26.05.2020 – Rügen

26.05.2020 – Rügen

Wieder ging es Richtung Osten. Diesmal sollte die Insel Rügen das Ziel sein. Vor ein paar Jahren hatten wir schon einmal versucht, die Kreidefelsen zu besichtigen. Damals waren wir sehr blauäugig am frühen Nachmittag losgefahren. Um dann auf dem Parkplatz festzustellen, dass man nicht mal eben zur Küste hüpfen konnte, sondern noch ca. 3 km Fußmarsch durch einen der größten Buchenwälder vor sich hatte. Mit der Folge, dass wir kurz vor Dunkelheit dort ankamen.

Suboptimal. Diesmal wollten wir es besser machen und waren schon früh auf den Rädern (den Auto-Rädern). Unser Filius hatte uns vorgeschlagen, von Sassnitz aus ca. 8 km bis zum Königsstuhl zu laufen und dann evtl. mit dem Bus zurückzufahren – so wir denn keine Lust hätten, zu laufen.

Aber in Sassnitz schwappte uns eine trübe Erbsensuppe vom Meer her entgegen,

so dass wir den gut gemeinten Ratschlag in den Wind schlugen (so es denn welchen gegeben hätte) und fuhren dann doch wieder zu einem Dorf namens Hagen, wo es einen großen Parkplatz gibt. Und für lumpige 30 Euro bekommt man einen Parkplatz, einen Bustransfer hin und zurück sowie auch den Eintritt in den Nationalpark. Von der Zeitökonomie nicht zu verachten. So kann man sich länger dort aufhalten und auch ggf. anschließend noch ein anderes Ziel anfahren.

Gesagt, getan. Alle hatten brav ihren Schnutenpulli um und vom Museum ging es dann schnell zum Königsstuhl. Ich muss allerdings gestehen, dass ich bei dem Begriff immer an ein Häufchen denke, dass seine Majestät hinterlassen hat. Dort angekommen erwartete uns eine lange Schlange, immer brav auf Abstand.

Eine junge Dame sorgte dafür, dass die Aussichtsplattform immer nur von einer begrenzten Menge an Menschen betreten wurde.

Machen wir ein paar Fotos. Hat nicht so lange gedauert, wie Caspar David Friedrich für seine Gemälde gebraucht hat, aber der hatte damals auch mehr Zeit.

Wir wollten die Küstenregion noch ein wenig weiter erforschen und wandten uns in Richtung Sassnitz auf dem Höhenuferweg. Wir hatten die Hoffnung, dort noch mehr Ausblicke auf die Felsen zu bekommen. Leider war dies aus zweierlei Gründen nicht oder nur schlecht möglich. 1. führt der Weg durch einen schönen Buchenwald, meistens etwas entfernt von der Küste und 2. machte der Nebel an der Waterkant den Blick nach unten fast unmöglich. Ab und zu konnte man durch eine kleine Lücke ein Stück der Felsen sehen.

Auf der Höhe des Kolliker Bachs drang dann die Sonne durch den Nebel und die Bäume, ein mystisches Bild.

Wir waren mittlerweile ca. 4 km gelaufen, über Stock und Stein und hätten auch die gleiche Strecke wieder zurücklaufen müssen.

Zum Glück stand plötzlich ein Schild im Weg, welches uns in 3,3 km die Ankunft auf unserem Parkplatz versprach. Für den Rückweg incl. Bustransfer hätten wir deutlich länger gebraucht. Also machten wir uns auf den Weg zum Auto und waren froh, als wir dort wieder angekommen waren.

Kurze Snackpause und dann die Überlegung, was nun? Die beste Göttergattin von allen ist ein großer Kap-Fanatiker. Und immer, wenn das Wort Kap auf der Landkarte auftaucht, schreit sie begeistert “hier”. Kap Arkona lag sehr nahe, also machten wir uns auf den Weg dorthin.

Die Straße führt durch grüne Felder und schöne alte Baumalleen und endet in Putgarten (nicht zu verwechseln mit Puttgarden auf Fehmarn).

Dort muss man den Wagen stehen lassen und dann sich dann auf den Weg durch das Dorf machen.

Wir entschieden uns in Downtown für einen Schwenk nach rechts, um das Dorf Vitt zu erkunden und von dort an der Küste entlang zum Kap Arkona zu laufen.

Das sind noch einige zusätzliche Kilomenter, aber wir waren (noch) voll Energie. Etwas über 1 km hinter Putgarten geht es dann den Berg runter bis auf Meereshöhe, wo ein zauberhaftes kleines Dorf liegt mit ca. 10 Häusern. Fast alle mit Riet gedeckt und einige auf den Tourismus vorbereitet.

Fischerei wird hier anscheinend auch noch betrieben.

Der Weg zum Kap führt dann logischerweise wieder nach oben via Treppe. Stellenweise versperrt dichter Nebel die Sicht. An einer Stelle führt eine weitere Treppe dann die Steilküste hinunter. Oben sitzende Wanderer warnten uns vor, das es 110 Stufen seien, sehr unbequem zu laufen und anstrengend. Ich versuchte, einen Rücktransport zu organisieren, aber von den anderen Leuten hatte gerade keiner eine Sänfte dabei. Also selbst ist der Mann.

Unten angekommen, erwartete uns ein Küstenstreifen (Strand kann man das nicht nennen), der über und über mit Obsidianbrocken bedeckt war. An einer Stelle – dem Kap – kam auch die weiße Steilküste raus. War schon ein bisschen wie in Oregon oder an der Washington Coast.

Wir genossen einen Augenblick die schöne Natur und machen uns dann an den Aufstieg.

Oben angekommen kurz unter das Sauerstoffzelt, dann ging es dann schön flach – auch für Fahrräder geeignet – weiter bis zum ersten Turm, dem Peilturm von Kap Arkona. Dort konnte man sich mit touristischen Nutzlosigkeiten eindecken, was nicht unser Ziel war.

Wir liefen weiter am Leuchtturm vorbei bis zur Treppe vom Siebenschneiderstein.

Die Treppe selbst schenkten wir uns, da sich die vorangegangenen Kilometer so langsam in den Knochen bemerkbar machten. Und wir mussten ja noch über zwei Kilometer zum Parkplatz zurück.

Auf dem Rückweg noch die Gelegenheit genutzt, eine der Leuchttonnen im Gegenlicht abzulichten und dann fielen wir ziemlich erschöpft in die Sitze unseres Autos. Selten hat das so gut getan. Schließlich waren wir heute ca. 15 km zu Fuß unterwegs.

Dann ab auf die Piste und im Licht der untergehenden Sonne gen Rostock.

Wieder ein wunderschöner Tag zu Ende.

Kurzurlaub Rostock – Rügen – Berlin

Es begab sich, dass wir innerhalb einer Woche die Gelegenheit hatten, bei unserem Filius in Rostock vorbeizuschauen und dann auf dem Weg nach Berlin der Insel Rügen einen Besuch abzustatten.

Rostock erreichten wir am Abend und ich konnte die Weihnachtskirmes bei Dunkelheit einfangen.

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DSC0052.jpgAm nächsten Tag ging es (allerdings erst um 14 Uhr) nach Rügen. Ich wollte unbedingt die Kreidefelsen sehen. So gegen 16 Uhr erreichten wir den offiziellen Besucherparkplatz. Was uns keiner gesagt hatte, dass die Felsen noch ca. 5km entfernt lagen. Zur erreichen durch einen Fußmarsch durch einen wunderschönen, langsam immer dunkler werdenden Buchenwald. Den wir mehr oder weniger im Schweinsgalopp hinter uns brachten. Gut, dass ich das Stativ mitgeschleppt hatte. So konnte ich mit entsprechend langer Belichtungszeit wenigstens noch ein paar Fotos schießen.

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DSC0006.jpgZurück mussten wir dann zum Glück nicht durch den stockfinsteren Wald im Licht der Handytaschenlampe, sondern konnten bequem den Shuttle-Bus nehmen (der uns auch hingebracht hätte, aber das wäre zu einfach gewesen).

Bis nach Berlin waren es dann gerade noch ca. 3 Stunden, ein Klacks ohne Staus und weitere Highlights.

Am nächsten Tag stand der Nachmittag für das Touristenprogramm zur Verfügung. Parken am Reichstag und dann am Wasser entlang bis zur Museumsinsel. Der Himmel war grau in grau, was man an den Fotos auch leider sieht.

DSC0018.jpgDSC0020.jpgDSC0029a.jpgDa wir im Ortsteil Köpenick übernachtet hatten, bot sich für den nächsten Vormittag ein Besuch der Altstadt von Köpenick und des Schlosses an. Bei schönem Wetter ein absoluter Geheimtipp. Vom Wasser umgeben liegt die “Old Town” auf einer Insel und auf dem Weg herum zeigen sich neben den üblichen Uferpromenaden

DSC0066.jpgDSC0062a.jpgDSC0058a.jpgauch Auswüchse, wie ich sie in Punkto Balkon so noch nicht gesehen hatte. Snobismus?

Auf einem anderen Teil der Insel, gegenüber der Altstadt, liegt dann das Schloss Köpenick, im Sonnenschein wunderschön anzusehen.

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Den frühen Abend verbrachten wir dann wieder in Downtown Berlin. Auf dem Plan standen die Hackeschen Höfe.

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DSC0102.jpgDiese Innenhöfe beherbergen Kunst- und Kleingewerbe, vom Hutmacher bis zur Gallerie ist alles vertreten.

DSC0103.jpgDa es sowieso schon dunkel war, spazierten wir zum anderen Ende der Museumsinsel.

DSC0118.jpgDort liegt sehr repräsentativ der Berliner Dom, an dem ich schon etliche Male vorbeigefahren war, ohne die Gelegenheit zu haben, ihn in Ruhe zu fotografieren.

DSC0122.jpgDSC0126.jpgSo langsam machten sich die niedrigen Temperaturen bemerkbar und von dort aus ging es dann vorbei am Fernsehturm zurück.

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