09.06.2022 – Calico Basin

Kleines Update zu gestern: Das zum Schluss vorgestellte und noch unbekannte Casino mit den Initialen f und b steht NICHT für Facebook, sondern für Fontainebleau und soll Ende 2023 eröffnet werden. Sehr weit nördlich am Strip. Wir sind gespannt und werden weiter berichten…

Heute soll es wieder seeehr warm werden. Locker über 40°C. Längere Wanderungen sind daher ein NoGo. Aber wir schauen mal, was die Natur sonst noch bietet, für den Fall, dass es uns wieder hierhin verschlägt.

Der Red Rock Canyon hat sich für uns zu einer Art Geheimtip entwickelt. Nahe an Las Vegas dran, man braucht keinen extra Eintritt, wenn man den generellen “America the beautiful”-Pass hat (im Gegensatz zum Valley of Fire Statepark) und es gibt eine Vielzahl schöner kleiner, aber auch größerer Wanderungen, die man bei kühlerem Wetter durchführen könnte. Wie nennen es “scouten”, die Gegend für später erkunden.

Kurz bevor der Scenic Loop Drive des Red Rock Canyons beginnt, geht rechts noch die Calico Basin Road ab. Ich hatte das Schild beim letzten Mal gesehen und wollte jetzt wissen, ob man damit näher an die Berge kommt.

Wenig später standen wir auf einem Parkplatz, der zum einen zum Calico Basin Trail, zum anderen zum Red Spring Board Walk führt. Letzterer sah einladend und einfach aus, also starteten wir auf den Kunstoffplanken, die sanft bergan führten. Aber Vorsicht: Da sie nicht aus Holz sind, sondern aus Plastik, lädt man sich bei jedem Schritt elektrostatisch auf und man bekommt dann, wenn man das Geländer anfasst (was auch ziemlich heiß war, weil schwarz), regelmäßig einen elektrischen Schlag. Hält wach, garantiert.

Angenehm ist es, weil durch die Nähe der Quelle – Red Spring – viele Bäume wachsen, die Schatten spenden. Und natürlich auch diverse Wüstenblumen.

Als ich mich hinknien wollte für ein Makrofoto, merkte ich, dass das eine dumme Idee war: Die Planken sind zu heiß für menschliche Haut. Spiegelei backen kein Problem. Also mit normaler Optik so nah wie möglich im Stehen ran und anschließend Ausschnittvergrößerung.

Schön früher hatten Menschen dieses Fleckchen Erde für bewohnenswert erklärt (der Makler, der das verkauft hat, muss sehr gut gewesen sein). Denn auf diversen Felsen fanden sich Petroglyphen, Indian Graffitti.

Der Walk war mit einer halben Meile schnell beendet und wir stürzten uns ins nächste Abenteuer, den Calico Basin Trail. 60 m Höhenunterschied und 1,1 km für eine Strecke erschienen uns selbst bei der Hitze noch machbar.

Wir wanderten zunächst etwas bergauf und dann an den Felsen entlang, bis wir in das nächste Tal blicken konnten.

Das reichte uns dann doch und wir marschierten wieder zurück, bis wir das grüne Tal der Red Spring sahen.

Auf dem Parkplatz parkte neben uns ein riesiges pinkfarbenes Monster. Ich befürchtete schon, dass dort Scharen von Besuchern herauspurzeln würden.

Aber dem war nicht so. Aus dem Mannschaftsbus der “Pink Jeep Tours” entstiegen gerade mal drei Leutchen. Ich sprach sie an und erfuhr, dass sie gerade auf Kennenlerntour für die Touristen sind, um ihnen neue Routen anzubieten. Und erzählte ihnen auch von den Trails, die wir gelaufen waren.

Jetzt aber Türen vom Auto zu, Klimaanlage an und weiter geht es. Erstmal zum Visitor Center. Obwohl nicht als Nationalpark ausgebaut, ist dieses Besucherzentrum ein Musterbeispiel dafür, wie man den Besuchern die Wüste, die Natur, die Fauna und die Flora näherbringen kann. Wer in Las Vegas ist, sollte hierfür unbedingt Zeit einplanen.

Die Kolibri-Tränken, die dort rumhingen, wurden zu meinem Leidwesen nicht besucht, dafür erwischte ich einen süßen Vogel, der mit einer Beere oder einem Kern im Schnabel an der Tränke herumhüpfte.

Im Hintergrund die roten Felsen, auf und zwischen denen wir vorgestern noch rumgeklettert waren.

Ich habe mal einen Ausschnitt von der Ecke gemacht, von der ich glaube, dass wir in diesem Einschnitt nach der Wanderung zu den Calico Tanks gewesen sind.

Wenn man schon beim Visitor Center ist, lohnt es sich immer, die Loop noch einmal zu fahren. Am Parkplatz Calico Hills 1 kann man seine Wanderung starten.

Diese führt über Calico Hills 2 bis zum Sandstone Quarry Overlook, wo wir vorgestern unsere Wanderung begonnen hatten. Das sind dann 3 Meilen und ein Höhenunterschied von 546 Metern. Gut, dass man uns im Visitor Center von jeglichen Hikes abgeraten hat. Da brauchen wir uns keine andere Entschuldigung auszudenken. Und wenn, sollte man sich Gedanken machen, wie man wieder zurückkommt.

Bevor es weiter ging, wurden wir noch von einem merkwürdigen Gefährt überrascht. Auf drei breiten Reifen, ohne Dach sorgt es selbst im aussergewöhlichen Las Vegas für einen Hingucker.

Auf der weiteren Fahrt hielten wir noch an diversen Trailheads an und trafen auch unsere Freunde von den Pink Jeep Tours wieder. Kaum hatte ich eine Frage gestellt, verfiel einer von ihnen direkt in den Tourguide-Modus und ratterte alle möglichen Informationen zur Historie und Geologie der Gegend runter. Und das, ohne dass wir eine Tour gebucht hatten!! Noch eine kurze Frage zum Auto: Also, das ist ein Dodge Ram 3500, als Aufsatz ist eine Kabine, die von Learjet gebaut wird, auch mit Learjet-Sitzen. Und vorne am Kühler prangt ein Grill der Firma Jeep, extra lizensiert, vermutlich, damit sie das unter Pink JEEP Tours verkaufen können. Die Firma war uns schon des öfteren aufgefallen, in Sedona, am Grand Canyon und auch in Moab. Aber wir erkunden lieber selbständig das Land und die Leute.

Es geht wieder nach Osten, ein Costco – wie soll es auch anders sein – liegt durch Zufall direkt in der Nähe. Die Probierstände sind sehr ergiebig und ich bin froh, einen Einkaufswagen mitgenommen zu haben, um die ganzen Probenbecher zu verstauen. Als Nahrung nahmen wir nur einen Softeisbecher mit, dafür aber Babyklamotten, Alter 12 Monate. Als ich mit dem Einkaufswagen und den winzigen Sachen über die Schwelle schob, meinte der Kontrolleur am Ausgang mit einem Grinsen im Gesicht: The won’t fit you, die passen Dir nicht. Ich erwiederte nur: Ich arbeite dran und dann ging es weiter.

Früher gab es in Las Vegas und Umgebung, genauer gesagt, Primm, ein Outletgeschäft namens Vanity Fair. Hier konnte ich mich mit bestimmten Kleidungsstücken unheimlich günstig eindecken. Der Laden ist vermutlich Corona zum Opfer gefallen, aber es gab in der Outlett Mall am South Las Vegas Boulevard noch das Lee Wrangler Clearance Center, das zumindest den Part für mich übernommen hatte. Zwei Hemden, ein Paket U-Hosen und ein Paket Socken – also 7 Minuten 35 Sekunden – später waren wir schon wieder draußen. In der Zeit hätte sich meine Göttergattin gerade mal zu den Sonderangebotsständern durchgewühlt. Ab zurück zum Hotel.

In der Hotel-Lobby einmal kurz unsere Mugs mit Kaffee betankt und dann können wir den Abend gemütlich ausklingen lassen und provisorisch packen, denn morgen geht es zurück nach Los Angeles.

Normalerweise machen wir auch eine nächtliche Fahrt über den Strip verbunden mit einem ausführlichen Spaziergang. Aber zum einen war es uns noch zu warm, zum anderen verlangen die Casinos am Zentral-Strip mittlerweile alle Parkgebühren, was ich irgendwo nicht einsehe.

Aber es gibt ja andere Möglichkeiten. Wer das Hotelzimmer mit Bedacht auswählt, bekommt am Abend diese Aussicht geboten (hier der komplette Strip).

Anschließend rangezoomt der südliche Teil mit dem Luxor und Mandala Bay,

anschließend etwas weiter nördlich bis zum Flamingo.

 

 

02.11.2016 – Red Rock Canyon – Las Vegas Strip

Heute auf dem Programm: Die Red Rock Canyon National Conservation Area im Westen von Las Vegas. Aus der Entfernung betrachtet sieht es einfach nur aus wie eine Wand aus quietschroten Felsen.

CA61406.jpgWenn man auf das Gelände fährt (übrigens, unser Nationalpark Pass zog auch hier), kommt man zu einem hochmodernen Visitor Center mit schönen Ausstellungen im Außengelände.

CA61399.jpgAngeblich sollen dort auch große Green Turtoise (Landschildkröten) zu sehen sein. Waren sie für UNS natürlich nicht. So viel Glück haben wir nicht. Habe dort auch dort auch den Unterschied zwischen Turtle und Turtoise kennengelernt: Turtle sind die Viecher, die im Wasser schwimmen, mit flachen Flossen und Turtoise die, die sich an Land mit maximaler Beamtengeschwindigkeit bewegen. Füße wie Grabschaufeln.

Auf dem Rundweg, der als Einbahnstraße ausgeführt ist, bieten sich an mehreren Stellen Gelegenheiten, Wanderungen in die Felslandschaft durchzuführen.

CA61408.jpgDa wir den Vormittag in der angenehmen Wärme von Ross zugebracht hatten (draußen hatte es “nur” 20°C), nahmen wir erstmal unser Mittagessen mit Blick auf die Felslandschaft ein. Mit von der Partie ein scheues Skipmunk. Und da war ich zum ersten Mal richtig froh, die D800 mit ihren 36MP dabei zu haben. Denn das, was ihr hier seht, ist schon eine heftige Ausschnittvergrößerung.

CA61405.jpgNach der Mittagspause ging es ab in die Felsen. Und was wie eine rote Wand aussah, entpuppte sich als Gewirr von Felsen, Schluchten und Klettergelegenheiten. Immer wieder sah man kleine bunte Punkte, die sich an den senkrechten Sandsteinwänden hochzogen.

CA61410.jpg CA61412.jpgDa kletterten wir natürlich nicht entlang, aber der eine oder andere Fels hatte es uns schon angetan.

CA61416.jpg CA61413.jpg CA61414.jpgWeiter auf dem Rundweg immer wieder weitere Trails, die wir dann nicht gelaufen sind (wir hatten dummerweise vergessen, unsere Wasserflaschen im Visitor Center aufzufüllen).

CA61421.jpg CA61419.jpgUnter anderem ging es auch eine Stichstraße in die Felsenlandschaft, die laut Auskunft im Besucherzentrum nur mit 4WD-Autos zu befahren wäre. Eigentlich der richtige Test für unseren Explorer. Aber ohne Wasser? Und dann stecken bleiben? Nein danke.

Wir entschieden uns dafür, eine Meile reinzufahren und die Gegend anzuschauen. Muss reichen.

CA61435.jpg CA61437.jpg CA61429.jpgDie Felsen wurden schon langsam in Schatten getaucht, als wir den Rundweg beendet hatten. Jetzt erst mal Wasserflaschen auffüllen. Und da muss ich sagen, hat die Parkverwaltung dazugelernt. Wo früher nur die Sprinkler standen, in denen man sich mühevoll die Flaschen füllen konnte, gibt es jetzt immer häufiger Füllstationen, in denen man bequem Wasser ziehen kann.

CA61455.jpg Nächstes Ziel war die Fremont Experience. Ein “alter” Teil von Las Vegas, bei dem man die “Fußgängerzone” überdacht hat und wo um 20 und um 21 Uhr eine Lasershow startet. Dieser Teil von LV ist zu Lasten des Strips mittlerweile ins Hintertreffen geraten und kämpft um Besucher.

Aber fangen wir vorne an. Da es noch lange nicht dunkel war, vertrieben wir uns die Zeit bei Marshalls und Ross. Mir gefiel ein Hoody von “The North Face” ausnehmend gut, so dass ich beschloss, ihn auf der Tour anzuziehen. Ein Fehler, wie sich herausstellen sollte:

Wir hatten unseren Wagen auf der obersten Etage des Parkdecks abgestellt, noch einen kleinen Imbiss zu uns genommen und ich hatte gerade die erste Aufnahme in die Fremont Street gemacht, als ein berittener (Bike) Sicherheitsmann auf mich zukam und meinte, für Aufnahmen vom Parkhausdach bräuchte ich eine Genehmigung, die im zweiten Stock zu erhalten sei. OK, das erste Foto hatte ich im Kasten, also ab nach unten.

CA61458.jpgKaum hatte ich dort meine Cam aufgestellt, um die Zip-Liner, die zu viert durch die ganze Halle rauschen, aufzunehmen, kam der nächste Typ auf mich zu und wollte wissen, ob ich offiziell von North Face käme. Erst als ich ihm sagte, dass ich privat und just for fun hier wäre, gab er Ruhe. OK, dann doch erstmal ohne Sweatshirt weiter.

CA61466.jpg CA61462.jpgDie Lasershow dient als Publikumsmagnet, genau wie die Zip-Liner und die vielen anderen Straßenkünstler. Es ist eine andere Art von Show, die hier im Gegensatz zum Strip abgezogen wird. Es fehlt irgendwie das Flair und die Eleganz, die die ewig lange Partymeile auszeichnet. Hier präsentieren sich fast nackte Männer in Windel und Babyhaube, Captain America und Darth Vader laufen durch die Gegend, um sich durch fotografiert werden ein paar Dollar zu verdienen. Aber interessant und vor allen Dingen laut war es auf jeden Fall.

CA61480.jpg CA61481.jpgMeine Göttergattin wollte als nächstes unbedingt mal den “Vulkanausbruch” am Mirage sehen. Für 21 Uhr war dort eine Vorstellung geplant. Das schafften wir so gerade eben, nachdem wir unseren Wagen in der Garage des Treasure Island abgestellt hatten. Auf dem Weg zum Aussichtspunkt mussten wir zum Teil durch das Mirage durch. Und da fiel mir heftiger Zigarettengeruch auf. Überall in dem Casino darf anscheinend gequalmt werden. Eine “Nichtraucherzone” wurde sogar ausgewiesen. Kenne ich von den USA gar nicht mehr.

Die Show war, wie üblich, nett:

CA61521.jpg CA61516.jpgDa wir unser Meilenpensum für diesen Tag schon locker erledigt hatten, beschlossen wir, nur noch auf dem Rückweg dem Venetian einen Blick zu gönnen und dann zum Auto zu marschieren.

CA61550.jpg CA61564.jpg CA61547.jpg CA61553.jpg

Bleibt für mich morgen noch auf dem Plan: Das Riesenrad, der Eiffelturm und evtl. noch der Stratosphere Tower. Und vielleicht noch das Luxor mit seinem Laserstrahl als besondere Herausforderung. Mal schauen, was wir davon schaffen.