10.06.2018 – Cottonwood Canyon Road

Wir haben es gestern Abend noch geschafft: Um 21.30 Uhr sind wir in mehr oder weniger fittem Zustand aufgebrochen, um zur Natural Bridge im Bryce Canyon zu fahren. Wir kamen auch pünktlich dort an, alle Geräte mit frischen Batterien versehen. Und logischerweise stand auf dem Parkplatz schon ein Auto, vor der Brüstung ein Stativ mit Kamera drauf und Mensch dahinter. Wir kamen ins Gespräch (wie das bei Nikonianern schnell der Fall ist, er hatte eine D5 im Einsatz). Er war in New York lebender Deutscher, der sich auf Sternenfotografie spezialisiert hatte. So konnen wir ein wenig fachsimpeln, bis die Milchstraße aufgegangen war. Und mit zwei Beleuchtungsquellen (er hatte auch ein LED-Panel dabei) konnten wir die Arch (oder Bridge, was sie genau ist, muss sie für sich entscheiden) schön beleuchten.

Am nächsten Morgen sollte es eigentlich früh rausgehen, aber irgendwie waren wir doch erst um 11 Uhr auf der Straße.

So sieht es übrigens aus, wenn ich rückwärts fahren würde. Funktioniert nur, wenn die Ladeklappe oben ist, wie ich mal feststellen musste.

Es ging durch Tropic hindurch nach Cannonville auf die Cottonwood Canyon Road, die uns schon bis zum Kodachrome Basin State Park begleitet hatte. Diesmal ohne Kühe auf der Straße. Was kein Wunder war, das Besucherzentrum in Cannonville war auch geschlossen, alle sind in der Kirche. Der erste Abzweig führte uns durch spektakuläres Gelände

zur Grosvenor Arch, einem imposanten “Bauwerk”, diesmal ganz in weiß gehalten. Ob man auch nach oben klettern konnte, haben wir nicht versucht.

Weiter ging es in die Cottonwood Narrows (bei Einheimischen und Ortskundigen auch Candyland genannt).

Dort wählten wir einen der ungünstigsten Abstiege

und befanden uns in einem Canyon, der nach Norden und Süden begehbar war. Wir entschieden uns (auf Ratschlag vom Besucherzentrum) für die Nordtour und waren überrascht, wie schön dieser Canyon aussah.

Als es irgendwann “weiter” wurde, kehrten wir um und begingen die Schlucht in Richtung Süden.

Als auch hier nichts neues mehr geboten wurde, kehrten wir zu unserem Auto zurück. Was nun? Auf jeden Fall stand noch der Bryce Canyon mit all seinen Aussichtspunkten auf unserer ToDo-Liste, aber dazu war es noch ein wenig zu früh. Karin hatte auf ihrer Bucket-List noch die Bull Valley Gorge stehen. Diese Schlucht geht steil in die Tiefe, man kann den Grund nicht sehen. Früher wurden die beiden Seiten der Schlucht dazu verwendet, um Kühe und Bullen voneinander zu trennen. Ein beherzter Reiter konnte diese aber in einem Sprung überwinden. Traurige Berühmtheit erlangte diese Gorge auch dadurch, dass 1954 ein Auto von der Brücke abstürzte und steckenblieb. Die Insassen wurden geborgen, das Auto steckt jetzt immer noch an dieser Stelle und diente als Untergrund für eine neue Brücke.

Nachdem der Wissensdurst meiner Göttergattin derart gestillt war und sie auch keine Anzeichen zeigte, sich per Seil in die Schlucht herabzulassen und dort zu wandern, machten wir uns auf den Rückweg, um beim Willis Creek noch einen kurzen Stop einzulegen. Ein Gewirr aus wunderbar kleinen “Slot-Canyons”, sogar mit fließend kalt Wasser hielt uns dann auch noch ein Viertelstündchen auf.

Auf dem Weg über die Cottonwood Canyon Road in Richtung Highway 12 kamen uns die gleichen Landschaften, die wir bisher nur im Rückspiegel betrachten konnten, entgegen. Fantastisch, diese Kombination aus verschiedenfarbigen Felsen, dem Grün der Blätter, dazu der stahlblaue Himmel.

In Cannonville lag diese Zapfsäule schön im Sonnenlicht im Gegensatz zu heute morgen.

Zurück im Bryce wollte ich im Licht der schrägstehenden Sonnen noch die “Natural Bridge” ablichten, ohne sie mit meinem LED Panel anleuchten zu müssen.

Erledigt. Jetzt noch die einzelnen Punkte bis zum Ende abfahren. Als da wären:

Agua Canyon (sieht das wie ein Kopf aus oder nicht?)

Ponderosa Canyon

Black Birch Canyon

Rainbow Point und

Yovimpa Point

Danach ging es auf dem direkten Weg ins Hotel zurück, selbst eine Pronghorn-Antilope ließen wir links am Wege stehen. Eben was zu Essen machen, duschen und vielleicht nochmal zur Milchstraße rausfahren.

06.06.2018 Zebra Slot Canyon – Bryce Canyon Sunset

Was machen wir heute mit dem Tag? Die Nacht haben wir gut geschlafen, es war ja recht kühl draussen, Klimaanlage unnötig. Den Kaffee kochten wir uns mit der winzigen Kaffeemaschine, das funktionierte richtig gut.
Im Gegensatz zum Internet. Als wir gestern abend angekommen waren, zeigte ein Testprogramm 10mBit/Sek sowohl im Up- als auch im Download an. Davon war am Abend so gut wie nichts übrig geblieben. Zuviele Besucher, die das Wlan blockierten?
Ich machte mit Rechner einen Spaziergang zur Lobby, setzte mich dort in einen gemütlichen Sessel und lud zumindest die Fotos hoch, die ich für den Reisebericht des Tages benötigte. Den Upload auf meine Diskstation zuhause fing ich erst gar nicht an. Aber wir wollen uns nicht beschweren. Oder doch? Unser Kühlschrank jedenfalls war richtig gut voll:

Zum Frühstück gab es Rührei aus der Packung, allerdings hatte der Drehteller der Mikrowelle sein Eigenleben. Irgendwie schafften wir es dann doch, das Ei und den Bacon zuzubereiten und uns auf die Piste zu machen.

Nach gestrigen Diskussionen – das schaffen wir nicht, da kommen wir nicht hin, da steht das Wasser meterhoch – entschlossen wir uns doch, die 12 Richtung Osten zu fahren und die “Hole in the Rock-Road” bis zu einem Parkplatz durchzufahren, um von da aus eine kleine Wanderung zu einem Slotcanyon zu starten. Der Name: Zebra Slot.

Auf dem Weg dahin mal Felsen ganz in grau gehalten. Eine dezente Abwechselung zu dem immer präsenten gelb und rot.

Im Visitor-Center sowohl in Cannonville als auch in Escalante bekamen wir gute Tipps, welche Straße, welcher Wanderweg in welchem Zustand sei.

Der Zebra-Slot-Canyon wurde als Hike mit ca. einer Stunde Anmarsch klassifiziert, 2,4 Meilen pro Strecke. Auf der Hole in the Rock Road fährt man 7,8 Meilen nach Süden, bis man rechts auf einem Parkplatz keinen oder (in unserem Fall) sehr viele Autos stehen sieht. Wir sind nicht alleine.

Gegenüber geht der gut sichtbare Trampelpfad los durch mehr oder weniger aufregendes Gelände.

Ich hatte mal Runtastic eingeschaltet und dieses meldete mir nach jedem Kilometer, wieweit wir gelaufen seien. Nach ca. 2 Kilometern wurde das Flussbett und die umgebenden Felsen deutlich interessanter, um nicht zu sagen fantastisch.

Es ging in ein Flussbett und da hörte dann die Beschilderung mehr oder weniger auf. Aber uns entgegenkommende Wanderer wiesen uns den Weg in einen Canyon, der immer schmaler wurde (die zwei kleinen Bäume auf mittlerer Höhe, etwas links von der Mitte).

Im Canyon an den Wänden fanden wir die von den Indianern sehr geschätzten Moqui-Marbles.

Irgendwann wurde es so eng, dass selbst meine extrem schlanke Figur nicht mehr durchgepasst hätte.

Die ca. 4 Kilomenter mussten wir logischerweise auch wieder zurück, was angesichts des leicht ansteigenden Weges und der höheren Temperaturen nicht leicht war. Hinter jeder Biegung, auf jeder Ridge die Hoffnung: Kann ich jetzt den Wagen sehen? Die Hoffnung stirbt zuletzt, also waren wir vorher am Auto. Runtastic zeigte 8,31 km.

Das nächste Ziel war eigentlich der Devils Garden ein paar Meilen südlich von unserem Parkplatz. Aber ein paar Meilen gefahren zeigte plötzlich der Reifendruckanzeiger, dass der Druck im vorderen rechten Reifen von 46 psi auf 23 und dann schnell noch weiter runter ging. Plattfuss, juhuuuuu.

Nun ist ein Reifenwechsel eigentlich a) eine reine Männersache und b) nichts, was mich vom Hocker reißen könnte. Das eigentlich Interessante ist bei fremden Autos immer: Gibt es einen Ersatzreifen? Gibt es Werkzeug? Wo sind ersterer und letzteres? Den Reifen hatten wir schon unterhalb der Ladefläche gefunden, das Werkzeug (zum Glück einen vollständigen Wagenheber und kein Notflicksystem) gruben wir mit Hilfe der Bedienungsanleitung unter dem Beifahrersitz aus. Jetzt noch den Reifen aus seiner Verankerung lösen (war auch nicht ganz ohne) und dann konnte der eigentliche Teil des Reifen wechselns beginnen.

Zum Glück lief das problemlos ab, aber zum Devils Garden fehlte dann doch die Lust, so verdreckt und versandet, wie ich war. Den Hertz-Service konnten wir auch nicht anrufen, da in großen Teilen des GSENM kein Handyempfang besteht. Also zurück nach Bryce Canyon City, wo es eine Autowerkstatt gibt (die logischerweise um 16.30 geschlossen hatte). Dann bei Hertz Roadside Assistence anrufen und dort erfahren, dass wir morgen früh in der Werkstatt aufschlagen sollten, dann bei Hertz anrufen und die klären dann die Abrechnungsmodalitäten. OK, einen funktionierenden Reifen haben wir wieder drauf, erstmal ins Hotel zurück und duschen.

Nach einem leckeren Abendessen ein kurzes Päuschen und dann gegen 19 Uhr erstmalig in den Park gefahren und am Sunset Point den Sonnenuntergang genossen. Stühle mitgenommen, das war richtig schön.

 
Und morgen sehen wir dann, wie es mit unserem Auto weitergeht. Ölwechsel möchte er nämlich auch haben.

17.09.2015 – Von Moab zum Bryce Canyon

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Aufbruch. Unsere gemütliche Hütte mit dem fantastischen Sonnenaufgang müssen wir leider verlassen. Wir haben uns gut daran gewöhnt und würden gerne noch länger bleiben.

UTA5143.jpgIn Moab tanken wir nochmal und Karin besorgt für meinen Vater ein passendes T-Shirt.

UTA5146.jpgWährenddessen kann ich den letzten Vertreter der schönen amerikanischen Trucks, einen GMC Sierra, ablichten.

UTA5149.jpgEs geht Richtung Norden auf den I70 Richtung Westen. Wie schon vor ein paar Tagen verlassen wir den Interstate auf die 24 nach Hanksville. Wieder kommen wir an der San Rafael Swell vorbei, im schönsten Sonnenlicht.

UTA5150.jpgHanksville ist klein wie eh und je. UTA5151.jpgWeiter Richtung Capitol Reef National Park, her ein paar Shoots, weil die Sonne so schön scheint.

UTA5155.jpg UTA5160.jpgEtwas nördlich davon auf der 12 wieder in die Berge auf der Richtung Escalante. Aufgrund der großen Höhe und der herrschenden Temperaturen fangen die ersten Birken an, die Farbe der Blätter zu ändern.

UTA5166.jpgWir hatten auch diesen Teil des Weges schonmal hinter uns gebracht, aber ich kann bei dem Wetter nicht widerstehen. UTA5161.jpgWieder geht es über die Rigde des Grand Staircase Escalante National Monuments mit tollen Blicken nach unten.UTA5181.jpg

UTA5180.jpgWir erreichen Escalante und wundern uns über die teilweise schönen alten Häuser.  UTA5185.jpg UTA5186.jpgIrgendwann machen wir aus, dass wir keine weiteren “Umwege” mehr zulassen, maximal Fotos aus dem Fenster während der Fahrt (um dem geneigten Leser zu zeigen, wie die Straßen aussehen, wo wir hergefahren sind)UTA5193.jpgoder Stops am Straßenrand. Kurz hinter Escalante die erste Möglichkeit (und dieses Gebiet ist kein Nationalpark, ja noch nicht einmal National Monument, einfach Landschaft).

UTA5188.jpgAber gegen 17 Uhr kommt die Dörfer Henryville, Cannonville und Tropic in Sicht. In Tropic hatten wir mal mit den Kids verzweifelt ein Hotel gesucht und für teures Geld eine miese Absteige gefunden. Am Bryce Canyon selbst war alles dicht.

UTA5191.jpgDie ersten Vorboten vom Bryce kommen in Sicht.

UTA5196.jpgEndlich fahren wir den Berg hinauf und biegen nach links nach “Bryce City” ab. Früher hieß das mal Bryce Canyon Village, hat sich aber mittlerweile heftig vergrößert. Statt des einen Hotels “Rubys Inn” gibt es jetzt ein zweites Hotel, das Best Western Plus Bryce Canyon Grand Hotel.

UTA5205.jpgUTA5206.jpgWir haben mit unseren Punkten eine Freinacht ergattert und durch unseren Diamond Status ein größeres Zimmer. Größeres Zimmer? Fast schon ein Palast mit Wohnzimmer und Schlafzimmer, “Küchenbereich”.

UTA5203.jpg UTA5201.jpgGut gelaunt fahren wir noch in den Park, um die letzten Sonnenstrahlen einzufangen. UTA5208.jpg UTA5232.jpg UTA5210.jpg UTA5247.jpgAls die Sonne hinter dem Horizont verschwunden ist, düsen wir zurück. Denn erstens brauchen wir was zu Essen und zweitens hatte ich mein Stativ in der Reisetasche gelassen. Gesättigt mit ein wenig Fast-Food fahren wir nach 20 Uhr nochmal in den Park, um ein wenig Sterne zu fotografieren. Sieht schon toll aus, die Milchstraße über dem Bryce Canyon. Und der Mond leuchtet brav den Canyon an.

UTA5290.jpgUTA5279.jpgUTA5291.jpgAuf dem Rückweg machen wir noch einen kleinen Schwenker in die Halle des Rubys Inn, dem ehemals ersten Hotel am Platze, weil wir da früher mal übernachtet hatten. Auch hier eine imposante Hotelhalle.

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Und, wie es sich für ein Touristenziel gehört, die obligatorischen Andenkenläden, aufgereiht in einer Mini-Westernstadt.

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