14.11.2017 – Patagonia Lake State Park

Nein, wir sind nicht in Südamerika gelandet. Auch wenn der Titel so verheißungsvoll anfängt.

Wir fangen lieber beim Frühstück an. Rührei, Kartoffeln, Würstchen und Gravy mit Bisquits standen auf dem Speiseplan. Mutig, wie ich manchmal in bezug auf Speisen sein kann und experimentierfreudig, wie ein ausgebildeter Chemiker nur sein kann, versuchte ich mein Glück mal mit Bratkartoffeln und Gravy. Die Kartoffeln waren nicht mehr ganz so trocken und der Geschmack der Sauce wurde durch die Erdfrucht abgemildert. Es hätte schlimmer kommen können.

Nachdem wir gestern am Sabino-Canyon vorbeigekommen waren (bei Dunkelheit), wollten wir diesem mal einen Besuch bei Tageslicht abstatten. Von unserem Hotel aus ging es schnurstracks in Richtung Osten, durch nette Wohngebiete, immer die Felsen im Hintergrund.

Die Recreation Area konnten wir dank unseres Interagency Passes auch problemlos betreten und ein freundlicher Ranger erklärte uns, was wir alles unternehmen könnten. Z.B. den Canyon für 10 USD pro Person mit dem Shuttlebus durchfahren. Nur: Weil es in den letzten Wochen nicht geregnet hat, war dort alles trocken. Dafür war uns das Geld dann doch zuviel. Die Gegend hat noch mehr zu bieten.

Was noch auf unserer Liste stand, war der Patagonia Lake Statepark, einige zig Meilen südlich des Interstate 10. Die Stateroute 83 ist als landschaftlich schöne Strecke ausgezeichnet, weswegen ich hier auch ein Foto der Gegend zeige.

In der Nähe des Parks sehr viele sehr teure Häuser, immer elegant auf den Berg gesetzt. Ob die Nähe zu Mexico was damit zu tun hat? Wer hat soviel Geld und setzt sich dann in die Wüste solche Hütten hin?

Der Statepark selbst besteht aus einem schönen See, auf der einen Seite umgeben von vielen Stellplätzen für Wohnmobile, von denen so einige auch belegt waren. Die Temperatur hatte angenehme 28°C und wir machten an einem der Picnic-Plätze Mittagspause. Danach ein wenig am See entlangschlendern und Eindrücke einfangen.

Kurzer Blick nach unten: Nein, wir hatten unser Picnic schon beendet.

Um auf dem schnellsten Weg wieder nach Hause zu kommen, war es nötig, erst noch 11 Meilen nach Süden zu fahren, nach Nogales, der Grenzstadt zu Mexico. Die Stadt selbst unterscheidet sich nicht von irgendeiner anderen amerikanischen Stadt, außer dass an manchen Stellen plötzlich der Grenzzaun zu sehen ist.

Wir schwangen uns auf den Interstate 19 Richtung Norden, um nach einigen Meilen im Tumacacori National Historic Park aufzuschlagen.

Auf dem Weg endlich mal das schöne Schild von Arizona mit dem kupfernen Stern in der Mitte.

In Tumacacori gab es eine alte, schöne Kirche und natürlich einiges an geschichtlichem Hintergrund einzupacken.

Unter anderem die Geschichte von einem Father Kino. Worauf mir dann einiges klar wurde: Immer wieder war der Name aufgetaucht, als Straßenname und auch sonstwo. Und ich hatte mir überlegt, ob nicht Cinema die korrekte Bezeichnung sei. Wieder was dazugelernt.

Vor der Mission fette Schmetterlinge, gar nicht so einfach zu fotografieren.

Jetzt aber auf die Straße, eine Grenzkontrolle passieren (die Jungs müssten uns doch langsam kennen) und dann in Richtung Sonora Desert Museum. Ich wollte an der Straße dort einen Turnout nutzen, um den Sonnenuntergang vor einem Kaktus zu fotografieren. Aber entweder waren die Turnouts an der falschen Stelle oder die Saguaros glänzten just dort durch Abwesenheit.

Also ab zu einer bewährten Stelle. Der kürzeste Weg nach Tucson führt über den Gates-Pass (nicht, wie die beste Kartenleserin noch heute steif und fest behauptet: Grants Pass. Scheint eine Aversion gegen Microsoft-Produkte zu sein). Und genau dort hatten wir schon einen schönen Sonnenuntergang erlebt. Und genau das taten wir jetzt wieder.

Von der Sonne angestrahlt die Berge mit den Saguaros.

Und wir gingen noch weiter: Wir warteten bis zur Dunkelheit, um die Milchstraße zu begrüßen. Leider waren in der Zwischenzeit leichte Schleierwolken rangezogen, die das Bildergebnis trübten.

Nicht gerade eine meiner Glanzleistungen in Sachen Milchstraßenfotografie. Es war auch zu hell in der Umgebung. Daher ab nach Hause. Auf dem Weg lief uns noch ein Panda-Express über den Weg, bestes chinesisches Fastfoot. Lecker. Das Orange-Chicken müsst ihr probieren.

Und: Kein Ross, kein Marshalls, kein TJ-Max. Auch ein finanzieller Erfolg…

Morgen früh geht es nach Phoenix.