6. Reisetag: Von Hamburg nach Schwerin

Hamburg adé. Wir müssen Dich verlassen. Mit der Reeperbahn hat es nicht geklappt, aber vielleicht steht uns ja die eine oder andere (Fluss-) Kreuzfahrt bevor.

Nächstes Tagesziel: Schwerin. Dort haben wir schon einige Mal im Seehotel Frankenhorst übernachtet. Das Hotel liegt ca. 4 km ausserhalb von Schwerin am nördlichen Ende des Ziegelsees, einem der Seen der Schweriner Seenplatte.

Aber der Weg dorthin sollte nicht nur ein einfaches Durchrasen der Landschaft sein. An der A1 begegnete uns eines der braunen Schilder, die normalerweise auf interessante, besichtigenswerte Attraktionen hinweisen, in diesem Fall Schloss Ahrensburg. Also kurzhand abbiegen und uns das Schloss zumindest von aussen angeschaut. _D810197Von innen wurde erst viel später geöffnet.

_D810186 _D810195Dann noch bei Aldi die Vorräte ergänzt und auf nach Schwerin zum Hotel. Uns begegneten noch einige braune Schilder wie zuvor: Z.B. Radegastbrücke. Aber da stiegen wir dann nicht aus (ging auch nicht). Wir waren dann schließlich um 13 Uhr im Hotel. Weil nichts anderes möglich war, hatten wir die kleinste Zimmerkategorie gebucht und schon ein bisschen Bammel davor, im Stehen schlafen zu müssen, weil die Betten senkrecht standen.

Als wir an der Rezeption nachfragten, strahlte uns die Dame an: Wir wären ja schon öfters hier gewesen und ausserdem Diamond Select Member. Wir bekommen ein Studio. Das lassen wir uns gefallen. Dass das Zimmer erst in ca. 2 Stunden fertig sein würde, störte uns nicht. Wir nahmen unsere Vorräte und machten es uns auf den Liegestühlen gemütlich. So muss Urlaub sein.

_D810200_D810203Irgendwann konnten wir dann aber doch unsere Zimmerschlüssel in Empfang nehmen und nahmen unser kleines, aber feines Studio in Beschlag.

_D810204Aber der Tag ist noch jung. Also beschlossen wir, eine halbe Stunde nach Norden zu fahren, in die Hafenstadt Wismar.

Diese hatten wir vor Jahren schon einmal besucht. Damals allerdings goss es in Strömen und die Stadtbesichtigung beschränkte sich auf das Hafengebiet. Diesmal sah etwas besser aus und wir machten uns, bewaffnet mit einem Stadtplan und ein paar Erklärungen aus einem ADAC-Reiseführer auf die Tour.

Die Stadt ist wirklich schön. Viel alte Bausubstanz, zu großen Teilen liebevoll restauriert.

_D810219Man merkt auch hier, dass ProSieben zu empfangen ist. Da wird der riesige Marktplatz beschrieben und zwar in Galileo-Einheiten: 1, 5 Fussballfelder groß.

_D810218Die Nikolaikirche hat noch einiges vor sich, aber man kann schon sehen, was gemacht wurde.

_D810216_D810227Schön auch der Mühlenbach, der der Stadt etwas Gemütliches gibt.

_D810252Ach ja, und dann sind da noch die Glücksschweine, die es in einem Geschäft (mit Stroh ausgelegt) zu kaufen gibt. Kitzelig sind sie aber offensichtlich nicht..

_D810232Straßennamen habe ich ja schon einige merkwürdige gesehen, aber so etwas war mir noch nicht untergekommen.

_D810222Interessant auch dieses Bauwerk, welches direkt über einen Fluss gebaut wurde.

_D810251Am Abend kam auch noch die Sonne wieder raus und tauchte den Hafen in ein wunderschönes Licht.

_D810241 _D810240 _D810242 _D810250Wir machten uns auf den Weg, um das Abendessen in Schwerin zu genießen. Direkt vor dem Schloss, welches freundlicherweise ebenfalls in der Abendsonne erstrahlte, machten wir Piknik und konnten dann nach einem erlebnisreichen Tag ins Hotel zurückkehren.

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29.05.2020 – Fahrt von Schwerin nach Berlin

Wir müssen das schöne Seehotel verlassen. Denn wir haben für die nächsten Tage Pläne, die deutlich besser von Berlin aus zu erledigen sind. Nach dem Frühstück gingen wir nochmal runter zum See. Es war total friedlich, nur die Enten schwarwenzelten vor uns rum.

Nun ging es auf die Piste nach Südosten.

Auf dem Weg hatten wir vor einigen Jahren mal einen Zwischenstopp in Rheinsberg gemacht, einmal wegen der Töpfereien, zum anderen wegen des Schlosses. In dem Laden wurden wir schnell fündig, mit einem Karton beschwert verließen wir den Laden. Dafür war unser Konto etwas leichter.

Damals fand gerade ein G7-Gipfel dort statt und alles war voller Baumaßnahmen. Mittlerweile das Schloss von der Frontseite her gut renoviert und macht was her.

Wir begannen unsere Ortsbegehung nach dem Besuch in besagter Töpferei.

Von dort aus ging es am Ufer des Sees entlang bis zur Frontseite.

Sieht wirklich schön aus.

Zurück durchs Dorf, vielerorts gibt es dort noch Kopfsteinpflaster.

Anschließend auf dem schnellsten Weg in den Berliner Süden. Dort hatten wir in der Nähe von BER im Flughafenhotel Unterschlupf gefunden. Ein schönes neues Hotel, in dem wir uns die nächsten 3 Nächte wohlfühlen werden.

28.05.2020 – Schwerin

Hach, was haben wir gut geschlafen. Und jetzt gleich gibt es Frühstück. Wir mussten uns am Vorabend “registrieren” und uns für eine von zwei Schichten entscheiden. Wir nahmen die “Frühschicht” um 7.30 Uhr. Nach der Schicht, die um 8.30 Uhr endet, wird eine halbe Stunde Pause eingelegt, bevor die nächsten Gäste kommen.

Ein Buffet gibt es natürlich nicht, aber am Tisch waren genügend Frühstücksartikel ansprechend vorbereitet.

Die Tische, derer früher deutlich mehr in den Räumen standen, waren großzügig verteilt.

Nach dem Frühstück wollten wir erstmal den See genießen. Wir spazierten also gemütlich mit Kaffebechern und Kameras bewaffnet auf den Steg.

Meine Lieblingswasservögel, ein paar Haubentaucher tummelten sich wie üblich in der Nähe.

Dann ging es nach Schwerin. OK, nicht so direkt, erst wollten wir am Südufer des Schweriner Sees die Reste der Reppiner Burg besichtigen. Vom Parkplatz aus (sogar kostenlos) ging es ca. 1 km durch den Wald, bis wir vor der hübschen Ruine standen.

Innen ist sie gut renoviert, so dass man auf stabilen Metalltreppen auf den Turm steigen kann.

Weiter geht es nach Schwerin. Dort gibt es am Nordende des “Fauler Sees” die Schleifmühle Schwerin. Übrigens gibt es dort auch kostenlose Parkmöglichkeiten am Straßenrand, welche man auch für einen Schlossspaziergang nutzen kann.

Von dort aus kann man durch den Schlossgarten lustwandeln, bis man schließlich zum Schloss gelangt. Dies ist ein wirklich schöner Spaziergang durchs Grün.

Über eine Brücke gelangt man dann auf die Schlossinsel. Das Schloss selbst beherbergt mittlerweile Regierungsinstitutionen, aber von außen ist es eines der schönsten Schlösser, die ich kenne.

Strahlend im Sonnenlicht kann man das Gebäude umrunden. Speziell von hinten im Garten bieten sich großartige Blicke auf das mittlerweile fast vollständig restaurierte Gebäude.
Die Geländer sind aus Metall, aber komplett in Holzoptik ausgeführt. Hatte ich bisher noch nie so gesehen.
Nach dem Umrundung geht man über eine Brücke in die Stadt.

Auch hier wurde viel für den Wiederaufbau getan. Allerdings wurde hier nicht so wie in Ahlbeck auf einen gleichmäßigen Stil geachtet.

Imposant ragt vom Marktplatz aus der Dom in die Höhe. Von innen unterscheidet er sich wohltuend durch seine Nüchternheit von den überladenen Kirchen im Süden Deutschlands.

Die Stadt hatten wir der Länge und Breite nach durchquert und marschierten auf einem ähnlichen Weg wieder zurück.

Auf der schwimmenden Wiese machten wir ein Päuschen und beobachteten einen Reiher, der sich an einem riesigen Fisch versuchte. Ich glaube, er gab irgendwann auf und ließ den Fisch im Wasser liegen.

Zurück durch die Gärten ging es wieder zum Auto.

Letztes Ziel für heute: Schloss Wiligrad. Dies liegt nördlich von Lübsdorf am Schweriner Außensee.

Das faszinierende an diesem Schloss sind die toll verzierten Backsteinornamente, welche sich kontrastreich vom weißen Hintergrund abheben.

Genug gesehen für heute, es sind nur ein paar Minuten bis zum Hotel, wo wir den Abend ausklingen lassen.

Als wir ankamen, begrüßten uns die Haus-Lamas.

 

27.05.2020 – Fahrt nach Schwerin

Heute ist Abreisetag. Zumindest aus Rostock. Es ist schön in der Studentenbude, aber wir fühlen uns auch in Hotelzimmern recht wohl. Vor allen Dingen, wenn wir das Hotel kennen.

Und das liegt in Schwerin. Aber da müssen wir erstmal hinkommen. Hatte ich schon erwähnt, dass meine allerliebste Frau neben einer Kap-Liebhaberin auch eine Insel-Liebhaberin ist? So ergab es sich, dass wir auf dem Weg noch einen kleinen Abstecher auf die Insel Poel machen konnten.

Wir kamen erst nach dem Mittag los (die Wohnung hatte keine Checkout-Time) und fuhren schnurstracks dorthin. Poel ist durch einen kleinen Damm vom Festland getrennt und hat im wesentlichen zwei Orte:

Der erste war Kirchdorf mit einem kleinen Hafen

und – wie das Foto zeigt – einer Kirche.

Von dort ging es weiter nach Timmendorf. Schreibweise wie in Schleswig Holstein. Dort der Wagen vor dem Ort zu parken und man läuft durch eine sehr ruhige Straße bis zum Hafen.

Es gibt eine kleine Siedlung mit Rieddach-Häusern.

Von da aus ging es dann auf dem direkten Weg nach Schwerin. Wie würde man dort mit den Corona-Vorschriften umgehen? Zum Frühstück hatten wir schon was gehört, wie sieht es mit den Zimmern aus?

Dort angekommen, lief das Personal und wir natürlich auch mit Maultäschle rum. Das Hotel ist nur zu 60% belegt und vor einer Neubelegung eines Zimmers vergehen jeweils mehrere Tage. Die Zimmerreinigung findet nur auf Wunsch statt, natürlich gibt es frische Handtücher und auch den Mülleimer stellt man vor die Tür.

Wir gingen – wie wir es dort so gerne machen – zum Steg am See und genossen den Abend.

Saugemütlich, wir haben ein gutes Gefühl in diesem Hotel. Das Personal ist sehr freundlich und wir fühlen uns gut aufgehoben. Vom Frühstück berichte ich dann morgen.

Hamburg – Schwerin – Ostsee

Die Maßnahmen zur Behandlung meiner Karnevals-Allergie greifen. Ich fühle mich wie ein neuer Mensch. Ab und zu drohen zwar Rückschläge, wenn im Radio vor irgendwelchen Dörfern vor Faschingsumzügen gewarnt wird, aber die kann man ja dank der Hinweise der Moderatoren weiträumig umfahren.

Der Morgen in HH beginnt mit einem Super-Frühstück, eines der besten, die ich BW-Hotels erlebt habe.

Unverzichtbar bei einem Trip nach Hamburg ist ein kurzer Besuch der DSC7239.jpgLandungsbrücken und ein Abstecher in den Elbtunnel. DSC7236.jpgDer graue Himmel erleichtert DSC7232.jpgden Abschied und auf geht es nach Osten. Nächstes Ziel ist Schwerin mit dem netten Seehotel Frankenhorst. Blauer Himmel und ein Hotel direkt am See erwartet uns. DSC7244.jpg DSC7246.jpg DSC7248.jpg DSC7254.jpgHier könnte man locker ein paar Tage verbringen. Wir deponieren unsere Sachen im Zimmer und fahren weiter nach Rostock, um unseren Sohn zu besuchen. Mit ihm entdecken wir die Ostseeküste bis hinauf nach Wustrow, wo wir die Seebrücke beim Anbruch der Dunkelheit als letzten Aussichtspunkt genießen dürfen.  DSC7272.jpgDSC7276.jpgDSC7269.jpg  DSC7284.jpgHat alles eine gewisse Ähnlichkeit mit der Oregon-Küste.

Zurück in Rostock noch Abendessen in der Studentenbude und dann ab nach Schwerin.

Dort lasse ich mir nicht nehmen, noch kurz zum Schloss zu fahren. DSC7333.jpg

DSC7341.jpgDSC7336.jpgDieses und die umgebenden Gebäude sind schön erleuchtet und halten zum Glück schön still.

DSC7343.jpg DSC7345.jpgAber auch das Hotel sieht nett aus.

DSC7350.jpgDie Sterne sind gerade herausgekommen und ich versuche vom Balkon aus, den Himmel abzulichten. DSC7351.jpgKläglicher Versuch, ich weiß, aber ich war zu müde, um noch rauszufahren und dem Lichtsmog zu entrinnen.

Gute Nacht zusammen.