05.10.2019 – Lassen Volcanic Nationalpark – Tanz auf dem Vulkan

Ca. auf halber Strecke Sacramento-Grenze Oregon liegt östlich des Interstate Highway 5 der Lassen Volcanic National Park. Er ist neben dem Yellowstone auf dem Festland der USA der einzige Park, der ähnlich sichtbare vulkanische Aktivitäten an den Tag legt. Dadurch, dass er etwas abseits der üblichen Touristenrouten liegt, kann man halbwegs gemütlich ohne zuviel Verkehr diesen Park besuchen.

Wir starteten in Anderson zuerst in Richtung Süden, um dann auf die 36 nach Osten einzuschwenken. Auf dem Weg dahin fielen mir viele Bäume auf, die am unteren Ende schon das Laub verfärbt hatten. Fängt so Bodenfrost an?

Ein kurzer Stop am Battlecreek Overlook

bietet die Gelegenheit, unseren neuen fahrbaren Untersatz ins rechte Licht zu rücken.

Dann geht es in den Park. 30 USD Eintritt kostet eine Wagenladung, unser Jahrespass vom letzten Urlaub ist gut angelegtes Geld.

Plötzlich erfüllt ein merkwürdiger Geruch die Fahrgastzelle. Ich habe – mir selbst keiner Schuld bewusst – schon meine Göttergattin in Verdacht. Aber es ist nur Mutter Erde, die unter heftiger Flatulenz leidet. Wir haben die erste Stelle vulkanischer Aktivität erreicht. Wie sagt man so schön in den USA? Your Sulphur at Work. Und so heißt diese Stelle auch: Sulphur Works. Dampf der übelsten Sorte entströmt der Erde, Schlamm blubbert geräuschvoll vor sich hin.

 
 
 
Irgendwann reißen wir (bzw. unsere Nasen) uns los. Nächster Stop ist am Emerald Lake, einer von vielen hübschen, kristallklaren Bergseen.

Nachdem wir seiner überdrüssig geworden sind, geht es weiter zum Bumpass Trailhead. Dort steht uns ein Marsch zu einem Gebiet bevor, welches ähnlich wie im Yellostone aussieht.

Zwischendurch immer wieder Einblicke in eine fantastische Landschaft, bis wir von einer Anhöhe auf die aktive Erdkruste schauen. Über einen Holzbohlensteg können wir uns überzeugen, dass sowohl der Gestank als auch die Farben live und in Farbe ausgestrahlt werden.

 
 
 
 
 
 
Der Weg zurück ist gesäumt von angenehm sauberer Luft. Als wir zurück am Auto sind, haben wir knapp 5 km auf dem Fersentacho. Ach ja: Der Name Bumpass kommt nicht, wie ich vermutet hatte, von einem Bergpass mit dem Namen Bum, sondern von einem Herren namens Kendall Vanhook Bumpass. Und der Zusatz “Hölle” muss nicht erklärt werden.

Vorbei geht es am Lake Helen – ebenfalls nicht beschwimm-, aber anschau- und fotografierbar

zum nächsten Ziel, dem Cold Boiling Lake. Ein Roundtrip von ca. 2,3 km bringt uns zu einem hübschen See, an dessen einem Ufer an verschiedenen Stellen Blasen aufsteigen.

Der See ist kalt, was das Ganze besonders macht. Aber nicht besonders spektakulär. Daher raten wir am Anfang des Trails auch einer Familie mit Kindern ab, diesen Trail zu gehen. Wir wollen nicht das Genörgle und die Enttäuschung kilometerweit hören.

Auf der Ladefläche unseres Pickups machen wir eine gemütliche Mittagspause und laben uns an unserem mitgebrachten Futter – Chimichangas, die mittlerweile aufgetaut waren, auf Jalapeno Dip. Eine Delikatesse.

Das letzte größere Tagesziel liegt vor uns: Der Kings Creek Wasserfall. Laut Karte ein Roundtrip von ca. 3,2 Meilen. Die schaffen unsere müden und alten Knochen (hoffentlich) noch.

Zuerst geht es total harmlos los, vorbei an gelb leuchtenden Wiesen (Meadows),

bis wir am oberen Rand des Wasserfalls stehen. Natürlich genügt uns der Aussichtspunkt nicht und wir klettern todesmutig bis nach unten. Die Sonne scheint so gerade eben noch von oben hinein und ich mache mit dem – zum Glück eingepackten – Stativ ein paar Langzeitbelichtungen. Ok, es waren mehr als ein paar, aber die zeige ich jetzt nicht alle.

 
 
 
 
 
Zurück ging der Weg über eine Abkürzung (eine offizielle), steil über ca. 100 Stufen direkt nach oben. Was waren wir froh, als wir dort unser Sauestoffzelt in Emfpang nehmen konnten und über halbwegs waagerechte Wege zurücktrotten konnten.

Unterwegs begegnete uns eine Dame, die zwei Rucksäcke geschultert hatte. Ich fragte sie, ob das zu ihrem täglichen Workout gehöre? Nein, einer ihrer Studends hatte schlapp gemacht. Na, da sind wir ja noch in hervorragender Kondition.

Kurz bevor wir den Park verließen, legten sich noch der Reflection Lake

und der Manzanita Lake in den Weg. Ok, ihr bekommt ein Foto, aber dann sind wir weg.

Eigentlich könnte der Tag hier zu Ende sein (hätte meinen Speicherkarten auch besser getan), aber ich hatte in der Lobby unseres Hotels noch ein interessantes Foto einer Brücke gesehen: Die Sundial-Bridge in Redding. Da wir sowieso über diese Stadt rauskamen, fuhren wir in den Turtle Bay Exploration Park.

Es war ein lauer Abend (Sommer kann man ja  nicht mehr sagen, obwohl die Temperaturen dazu gepasst hätten) und plötzlich stand diese überdimensionale Sonnenuhr vor uns (Sundial heißt Sonnenuhr).

 
 
 
 
Die Sonne war schon hinter den Bergen verschwunden, aber das Licht tauchte den Sacramento River in goldenes Licht und reizte meinen Auslösefinger enorm.

Wir warteten auch noch den Beginn der Dunkelheit ab und machten uns danach auf den Weg nach Anderson.

 
 
 
What a day.

 

 

26.05.2016 – Inselrundfahrt

Im Frühtau zu Berge… Das haben wir schon mal nicht geschafft. Aber immerhin waren wir um 9.06 Uhr auf der Straße Richtung Norden. Der Plan war, einmal die Insel zu umrunden und die bei uns beliebtesten Viewpoints mitzunehmen.

Und wenn wir schon auf dem Weg nach Norden sind, dann machen wir auch kurz noch Halt am Kapa’a Park und auch bei Mahukona.

Zur Info. Mit kurzem Tankstop bei Costco brauchten wir nach Kapa’a 1,5 Stunden.

Bei Kapa’a waren die Wellen so, dass man gut ins Wasser konnte. Allerdings war durch den gestrigen Seegang das Wasser hier immer noch relativ trübe. Für ein paar “neue” Fische reichte es aber trotzdem.

DSC3139.jpg DSC3176.jpg DSC3147.jpgDann zurück nach Mahukona. Auch dort mal kurz den Körper und die Kamera reinhalten. Während Karin den Fischen nachjagte, versuchte ich die Zeugen alter Industrialisierung festzuhalten.

HA61435.jpg HA61436.jpg HA61437.jpgDas Schöne am Mahukona Park ist eine warme Süßwasserdusche. So bekamen wir das Salz vom Körper und konnten den Rest der Fahrt ohne Jucken antreten.

Weiter geht es in Richtung Waimea. Da ich die Strecke durch die Kohala Mountains so schön fand, gönnten wir uns einen klitzekleinen Umweg durch die Berge. HA61439.jpg HA61440.jpgDort fehlte der Sonnenschein, aber das satte Grün und der Blick auf die sonnige Küste ist doch immer wieder faszinierend.

HA61442.jpgIn Waimea der obligatorische Fast-Food-Stop. Man sieht, es ist eine Cowboy-Stadt.

DSC3334.jpgÖstlich auf dem Weg zum Waipio Valley warnte ein Schild vor Nebel. Nicht ganz zu unrecht.

HA61454.jpgAber auf der Straße nach Honoka’a wurde es dann schnell besser HA61458.jpgund das Waipio Valley präsentierte sich so, wie man es zu 90% der Zeit zu sehen bekommt: Mit Wolken.

HA61465.jpg HA61466.jpg HA61464.jpgAb nach Süden. Durch Honoka’a durch, das Nest ist noch verschlafener als Hilo.

HA61467.jpg HA61468.jpgEinen Stop müssen wir noch machen. Im Park von Laupahoehoe haben wir schon wunderschöne Abende verbracht. Und auf dem Weg ins Tal die ersten freilebenden Guaven. Wurde auch Zeit.

HA61471.jpgDie Küste ist wildromantisch und ich habe beim letzten Urlaub einen Teil meiner Fotos für den Kalender “Magisches Wasser” dort fotografiert.

HA61480.jpg HA61472.jpg HA61474.jpg HA61477.jpgSüdlich davon ein kurzer Abstecher in den Onomea Scenic Drive. Dort wollten wir eigentlich nur schauen, ob der Lilikoi-Baum schon Früchte trägt. Aber außer Mückenstichen brachte ich nichts mit in den Wagen zurück. Gegenüber einer ehemaligen Ferienwohnung das weltbekannte What’s Shakin (unsere Smothies sind wenigstens genauso lecker, wir wissen, was reinkommt und preiswerter sind sie allemal).HA61482.jpg In Hilo angekommen, ein vertrauter, heimeliger und gemütlicher Anblick.

HA61485.jpg HA61486.jpgErster Gang zum Farmers Market. HA61487.jpg HA61488.jpgDort bekommt man, im Gegensatz zu Kailua, die Papayas (fast) nachgeschmissen. Während man an der Westküste für eine Frucht locker 2 USD bezahlt, bekommt man hier den Beutel mit 5 Früchten für das gleiche Geld. Am Stand die gleiche sympathische Dame wie immer (von den Philippinen?) mit ihrem süßen Dialekt. Es heißt für 2,5 USD nicht two-fifty, sondern hört sich an wie to-pipty. Auf jeden Fall hatten wir anschließend für 15 USD einiges im Beutel.

HA61489.jpgWas wäre ein Besuch in Hilo ohne einen Abstecher nach Coconut-Island? Für uns absolutes Muss. HA61490.jpg HA61493.jpgUnd kaum kommt man in diese Gegend, spürte ich für mich, wie sich das Leben entschleunigte. Alles wirkt friedlicher, ruhiger, gelassener. Und das Wetter gehört auch irgendwie dazu. Es mag Leute geben, die nicht viel für das Nest übrig haben, ich liebe es.

Bevor es zum Vulkan ging, auf dem Weg bei Safeway tanken. Dort wird es mit der Safeway-Karte deutlich billiger. Überall im Dorf kostete der Sprit 2,67 USD/Gallone, dort mit Karte 2.57. Allerdings nur Cash oder Debit-Card. Und oh Wunder, die EC-Karte der Deutschen Bank (die wir extra für USA hatten freischalten lassen) funktionierte mit PIN. Alles gut.

Eine Stunde später, der Feierabendverkehr aus Hilo heraus hatte eingesetzt, waren wir am Jagger Museum, um a) einen Parkplatz und b) einen Platz am Rim zu ergattern.

HA61494.jpgDer Pu’u ‘O’o hatte gerade am Tag davor angefangen, wieder zu spucken.

Den Krater im schwindenden Licht und bei Dunkelheit zu beobachten, ist wie immer ein Naturschauspiel der besonderen Güte. Und ich bin froh und dankbar, dass ich dies mit meiner Kamera einfangen konnte und durfte.

HA61531.jpg HA61544.jpg HA61514.jpg HA61528.jpg HA61562.jpg HA61554.jpgEinzig und allein die Blitzlichtgewitter der Handy- und anderen Fotografen, die meinen, dass man ein ca. 1 Meile entferntes Objekt mit seinem Flash noch ausleuchten kann, hat gestern abend extrem gestört. Leute, schaltet diese Funktion ab. Das geht sowohl bei Handys als auch Consumer-Kameras.

Hier noch ein kurzer Zusammenschnitt, was ich an Videoschnipseln auf die Schnelle zusammenschneiden konnte.

Und hier ein Link zum Video, das USGS auf seiner Webseite vom Pu’u ‘O’o anbietet. So nah kamen wir natürlich nicht ran.

https://hvo.wr.usgs.gov/multimedia/uploads/multimediaFile-1342.mp4

 

Um 20 Uhr machten wir uns dann auf den Weg über die Südküste nach Hause. Gegen 22.20 Uhr kamen wir eigentlich todmüde, aber glücklich über den Tag, an.

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21.08.2013 – Hilo, zweiter Tag

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Wieder um 4 Uhr aufgewacht. Hoffentlich gewöhne ich mich nicht daran und bin dann noch früher im Büro…
Der Tag wurde mit einem ausgiebigen Frühstück auf der Veranda begonnen und auf dem Plan (soweit man bei diesem Urlaub von einem Plan sprechen kann) war, zu den Champagne-Ponds zu fahren. Die Ponds sind eine kleine, gegen die Brandung des Meeres geschützte Bucht (nein, es wird kein Blubberwasser serviert, es strömen Gase aus dem Erdboden an die Oberfläche), die im Endeffekt direkt an ein abgeschlossenes Wohngebiet angrenzt und daher nicht so einfach zu erreichen ist. Der einzige öffentliche Zugang (und auf Hawaii sind alle Strände öffentlich, es gibt keine privaten, selbst die Hotels müssen einen Durchgang zum Strand ermöglichen) führt eine Meile über übelste Lava aus einem Lavafluss von 1960. _D708415.jpg Diese 1.600 Meter kann man natürlich laufen. Aber in brennender Sonne ist das auch kein Spaß, weil sich die Lava fürchterlich aufheizt. Ausserdem: Wenn die Strecke länger ist als das Auto, wird gefahren. Und wozu hatten wir den Jeep?
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