10.11.2017 – Tucson – Chiricahua National Monument

Die Nacht war nicht wirklich erholsam. OK, nach drei Tassen Kaffee darf ich ein Durchschlafen auch nicht erwarten, aber meine “running nose” wächst langsam zu einer echten Erkältung aus. Ich hatte noch die Hoffnung, es sei “nur” Heuschnupfen, aber ein dicker Kopf zeugt von der anderen Vermutung.

Kurzer Zwischenstop am Frühstücksbuffet: Heute im Angebot: Tortillafladen mit Gemüsefüllung, Rührei, Kartoffeln und Schinken.

Daher heute keine großen Spaziergänge. Solange die Wegstrecke länger ist als das Auto, wird gefahren. Erstes Tagesziel die San Xavier del Bac Mission, die im Südwesten von Tucson abseits liegt. Sie hat auch den Beinamen “Weiße Taube der Wüste”. Wer möchte, kann sich nähere Informationen bei Wikipedia und auf der Seite der Missionskirche (oder sonstwo im Netz) holen.

Wir machten einen kleinen Rundgang

und dann ging es wieder auf die Straße. Ziel war das Chiricahua National Monument, ein Park, den wir vor einigen Jahrzehnten mal besucht hatten und wo wir die Erinnerung mit digitalen Fotos auffrischen wollten.

Karin war noch frisch und so verschlief ich die größte Strecke der 120 Meilen. In Wilcox biegt man von der I10 ab auf die 186 und fährt über Farmland

in die Berge.

Das Monument selbst sieht so aus, als wäre es eine Mischung aus Externsteinen, Bastei und vielleicht noch Bryce Canyon (nur nicht in rot). Die freundliche Rangerin empfahl uns, zuerst zum Massai Point (Ende der Straße) zu fahren, dort einen kleinen Rundgang zu machen und dann in den Echo-Canyon herunterzuwandern bis “The Grotto”.

Nachdem wir den kurzen Rundweg am Massai Point absolviert hatten (mit Fotos),

machten wir erstmal die längst fällige Mittagspause. Und in der Zeit verzogen sich dann auch die Schleierwolken, die mir kameratechnisch so gar nicht behagten.

Wir beschlossen, den Weg nach unten so lange zu gehen, wie wir Lust hatten, denn: Wer runter geht, muss auch wieder rauf. Und mit der Erkältung im Leib bitte keine richtig großen Klettertouren.

Auf dem Weg zu “The Grotto” (eine wild durcheinandergewürfelte Ansammlung von dicken, fetten Steinen) bekommt man einen wesentlich besseren Einblick in die Gegend, als wenn man nur von oben reinschaut.

The Grotto selbst, zum Durchklettern interessant, aber ansonsten wenig aufregend, ist das eine oder andere Foto wert,

ließen wir dann liegen und kletterten noch ein wenig in den Canyon hinab. Irgendwann war aber auch das gut und wir begaben uns an den Aufstieg. Gut, dass wir auf dem Hinweg schon die meisten Fotos gemacht hatten.

Die Schatten wurden länger und tauchten die Felsen (unter anderem) in ein schönes Licht.

Oben überfiel uns beide eine heftige Müdigkeitsattacke und wir stellten die Rückenlehnen in Liegeposition für ein Nickerchen. Mich erfrischte dieses, wohingegen meine Göttergattin über Kopfschmerzen und Übelkeit klagte. Höhenkrankheit, ausgelöst durch Erkältung? Immerhin waren wir locker 2.000 Meter hoch.

Ich schwang mich hinter das Steuer (eine k… Karin wäre an der Stelle suboptimal gewesen) und wir machten uns auf den Weg nach Hause. Auf der Landstraße noch ein Sonnenuntergang, der sich sehen lassen konnte. Arizona steht (wenn es will) Hawaii in nichts nach.

Die Fahrt nach Hause verlief ziemlich einsilbig, weil meine Beifahrerin es vorzog, sich schlafender Weise in Schweigen zu hüllen.

Auf der Straße nach Wilcox verschlief meine Göttergattin neben dem Sonnenuntergang gleich 3 Sachen: Zwei Skunks, die (noch erkennbar und NICHT vor sich hinduftend) auf der Straße lagen und einen PKW, der auf der Gegenspur in die Balustrade eines Hauses reingerast war. Wie er das geschafft hat, ist mir rätselhaft.

Übrigens: Wer sagt, dass ein Auto mit 8 Zylindern und 5,7 Liter Hubraum viel Sprit fressen muss:

Um 7.15 Uhr waren wir dann auch wieder im Hotel und mittlerweile geht es ihr wieder besser. Keine Ahnung, was das war…

Hoffen wir mal, dass wir heute nacht Ruhe bekommen. Die kläffendenTaschenratten eines anderen Gastes lassen das Schlimmste befürchten…