09.05.2019 – Snow Canyon State Park

Als ich am Morgen frisch und ausgeruht aus dem Bett hüpfte (der war gut, nicht wahr?), war der Himmel durchgehend in ein unansehnliches Grau gekleidet. Speziell in Richtung Nordosten, zum Kolob Canyon hin, zeigte sich eine dichte Wolkendecke. Also machten wir das, was bei uns zum “Plan” gehört: Situativ entscheiden. In Richtung Snow Canyon State Park riss der Himmel auf und es zeigten sich blaue Flecken.

Bevor es losgeht, kurz ein Gang um unser Gebäude bis zum Pool.

 
 
Jetzt aber nichts wie hin, bevor es sich der Wettergott anders überlegt. Unser Navi (Android Auto natürlich) führt uns zum nördlichen Eingang. Das war eine glückliche Fügung, denn ein paar Meter oberhalb der Einfahrt gibt es noch einen Parkplatz mit einem Trailhead, der zum White Rock Amphitheater führt.

Vorher aber noch einen kleinen Abstecher zum Snow Canyon Overlook (hatten wir bisher noch nicht entdeckt).

Bis zu den Felsen war der Weg einigermaßen gangbar, also schnallte ich mir einen Campingstuhl an die Fototasche und wir dackelten los.

Am Fuß der Berge machte es sich meine Mutter im Schatten von ein paar Bäumen gemütlich, während wir den Aufstieg wagten. Und da hieß es: Die Felsen vs. Karins neue Wanderschuhe. Würden sich die neuen Treter bewähren? Würden die Felsen nachgeben? Lesen Sie gleich weiter zu diesem Thema in diesem Blog.

Es ging bergauf, bis wir in die Schlucht hinab- und auch in die Schüssel zurückschauen konnten.

Die Schuhe machten genau das, was sie sollten: Sie hielten stabil und die beste Gemsenkletterin von allen ging rauf, runter, quer, hin und her. Kein Ton der Beschwerde kam über ihre Lippen. Und ab und zu ein Stöhnen der Begeisterung, wie guuuut diese Treter seien.

Auf dem Rückweg lasen wir meine Mom wieder auf und ich machte an fast jedem Blümchen Halt, um sie auf ihre fotografische Geeignetheit zu untersuchen.

 
Am Wagen angekommen, ging es in den eigentlichen Canyon rein und dann auf den Petrified Dunes Trail. Hier gab es im Gegensatz zu den weißen Felsen die rote Variante, angenehm zu laufen. Und auch auf dieser Felsfarbe bewährten sich die neuen Schuhe.

 
 
Zurück von der Wanderung suchten wir uns ein Picknickplätzchen und ließen uns die in der Kühlbox mitgebrachten Salate schmecken.

 
Ein letztes Ziel im Canyon hatten wir noch vor Augen: Jenny’s Canyon. Hier bekommt man ohne viel Federlesens einen waschechten Slotcanyon zu sehen. Wir hatten ihn früher schonmal besucht, aber jetzt passte das Wetter einfach besser.

 
Und weil es so schön in der Sonne liegt: Das Logo unseres F150.

Wir verlassen den Park und wollten uns gerade Richtung St. George wenden, als mir noch einfiel, dass ich vom Gunlock State Park Wasserfälle gesehen hatte.

Auf dem Weg dahin durch (so vermute ich) richtig teure Neubaugebiete. Elegant, aber nicht protzig und der Landschaft farblich angepasst.

Im Zweifelsfall müssen wir uns erkundigen, wie man zu den Fällen hinwandert, aber wir sind ja nicht auf den Mund gefallen.

Die Straße führt durch die Pajute Indian Reservation entlang des Santa Clara River. Hier hatten wir vor vielen Jahren schon einige schöne Plätze zum Boondocken entdeckt.

Kurz vor dem Damm des Reservoirs sahen wir sie dann: Zauberhafte Wasserfälle, die in mehreren Stufen die Felsen herabstürzen.

Los geht es, Stativ an die Fototasche, ab über den Fluss,

den Berg wieder hinauf und Langzeitbelichtungen üben. Leider tröpfelte es immer wieder leicht aus Leckagen in den Wolken. Sollte in den nächsten Tagen die Sonne scheinen, fahren wir nochmal rauf.

 
 
 
Jetzt aber ab in die Stadt. Auf dem Weg dahin eines der nicht ganz so eleganten Gebäude, die sicher in der Wochenmiete sehr erschwinglich sein dürften.

Der Geschäftsführer von Ross hätte beinahe schon eine Vermisstenmeldung aufgegeben, weil wir uns seit Beginn der Reise noch nicht in einem der Stores hatten blicken lassen.

Ich war in fünf Minuten wieder draußen, klemmte mich in das WLAN von Lowe (einem Möbelgeschäft) und verdöste die Zeit. Die beste Shopperin von allen sorgte natürlich dafür, dass wir unseren Status als “valued customer” nicht verloren und kam mit vollen Tüten wieder.

Jetzt noch “kurz” zu Costco, tanken und weiter Lebensmittel einkaufen und dann geht wieder ein superschöner Tag zu Ende.

 

30.05.2018 – Snow Canyon State Park

Für heute hatten wir uns was Leichtes auf die Fahne geschrieben: Ganz in der Nähe liegt der Snow Canyon State Park. Der Name rührt weniger von dem nicht vorhandenen Schnee her, sondern wurde nach den Brüdern Lorenzo und Erastus Snow benannt, die in dieser Gegend gelebt haben.

Aber erstmal wird gemütlich gefrühstückt. Abends brennt die Sonne sehr heiß auf unseren Balkon (bis zu 100° Fahrenheit = 37°C), aber am Morgen war es genau das Richtige, dort den Tag zu beginnen. Kaffeemaschine funktioniert, Ham und Eggs laufen, alles ist gut.

Wie alle State Parks war auch der Snow Canyon nicht von unserem Nationalparkpass abgedeckt. So mussten wir in den sauren Apfel beißen und uns überlegen, entweder 6 USD für diesen und ggf. noch mehr für andere Stateparks, derer es viele in Utah gibt, anzulegen, oder wir kaufen uns für ein Jahr einen Pass, der uns Zutritt zu sämtlichen State Parks in Utah gibt. Wir entschieden uns für die im Augenblick teurere Variante mit 75 USD.

Im Park angekommen, verschafften wir uns mit der ausgehändigten Karte einen Überblick.

Ganz zu Anfang (zum Eingewöhnen für Karins neue Schuhe) ein kurzer Hike zum Jenny Canyon. Steil gehen die Wände nach oben und nach ca. 50 m ist dann Schluss.

  Der nächste Trail, schon etwas anspruchsvoller (aber nicht für Karins Schuhe) ging zu den Petrified Dunes. Zuerst geht es über versteinerte Sanddünen (in rot) nach oben, um dann wieder abzufallen und zu einem Aussichtspunkt zu führen.

Es ist schon eine fantastische Landschaft, die die Parkverwaltung hier auf so engem Raum zusammengetragen hat.

Zurück ging es dann über den Hidden Pinyon Trail, welcher zum Whiptail Trail führte, der uns zum Auto zurückbrachte.

Ganz in der Nähe legten wir dann eine Mittagspause ein, neugierig beobachtet von einem Vogel, der einer Blue Grouse nicht unähnlich sah.

Weiter geht es zum White Rocks Trail, der zum Amphitheater führt. Er erinnerte mich heftig an die Checkerboard Mesa des Zion NP.

Aber vielleicht haben die den Namen schützen lassen, so war es “nur” ein namenloser weißer Felsen mit Mustern drin.

Wir stiegen in diesem Rund nach oben, bis wir einen Überblick durch eine Schlucht ins Tal bekamen. Unterwegs unser erster Indian Paintbrush in diesem Jahr.

Was mich am meisten verwunderte war, dass die beste Wanderin von allen nicht die geringsten Anflüge von Höhenangst zeigte. Ob das an den Schuhen liegt?

In der “Nähe” liegt noch der Gunlock Basin State Park, den wir vor vielen Jahren mit den Kids mal im Frühjahr besucht hatten. Im Endeffekt handelt es sich um einen Staudamm mit angrenzendem Wasserreservoir, welches – so denn Wasser vorhanden ist – für den Wassersport genutzt wird. Wir legten eine kurze Pause ein, schlossen die Augen und regenerierten.

Zurück ging es durch mehr oder weniger gut bewässertes Land

und dann durch Santa Clara, welches mit einem “Historic District” – also älteren Häusern – wirbt. Hübsch.

Zuhause angekommen labten wir uns an ein paar Maultaschen und frischem Salat.

Und eigentlich könnte der Tag hier zu Ende sein. Wenn wir nicht beide ein wenig verrückt wären (zum Glück in die gleiche Richtung). Und so beschlossen wir, den Sonnenuntergang im Sand Hollow State Park zu verbringen. Gerade mal 20 Meilen, ein Katzensprung. Der Park (Eintritt ohne Pass 15 USD) bietet allen Wasserratten ein Eldorado in jeglicher Hinsicht. Mich interessierten im wesentlichen die roten Felsen, die von der untergehenden Sonne herrlich angestrahlt wurden,

meine Göttergattin

und natürlich auch der Sonnenuntergang selbst.

Zum Schluss noch eine Runde um den See gedreht. Vielleicht schauen wir uns den nächsten Sonnenuntergang von dort an.

Zu  einem Ausflug in Richtung Sternenfotografie und Milchstraße konnten wir uns dann doch nicht durchringen…