21.05.2023 – von 29 Palms nach Los Angeles

Eigentlich hatten wir ja in direkter Nähe zum Joshua Tree National Park übernachtet, um den Sonnenuntergang dort zu erleben und auch noch die Milchstraße zu fotografieren. Der Himmel war milchig, aber leider nur von Wolken.

Also konnten wir uns am nächsten Morgen nur mit einer kurzen Runde durch den Park trösten.

Es ging zuerst gemütlich zum Frühstück. So sieht übrigens üblicherweise ein Frühstücksraum aus.

Dann der Kampf Plastikmesser gegen harte Butter. Meistens verliert das Messer.

Nach dem Auschecken fuhren wir dann zum Nordeingang, zeigten brav unseren NP-Pass vor und fuhren in diese magische Landschaft ein.

Erster Haltepunkt  war der berühmte Skull Rock. Selbst ich mit meiner geringen Fantasie bzw. den geringen Wiedererkennungsfähigkeiten hatte keine Probleme, den Schädel zu identifizieren.

Gegenüber ganz oben auf einem Felsen lag eine richtig fette Echse und schaute sich genüsslich das Treiben unter ihr an. Wohlwissend, dass dort so schnell kein Mensch raufkommt.

Eigentlich kann man überall anhalten und die Kombination aus Felsen, Joshua Trees und blauem Himmel fotografieren.

Mal erstrecken sich ganze locker “Wälder” in der endlosen Wüste, mal lehnen sich diese Pflanzen wie Schutz suchend an die seit Jahrtausenden unverrückbaren Felsen.

Und manchmal bilden sie einfach nur eine Einrahmung, einen Vordergrund für das Land im Hintergrund.

Wir verließen den Park Richtung Westeingang, dort, wo wir gestern Abend unverrichteter Dinge vorher umgedreht hatten.

Dann ging es weiter auf der 62. Nördlich von uns sah es so aus, als würde sich ein gewaltiges Gewitter über den teilweise schneebedeckten Bergen zusammenbrauen.

Hoffentlich kriegen wir das nicht ab. So dreckig ist unser Wagen auch nicht mehr.

Wenn man weiter auf der Straße Richtung Interstate fährt, kommt man am Big Morongo Canyon Preserve vorbei. Diese Location ist Teil des noch nicht allzu alten Sand to Snow National Monument. Wir waren vor 6 oder 7 Jahren schon einmal dort gewesen und hatten mit großer Freude die Kolibris beobachtet, die beim Host immer zu den Tränken geflattert kamen. Leider waren diese nicht mehr da. Dafür aber ein “Entrance-Büdchen”, wo wir erfuhren, dass der Host mit 94 Jahren vor ein paar Jahren gestorben sei.

Aber auf einem der Trails (die wir damals aus Zeitgründen nicht laufen konnten – oder die damals einfach noch nicht existierten) gäbe es ein Nature Center, wo die kleinen gefiederten Freunde “ansässig” wären. Nichts wie los. Die dicke Berta auf eine Kamera genschnallt. Und da waren sie auch. Teilweise einzeln,

oder auch beim Zuckerwasserklatsch gemütlich zusammen hockend. Die warteten bestimmt darauf, dass ihnen jemand noch Kuchen vorbeibringt.

Aber auch andere Vögel hatten sich eingefunden.

Entweder am Feeder oder an anderen Stationen.

Hier mal das gesamte “Nature Center”. Süß. Wir lieben ja solche kleinen Einrichtungen, man kommt mit den Mitarbeitern:innen ins Gespräch. So erfuhren wir, dass es ein Team von 45 Freiwilligen gibt, die sich um die verschiedensten Bereiche kümmern.

Aber wir wollen ja den Trail noch zu Ende laufen.

Auf dem rollstuhlgängigen Pfad geht es durch grünes Gestrüpp,

man kommt sich vor wie im Dschungel.

Florida mit seinen Sümpfen ist nicht weit.

Aber nicht das jemand auf die Idee kommt, das wäre die Dschungelkönigin.

Jetzt aber auf nach LA. Meine nicht Dschungelkönigin kam auf den glorreichen Gedanken, dem auf dem Weg liegenden Outletcenter “noch eben” einen Besuch abzustatten. An einem Sonntag Nachmittag eine Superidee. Wir quälten uns mit vielen anderen Autos in Richtung Parkgarage, wo uns ein ausfahrender Besucher mitteilte, dass wegen “Power-Outage” das gesamte Zentrum schließt. Na klasse. Also wieder umdrehen und in langer Schlange wieder auf den Highway zurück.

Im nördlichen Los Angeles erwarteten uns die üblichen Staus, als wir uns dann bis auf ca. 30 Meilen unserem Stadtteil genähert hatten, lief der Verkehr etwas flüssiger.

Und um 15.30 checkten wir dann im Hotel ein. Wie versprochen hatte man uns die Mini-Suite gegeben, die wir auf der Anreise hatten.

Jetzt gibt es erstmal den Salat, den wir am Morgen schon im nahegelegenen Grocery Outlet erstanden hatten.

Check.

Jetzt geht es ans Koffer packen. Statt 2 x 32 kg pro Person gibt es nur 1 x 23 kg. Das schränkt ganz schön ein. In der Hoffnung, dass es mit dem Handgepäck klappt, wurde alles Übergewicht dorthin verlagert. Schätze, dass Karins Handkoffer um die 40 kg wiegt.

Zur Küste fahren für den Sonnenuntergang fiel wegen des bedeckten Himmels aus und so erholten wir uns von der Fahrt und glotzten in die Röhre. Für die jüngeren von Euch: Früher hatten Fernseher eine Bildröhre, daher der Ausdruck.

Zum Abendessen hatten wir die Wahl, noch kurz über die Straße zu Jack in the Box zu gehen, oder eine Dose schmackhaften Philadelphia spicy Jalapeno Creamchease mit einer Tasse heißer Schokolade zu vernichten. Ein leckere und äußerst nahrhafte Kombinaton.