04.10.2019 – Fahrt von Oakhurst nach Anderson

Für heute steht im Endeffekt “nur” die Fahrt von Oakhurst nach Anderson. Aber da das ja langweilig wäre, haben wir noch eine kleine Unterbrechung eingeschoben. Da an unserem Wagen ständig eine Kontrollleuchte anging, berieten wir uns mit Hertz und die rieten uns, den Wagen zu tauschen. Am besten in San Francisco.

Aber erstmal wird gemütlich gefrühstückt. Hier mal ein Bild unseres Frühstücksraumes.

Nach SFO ist der kürzeste Weg über die 49. Dort kommt man kurz hinter Oakhurst in Mariposa vorbei, einem anderen Einfallstor zum Yosemite NP.

Ein richtig nettes Nest, welches natürlich in der Hauptsache vom Tourismus lebt.

 
Ansonsten war die Fahrt ziemlich ereignislos, ab und zu waren die Autobahnen zu wechseln, aber nach ca. 3 Stunden kamen wir nach einem Tankstop bei Costco am Flughafen an. Der Wagen war schnell abgegeben, nur: Gibt es etwas Adäquates für uns? Ich sah nicht allzuviele Pickups in der Garage stehen. Wir bekamen einen weißen Silverado zugewiesen. Leider hat dieser keine “Crew-Cabin” wie unsere Pickups zuvor, sondern nur eine “normale” Kabine. Mehr schlecht als recht quetschten wir unser Gepäck auf den Rücksitz und machten uns auf den Weg nach Norden. Der Silverado war ein Baujahr 2018 und der Touch-Screen wirkte schon etwas “antiquiert”. Müssen bei der nächsten Anmietung mal darauf achten, ob die sich bei den neueren Modellen was anderes haben einfallen lassen. Ansonsten war alles sehr vertraut und ich fand mich schnell mit dem Mäusekino zurecht.

Der Weg nach Norden führte uns direkt durch San Francisco, mit allen Vor- und Nachteilen, die diese Strecke hat: Vorteil: Man kann auf der Fahrt durch die Innenstadt (ja wirklich, wir bogen an der 3rd Street auf die Oakland Bay Bridge ab) die tollen Häuser begutachten.

 
 

 

Nachteil: Ein Stau reihte sich an den anderen. Und auch die Ansage von Google Maps, dass wir mit einer Verzögerung von 8 Minuten hier, mit 15 Minuten da usw. zu rechnen hätten, machte das Ganze nicht besser.

Auf der Fahrt über die Bay Bridge beschleicht einen immer dieses etwas ungute Gefühl, wie es JETZT bei einem Erdbeben aussehen würde.

Erst hinter Vacaville wurde es dann besser. Für 67 Meilen hatten wir zwei Stunden gebraucht. Wenn ich das gewollt hätte, hätte ich mich auch zuhause auf die A3 setzen können…

Kurz vor Anderson ging die Sonne unter.

 
Das Hotel in Anderson erreichten wir gegen 19 Uhr. Der Rezeptionist empfing uns mit ungläubigem Staunen, als wir ihm erzählten, dass wir auf Urlaub hier seien.

Jetzt noch kurz zur Königsklasse der Fleischklopse, einen Burger einwerfen. Und morgen dürfen wir dann wieder ein wenig wandern, nachdem wir heute nur faul auf dem Hintern gesessen haben.

 

02.10.2019 – Fahrt von LA nach Oakhurst

Wie schon erwähnt, war die Nacht recht früh zu Ende.

Aber wir vergammelten die Zeit bis zum Frühstück, welches Best Western typisch war. Rührei, Würstchen, Bratkartoffeln, also das übliche. Auf dem Weg zum Frühstück ging gerade hinter uns die Sonne auf und tauchte den Himmel in ein tolles Farbenspiel.

Bevor wir unseren Wagen mit den Taschen vollluden, machten wir noch einen Abstecher zum Manhattan Beach, der nächstgelegene Strand, einmal das Meer sehen. Es war noch schön leer dort, nur einige Schulkinder tobten sich vor der Schule schon auf ihren Surfboards aus.

 
 

Der Sand war schön glattgezogen, nur mussten einige Möwen diesen mit ihren Fussspuren verunzieren.

Danach kurz durch den Ortsteil gefahren, sehr schön übrigens, wenn man dort eine preiswerte Unterkunft finden würde, das wäre schon was.

 
Zurück im Hotel den Wagen beladen und die Route nach Oakhurst eingeben (wir erinnern uns: Meine charmante Reisebegleitung hatte die Technik wieder fest im Griff und wir konnten uns via Smartphone Richtung Norden navigieren lassen). Leider klappte bisher die Zusammenarbeit von Android Auto und dem Telefon nicht, aber auch das ist kein Beinbruch.

Erster Zwischenstop in Santa Clarita. Dort gibt es einen Shop “The Walking Company”, wo wir einiges an Geld ließen.

Einen Walmart gab es auch direkt in der Nähe, so dass wir uns auch dort mit den notwendigsten Lebensmitteln eindecken konnten. Es hätte vielleicht auch einen Costco gegeben, aber noch war nicht Mittagszeit und ich hatte mal wieder Hunger auf die dortige Pizza. Einen Costco fanden wir eine Autostunde weiter nördlich in Bakersfield, wo wir uns die restlichen benötigen Vorräte kauften.

Jetzt noch ca. 2,5 Stunden fahren. Die Zeitverschiebung machte sich schon bemerkbar, so dass wir beschlossen, in der Gegend von Fresno einen Ross aufzusuchen. Ziel: Zwei Kaffee-Mugs, denn die kleinen Becher, die man im Hotel bekommt, sind viieeel zu schnell leer. Wie durch ein Wunder gesellten sich noch zwei Taschen für meinen weiblichen Gegenpart dazu.

Jetzt noch eine Stunde, dann haben wir es geschafft. OK, nicht so ganz, denn ich hatte eigentlich vorgehabt, den Sonnenuntergang im Park mitzunehmen, das konnte ich mir von der Backe streichen.

Auf dem Weg nach Oakhurst vor mir ein Pickup mit dem fettesten Auspuff, den ich je gesehen habe. Vermutlich hat der Besitzer in Ermangelung eines Besseren ein Ofenrohr angeflanscht. Wow.

An der Rezeption des Hotels fragten wir, wie lange man wohl zum Glacier Point fahren würde: 45 bis 60 Minuten war die Antwort. Das ließ in mir die Hoffnung aufkeimen, dort noch den Sternenhimmel abzulichten. Aber Google Maps zerstörte diese ganz schnell. Ich weiß nicht, mit welchem Rennwagen die Hotelangestellte ihre Zeitrechnung aufgestellt hatte, aber die Online-Recherche rechnete 1,5 Stunden aus. Also das doppelte. Drei Stunden unterwegs? Zu lange. Gestrichen.

Und den Sternenhimmel in der Nähe von Oakhurst? Ich holte meine Sternenapp raus, hielt sie gegen den Himmel und stellte fest: Mond geht genau in der Richtung auf. Also auch gestrichen.

Daher etwas für uns etwas ganz außergewöhnliches: Wir gingen in den Whirlpool und genossen den Sternenhimmel.

 

08.10.2018 – Yosemite Valley

Für den heutigen Tag hatten wir uns vorgenommen, eine Wanderung im Yosemite Valley durchzuführen.

Der Tag begann mit einem guten Frühstück. Wir lieben dieses Hotel. Es hat nicht den typischen “Langbaucharakter”, sondern erstreckt sich in den Hügeln von Oakhurst über mehrere “Etagen”. In diesem Jahr (im Gegensatz zu vor zwei Jahren) war diesmal auch das Frühstück eingeschlossen, welches wir im gegenüberliegenden Restaurant einnehmen durften. Vorteil: Sehr gemütliche Räumlichkeiten, PORZELLANTASSEN und -TELLER sowie metallisches Besteck. Das hatten wir den ganzen Urlaub noch nicht.

Wohlgestärkt verließen wir die Hütte und deponierten unser Gepäck im Hotel, denn die Wertsachen wollten wir tagsüber nicht unbedingt im Auto liegen lassen.

Auf in den Park. Erstes Ziel war eigentlich die Mariposa Grove, eine Ecke im Park, in der reichlich diese tollen Mammutbäume stehen. Aber auch hier hat mittlerweile der Tourismus zugeschlagen: Eine Durchfahrt mit dem eigenen Auto geht nicht (mehr), es muss das Shuttle-Bus-System des Parks genutzt werden.

Dazu hatten wir keine Lust (jedenfalls im Moment nicht) und beschlossen, direkt ins Tal zu fahren zu einer Wanderung zu den Upper Yosemite Falls. Aber auch hier wurde uns ein Strich durch die Rechnung gemacht. Es macht Menschen besonders viel Spaß, Wasserfälle zu beobachten, wenn auch wirklich Wasser fällt. Und das war bei DEN Fällen nicht der Fall (auch ein nettes Wortspiel).

Nächste Option waren die Vernal Falls. Die hatten wir gestern vom Glacier Point aus gesehen, da lief es feucht den Berg runter. Und tut es hoffentlich heute auch noch.

Zum Trailhead konnten wir auch diesmal nicht fahren, Shuttlebusse fahren alle 10 Minuten. Also suchten wir uns in der Nähe einen Parkplatz und genossen auf der Ladefläche unseres Silverado die Landschaft und das Mittagessen.

Die Bustour dauerte keine 5 Minuten und wir konnten uns neben einigen vielen anderen Menschen auf den Weg nach oben machen. Laut Wegweiser waren 2,4 Kilometer nach vorne und ca. 300 Meter nach oben zu bewältigen.

Der erste Teil (bis zur Brücke) ging steil, aber auf asphaltierter Strecke immer nach oben.

Danach wurde es noch deutlich steiler, meistens über Treppenstufen, die unregelmäßig in Höhe und Breite in den Fels gehauen waren. Der Wasserfall war auf der Brücke erstmalig zu sehen – da müssen wir noch rauf?

Und ab da begleitete uns der Anblick und das Rauschen ständig. Der untere Teil lag noch im Schatten, so dass ich ohne größere Fotoaktivitäten und auch größere Luftreserven nach oben stieg. Der letzte Teil des Weges wurde durch ein Geländer abgesichert und dann hatte man das Ende dieses Trails erreicht. Nach unten schauen ist nur was für Schwindelfreie.

Direkt anschließend lag noch der Emerald Lake, wo sich die meisten Bergsteiger ermattet auf die Felsen zum Trocknen gelegt hatten. War gar nicht leicht, den See und die im Hintergrund befindlichen Nevada Falls

OHNE viele Leute draufzubekommen.

Was mich in Bezug auf Lebewesen ja nicht stört, sind die kleinen, possierlichen Squirrels, die absolut ohne Scheu zwischen den Menschen herumwuselten.

Genug pausiert, jetzt geht es an die Arbeit. Schließlich habe ich mein Stativ eingepackt für Langzeitbelichtungen und meine “dicke Berta”, das 200-500er Tele, das alleine schon 2,3 Kilo wiegt. Ich schätze, mein Fotorucksack hat die 10 Kg locker überschritten.

Auf dem Weg nach unten stellten wir fest, dass wir wirklich nicht die einzigen (auch Deutschen) waren, die es bis hier hinauf geschafft hatten.

Weiter unten gab es dann einen Punkt, den ich mir auserkoren hatte, um die eine oder andere Langzeitbelichtung zu machen. Der Regenbogen im Wasserfall machte es besonders reizvoll.

Auch hier hatten die kleinen Stars keine Scheu vor Menschen.

Der Weg nach unten über gefühlt 1235 Treppenstufen und auch die anschließende Asphalt-Rennpiste steil nach unten taten meinen Knieen nicht wirklich gut und ich war froh, als wir wieder in den Bus steigen konnten, der uns innerhalb von 10 Minuten zum Parkplatz brachte.

Auf dem Weg aus dem Park heraus mal ein Foto von den Auswirkungen der heftigen Waldbrände, die dafür gesorgt hatten, dass die Zufahrt zum Park auf der 41 lange Zeit gesperrt war. Und die uns auch überlegen ließ, ob wir denn reinfahren sollten.

Jetzt nur noch 3,5 Stunden nach Fresno fahren und schon dürfen wir ins Bett fallen. HALT: Gepäck nicht vergessen. Haben wir nicht. Und dafür noch einen netten Plausch mit Tracie, die uns ihre neuesten 4-beinigen Errungenschaften zeigen musste, gehabt. Und noch einen Becher Kaffee fertig gemacht.

Die Fahrt ins Hotel verlief ereignislos. Unser Zimmer ist das kleinste, das wir während unseres Urlaubes hatten. Immerhin ein Upgrade auf ein King-Bett war drin. Dafür gibt es am Schreibtisch weder eine Lampe noch Steckdosen. Führt zur Abwertung. Dafür ist das Internet (wenn man es mal geschafft hat, sich mit selbigem zu verbinden) sauschnell.

Good night.

07.10.2018 – Von San Francisco zum Yosemite

Heute geht es von der See in die Berge. Der Yosemite Nationalpark hat es uns angetan, wie schon zwei Jahre zuvor. Und dass man in der Zeit nicht alles sehen kann, haben wir damals schon festgestellt.

Also machten wir uns (nachdem wir bei Costco nochmal vollgetankt hatten) auf die über 3-stündige Fahrt gen Südosten.

Vorbei durch die Agrarlandschaften Californiens mit Mandelbäumen und Zitrusplantagen, Avocados wurden uns für 10 Stück/1 USD fast nachgeworfen.

Zuerst über die 152, vorbei am San Luis Reservoir,

dann ein Stück auf die 99 und dann ging es querfeldein. Wobei mich das Gefühl beschlich, die Namensgeber der Straßen hätten zuviel Harry Potter gesehen:

Die Landschaft wurde hügeliger, Landwirtschaft wurde von Viehwirtschaft abgelöst.

Am frühen Nachmittag ereichten wir dann Oakhurst, das Hotel kannten wir schon von vor zwei Jahren, hier fühlten wir uns damals wohl, hier fühlen wir uns heute wohl.

Schnell eingecheckt und die Sachen aufs Zimmer gebracht, denn wir wollten noch in den Park und das ist (so schön der Park auch ist) immer ein Schlauch. Ca. 23 Meilen über gewundene Straßen bis zum Parkeingang. Dann die Auswahl eines Ziels. Eigentlich hatten wir uns die Mariposa Grove mit ihren Mammutbäumen vorgenommen. Und wollten anschließend noch zum Glacier Point. Kurze “Krisensitzung”: Wenn wir zuerst zu den Bäumen fahren, liegt am Glacier Point das Tal im Schatten. Aber den Anblick wollten wir nicht verpassen. Die Grove können wir uns evtl. noch morgen früh ansehen.

Von der Hauptstraße geht die Straße zum Glacier Point nochmal 16 Meilen in die Berge bis auf eine Höhe von ca. 2200 Meter.

Von oben wie gewohnt ein wahnsinniger Ausblick. Und wie man an den Schatten erkennen kann, kamen wir keinen Augenblick zu früh. Majestätisch erhebt sich gegenüber der Half Dome, im Augenblick mal ohne Kletterer. Unten im Tal die Vernal Falls und die Nevada Falls.

Natürlich gibt es neben den felsigen Schönheiten auch noch weibliche Schönheiten (zumindest eine) zu bewundern.

Als die Sonne dann langsam hinter dem Berg verschwand, machten wir uns auf den Rückweg, ca. 1,5 Stunden hatte das Navi prophezeit. Und wir wollten nicht bei totaler Dunkelheit die Strecke abfahren (schließlich hatten wir bei Hertz zu unserem Auto keinen Jagdschein für Rotwild mitgebucht).

Auf dem Weg nach unten musste ich leider doch noch einen Stop einlegen. Gegenüber schickte sich die Sonne an, hinter den Bergen zu verschwinden. Und wenn ich diese Silhouetten sehe, werde ich immer schwach. Da müsst Ihr jetzt durch.

Endlich war die Sonne weg und wir konnten weiterfahren. Hätten wir gekonnt, wäre da nicht so ein schönes Nachglühen aufgetaucht.

Jetzt aber wirklich nach Hause (bzw. zum Hotel). Aber was ist das? Plötzlich ein heller Fleck am Himmel. Strahlen brachen durch die Wolken. Der Mond konnte es nicht sein, dazu war der Lichtpunkt zu klein. Bleiben nur noch ein Raumschiff oder ein Hubschrauber mit Suchscheinwerfer. Mal sehen, wovon morgen in den Nachrichten berichtet wird.