30.09.2018 – Alabama Hills – Lone Pine Lake

Oh heiliges Jetlag, wieder hast Du zugeschlagen. Aber diesmal konnten wir es brauchen, weil wir zum Sonnenaufgang in den Alabama Hills sein wollten. Das sind zwar nur ein paar Minuten Fahrt, aber ein Zuspätkommen verzeiht die Kamera nicht. Ziel war die vom vorigen Abend bekannte Moebius-Arch. Gestern war die Milchstraße der Hintergrund, heute sollte es die Sierra Nevada sein, die von der über den Bergen auftauchenden Sonne langsam aber sicher in Licht getaucht wird. Wir waren gut pünktlich da und – oh Wunder – sogar alleine. In unserer Nähe war zwar noch ein Trupp frierender Jugendlicher, aber die waren eher am Sonnenaufgang im Allgemeinen als der Arch und ihrem Loch (auch genannt Arch-Loch – Zitat Amerika-Forum) interessiert. So konnte ich in Ruhe mein Stativ aufbauen, die Kamera seelisch auf die bevorstehenen Anstrengungen vorbereiten und in Ruhe eine Banane verputzen.

So langsam wurden die Bergspitzen in magisches Rot getaucht:

Aber da mir der Bogen etwas zu dunkel erschien, flanschte ich kurzerhand mein Blitzlicht auf die Kamera und fügte etwas Licht hinzu:

 

 

Wir genossen einfach nur die Stille, den Wind und die Landschaft:

 

So langsam war die Bergkulisse dann in volles Licht getaucht

und ich konnte mich mal um die andere Seite “kümmern”:

Denn auch mit Gegenlicht kann man schöne Fotos machen (habe ich mir sagen lassen).

Noch schnell was mit Lang-Schatten

und dann machten wir uns auf den Weg zum Parkplatz.

Schließlich hatten wir noch nicht gefrühstückt, denn das ist ja die wichtigste Mahlzeit des Tages (weil sie im Hotelpreis inbegriffen ist).

Was machen wir jetzt mit dem angefangenen Vormittag?

Die Alabama Hills sind (zwar nicht offiziell) in einen nördlichen Teil und – getrennt durch die Whitney Portal Road – einen südlichen Teil aufgeteilt. Letzteren haben wir bisher immer sträflich vernachlässigt bzw. waren immer nur bei Dunkelheit durchgefahren. DAS sollte sich jetzt ändern. Um dahin zu gelangen, fährt man von der Whitney Portal Road entweder in den südlichen Eingang (die Tuttle Creek Road) oder in den nördlichen Eingang (die Horseshoe Meadow Road).

Das Gebiet dort ist nicht so weitläufig wie der nördliche Teil, es wirkt kompakter und irgendwie zusammengepresst. Aber interessant ist es allemal.

Auf dem Weg dahin trafen wir noch das Maskottchen dieser Gegend, Miss Alabama.

Aber dann ging es ab in die “Berge”. Eine enge und gewundene Straße führt durch die Felsen. Im Hintergrund leuchtet der Mond:

Und weiter geht es.

Wenn man aufpasst, kann man den Mond auch noch durch ein Loch (nein, kein Arch-Loch) sehen.

Als wir davon genug gesehen hatten, ging es zu einer Mini-Verschnaufpause kurz ins Hotel.

Für danach hatten wir mal wieder eine sportliche Aktion auf den Plan gesetzt. Inspiriert durch Wegbeschreibungen im Internet und Fotos auf Instagram hatte ich mir in den Kopf gesetzt, die herrliche Bergwelt der Sierra nicht nur von unten und vorne anzuschauen, sondert mal mitten rein zu wandern und einen der herrlichen Bergseen zu okularinspizieren.

Dazu hatten wir grundsätzlich zwei Möglichkeiten:

  1. entweder die Horseshoe Meadow Road bis zum Ende (Cottonwood Lakes Trailhead) durchzufahren und von dort eine Wanderung zu beginnen oder
  2. die Whitney Portal Road bis zum Ende zu fahren und von dort zum Lone Pine Lake zu wandern.

Beide Wanderungen versprachen einen Höhenunterschied von ca. 1500 Fuß = 500 m. Die erste Wanderung wäre eine Strecke ca. 7,4 Meilen gewesen, die zweite “nur” 2,5 Meilen. Ihr könnt Euch denken, welche wir auswählten?

Gegen 12 Uhr standen wir am Parkplatz vom Mt. Whitney und machten uns mit 4 l Wasser auf die Socken. Die gleiche Strecke hatten wir vor zwei Jahren schon einmal angefangen, damals “um mal zu gucken, wie es da oben aussieht”. Ich schätze, wir waren ca. 1 bis 1,2 Meilen gekommen damals.

Diesmal wollten wir höher hinauf. Meine Runtastic-App hatte ich auf Meilen eingestellt und wir kämpften uns durch die dünner werdende Luft langsam nach oben (Start bei ca. 2.500 m)

Die Landschaft erschien uns wohlbekannt. Von der Temperatur her war es sehr gut zu ertragen, nur manchmal pfiff ein wirklich heftiger Wind durch die Bäume.

Auch Flussüberquerungen gehörten zu diesem Abenteuerausflug.

Und dann war es endlich geschafft. Ein Schild wies auf den Abzweig zum See hin und dann sahen wir ihn auch schon vor uns liegen – blau, klar und kalt.

Unten angekommen versuchte ich mich erstmal mit meinem 24-70, musste aber einsehen, dass diese Linse für mein Vorhaben ziemlich ungeeignet war. Also kam das 14-24 Superweitwinkel drauf.

Aber auch da kam ich schnell an die Grenzen dieser Linse. Auf der gegenüberliegenden Seite machten wir eine Pause und Mr. Fisheye durfte seine Vorzüge ausspielen. Was bin ich froh, dass ich dieses Objektiv mitgenommen habe.

OK, machen wir uns auf den Rückweg. Der Tacho (Runtastic) zeigte 2,78 Meilen an, die wir auf dem Hinweg gelaufen waren.

Noch ein letzter Blick zurück

Und auf dem Summit (unserer Tour) ein Gruppenselfie auf 3.070 m Höhe (laut GPS der Kamera)

Auf dem Weg nach unten machte ich noch einen kleinen Abstecher zu den “Wasserfällen”, die ich auf dem Hinweg gesehen hatte. Logischerweise hatte ich kein Stativ für eine ordentliche Langzeitbelichtung mitgenommen. Noch ein paar Kilo mehr, das wäre echt anstrengend geworden.

Also musste mein Fotorucksack herhalten. Hoffe, die Fotos gefallen trotzdem.

Der weitere Weg nach unten war weit weniger atemraubend als der Hinweg, aber das eine oder andere Foto musste doch sein.

Als wir dann die ca. 5.5 Meilen nach unten gelaufen waren, war ich doch froh, den Wagen zu sehen. Meine Knie dankten es mir. Und meine Göttergattin fragte mich doch glatt, ob ich sie die 10 m zum Klohäuschen fahren würde.

Es ist schon erstaunlich, wieviel leichter solche Strecken mit dem Wagen (auch runter) zu fahren sind.

Bei der Horseshoe Meadow Road bogen wir nochmal kurz nach rechts ab und fuhren die Straße durch die Südsektion der Hills erneut durch. Es war mittlerweile nach 16 Uhr und die Sonne warf schöne lange Schatten in die Felsen.

Auf der Hauptstraße mal zwei Aufnahmen aus dem “Dorf”

und dann waren wir endlich zuhause. Sonnenuntergang fotografieren heute Abend? Gestrichen. Milchstraße fotografieren? Kann ich noch nicht sagen. Dafür erstmal kurz in den Pool hüpfen (im Tal waren es immerhin noch 30°C) und dann das Abendessen genießen. Pizza von Costco war noch übrig.

 

29.10.2016 – Alabama Hills – Whitney Portal Road – Teil 2

Nachdem wir ein leckeres Frühstück genossen hatten, stand für den Vormittag die Whitney Portal Road auf dem Plan. Der Name der Straße hat für mich immer schon einen merkwürdigen (positiven) Beigeschmack gehabt. Vertraut? Geheimnisvoll? Schön? Wahrscheinlich von allem ein wenig.

Deshalb machten wir uns nach dem Frühstück auf, um die 13 Meilen dieser Straße abzufahren. Wir hatten Glück, an Wochentagen wurden Verzögerungen bis zu einer halben Stunde angekündigt. Und wir sahen dann auch, warum. Die Straße nach oben war ganz frisch angelegt und glatt wie ein Kinderpopo.

CA60925.jpgAn einer der Kehren machten wir einen Stop und ließen den Blick in die Ferne

CA60927.jpg CA60928.jpg und in die Nähe schweifen.

CA60930.jpgAm Ende der Straße angekommen, besuchten wir kurz den hübschen Wasserfall

CA60943.jpgund beschlossen dann, den Mount Whitney Trail ein Stück aufzusteigen. Wir starteten bei 2.562 Metern und schritten munter durch die alpine Bergwelt. CA60951.jpgSowohl die Blicke nach oben

CA60939.jpgals auch zurück ins Tal,

CA60932.jpgaber auch auf die Pflanzenwelt um uns herum

CA60956.jpg CA60955.jpg CA60964.jpgwar mir doch das eine oder andere Foto wert. Auch die einzige Bachüberquerung musste ich logischerweise festhalten.

CA60972.jpgAuf einer Höhe von 2.700 Metern beschlossen wir dann umzudrehen, auch weil der Wind immer heftiger durch unsere Klamotten pfiff.

CA60973.jpgCA60981.jpg CA60983.jpgDiese Tannenzapfen hatten es mir besonders angetan. Bei dem Versuch, diesen für ein Foto passend zurechtzulegen, klebten hinter ewig lang die Finger vom Baumharz.

CA60966.jpgAber der Geruch! Wer einmal ein Fichtennadel-Schaumbad genommen hat, kennt den Geruch. Aber das war Natur pur und roch noch intensiver und besser.

CA60978.jpg CA60962.jpgAls wir wieder unten waren, rutschen wir in einem Stück die Straße wieder runter und schnurstracks ins Hotel, um eine Mittagspause einzulegen (um die Mittagszeit ist die Beleuchtung der Hills sowieso nicht so gut und die Pause hatten wir uns schließlich verdient).

Übrigens: Wenn man in die Hills einfährt, wird man normalerweise von einer freundlich lächelnden Miss Alabama begrüßt. Jetzt, kurz vor Halloween, wurde die Lady mal anders geschminkt.

CA60923.jpgWir wollten das Abendlicht für einen Streifzug durch die Felsen nutzen mit Hauptaugenmerk auf die Arch “Eye of Alabama”.

CA60995.jpgDank Karte wussten wir auch, wo wir hinmussten, kletterten in die Berge und sahen – nichts. Nur ein Felsen erinnerte entfernt an eine Figur aus Star Wars.

CA60990.jpgZurück nach unten sahen wir einen Menschentrupp (ausschließlich männlichen Geschlechts) auf einem Felsen rumturnen. Natürlich die Eye of Alabama Arch. OK, wieder rauf, Fotos machen.

CA61002.jpg CA60997.jpgSelbst meine höhenängstliche Göttergattin ließ es sich nicht nehmen, auf die Klettertour mitzukommen.

CA61005.jpgAber sie musste auch wieder runter…

CA61008.jpgDie Sonne war schon hinter Wolken fast verschwunden, so dass es kein vernünftiges Foto mehr geben würde. Also verbrachten wir noch einige Zeit damit, zu scouten, zu schauen, was wir uns morgen ansehen wollen.

CA61016.jpg CA60988.jpgUnd vielleicht geht es ja gleich nochmal in die Felsen für die Milchstraße.

Zurück im Hotel ein letzter Blick auf die Sierra, mittlerweile in dichte Wolken gehüllt. Die armen Wanderer, die dort oben eine Übernachtung eingeplant haben.

CA61018.jpg