08.06.2022 – Lake Mead – Las Vegas

Ich gestehe, uns hat eine gewisse Trägheit überfallen. Gewiss eine Folge der Wärme, die uns ausserhalb des Hotels und des Autos umgibt. Auf der anderen Seite kann man es aber auch Erholung nennen, die sich nach knapp drei Wochen breit macht.

Unser Wunsch auf eine weitere kürzere bis mittlere Wanderung wurde durch die Hitze zunichte gemacht. Aber wir waren ja auch noch nicht auf den üblichen touristischen Spuren gewandelt. Das können wir heute nachholen.

Ein touristisches Highlight ist mit Sicherheit immer der Hoover-Dam, der ca. eine halbe Stunde östlich liegt. Ich gewöhne mir schon langsam an, Entfernungsangaben durch Zeitangaben zu ersetzen, ein Zeichen dafür, dass ich hier angekommen bin.

Die Fahrt führte uns durch Boulder, einem netten Nest, in dem wir früher schon einmal genächtigt hatten. Vom Berg aus hat man einen schönen Überblick über das ganze Tal.

Nettes Detail: Ein Hydrant, angemalt wie ein Feuerwehrmann.

Als wir ankamen, mussten wir die obligatorische Sicherheitskontrolle durchlaufen. Haben wir Waffen dabei? Nein ich schieße nur mit der Kamera (habe ich natürlich nicht gesagt, die verstehen da absolut keinen Spaß). Der Wachmann war so vermummt, man konnte nichts von seinem Gesicht sehen, dunkle Sonnenbrille, da bekommt man schon ein beklemmendes Gefühl. Auf jeden Fall eine arme Socke, in der Hitze vollständig bekleidet.

Und es sieht so aus, als stelle sich man auf mehr ein. Anstelle der provisorischen zwei Spuren wird direkt daneben ein richtiges Kontrollzentrum mit drei Einlässen (und auch Schatten für die Bediensteten) gebaut.

Üblicherweise fängt man mit einem Walk über die relativ neu gebaute Autobahnbrücke an, die Nevada und Arizona miteinander verbindet.

Die Mike O’Callaghan–Pat Tillman Memorial Bridge wurde erst im Jahre 2010 fertiggestellt, wir mussten davor noch über den Damm fahren und dann über relativ kleine Straßen weiter.

Der Blick von der Brücke ist immer wieder atemberaubend, manchmal tummeln sich Dutzende von Leuten auf der Brücke, manchmal ist sie nahezu leer.

Wir liefern bis zum Ende durch (um unserem Schrittzähler wenigstens etwas Futter zu geben) und machten dann die obligatorischen Fotos. Todesmutig lehnte sich meine Göttergattin sogar mit der Hand ans Geländer, die Hitze muss das Angstgen ausgeschaltet haben.

Mit dem Fisheye sieht es doch auch interessant aus?

Dann fährt man die Serpentinen runter und im Schritttempo über den Damm, um die ganzen Fußgänger nicht von der Straße zu schubsen. Wir passieren das riesige Parkhaus, das schätzungsweise 400 Autos Zuflucht bietet (für 10 USD pro Auto) und klettern auf der anderen Seite wieder den Berg hoch. Mehrere Aussichtspunkte geben den Blick auf den Lake Mead frei.

Erschreckend ist der niedrige Wasserstand.

Ich habe mal in alten Reiseberichten geblättert. Auf den Fotos dieses Tages kann man sehen, wie weit der Wasserspiegel innerhalb von drei Jahren gesunken ist.

Zurück geht es ebenfalls wieder über den Damm, die Straße, die früher nach Arizona weiterging, ist mit einem dicken Gatter gesperrt.

Wenn man die Kontrollstelle wieder passiert hat, liegt rechter Hand noch ein Abzweig zu einem Viewpoint. Den sollte man nicht verpassen. Auch hier ein sehr schöner Überblick über den Lake Mead und die Marina, den Hemenway Harbour und Boat Launch.

Die riesige Geröllfläche war in früheren Jahren mit Wasser bedeckt, heute freuen sich die Besitzer der Marina über die zahllosen Parkplätze.

Am Lakeshore Drive geht es weiter, bis zum Sunset View Scenic Overlook. Hier waren wir schon am ersten Tag gewesen, um die Reste des Sonnenuntergangs zu genießen.

Wir trafen auf 4 abenteuerlustige weibliche Mittsechziger, die anhand meiner dicken Kamera messerscharf darauf geschlossen hatten, einen hervorragenden Fotografen vor sich zu haben und baten ausgerechnet MICH, mit ihrem Handy ein Foto von allen zu schießen. Hoffe, dass es was geworden ist.

Einige weitere Aussichtspunkte streiften wir nur, weil die Hitze nicht zu größeren (aber auch nicht zu kleineren) Fußmärschen einlud.

Der East Lake Mead Parkway (die 564) führt von einem Hügel aus nach Henderson runter. Kurzer Stop und Foto in Richtung der Stadt der Sünde.

Auf dem Weg zum nächsten Costco (erschien uns am reizvollsten, da man Essen und Shoppen auf die angenehmste Art verknüpfen kann) durchfuhren wir dann auch einige Wohngebiete, die ich exemplarisch hier mal vorstelle:

Hier seht ihr die Durchfahrt der North Water Street,

und hier den Eingang zum Tuscany Recreation Center.

Auf dem weiteren Weg kommt man am Cowabunga Bay Water Park vorbei, ein Beispiel für den extrem schlechten Umgang mit Wasser in der Wüste. Und einer der Gründe, warum der Lake Mead einen so niedrigen Wasserstand hat.

Costco war wie immer eine Freude, sowohl textiltechnisch (auch ich leistete mir noch ein Hawaii-Hemd) wie auch kulinarisch.

Und jetzt geht es gut gesättigt auf den Strip. Einmal müssen wir zumindest drüber fahren. Laufen? Bei 45°C? Nein danke.

Wir begannen unsere Fahrt im Süden beim Las Vegas Welcome Sign. Wir hätten sogar einen Parkplatz bekommen, aber in der Schlange in der Sonne stehen? Ebenfalls nein danke. Hätten wir mit dem Auto vorfahren dürfen, ich hätte es mir noch überlegt.

Das nächste Hotel auf dem Weg war das Mandala Bay. Altbekannt und glitzernd wie immer.

Hier einmal der Strip in relativ leerem Zustand. Wir hatten weder Wochenende noch war es Abend.

Links ragt die Pyramide des Luxor empor, kräftig beklebt mit Werbung.

Fährt man ein paar Meter weiter, liegt hinter der nächsten Straßenkreuzung das New York, New York.

Rechter Hand ein paar kleinere Läden, mich fasziniert immer die riesige Colaflasche.

Das Treasure Island hat nach meinem Gefühl einen neuen Anstrich bekommen, aber sicher bin ich mir da nicht.

Die Show läuft schon lange nicht mehr, aber für die Kids war es damals eine Gaudi.

Wenden wir den Blick nach rechts, kommt (weil freie Straße) kurz das Venetian vor die Linse, ein Hotel, welches wir immer sehr kurzweilig fanden.

Und dann wird es interessant. Links vor uns ragt ein riesiger roter Tower empor, das Hilton. Ist komplett neu für uns, ist uns auf früheren Touren nie aufgefallen.

Schräg gegenüber liegt ein glänzender Turm mit Insignien, die ich nicht so recht deuten kann. Selbst Google Maps schweigt sich zur Zeit darüber aus, wie dieses Casino heißt. Ob das f und b? für Facebook steht? Dann würde aber der Daumen fehlen.

Zum guten Schluss noch der Stratosphere Tower, der am nördlichen Ende des Strips liegt.

OK, alles gecheckt, Neuheiten registriert. Wir können zurück zum Hotel fahren und uns noch ein wenig aufs Ohr legen.

Wir haben mittlerweile auch die leeren Koffer aufs Zimmer geschleppt und machen die erste Packorgie.

Derweil geht die Sonne hinter Las Vegas unter. Warum müssen wir für einen Sonnenuntergang erst soweit fahren?

 

06.06.2022 – Fahrt nach Las Vegas

Obwohl die Klimaanlage in unserem Zimmer auf Dauerbetrieb durchlief, konnten wir einigermaßen gut schlafen. Da kein Frühstück im Hotelpreis eingeschlossen war, hatten wir uns vorbereitet. Für mich gab es Müsli mit Obstsalat aus der Dose, dazu eine Banane und das Ganze in Soja-Vanille-Milch. Gar nicht so schlecht.

Als “Nachtisch” einen Bohnen  Burrito, dazu ein wenig Kaffee, jetzt kann der Tag beginnen.

Während Karin auscheckt und die Schlüsselkarten abgibt, nutze ich die Gelegenheit, die “Townhall” jetzt im Sonnenlicht zu fotografieren.

Wir wollen uns noch ein wenig im Park rumtreiben, um dann am frühen Nachmittag in Las Vegas bzw. in Henderson aufzuschlagen.

Am Visitorcenter füllten wir noch unsere Wasserflaschen mit schönem, kühlen Wasser auf. Die Temperatur war gegen 9 Uhr auf 35 °C angestiegen, keine guten Voraussetzungen für lange Wanderungen.

Ungefähr 20 Meilen zurück in Richtung Panamint Valley/Lone Pine liegen die Mesquite Flat Sanddunes, eine riesige Spielwiese für Kinder und jung gebliebene Erwachsene, wäre der Sand nicht so extrem heiß.

Die Dünen machen eigentlich nur bei richtig schrägem Licht was her, wenn die Schatten den Hügel eine Plastizität verleihen. Genau genommen waren wir hier schon ca. eine Stunde zu spät. Aber zumindest wissen wir jetzt, WANN wir dort für noch bessere Fotos sein müssten.

Dann zurück und dann nochmals in die Badwater Road rein. Dort lockte der Golden Canyon für einen frischen Walk. Am Eingang stand ein Schild, dass man nach 10 Uhr von einem Besuch abraten würde. Wir waren 10 Minuten davor und beschlossen, so weit zu gehen, wie es noch vertretbar wäre.

Aber nach einer Viertelmeile drehten wir um, um uns in die Kühle des Wagens zu flüchten.

Aber der Canyon macht seinem Namen alle Ehre.

Da lässt sich vielleicht sogar der “Devils Golf Course” ertragen. Ca. eine halbe Meile auf einer Dirtroad standen wir mitten im Tal, salzüberkrustete Brocken umgaben uns von allen Seiten. Hier möchte ich nicht mein Zelt aufschlagen müssen.

Zurück ging es wie gestern über den Artist Drive, diesmal im anderen Licht.

Wir wollten gerade aus dem Park rausfahren, als vor uns ein Coyote über die Straße lief. Er sah so aus, als täte ihm die Hitze auch nicht gut.

Dann ging es auf die 190, um aus dem Tal herauszukommen.

Beim Zabriskie Point stapfte ich noch einmal kurz zum Viewpoint rauf, um auch bei diesem Tageslicht die Landschaft einzufangen.

Letzter TOP auf  der Parkliste war Dantes View. Damit verbindet sich eine Erinnerung aus dem Jahr 1987. Es war unser erster gemeinsamer USA-Urlaub und wir waren mit einem kleinen Mietwagen – schätzungsweise Golf- oder Polo-Klasse – unterwegs. Ob es am schlechten Sprit lag, den wir in Nevada getankt hatten (damals waren in den Staaten die Oktanzahlen durchaus unterschiedlich) oder an der geringen Motorisierung, wissen wir nicht. Jedenfalls hatte unser Auto ziemliche Probleme, in der Hitze auf 1600 m raufzuklettern. Die Temperaturanzeige des Kühlwassers drohte in beträchtliche Höhen zu schnellen und wir wussten uns keinen anderen Rat, als die Klimaanlage aus und die Heizung auf volle Touren einzustellen. Die Fenster haben wir dann aber aufgemacht.

Diesmal zog unser Dicker uns (wie nannte es ein anderer Truckfahrer) “effortless – mühelos” den Berg rauf. Oben erwartete uns nicht nur ein extrem angenehmes Klima, sondern auch ein überwältigender Überblick, wie wir ihn von vor 35 Jahren nicht mehr in Erinnerung hatten.

Vorsichtig wollten wir den den Berg wieder runter fahren und auf der 190 bis Death Valley Junction. Von dort aus auf die State Line Road, die zur 160 nach Pahrump führen sollte.

Das letzte Toilettenhäuschen im Park ist ein Muss. Während ich die hübsche Eidechse fotografierte, schellte das Telefon.

Unser ältester Sohn hat die besondere Begabung, die Funk-Berge (oder wie nennt man das Gegenteil von einem Funkloch?) abzupassen und uns dort zu erreichen, wo wir ein Netz haben. In der Mitte vom absoluten Nirgendwo.

Nicht ganz eine Meile hinter dem Abzweig auf die State Line Road wurden wir nicht direkt Zeuge eines fürchterlichen Unfalls. Ein Auto war von der Straße abgekommen, hatte sich vermutlich mehrfach überschlagen und auf den Reifen wieder gelandet.

Wie durch ein Wunder hatten die beiden jungen Männer, Daniel und Louis, überlebt. Daniel hatte bis auf ein paar Kratzer vermutlich einen Schock erlitten, Louis lehnte an einem Auto eines anderes Fahrers, der auch zu Hilfe gekommen war. Er war an der Hand verletzt und stand auch unter Schock, war aber ansprechbar und bei Bewusstsein. Wir versuchten ihn (auch mit Hilfe anderer Reisender) mit Wasser und Kühlung zu stabilisieren und die Unfallstelle zu sichern. Der Fahrer des “Ersthelfers” hatte schon die 911 gerufen. Nach einiger Zeit fanden sich allerlei Uniformierte ein und nahmen den Unfall auf. Noch einige Zeit später trafen erst zwei, dann zwei weitere Krankenwagen ein und verfrachteten die beiden Jungs ins Krankenhaus.

Ein einschneidendes Erlebnis und wir wissen nicht, was aus ihnen geworden ist.

Jedenfalls ging uns das den Rest der Fahrt noch nach und so hing jeder seinen Gedanken nach: Was war genau passiert? Der Fahrer, Louis, konnte es nicht sagen. Der andere Fahrer sagte, er hätte nur eine riesige Staubwolke gesehen und dann angehalten.

Erfreulicher war unsere Ankunft im Best Western Hotel South Henderson. Dort waren wir schon einige Male abgestiegen und hatten – weil wir so lieb sind oder weil ich so gut aussehe? – jedes Mal ein Upgrade auf eine Suite bekommen. So auch diesmal. Wird langsam zur Gewohnheit.

Das werden schöne vier Tage.

Nach einer kleinen Ruhepause fuhren wir zum Lake Mead, um den Sonnenuntergang einzufangen, was zeitlich so gerade noch gelang.

Auf dem Weg zurück noch bei Costco tanken. Der Sprit kostete 5,039 USD pro Gallone. Ein kleiner Unterschied zu den 8.849 USD im Death Valley (Korrektur des Wertes von gestern Abend).

 

06.05.2019 – Valley of Fire State Park

Auch heute schlug das Jetlag unbarmherzig zu. Und wir beschlossen, das zu unserem Vorteil zu nutzen.

Dafür bekamen wir Las Vegas in der Morgensonne zu sehen.

Der Valley of Fire State Park liegt im Nordosten von Las Vegas, etwas mehr als eine Autostunde entfernt. Wir versuchten (mal wieder vergeblich), Karins Telefon mittels Android Auto mit dem Bordsystem zu koppeln, gaben aber dann entnervt auf.

Unsere beiden Navis zeigten als schnellste Strecke den Weg über die 215 und den Interstate 15 an. Kann hinkommen, wenn in LV nicht gerade Berufsverkehr herrscht. Aber wir hatten Glück. Auch die im Frühstückfernsehen angegebenen Rampensperrungen hatten keinen Einfluss auf unser Vorankommen.

Im Park entrichteten wir den üblichen Obulus von 10 USD und fuhren die kurvenreiche, aber wunderschöne Strecke bis zur Stichstraße, die zum White Dome führt.

 

Und so befanden wir uns schon kurz vor 10 Uhr auf dem Weg zu unserem ersten Tagesziel, der Firewave. Beim letzten Mal lag diese in der prallen Mittagssonne und ich hoffte, dass das Licht diesmal günstiger sei.

Ich spurtete erstmal alleine los und lies die beiden Damen zurück, die sich gemächlicheren Schrittes durch den Sand kämpfen durften.

Das Licht um 10.30 ist auch suboptimal für die Firewave, irgendwann werde ich am späten Nachmittag dort auftauchen müssen.

 
 
Auf dem Rückweg sammelte ich die beiden Ladies wieder ein. Meine Mutter hatte sich tapfer bis an die Grenzen ihrer Möglichkeiten gewagt, und die eigene Neugier trieb sie genau bis dahin.

Auf dem Rückweg nahm ich mir die Zeit, die in Bodennähe wuchernde Flora mit dem Makro-Objektiv näher zu betrachten.

 
 
Von der Parking-Lot 3 = Firewave bis zum White Dome ist es nicht mehr weit und wir schlugen unsere Zelte (oder besser die Kühlbox) an einem Picknick-Table im Schatten auf.

Die Felsen dort locken natürlich zum Klettern und ich nahm mir die Zeit, eine der senkrecht aus der Erde herausragenden Felsplatten zu umrunden.

 
 
Wieder im Auto machten wir uns dann auf den Rückweg. Einer der kürzeren Trails hatte es meiner Göttergattin früher schon angetan, ohne dass wir die Gelegenheit gehabt hätten, ihn zu gehen: Der Mouse’s Tank. Ca. 0.7 Meilen geht es durch ein Tal,

 
vorbei an Indian Graffity

bis zu einer Spalte, in der zumindest jetzt noch das Wasser stand. Ich bin nicht reingesprungen, um zu testen, wie tief es ist.

 
Dann zurück zum Visitor-Center und Wasserflaschen auffüllen. Und die Fauna genauer betrachten. An einer Futterstelle ein interessanter Vogel, den ich in der Kombination von einem 500mm-Objektiv mit einer hochauflösenden Kamera entsprechend scharf abbilden konnte.

Etwas weiter unten Bighorn-Sheep

und in den riesigen mit Blüten übersähten Kakteen eine vollgestäubte Biene?

 
Mittlerweile war es 13 Uhr geworden und EIGENTLICH stand auf dem Plan, schnell nach Hause zu fahren, eine ausgiebige Pause zu machen und dann ein wenig Shoppen zu gehen.

Aber Pläne sind nichts für Hitzblecks. Wir fuhren nicht über den Interstate zurück, sondern wählten die landschaftlich schönere Strecke am Lake Mead vorbei.

Dabei passiert man am Parkausgang noch den Elefant Rock. Im ersten Anlauf hatte ich meine Fototasche mit allen Objektiven, aber ohne Kamera dabei. Im zweiten Anlauf dann nur noch eine Wechseloptik. Am Felsen angekommen, musste ich feststellen, dass seit unserem letzten Besuch das Betreten der Felsen untersagt worden war, um das fragile Bauwerk vor Zerstörung zu schützen. Na, wenigstens stand die Sonne günstig.

Auf dem Weg zum Lake Mead trifft man unter anderem auf eine heiße Quelle, die Rogers Spring.

EINEN Aussichtspunkt nahmen wir noch mit, bis wir dann in der Nähe des Hoover Dams wieder die Hauptstraße erreichten.

 

Unsere Batterien hatten sich ein wenig regeneriert und wir beschlossen, meiner Mutter ein weiteres Highlight anzutun: Die Brücke am Damm, die wir bei Dunkelheit nicht mehr begehen durften. Und da zeigte sich, wie gut es ist, dass die Amis so gut wie alles behindertengerecht anlegen: Entweder man geht den kürzeren Weg mit x Stufen oder wählt die in mehreren Serpentinen sanft ansteigende Rollstuhlrampe.

Auf der Brücke angekommen, die obligatorischen Fotos, diesmal auch mit Fisheye und auch mal mit Tele.

 
 
 
Dann die Serpentinen wieder runter und noch einmal über den Damm zu dem Parkplatz, wo wir gestern Abend das Foto geschossen hatten. Check.

Zurück nach Hause. Natürlich nicht, ohne noch einmal die imposante Brücke abzulichten

und von einem Aussichtspunkt dem Lake Mead Lebewohl zu sagen.

Jetzt aber wirklich nach Hause. Mann, was waren wir kaputt. Das Abendessen nahmen wir am Esstisch unserer Suite ein, zu mehr reichten die Kräfte nicht.

Ach ja: Auf dem Weg meldete sich plötzlich das Display unseres Ford F150, dass Android Auto funktioniere. Wir waren uns keiner Schuld bewusst, waren aber heilfroh, dass es doch klappt.

Dann, als ich mit letzter Kraft noch diese Zeilen zusammenschrieb, ein Versuch, den Strip mit Telelinse einzufangen. Mal sehen, ob die 45 Megapixel daraus was machen:

Ein toller Tag geht zu Ende.

28.05.2018 – Lake Mead NRA und Valley of Fire State Park

Bevor jemand auf andere Gedanken kommt: das NRA steht nicht für die National Rifle Association (die amerikanische Waffenlobby), sondern für National Recreation Area.

Unser Jetlag ließ uns heute bis nach 6 Uhr schlafen, hat uns beide erstaunt und erfreut.

Bevor wir in den Tag starten konnten, gab es noch Verwaltungskram zu erledigen: warum kann ich mit meinem Handy nach Deuschland telefonieren, aber nicht angerufen werden? Ist doch eine ganz normale Telekomnummer. Ein Anruf bei der Hotline (das ging ja) klärte es auf: es reicht nicht, einfach nur die Handy-Nr. anzurufen, es muss ein +49 oder 0049 vorgewählt werden. Damit konnte ich dann auch eine andere Hotline veranlassen, meinen Dienstnotebook wieder ins Hausnetz zu bringen, falls es denn wirklich mal nötig sein sollte.

Da unser Hotel kein Frühstück inclusive hatte, gab es Rührei und Bacon aus der Microwelle. Auch nicht schlecht. Werden wir für Hotelnächte wieder vorsehen. Dann die Kühlbox packen – wir werden wohl viel Wasser brauchen – und auf geht es durch Boulder City in Richtung Lake Mead. Dank unseres Nationalparkpasses vom November letzten Jahres zeigte ich nur den Führerschein und den Pass vor und wir fuhren den Lakedrive entlang. Natürlich nicht, ohne einige Fotostopps zu machen.

Und wir merkten uns den Sunset Viewpoint für den Abend.

Auf dem Weg lagen noch zwei heiße Quellen, einmal die Rogers Spring mit einem sehr schönen See (allerdings ist Baden dort aufgrund der dort lebenden Amöben nicht unbedingt empfehlenswert)

und die Blue Point Hot Spring, von der außer Palmen nicht viel auf Wasser hindeutete.

Weiter ging es vorbei an den Wetlands

zum Valley of Fire Statepark, wo man uns nach Zahlung von 10 USD Eintritt gewährte.

Der Park hat sehr viele schöne Wanderwege, die man im Hochsommer wegen der mörderischen Hitze besser auslassen sollte. Auch jetzt standen schon überall Schilder mit “Heatwarning”, also zumindest viel Wasser einpacken.

Erster Hike sollte die Firewave sein. Bei einem unserer letzten Urlaube hatten wir sie im Abendlicht erwischt, diesmal waren wir noch vor dem Mittag da. Mal schauen, wie das Licht so ist. Nach kurzer Wandererung durch die roten oder auch anders kolorierten Felsen standen wir vor dieser faszinierenden Felsformation.

Und ich muss (beim Betrachten der Fotos am Rechner) sagen, dass mir das Licht am Nachmittag um Größenordnungen besser gefiel.

Zurück am Auto nochmals Wasser in mich reinlaufen lassen und weiter geht es auf der White Dome Road bis zu ihrem Ende.

Dort genehmigten wir uns an einem schattigen Picnic-Table ein leckeres Sandwich (frisch hergestellt aus Vorräten unserer Kühlbox). Zwischendurch kam ich noch mit einem Tourguide von Pink Jeep Tours ins Gespräch, der gerade ein paar europäische Touristen durch die Gegend schaukelte. Er empfahl uns den Weg rund um den White Dome zu wandern. Da wir das sowieso auf unserer ToDo-Liste hatten, gingen wir das Thema gleich an.

Man wandert zuerst zwischen weißen und gelben Felsen ins Tal hinunter, um dann durch einen Slot-Canyon

auf der anderen Seite wieder von roten uns weißen Felsen begrüßt zu werden. Eine unwirkliche und doch absolut faszinierende Landschaft.

Zwischendurch ein Kuriosum der besonderen Art. Es sieht aus wie Indian Graffiti, sind aber nur Wasserspuren. Und je nachdem, wie man es dreht und wendet, sieht man (so meine Göttergattin) entweder einen Vogel oder eine Gazelle. Was es wirklich ist, überlasse ich eurer Fantasie.

Auf dem Weg zum Auto wollte ich unbedingt noch diesen Felsen ablichten, konnte ihn aber eine ganze Zeit nicht ohne Menschen fotografieren, weil eine Gruppe von Youngstern sich mal alleine, mal zu zweit, mal zu dritt darauf verewigen wollte. Endlich fanden sie den Weg zum Auto und ich hatte meine Ruhe.

Auf dem Rückweg wollten wir noch ein paar kleinere Ziele mitnehmen: Das Petrogylphenpanel Atlatl.

Direkt nebenan hatten Künstler eine Installation aufgebaut, die mich in zweifacher Hinsicht in Erstaunen versetzte: Wie kommt man auf die Idee, ca. 100 Spiegel auf dem Boden zu verteilen und: Wo in dieser Wüste schon die kleinste Glasscherbe einen Flächenbrand hervorrufen kann, wird fröhlich mit Glasspiegeln herumexperimentiert.

Eine weitere Wanderung über den Rainbow-Vista-Trail hatte ich mir etwas aufregender vorgestellt, aber vielleicht war ich auch einfach nur abgesättigt durch soviel rot und gelb und grün und blau… Aber für eine Eidechse langt es immer noch (bin froh, dass ich eine Kamera mit 36 Megapixeln dabei habe, da ist eine Ausschnittvergrößerung immer noch gestochen scharf).

Zum guten Schluss gibt es am Eingang des State Parks noch den “Elefanten”. Eine Felsformation, in die manche Menschen – so meine Ehefrau und beste Formendeuterin von allen – den Rüssel eines Elefanten reininterpretieren. Da erstere durch die Lauferei ziemlich platt war, kletterte ich alleine rauf und hätte beinahe noch unsere Urlaubskassen durch Pärchenfotografie aufgebessert.

Es war mittlerweile 15 Uhr geworden und wir hatten noch eine lockere Stunde Fahrt vor der Nase. An der Echo Bay fuhren wir in Richtung See, parkten unseren Pickup auf einer Landzunge und genehmigten uns im Schatten unseres Autos ein kleines Picnic.

Auf dem Weg zur Hauptstraße begegneten uns noch zwei Radfahrer, Holländer, die schon ziemlich ausgetrocknet waren. Wir halfen mit Wasserflaschen aus und erfuhren, dass sie sich auf dem Weg von San Francisco nach New York befanden. Das kann man auch einfacher haben…

Als die Schatten länger wurden, fanden wir uns am Sunset Viewpoint ein, stellten unsere Stühle auf und genossen einfach nur die Stimmung und den Abend.

Als die Sonne hinter dem Berg verschwunden war und der Mond aufging,

war es Zeit, in Richtung Hotel zu fahren.

Man, sind wir kaputt. Jetzt nur noch aus den 180 Fotos die 10 schönsten raussuchen und für den Bericht hochladen…

01.11.2016 – Hoover Dam – Lake Mead

Viva Las Vegas. Auf zum Zocken, Gamblen, was das Zeug hält.

Ach nee, dafür sind wir nicht die Typen. Die City ist zwar nett und hat riesiges Flair, aber auch drum herum gibt es auch so einiges zu sehen. Und das wollen wir jetzt erkunden.

Der Morgen begann mit einem schönen Sonnenaufgang direkt vor unserem Hotelfenster.

CA61302.jpgDas Frühstück war gut, aber wir haben in den vergangenen Tagen auch schon besseres erlebt. Erstes Tagesziel für heute: Auto umtauschen. Der besten Automechanikerin von allen war aufgefallen, dass sich im Reifen rechts vorne eine schadhafte Stelle befand, die bis auf den Stahlgürtel durchblicken ließ. Abgesehen davon, dass dies natürlich ein Sicherheitsrisiko darstellt (besonders, wenn man noch ins Gelände will), ist es auch ein willkommener Grund, den Wagen loszuwerden. OK, er war riesig groß, fuhr sich gut, aber ich bin mit dieser weichgespülten Karosse nie so richtig warm geworden.

Im Angebot waren bei Hertz ein Hyundai Santa Fe (den hatten wir doch schonmal abgelehnt) und ein Ford Explorer. Passt. Also Sachen umgeladen (nichts vergessen? Wo ist meine Lesebrille Nr. 2?) und weiter im Plan. Wir hatten nichts mehr zu essen, also Schuhe kaufen. Und oh Wunder, wir landeten in der gleichen Mall wie letztes Jahr. Und wurden fündig. Aber da man von Schuhen bekanntlich nicht so richtig satt wird, sprangen wir noch beim Walmart rein und deckten uns mit essbaren Dingen ein.

Dann aber ab in die Pampa. Den Hoover Dam hatten wir vor vielen Jahren, also im analogen Fotografiezeitalter zum letzten Mal besucht, Zeit zum Digitalisieren. Auf dem Weg ein Nevada Welcome Center

CA61307.jpgmit einer sehr freundlichen Dame, die Karin mit Infos überfrachtete, während ich meine Augen durch Schließen gegen das grelle Sonnenlicht schützte. Plötzlich laute Rufe. Ein Bighorn-Schaf trabte munter über den fast leeren Parkplatz und bewegte sich in Richtung Hauptstraße. Für einen guten Schuss (mit der Kamera natürlich) schon viel zu weit weg. Dann kam eine andere Dame aus dem Visitor Center gelaufen und meinte, in einem Park, 1. Rechts, dann 1. links und 2 Blocks weiter würden sich die Viecher häufig aufhalten. Dort schmeckt das Gras besonders grün.

CA61327.jpgUnd richtig, eine kleine Herde graste friedlich vor sich hin. Und Mr. Chef Bighorn kam dann auch dazu und berichtete freudestrahlend und mit stolz geschwellten Hörnern von seinen Abenteuern.

CA61322.jpgEcht Schaf.

Zum Hoover Dam sind es dann ungefähr 20 Meilen, durch Boulder City hindurch. Die Dame am Visitor Center hatte uns empfohlen, am Fuß der Brücke einen kostenlosen Parkplatz zu nehmen und dann auf die Brücke zu laufen. Früher (ich muss ab und zu auf die alten Zeiten zurückkommen) war die einzige Verbindung nach Arizona in der Gegend die Straße über den Damm. Aufgrund des erhöhten Verkehrsaufkommens hat man in luftiger Höhe eine Wahnsinnskonstruktion errichtet, die Mike O’Callagan und Pat Tillman Memorial Bridge.

CA61339.jpgUnd von der Mitte der Brücke hat man den besten Blick auf die Staumauer.

CA61331.jpgUnd sogar meine nicht so ganz schwindelfreie Gattin traute sich auf die Brücke.

CA61337.jpgGut, dass das Geländer so stabil war.

CA61335.jpgWieder zurück fuhren wir über den Staudamm drüber (ist eine Sackgasse, die Durchgangsstraße wurde dicht gemacht) und suchten uns einen der kostenlosen Parkplätze rund um den Dam. Direkt am Visitor-Center und in direkter Nähe gibt es noch ein riesiges Parkhaus und mehrere kostenpflichtige Parkplätze (10 USD). Dort mit tollem Blick auf den Damm

CA61368.jpgerstmal Pause gemacht CA61340.jpgund dann über den Damm runtermarschiert.

CA61365.jpgDie üblichen Fotos gemacht wie allen anderen Touris

CA61349.jpgCA61361.jpgCA61364.jpg CA61362.jpgund am späten Nachmittag so langsam in Richtung LV.

Da wir gerade die Grenze nach Nevada passiert hatten, durfte natürlich das erste Spielcasino nicht fehlen.

CA61371.jpgRechts ging es zur Lake Mead National Recreation Area ab, die wir dank unseres Passes kostenlos betreten durften. Neben der Marina und Bootrampe ging es in die Pampa, wo wir die Geländefähigkeit unseres Explorers ausprobierten. So standen wir dann auf einer kleinen Halbinsel, schauten auf den See und die Berge, die so langsam in der Abendsonne leuchteten.

CA61375.jpgJetzt hatte ich das Gefühl, im Urlaub angekommen zu sein.

Und nicht nur die Berge leuchteten. Auch das Auto und meine Göttergattin strahlten. Mal sehen, ob ich das Foto an Ford verkaufen kann.

CA61373.jpgGegen die Sonne noch einen Cholla Cactus und die grünen Sträucher aufnehmen.

CA61369.jpg CA61380.jpgWährend ich mit der Kamera eine Zeitrafferaufnahme laufen ließ, schaute Karin den Boatern zu, wie sie versuchen ihre Boote ins Wasser zu lassen, ohne dass der Motor absoff.

CA61374.jpgDie Sonne ging unter und wir begaben uns, ohne weitere Shopping-Erlebnisse mitzunehmen, ins Hotel.

Wieder ein toller Tag.