18. Reisetag: Heimreise

Das Hotel hat uns wirklich gut gefallen. Es gehört zur sg. Signature Collection der Best-Western Gruppe und liegt auch sehr zentral. Nach dem Frühstück machten wir uns nochmal auf nach Downtown Einbeck (zu Fuß). Diesmal schien schön die Sonne rein und wir konnten die bemalten Holzbalken bewundern.

Es fiel mir auf, dass immer die Farben von Jamaika verwendet wurden: Rot, Gelb und Grün. Ob Einbeck wohl Partnerstadt von Jamaika ist?

Jedenfalls beschloss meine Frau, die örtliche Geschäftswelt zu unterstützen – buy local – und tobte sich in dem Geschäft für Blaudrucke aus.

Danach ging es ganz gemütlich über Felder und Wiesen des Weserberglandes bis zur A44 und nach Hause. Ich glaube, hierhin kommen wir wieder für z.B. einen Wochenendausflug. Im Harz gibt es noch einiges zu entdecken.

Es hat gut getan, mal rauszukommen. Und es war interessant, wie in den unterschiedlichen Bundesländern mit Corona umgegangen wird. In ein paar Hotels wurden wir nach unserem Impfzertifikat gefragt, in manchen gar nicht. Manchmal gab es z.B. Handschuhe an den Buffets, manchmal trug die Bedienung eine ordentliche Mund-Kinn-Bedeckung.

Zurück in Essen fuhren wir erstmal in einer Teststation vorbei und waren froh, dass wir beide negativ getestet wurden

16. Reisetag: Von Dresden nach Einbeck

Adé Dresden. Wir haben dieses Mal nicht viel von der Stadt mitbekommen (ausser ein paar saftigen Staus, die uns viel Zeit zum Betrachten der Gebäude am Straßenrand gaben), aber dafür eine sehr schöne Zeit in “Saxonian Switzerland” gehabt, wie auf Englisch die Sächsische Schweiz heißt.

Heute geht es ein Stück in Richtung Heimat. Als Zwischenziel haben wir Einbeck im Harz auserkoren. Aber nicht wegen des Urbocks, sondern weil wir uns morgen im Harz umsehen wollen.

Direkt auf der Reiseroute liegt Quedlinburg, eine Stadt mit über 1200 wohl erhaltenen Altbauten und einem unheimlich lebhaften Kopfsteinpflaster. Ich schätze mal, das wurde von einem Stoßdämpferhersteller verlegt, um sich einen größeren Absatz seiner Produkte zu verschaffen.

Zuerst ging es rauf in die Burg, die im oberen Teil komplett von Baugerüsten umgeben ist. Aber aus dem Garten hat man einen wunderbaren Blick auf die roten Dächer der Altstadt.

Und da meine Göttergattin mittlerweile ihren Höhenführerschein gemacht hatte, gab es in dieser Richtung auch keine Probleme.

Wir durchwanderten die Stadt von Nord nach Süd, dann von Ost nach West und bewunderten die Fachwerkbauten.

Schließlich landeten wir vor dem Brauhaus Lüdde, welches mit folgendem Spruch bekannt wurde: Hiermit wird bekannt gemacht, dass keiner in die Bode macht. Bei Lüddes wird gebraut (Bode ist der Fluss, der durch Quedlinburg verläuft). Mein Hintergrundwissen habe ich von meiner Göttergattin, deren Großvater den Namen Lüdde trug. Im Endeffekt also Verwandschaft.

Wir enterten den mit schicken Braukesseln geschmückten Hauptraum und erkundigten uns nach Nachfahren mit dem Namen.

Aber ausser einer E-Mail-Adresse und dem wagen Hinweis auf ein weibliches Mitglied mit den o.g. Nachnamen war aus den Angestellten nicht viel rauszukitzeln.

OK, hatten wir auch nicht erwartet. Also weiter. Eine halbe Autostunde entfernt liegt das Städtchen Blankenburg. Auch hier hatte meine Göttergattin Erinnerungen zu verzeichnen, diesmal persönlicher Art: Sie war von ihren Eltern im zarten Kindesalter mal entlang der Teufelsmauer geschleift worden. Offensichtlich ein sehr langweiliger Prozess, da sich der Teufel nicht blicken ließ.

Ich hingegen hatte Fotos gesehen, die es der wanderfreudigen und mittlerweile schwindelfreien Bergsteigerin etwas schmackhafter machen könnte.

Waren wir vor 2 Tagen noch auf Canyon-Tour gewesen und am gestrigen Tag als Bergsteiger unterwegs, war diesmal eine QuerFELSein-Tour angesagt. Am Großvater-Felsen konnte man den Aufstieg auf die Teufelsmauer starten und einen Blick über Blankenburg und das gesamte Umland werfen.

Dann ging es rauf und runter, über ausgewaschene Steintritte und an dünnen Metallgeländern über die Felsen, an den Felsen vorbei. Meine Göttergattin hatte keine Langeweile.

Dass wir im Harz waren, konnte ich zweifelsfrei daran erkennen, dass aus den Bäumen häufig eine klebrige Masse raustropfte. Daher wohl der Name.

Aber irgendwann war auch dieser Rundweg geschafft, wir (zumindest ich) zart angeschwitzt und wir machten uns auf den Weg nach Einbeck.

Das Hotel trägt den Namen FREIgeist Einbeck und ist total modern eingerichtet.

Im zentralen Treppenhaus hängen Motorräder aus vergangen Zeiten an der Wand. In Anlehnung an den PS-Speicher, das angrenzende Motorrad-Museum.

Für einen letzten Trip in die Stadt reichte die Kraft gerade noch.

Und auch für eine heftige Überraschung. Die Altstadt reicht vielleicht nicht soweit wie Quedlinburg zurück, dafür aber sind viele von den sichtbaren Holzbalken liebevollst bemalt und verziert.

Ich habe versucht, im schwindenden Licht noch ein paar Aufnahmen zu machen, morgen gibt es bessere.