08.10.2019 – Fahrt von Fort Bragg nach Petaluma

Die Nacht verbrachten wir trotz Nähe zur Straße sehr ruhig. Unser nächstes Hotel liegt etwas nördlich von San Francisco in Petaluma. Wir hatten uns dort einquartiert, weil wir einmal die Gegend nördlich von SFO erkunden wollten.

Als wir unser Hotel verließen, schien die Sonne schön auf die Häuser, die sich um einen See gruppiert hatten. Das gab es in Lincoln City auch, sah süß aus.

Auch die Fußgängerbrücke sah im Sonnenlicht klasse aus.

Etwas südlich liegt das Nest Mendocino. Die älteren Leser erinnern sich vielleicht an den Song von Michael Holm. Endlich lernt man das Nest mal selber kennen. Wie viele Dörfer an der Küste stehen dort viele süße Häuser.

 
 
 
Am Navarro Beach stoppten wir kurz, um einen Blick auf die riesigen Baumstämme zu werfen, die niemand weggeräumt hat, nachdem jemand anderes sie vergessen hat.

Nächster halt war Cabrillo Light House. Auch hier wieder wildromantische Küste.

 
 
 
 
In Gualala machten wir dann Mittagspause und luden auch den Tank nochmal voll. Ein teurer Spaß.

Zwischendurch Sichtungen von Seelöwen und Pelikanen, dazu mussten wir einfach halten.

 
 
Gegen 16 Uhr erreichten wir dann Petaluma und luden unsere Koffer ins Zimmer. Danach war noch etwas Zeit, weiter Richtung Süden zu fahren.

Eine halbe Stunde südlich liegt an der Richardson Bay die Stadt Sausalito. Sie ist bekannt durch die vielen Hausboote, die als Wohngegend auf dem Wasser genutzt wird. Sie haben übrigens keine Kellerwohnungen…

 
 
 
Dann ging es zum letzten Tagesziel, der Golden Gate Brücke. Hier wollten wir vom Golden Gate Park den Sonnenuntergang erleben und noch ein paar Nightshots machen. Der direkte und kurze Weg war leider versperrt und wir mussten einen ziemlichen Umweg durch den Park fahren, um zum Aussichtspunkt zu gelangen. Die Straßen waren besonders aufbereitet (mit vielen Parkplätzen), vermutlich um die Besucher der jetzt stattfindenden Fleetweek aufnehmen zu können. Der Wind pfiff heftig und wir waren froh, unsere dicken Jacken mitgenommen zu haben.

 
 
Zwischendurch wurde ein Canonian und wir noch Zeuge eines witzigen Shoots: Der Gentleman hatte seine Cam auf ein Stativ gestellt und versuchte, die Dame und sich in einem besonders guten Licht zu präsentieren.

Falls die Dame gefroren haben sollte, man merkte es ihr nicht an.

Die Sonne ging langsam unter und tauchte die schönste Brücke der Welt in besonderes Licht. Als das Licht weg war, schraubte ich die Cam auf mein Stativ und hoffte, dass der Wind bei den Langzeitbelichtungen nicht zusehr die Ausrüstung durchrüttelte. Aber alles ging gut. 
 
 

Eine halbe Stunde später waren wir wieder im Hotel. Auf der Autobahn kamen auf Schildern ständig Meldungen, dass der Strom abgeschaltet würde in diversen Regionen um SFO. Bin mal gespannt, was wir davon mitbekommen.

07.10.2019 – Fahrt von Eureka nach Fort Bragg

Nachdem meine Nacht bedingt durch senile Bettflucht früh zu Ende war, versuchte ich erneut, den Bericht des letzten Tages fertig zu stellen. Und oh Wunder, tröpfelten die Daten am Abend vorher mit weniger als Modemgeschwindigkeit durch die Leitung (das ist maximal die Geschwindigkeit, die ankommt, wenn ihr euer Datenvolumen am Handy aufgebraucht habt), lief es zu Anfang noch recht flott. Ich fing also auch an, die Raw-Dateien auf meinen Server hochzuladen. Aber schon nach dem Frühstück hatte sich das Hotel besonnen, mir zwar eine schöne Lobby und einen schönen Pool zur Verfügung zu stellen, aber mit durchgehend schnellem Internet hatten sie es nicht so.

 
Ziel des heutigen Tages ist die Küstenstadt Fort Bragg, die Luftlinie weniger als 100 Meilen südlich von Eureka liegt. Aber die kann man strecken, wie wir gleich sehen werden.

In Kalifornien und auch Oregon und Washington gibt es eine Supermarktkette namens Grocery Outlet. Diese zeichnet sich dadurch aus, dass sie zwar nicht immer die gleichen Dinge im Sortiment führt, aber das gesamte Spektrum des täglichen Bedarfs vorhält, und das zu Superpreisen. Wir zahlten 76 USD und wurden darauf hingewiesen, dass wir in Relation zum Originalpreis 65 USD gespart hätten. Nicht schlecht, Herr Specht.

Auf dem Weg nach Süden liegt – 5 Meilen vom Highway 101 entfernt – das Städtchen Ferndale, welches durch seine viktorianischen Häuser bekannt geworden ist. Als wir gegen 9 Uhr dort eintrafen, war dort noch nicht viel los und wir konnten uns einen freien Parkplatz auf der Main Street aussuchen. Ein kleiner Rundgang bestätigte das Vorurteil, nämlich, dass es ein hübsches Dorf ist.

 
 
Wieder auf dem Highway liegt auf dem Weg nach Süden die “Avenue of the Giants”, eine Straße, die zwischen den riesigen Redwoods mittendurch führt, immer wieder mal mit kleinen Wanderwegen, sogenannten Groves.

Die Avenue ist eine der sehr bekannten Attraktionen im Norden Kaliforniens. Deswegen wunderte ich mich schon ein wenig, als die beste Fährtensucherin von allen darauf beharrte, auf die Shively Road in Richtung Shively abzubiegen, obwohl kein einziges Schild a) auf die Avenue oder b) auf die Stadt Shively hinwies. Aber wer bin ich denn, meiner geliebten Göttergattin zu widersprechen? Die Straße zwischen den bekannten Riesenbäumen (die ich schon ein bisschen vermisste) entwickelte sich schnell von einer secondary- zu einer maximal tertiäry Road (also kurz vor Feldweg) mit entsetzlich vielen Kurven. Plötzlich stand ein Hund auf der Straße und schaute uns an, als hätte er noch nie ein Auto gesehen. Wieder ein wenig später – nach insgesamt ca. 10 Meilen – durchquerten wir eine “Ortschaft” ohne Ortseingangsschild. Ich vermute, es handelte sich um Shively. Die Giants hatten wir bis dahin immer noch nicht gesehen. Als wir den Ort verließen, landeten wir an den Ufern eines breiten Flussbettes. So langsam drängte sich mir der Eindruck auf, wir hätten uns verfahren. Meine Fährtensucherin teilte diese Meinung. Also machten wir kurzerhand mal Google Maps an und erhielten die Auskunft, nach ca. 1,5 Meilen wären wir da. Wir kehrten durch den Ort zurück, als uns Bärbel anwies, rechts abzubiegen. Problem nur: Ein schmiedeeisernes Gatter versperrte den Weg. Aber da wir ja unterwegs fleißig Brotkrumen ausgestreut hatten, mussten wir nur die 10 Meilen extrem kurviger und gewundener Straße zurückfahren und schon waren wir wieder auf dem Highway.

Ein paar Meilen später ein großes Schild: Avenue of the Giants, rechts abbiegen. Warum nicht gleich so?

Wir durchliefen einige der Groves und es ist schon echt erstaunlich, wie riesig diese Bäume sind. Es sind Flachwurzeler und zum Größenvergleich eignen sich Menschen (auch Fährtensucher) hervorragend.

 
 
 
 
 
Nach kurzer Zeit bog links eine Straße nach Shively ab. Wir fuhren (aus reiner Neugier) die Dirtroad hinein und landeten im gleichen Flussbett wie zuvor, nur am anderen Flussufer. Und: Dort gab es eine provisorische Brücke für die Bewohner von Shively. Hätten wir das gewusst (und Google wusste es offensichtlich NICHT), hätten wir uns locker 10 Meilen sparen können.

So genossen wir die Mittagspause in der Sonne und machten uns danach weiter auf den Weg über die Avenue.

 
 
 
Die Straße führte die ganze Zeit entland des South Fork Eel River.

Irgendwann war diese (also die Avenue) auch zu Ende und wir setzten uns wieder auf die 101. Um nach Fort Bragg zu gelangen, kann man – von Norden kommend – entweder über die 20 von Willits aus ankommen oder in Leggett auf die 1 abbiegen. Wir entschieden uns für Letzteres, da wir ja schon 20 Meilen kurvige Strecke geübt hatten und jetzt ein ähnliches Vergnügen erneut auskosten wollten.

 
 
Was waren wir froh, als endlich die Küste in Sicht kam. Schnell ein paar Fotos schießen und hoffen, dass der Rest der Strecke nicht zu kurvig ist. So langsam bekomme ich Muskelkater in den Armen.

Das Hotel liegt schön auf einem Hügel und von unserem Zimmer kann man sogar das Meer sehen – und die Autos hören.

Da bis zum Sonnenuntergang noch etwas Zeit war, kurvten wir eine Runde durchs Dorf (knapp 7.000 Einwohner) und drehten dann am Glass Beach bei.

 
Der Küstenstreifen erinnerte stark an die Oregon-Küste – hier bei Yachats, nur dass im Sand keine Achate zu finden waren, sondern alles voller rundgeschliffener Glasscherben lag. Die brauche ich nicht wirklich.

 
 
Wir suchten uns ein schönes Plätzchen für den Sonnenuntergang und schossen die obligatorischen Fotos. Da müsst ihr jetzt durch.

 
 
 
Die Sonne wirkte schon ein wenig teigig, ich hoffe, das hat nichts zu bedeuten.  
Als die Sonne ins Meer geplumpst war, ging es schnell zum Hotel zurück. Dort noch einen letzten Schuss aus dem Fenster, Feierabend.