24.05.2019 – Fahrt von Page nach Flagstaff

Wieder ein langweiliger Fahrtag. Wir verlassen Page in Richtung Süden, die Temperatur auf dem Autothermometer beträgt 15 °C. Das ist ein Fortschritt. Und der Himmel bläut, was das Zeug hält.

Wir fahren den Berg hinab und anstatt auf die 89 nach Flagstaff abzubiegen, fahren wir kurzerhand geradaus weiter zu dem Aussichtsspunkt, den wir gestern neu entdeckt hatten. Mal schauen, wie das Tal und der Damm im Morgenlicht aussehen.

 
Dann geht es auf die Piste und wir fahren ohne Stop durch bis Cameron zur Trading Post. Obwohl es einige zig Jahre her ist, erinnert sich meine Mutter noch bestens an den vollgestopften Laden.

 

Wir gehen nur kurz rum ums Haus, schauen uns die Brücke an und auch den wunderschönen grünen Garten.

Auf dem Parkplatz eine der die Sonne nicht gerade anbetenden Asiatinnen. Sie machen sich offensichtlich um ihren Vitamin-D-Spiegel keine Sorgen. Hauptsache, es kommt keine Sonne an die Haut.

Danach ist es nur noch ein Stündchen bis Flagstaff.

Irgendwann kommen die San Francisco-Peaks in Sicht.

Da wir 2017 mal 4 Wochen in einem Ferienhaus in Flagstaff verbracht haben, ist uns alles sehr vertraut und es ist wie nach Hause kommen.

Für die Übernachtung haben wir uns für fünf Nächte ein BW-Hotel ausgesucht. Als wir ankommen, sind unsere Zimmer noch nicht fertig und wir können die Dame überreden, uns eine Kingbed-Suite zu geben.

Aber irgendwie müssen wir noch ein wenig Zeit totschlagen. Kein Problem in diesem Nest. Erstmal geht es zu dem netten Visitor Center, im Bahnhof untergebracht. Die wie immer freundlichen Damen versorgen uns mit dem notwendigen Kartenmaterial für die Wälder aus der Umgebung.

 
Danach ein Abstecher nach Best-Buy, dem Media Markt der USA. Hier braucht die beste Telefoniererin von allen neue Telefonkarten. Dorthin hat sie sich von Page aus drei Sim-Karten für jeweils einen USD hinschicken lassen. So eine Karte kann sie dann beim nächsten Urlaub über das Internet für einen Flat-Tarif unter anderem ins deutsche Festnetz freischalten lassen. 4 GB Datenvolumen sind auch drin.

Zur Feier des Tages gönnen wir uns einen Besuch bei Sizzler. All you can eat salad bar, ich bin hinterher so vollgefüllt, dass wir uns alle in unseren Hotelzimmer zu einem Nickerchen hinlegen. Und das, obwohl ich diese Schüsseln nicht leergegessen habe.

Als wir aufwachen, ist es später Nachmittag und wir haben mehrere Optionen zur Auswahl: Einen Spaziergang durchs Dorf, gefolgt von einem Trip zu Ross, anschließend zu den San Francisco Peaks zum Sonnenuntergang. Die fortgeschrittene Zeit mahnt uns, die ersten zwei Ziele wegzulassen und direkt den Berg raufzufahren. Dort gibt es direkt außerhalb des Skizirkus einen Parkplatz mit weitem Blick ins Tal. Schon früher hatten wir diese herrlich friedliche Stimmung gerne genossen. Die Wiese vor unserem Stammplatz musste leider Erdarbeiten weichen, vermutlich wird dort ein weiterer Parkplatz gebaut.

Stühle raus, warm anziehen (es ist gerade mal 6°C warm) und zuschauen, wie die Sonne so langsam auf den Horizont zusteuert.

Im Schnee stehen die Aspen, in der Ferne hämmert ein Specht seine Initialen in eine Baumrinde.

Der Sonnenuntergang ist schön wie immer

 
 
 
 
und als wir uns auf den Rückweg machen, ist es nur noch 3°C warm.

Das schreit nach einer Runde Sportshoppen bei Ross. Ich versuche, den Laden aus dem Gedächtnis zu finden und verwundere damit meine Göttergattin, die im Gegensatz zu meinem eingebauten Navi immer ein angetackertes Navi braucht.

Kurze Zeit später sind wir auch da raus und es geht ins Hotel in unsere gemütliche Suite, wo ich bei langsamen Internet versuche, den Bericht zu schreiben und die Bilder hochzuladen.

 

22.05.2019 – Page und Umgebung

Na, wie ist das Wetter heute im regnerischen Page? Oder sollte ich besser sagen: Aachen? Whatever. Der Blick aus dem Fenster offerierte ein wenig blauen Himmel bei regennasser Straße über der Glen-Canyon Area.

Nichts wie hin. Nach einem guten Frühstück setzten wir uns ins Auto und fuhren in Richtung Glen Canyon Dam.

Wie immer, wenn wir hier sind, gehört auch ein Besuch der vorgelagerten Felsenlandschaft dazu, die über eine gut erhaltene Dirt Road (wurde gerade frisch gegraded) leicht zu erreichen war.

Und wenn dort die Sonne reinscheint, wer braucht da die Wave? Eine fantastische Felsenlandschaft öffnet sich, jeder Schritt ein neuer Blick, jeder Ecke ein anderer View. Wir hätten uns den ganzen Tag dort aufhalten können.

 
 
 
 
Aber noch gibt es anderes zu tun. Der Damm wartet. Wir parkten auf der Page-Seite und machten uns auf den Weg, um den einen oder anderen Blick in die Tiefe zu werfen (das ist übrigens das einzige, was man da runter werfen darf).

Auch aus der Höhe ist dieser Damm absolut imposant. Zwischendurch kurz die Straße überquert und einen Blick in das Tal des Colorado geworfen.

Übrigens waren die Erbauer des Zauns so umsichtig gewesen, alle paar hundert Meter ein “Fenster” einzubauen, durch das man das Objektiv der Kamera stecken konnte, ohne den Maschendrahtzaun im Vordergrund zu haben. Danke.

Vom Carl Hayden Visitor Center noch ein anderer Blick auf Damm und Brücke und diesen Punkt haben wir erstmal abgehakt.

 
 
Nächster TOP: Adventurous Antelope Canyon. Hier hatte ich eine Fototour in die Slot Canyons geschenkt bekommen und ich wollte mich über die Vorbedingungen erkundigen: Pro Person eine Bag, bleibt im Wagen, Kameras sind zwei erlaubt, Flasche Wasser, Stativ.

Natürlich regnete es auch hier und zu diesem Zeitpunkt. Hätte ich fast vergessen zu erwähnen.

Da wir annahmen, dass der Walmart ein dichtes Dach hat, fuhren wir als nächstes dorthin, um unsere Vorräte aufzufrischen. Check.

Dann hatte meine Mutter den Wunsch geäußert, mal Essen zu gehen. Das sollte möglich sein. OK, die beiden Steak-Häuser in direkter Nähe des Hotels hatten nicht geöffnet. Aber schließlich fanden wir bei einem Mexikaner einen freien Tisch. Eine so farbenfrohe Deko hatte ich noch nicht gesehen.

 
Aber da sich auch Arbeiter und andere Einheimische hier einfanden, konnte man einigermaßen sicher sein, dass es keine Touristenabzocke und authentisch war. Das Essen war auch lecker und gut gesättigt ging es wieder auf die Piste.

Wohin geht es jetzt? Die eigentliche Planung hatte vorgesehen, dass wir zum Marble Canyon und zu Lees Ferry fahren wollten. Aber die schwarzen Wolken wirkten nicht so direkt einladend. Über dem Stausee schien noch deutlich mehr die Sonne. Und der ist immer einen Besuch wert. Also überquerten wir den Damm ein weiteres Mal und fuhren auf dem Lakeshore Drive parallel zur 89 nach Norden. Wesentlich neue Einblicke eröffneten sich uns nicht.

Wieder auf der Hauptstraße, geht es über die Staatsgrenze nach Utah zum Lone Rock Campground. Einer unserer großen Favoriten. Den haben wir schon becampt, als es dort noch keine Gebühren, aber auch keine sanitären Einrichtungen gab. Auf einem Parkplatz am oberen Ende waren dann plötzlich unsere Batterien leer und wir legten alle im Auto ein kleines Nickerchen ein.

Die Sonne stahl sich immer wieder zwischendurch durch die Wolken und setzte einzelne Felsen in schönes Licht.

Dann zurück nach Page und weiter entscheiden. Es war mittlerweile 17 Uhr geworden. Auf der Straße gab es eine Stichstraße zum Wahweap Overlook. Hatten wir bisher immer außer Acht gelassen. Ein Fehler, denn von hier aus gab es einen fantastischen Überblick über die gesamte Seen- und Felsenlandschaft. Das untere Foto ist der Versuch eines Panorama-Fotos, ist anklickbar und könnte etwas länger mit dem Laden dauern..

 
Für den Marble Canyon war es inzwischen zu spät geworden und die graue Wand, die sich in Richtung Süden auftat, war nicht gerade einladend. Ob das Kraftwerk wohl was damit zu tun hat? Das Grau könnte jedenfalls passen.

OK, Feierabend, in der Lobby werden die Fotos bei ein paar Tassen Kaffee vorbereitet und der Bericht geschrieben. Und morgen geht es auf Fototour.

 

03.06.2017 – Page

Die Überschrift ist kurz, aber nur deshalb, weil ich nicht alles, was wir an diesem Tag erlebt und gesehen haben, dort unterbringen kann. Deshalb: vor dem Lesen mit genügend Getränken und Nahrung versehen.

Es bedeutet

  • 13 Stunden ohne Internet
  • Cameron Trading Post
  • Marble Canyon
  • Lees Ferry
  • Horseshoe Bend
  • Glen Canyon Dam
  • Wahweap Marina
  • Lone Rock Campground
  • Toadstool Hoodoos

Aber fangen wir doch ganz vorne an. Heute ist großer Fahrtag. Tagesziel ist Page im Norden von Arizona. Das bedeutet eine Fahrstrecke von 132 Meilen und eine reine Fahrzeit von 2:13 Minuten. Wenn man direkt durchfährt. Aber da der Weg bekanntlich das Ziel ist, kamen auch wir natürlich nicht nach dieser Zeit an.

Immerhin schafften wir es, schon um 9:10 Uhr auf der Straße zu sein. Die 89 führt von Flagstaff schnurstracks nach Nordern, vorbei am Sunset Crater und Wupatki National Monument. Hinter dem Abzweig zum Grand Canyon liegt die Cameron Trading Post. Dieser weithin und seit langem bekannte Handelsposten bestand früher aus einer Holzbaracke. Wir lernten ihn vor vielen Jahren als “Andenkenladen” für indianischen Schmuck und andere Gegenstände kennen.

Mittlerweile ist der “Laden” richtig groß geworden. Ein Motel wurde drum herum gebaut, welches sich sehen lassen kann. Der Innenhof ist ein regelrechtes Kleinod mit seinen Schatten spendenden Bäumen und den vielen blühenden Pflanzen.

Weiter geht es Richtung Norden. Die roten Felsen begrüßen uns. Und obwohl ich Flagstaff richtig toll finde, ja, man könnte sagen, ich liebe es, war es mir, als wäre ich jetzt erst “zuhause”. Kennt Ihr auch das Gefühl?

Vorbei geht es an schroffen Felswänden, vor denen Navajos ihr karges Dasein fristen.

In Bitter Springs biegen wir von der 89 auf die 89A ab, um einen kurzen Abstecher zum Marble Canyon zu machen. Ein erster Blick auf den Colorado River. Weit wird er überspannt von einer Auto- und einer Fußgängerbrücke. Es wird langsam richtig warm, die Temperaturen sinken nicht mehr unter 90° Fahrenheit. Auf der Brücke eine Menschenansammlung, eine Dame mit einem modernen “Fernrohr”, welches auf eine bestimmte Stelle in der Felswand gerichtet ist. Sie ist Französin, aber man kann ihren Worten entnehmen, dass sich in den Felsen das Nest eines Condors befindet. Und richtig, wenn man durch das Teleskop schaut, schätzungsweise 10fache Vergrößerung = 500 mm, kann man neben einem Felsen, der mit “Baby Poop” übersäht ist, einen dunklen Fleck erspähen, der sich ab und zu bewegt. Zu weit entfernt für meine 200 mm. Und da auch die Elternschaft nicht in der Nähe ist, lehne ich das Angebot eines anderen Nikonianers ab, seine 80-400er Linse aufzuschnallen. Er meinte auch, die Linse wäre sehr “soft”, würde nicht so richtig scharf zeichnen. Also bevor jemand die 2.400 Euro auf den Tisch legt, besser erstmal ausgiebig testen.

Meine Göttergattin bewegte sich vorsichtig immer in der Mitte der Brücke und erreichte so das andere Ende.

Wir fuhren die Straße noch ein paar Meilen weiter, weil auf der Karte das “Vermillion Cliffs National Monument” eingezeichnet war. Dieses war uns völlig unbekannt, obwohl es schon im November 2000 zum National Monument deklariert worden war. Von unserer Straße führte auch keinerlei Weg in die Wildnis, so dass wir kehrt machten und in Richtung “Lees Ferry” fuhren.

Diese Gegend gehört zur National Recreation Area und wurde am Eingang von mehreren Park Rangern kontrolliert. An einer Parkbucht stellten wir den Wagen ab und hüpften durch den heißen Sand bis zum Fluss.

Als sich die Füße einigermaßen abgekühlt hatten, waren die Bodentemperaturen etwas besser zu ertragen. Eine Meile weiter gab es ein schattiges Plätzchen für ein Picnic, von wo aus wir wunderbar die Bootstouren beobachten konnten, die von hier aus die Stromschnellen flussabwärts starteten.

Auch hier kamen die Ranger vorbei und kontrollierten zum einen die “Permissions” – dürfen die Boater überhaupt auf den Fluss – und zum anderen, ob die Ausrüstung ordnungsgemäß und vollstandig vorhanden war. Life Vests, kein Feuerholz und und und. Als wir uns gerade wieder auf den Weg machten, um abzufahren, kam ein riesiger Touristenbus ans Ufer gefahren, um ein paar Gruppen Boater von flussaufwärts in Empfang zu nehmen.

Auf dem Rückweg auf die Hauptraße zeigte das Autothermometer kurzzeitig 100° Fahrenheit = 37°Celsius an. Also Ihr zuhause: Wir können auch warm.

Nächstes Ziel war der Aussichtspunkt “Horseshoe Bend”. Eine Stelle, von der aus man den Colorado River in einer Schleife beobachten kann, die sich wie ein Hufeisen um die Felsen windet. Dort machte sich dann das Wochenende bemerkbar. Der Parkplatz war sehr gut gefüllt und Scharen von Besuchern kamen uns auf dem Wanderweg entgegen. Zuerst geht es leicht bergauf und nach Erreichen des Gipfels in sanftem Trab bergab. Ich erinnere mich noch an unseren letzten Besuch dort. Die beste Ehefrau von allen hatte Mühe, die Kinder davon abzuhalten, zu nah an die ungesicherte und seehr steil und tief abfallende Kante zu gehen. Und selbst mir, der ich normalerweise nicht unter Höhenangst leide, wurde damals ein wenig schwummrig angesichts dieser Dimensionen. Und da ich in dem Urlaub nur ein 24mm Weitwinkel dabei hatte, arbeitete ich mich damals auf dem Bauch liegend an die Kante heran, um die gesamte Schleife abzulichten.

Heute schickte ich meine Göttergattin ganz weit weg, damit sich micht nicht durch Quitschen nervös machen konnte und versprach ihr, in einem Stück in Kürze zurückzukommen. Das Objektiv, das ich diesmal verwendete, das 14-24mm, hat speziell für diesen Einsatzzweck zwei entscheidende Vorteile: 1. bekam ich schon mit 18 mm die komplette Schlucht drauf und 2. hat diese Optik die Fähigkeit, “um die Ecke zu schauen”. D. h. selbst als ich nicht direkt an der Kante stand, nahm die Linse noch Dinge auf, die ich mit bloßem Auge nicht sehen konnte = die äußerste Kante der Schleife. Faszinierend.

Der Rückweg (wir erinnern uns, es ging zum Schluss schön bergab) wurde für die beste Wanderin von allen ein wenig beschwerlich. Da sie sich vorsichtshalber ordentlich mit Sonnenschutz eingesprüht hatte, lag diese wasserfeste Lotion wie ein abdichtender Film auf ihrer Haut und brachte sie auf dem Weg nach oben einem Hitzschlag nahe. Und dass so etwas passieren kann, erlebten wir live mit. Auf dem Fuß-Wanderweg tauchte plötzlich ein Ranger-Wagen auf und holte einen zusammengebrochenen Urlauber ab, der später von einem Krankenwagen abtransportiert wurden. Hätte ich gewusst, dass ich mit dem Wagen da runterfahren kann…

In der Kühle der Klimaanlage beruhigte sich der Kreislauf meiner Wanderin allmählich wieder.

Ein paar Meilen später enterten wir Page. Dieses Nest ist mittlerweile riesig geworden. Ich war auf dem Weg zum Visitor-Center einmal falsch abgeboten und wir durchfuhren die Werft-Straße. Richtig gelesen. An dieser Straße werden hunderte von Booten und Hausbooten geparkt, repariert und gebaut. Man kommt sich fast vor wie in Bremerhaven.

Dann fanden wir (kurz vor Toreschluss, wie wir meinten) doch noch das Visitor Center. Und hier möchte ich kurz über die Eigenart der Zeitzonen in dieser Gegend erzählen: Arizona als solches hat die Sommerzeit. Die Navajo Nation nicht. Und sowohl unser Navi als auch das Radio im Auto wechselten fröhlich, je nach Lust und Sonnenstand, vielleicht auch nach geografischen Gegebenheiten, die Tageszeit. In der Besucherzentrale beriet man uns, was wir noch in der Nähe unternehmen könnten.

Zuerst besuchten wir unsere ehemalige “Badestelle”. Kurz vor dem Damm kann man rechts auf eine Dirt Road einbiegen, nach weniger als einer Meile auf einem Parkplatz den Wagen abstellen und dann noch ein paar hundert Meter die Felsen herablaufen und sich in die Fluten stürzen. Aber da wir vom bergauf Laufen erstmal genug hatten und noch andere Sehenswürdigkeiten auf der Tagesordnung standen, verzichteten wir auf ein Bad und fuhren über den Glen Canyon Damm zum Carl Hayden Visitor Center.

Andere Deutsche, die wir bei Lees Ferry getroffen hatten, hatten uns gewarnt, man dürfe keine Taschen oder irgendwas mit hinein nehmen. Das konnte ich mir nicht vorstellen und so war es auch nicht. Wenn man den Staudamm von innen besichtigen möchte, kann das passen, zumindest sind dort aber auch noch Kameras erlaubt.

Wir füllten unsere Wasserflaschen auf (der Verbrauch heute war deutlich höher als sonst) und tourten über die Brücke vor dem Damm.

Nächstes Ziel war die Wahweap Marina, die wir bisher immer hatten links liegen lassen, da wir dort hätten Eintritt zahlen müssen. Aber mit unserem Nationalparkpass kein Problem.

Die Sonne stand mittlerweile schon etwas tiefer am Horizont und wir machten an einigen Aussichtspunkten Halt.

Wie man sieht, ist dort auf dem See eine ganze Stadt mit Booten entstanden. An einem der Punkte stand ein ein bisschen Furcht einflößendes Bikerpäärchen und mühte sich mit einem Selfie ab. Als wir vorbeifuhren, winkten sie uns zu und ich hielt kurz an, um mit ihrem Handy dann ein (hoffentlich vernünftiges) Foto zu schießen.

Weiter Richtung Norden. Wir überquerten die Grenze nach Utah und bogen nach rechts auf den Lone Rock Campground ab. Dort hatten wir früher schon des öfteren gestanden mit dem Wohnmobil, uns aber wegen des Sandes nie bis ans Ufer getraut. Mit dem Pickup und 4wheel drive keine Sache. Außerdem standen dort schon bestimmt hundert andere Wohnmobilisten. Wir suchten uns ein freies Plätzchen, fuhren nach alter Kauai- Manier rückwärts auf den “Strand” und nahmen unser Picnic-Abendessen ein. Schööön. Im Hintergrund eine merkwürdig gefärbte Wolke, die stellenweise die Sonne verdunkelte. Waldbrand?

Wieviel Zeit ist noch bis Sonnenuntergang? Was können wir bei Tageslicht noch sehen? Ca. 19 Meilen weiter, am Milepost 19 (so die Beschreibung im Visitor Center) liegen die Toadstool Hoodoos. Dort waren wir auch früher mit den Kids schon gewesen, aber bei mir war die Erinnerung schon ziemlich verblasst. Parken, losmarschieren. Über mehr oder weniger markierte Pfade, oder durch das ausgetrocknete Bachbett.

Im letzten Licht, das über die Bergspitzen schien, ein toller Anblick der eigenartigen Felsformationen.

Nur aber langsam ab nach Hause. Im Rückspiegel der Sonnenuntergang, also nochmal kurz halten.

Über zwei Stunden nach Hause? Dann besser vorher noch die Restrooms am Lone Rock aufsuchen. Und dort ergab sich dann für die letzten Fotos des Tages ein toller Himmel.

Auf dem Rückweg gab es keine wichtigen Ereignisse, ausser, dass die Uhr unsere Ankunftszeit von 23.31 Uhr dann irgendwann auf 22.31 Uhr wechselte. Der Himmel war zum Glück bedeckt, so dass ich nicht in die Versuchung kam, noch auf die Milchstraße zu warten.

What a day.

Und morgen machen wir dann einen ganz entspannten und ruhigen Tag.