61252.jpg CA61244.jpgWir lassen die Touristenscharen hinter uns und fahren auf der 190 zurück. Rechter Hand liegt der Artist-Drive, der mit tollen Farben in den Felsen das Fotografenherz höher schlagen lässt.

CA61268.jpg CA61262.jpg CA61260.jpgAuch hier ein paar Stops und es geht weiter. Die Furnace Creek Ranch sieht toll aus,

CA61233.jpgaber wir haben in Las Vegas gebucht und laut Navi sind das über 100 Meilen und gute zwei Stunden Fahrt.

Einen Stop gönnen wir uns noch, und zwar am Zabriski Point. Die Sonne steht schon tiefer und taucht die Täler in Sonne und Schatten.

CA61277.jpg CA61283.jpg CA61280.jpgJetzt aber ab auf die Piste. Die gähnende Langeweile auf einer solchen Strecke lässt sich am besten mit einem Energiedrink bekämpfen.

CA61289.jpgDie nächste größere Stadt ist Pahrump, ca. 50 Meilen von LV entfernt. Die Sonne verschwindet hinter den Hügeln und mit dem roten Himmel fühle ich mich an Hawaii erinnert.

CA61290.jpg CA61291.jpg CA61293.jpgWir entern LV über die Blue Diamond Road. Eigenartigerweise ist mir das noch ein Begriff von früher. Dort lag ein sehr schöner Wohnmobil-Campground, der zu einem Casino gehörte. Dahinter (in Richtung Pahrump) erstreckte sich meilenweit nur Wüste. Heute fahren wir meilenweit durch Wohngebiete, das Casino gibt es nicht mehr.

Endlich landen wir (so gegen 19 Uhr) am Hotel. Und für die 5 Nächte haben wir uns etwas Besonderes gegönnt: Eine kleine Suite, die auch nicht soviel mehr gekostet hat als ein normales Zimmer.

CA61296.jpgCA61297.jpg CA61298.jpgViva Las Vegas.