Im Interview mit Valentine Alexi, CEO der PrepLounge

Kennengelernt habe ich Valentine bei einer Veranstaltung in Köln, die mein Sohn Christian ausgerichtet hatte: Einer MASTERMIND-Lounge. Hier treffen sich Unternehmer:innen zum Austausch.
Wir kamen ins Gespräch und sie erzählte mir von der Firma, die sie als CEO, altdeutsch als Geschäftsführerin, leitet.
Wir vereinbarten einen Interview-Termin, wo wir, um das Ganze aufzulockern, auch ein paar Fotos von der gut aussehenden jungen Dame zu machen.
Ich erfuhr, dass die gebürtige Wiesbadenerin – sie bezeichnet sich selbst als Stadtkind – dort bis zum Abitur blieb, um dann in Koblenz Kulturwissenschaften zu studieren.
Der Austausch mit anderen Kulturen begleitete sie auch in den folgenden Jahren, wo sie als längere Stationen Argentinien, die USA und Spanien in das Buch ihres Lebens schreiben konnte.
In Jena schließlich vollendete sie ihre Masterarbeit und dann ging es auf Jobsuche.
War es Glück oder Fügung? Bei der Firma PrepLounge konnte sie als Trainee anfangen. Und den größten Teil der Zeit blieb sie der Firma treu. Denn während sie einen Abstecher zur REWE Group machte, wollten die Gründer ein neues Unternehmen aufbauen und haben sie angesprochen, ob sie wieder zurückkommen möchte. Zum Glück für sie und auch für die PrepLounge. Denn als sich die Vorgänger in der Geschäftsführung neuen unternehmerischen Herausforderungen stellen wollten, boten sie ihr den Posten der CEO an.
Wie wir aus den früheren Stadien ihres Lebens schon sehen konnten, gehört Langeweile nicht zum Lebensinhalt der 32-jährigen Hessin.
Aber was macht die PrepLounge eigentlich? Ich hatte relativ wenig Vorstellungen davon, also ließ ich mich gründlich aufklären: Im Endeffekt ist es eine Art Bootcamp für Bewerber von Beratungsfirmen wie McKinsey etc.
Dies geschieht nicht Live vor Ort, sondern ausschließlich über online-Sessions auf der speziell dafür zur Verfügung gestellten Plattform. Auf dieser können sich die Teilnehmer dann auch vernetzen. Logischerweise kam bei mir direkt die Frage nach Konkurrenz zwischen den Teilnehmern auf. Aber Valentine meinte, dass solche Beraterfirmen durchaus auch mehrere neue Berater einstellen. Auf der Plattform wird auch Trainings- und Schulungsmaterial zur Verfügung gestellt.
Kann man die PrepLounge auch für andere Berufsgruppen nutzen?
Die Bewerbungsverfahren für Beraterfirmen laufen nach ihren Angaben immer nach einem ähnlichen Schema ab, was es für die PrepLounge ermöglicht, das Training gezielt auf die Bewerbungsgespräche auszurichten.
Aber der Gedanke, das Prinzip auf andere Berufsgruppen anzuwenden, ist schon vorhanden. Wir lassen uns überraschen.
Was sind die Höhen und Tiefen in der Firma? Valentine mag sehr das kollegiale Miteinander und die Harmonie der Mitarbeitenden in der Firma. Studentische Hilfskräfte sind zum Teil schon seit vielen Jahren in der PrepLounge integriert.
Zu den Tiefen gehört es, dass es auch mal Phasen gibt, in denen viel Unsicherheit herrscht (Corona, Ukraine-Krieg, Inflation) und da ist sie als Geschäftsführerin stark gefordert, um das Team zusammenzuhalten und kreative Ideen zu entwickeln, wie es mit dem Unternehmen trotzdem vorangeht. Sie sieht das aber eher als Herausforderung, denn nur mit Optimismus bekommt sie solche Situationen dann auch gemeistert.
Von ihrem manchmal doch recht stressigen Job erholt sich Valentine durch Sport, z.B. Yoga. Aber ich fand es schön, dass sie sich die Zeit genommen hat für das Interview und die Fotos.

Zum Schluss noch ein paar persönlichere Fragen:
– Was wünscht Du Dir für die Zukunft?
Ich habe aktuell das Gefühl, dass die Stimmung im Land recht pessimistisch ist und wünsche mir, dass wir uns da nicht drin verlieren, sondern all die Herausforderungen angehen und etwas Positives daraus machen. Etwas mehr Macher-Mentalität und Optimismus würden uns da an einigen Stellen gut tun.
– Was macht Dich richtig glücklich?
Zeit in der Natur mit Freunden und Familie.
– Was nervt Dich bei anderen Menschen am meisten?
Ignoranz. Ich finde es super wichtig, Anderen zuzuhören und zu versuchen, sie zu verstehen.
– Was ist Dein liebstes Reiseziel?
Am liebsten immer eins, wo ich noch nicht war.
– Welche Hobbys hast Du?
Sport, Lesen, Backen und Gärtnern, insofern das auf meinem Balkon möglich ist.
Vielen Dank für das Interview. Die PrepLounge findet ihr im Internet unter
https://www.preplounge.com

Ein Leben für die Kunst – die Künstlerin Adriane Skunca findet ihren Weg

Ich kenne Adriane schon mein halbes Leben – und das will was heißen!
Begonnen hatte es, als die Werdenerin im Handballtor der DJK Grün-Weiß Werden für Ordnung sorgte. Zu dieser Zeit zeigte sie noch eine ganz andere Seite ihres künstlerischen Schaffens: Sie schöpfte Mode, und zwar vom Entwurf bis zur Fertigung.
Schon damals war ich der Fotografie verfallen, und so brachten wir die beiden Zweige zusammen und schufen mit ein paar jungen Damen einen kleinen Baum, der mit einer Fotostrecke im Grünen schon bald reife Früchte trug. Einige der dort gezeigten Stücke wurden sogar als Auftragsarbeit verkauft. Danach herrschte eine Zeitlang Funkstille zwischen uns, aber dank der sozialen Medien verlor man sich nie ganz aus den Augen.

Vor kurzem erfuhr ich dann, dass sich Adriane vom Beamtentum – sie war zuletzt als Gymnasiallehrerin und Kunstpädagogin viele Jahre lang tätig – verabschiedet hatte, um als Künstlerin eigenständig durchzustarten.

Den Anfang machten wir beide, indem wir in ihrem Privat-Atelier in Essen-Bredeney im Sommer 2018 ihre bisherigen Werke mit professioneller Ausstattung ablichteten. Diese Arbeit mündete in den Aufbau ihrer eigenen Homepage, einem umfangreiches Werkverzeichnis und einigen You-Tube-Videos, mit denen sie für ihre erste Einzelausstellung entdeckt wurde.

Für mich selbst als erfahrener Fotograf war es eine neue Erfahrung, an einer Vernissage teilzunehmen. Am 6. April 2019 hatte ich die alleinigen Bildrechte bei Adrianes erster öffentlichen Ausstellung in der Rathausgalerie in Attendorn, wo der Bürgermeister Christian Pospischil und Monika Schulte-Klaus vom ansässigen Kunst- und Kulturverein KULTURa die Einführungsreden hielten.

Vier Jahre später erreichte mich die Nachricht, dass sie sich in einem Atelier in der Essener Innenstadt häuslich eingerichtet hatte.

Zur Einweihungsfeier am 6. August 2023 durfte ich erneut zugegen sein. Die Wände waren selbstverständlich mit ihren eigenen Werken behangen, aber auch mit solchen Exponaten, an deren Entstehung sie oft maßgeblich mit ihren Bild-Ideen beteiligt war.
Hier kann man auch die Experimentierfreudigkeit der Künstlerin bewundern. Sie schöpft aus einem erstaunlich großen Pool an Maltechniken. Die Einführung moderierte dieses Mal ihre langjährige Freundin und Handballgefährtin Heike Mühlenstedt-Felix in Form einer Performance.
Sie führte mit Hilfe eines roten (Woll-)Fadens die wichtigen Personen im Leben von Adriane zusammen.

Mehr als 60 Gäste hatten sich eingefunden und waren gespannt auf den beruflichen Neuanfang der Künstlerin, die sich von den Privilegien des Beamtentums verabschiedet hat, um ihre Kreativität nun in Eigenregie ausleben zu können.

Die vielfältigen Leckereien vom Buffet, das einige ihrer treuesten Begleiterinnen mit viel kulinarischer Raffinesse herbeigezaubert hatten, wurde bis auf den letzten Krümel genossen. Aber auch der Austausch durfte nicht zu kurz kommen im bunten Gemenge der geladenen Gäste. Drinnen und draußen, unmittelbar vor dem Atelier, wurde auf einer von der Stadt mitfinanzierten Sitzecke gefachsimpelt. Dass die Themen von der Malerei auch mal abwichen und etwa in der Gärtnerecke oder bei den trendigen Barfußschuhen landeten, ist von der Künstlerin durchaus gewünscht.
Die Kunst darf sehr gerne als Gesprächsanlass genutzt werden, muss sich aber nicht durchgehend in den Vordergrund drängen.

In erster Linie soll das Atelier als Begegnungsstätte dienen und keinen weiteren Kunstpalast nur für eine elitäre Bevölkerungsschicht darstellen.

Wer also mal auf ein Getränk oder ein Speise-Eis und zum Quatschen herbeikommen möchte, ist herzlich willkommen.

Adriane Skunca hat ein Ohr für manche Nöte der Menschen unterstützt sie auch gerne bei deren kleineren und größeren Alltagsproblemen. In künstlerischen und sozialen (Lern-)prozessen über einen längeren Zeitraum, etwa in einem Jahreskurs, können individuell auf die Teilnehmer und Teilnehmerinnen zugeschnittene Lösungsstrategien entwickelt werden, um ein nachhaltig erfülltes Leben führen zu können. Dies ist eine von vielen Möglichkeiten, um sich mit der eigenen Persönlichkeitsentwicklung auseinanderzusetzen. Ebenfalls im Programm sind einzelne Veranstaltungen für kleinere Gruppen, beispielsweise Firmenevents, aber auch für Familien, Jugendtreffs, Mädelstreffen oder Männerrunden sowie Kindergruppen, z.B. Kindergeburtstage.
Alle Altersgruppen dürfen sich angesprochen fühlen.
Mal-Utensilien können mitgebracht werden. Alternativ ist eine Materialumlage möglich, wenn man sich Geräte und Materialien ausleiht.

Um einzelne Maltechniken zu erlernen, kann man sich außer in den Workshops auch im „Offenen Atelier“ beteiligen. Beratungen im künstlerischen Prozess können individuell hinzugebucht werden. In den nächsten Monaten trifft man Adriane Skunca bei ihrer neuen beruflichen Atelier-Tätigkeit am besten an jedem 1. und 3. Sonntag im Monat ab 14 Uhr. Sukzessive wird eine breite Palette an künstlerischen Workshops angeboten.

Zahlreiche Kurse werden in Co-Moderation durchgeführt: „Das bereichert die gesamte Lernatmosphäre ungemein“, erläutert Adriane. Sowohl die Workshopleiterinnen selbst als auch die Teilnehmerinnen profitieren von den Expertisen unterschiedlicher Fachrichtungen beziehungsweise Spezialgebiete.

Nach vorheriger Absprache sind außerhalb der Öffnungszeiten auch weitere Termine möglich.
Die eigenen Kunstwerke und auch Printmedien zu verkaufen, die einem breiten Publikum zugänglich gemacht werden, ist wünschenswert, allerdings eher Zukunftsmusik. Zunächst möchte sie sich den Workshops und dem Offenen Atelier verschreiben, eine neue Ausstellung nach der erfolgreichen Teilnahme an der alljährlichen vom Kulturamt der Stadt Essen ausgeschriebenen Veranstaltung „Kunstspur 2023” ist auch schon in der Pipeline.

„Der rote Faden“ als Ausstellungsthema ist eine logische Konsequenz aus der Performance ihrer Eröffnungsveranstaltung. Interessierte Künstler und Künstlerinnen können sich hierfür noch bewerben.

In der Galerie sollen ausschließlich Werke, die in ihren Workshops entstanden sind, von Menschen, mit denen sie sich verbunden fühlt. Damit grenzt sich die Künstlerin von anderen Kunst-Galeristen deutlich ab.
Diese Einstellung hängt eng mit ihrem Kunstverständnis zusammen.

„Kunst entsteht immer genau dann, wenn man einen Lernzuwachs erfährt, also wenn man Neues (an sich) entdeckt. Der Selbstausdruck beim Malen führt uns immer wieder zu uns selbst und fördert die Selbstreflektion über das eigene Leben” erläutert Adriane Skunca.

Für sie selbst funktioniert das am besten durch die Abstrakte Malerei, wenn sie sich völlig ihrem Malprozess überlässt.
„Das Malwerkzeug führt mich durch das Bild, das vor meinem (inneren) Auge entstehen möchte“, fährt Adriane fort. Kunsthistorisch ist die Malerei einem ständigen Wandel unterworfen. Auch in ihrem Werk sind häufige Wechsel von Maltechniken erkennbar.

Inspiration ist für sie ein Zauberwort, das Sie in ihrem Tun beflügelt. Die Malerin arbeitet gerne seriell in ganz unterschiedlichen Bildformaten und fühlt sich besonders lebendig, wenn sie eine künstlerische Entwicklung in ihrem Werk ablesen kann, genauso wie in ihrem unmittelbaren Schaffensprozess. Ihr Leben spiegelt sich in ihrem Kunstschaffen wider. Doch das erläutert sie lieber in einem persönlichen Gespräch in ihrem Atelier anhand ihrer Kunstwerke.

Plashmecki begeistert mit “Bock auf Rock” das Heisinger Publikum

Wer wie ich in den 60er Jahren geboren wurde und in NRW lebt, wird sich über das Musikangebot von WDR4 erfreuen, welches mir auf vielen Stunden auf der Autobahn jede Woche die Fahrerei mit bekannter und beliebter Musik verkürzt. Daher war ich sehr davon angetan, als über mein Ehemaligen-Abiturienten-Netzwerk verkündet wurde, dass die Band Plashmecki genau diese Songs darbieten würde.

Logischerweise gehört dazu, dass wenigstens ein Mitglied der Band zur 78er Abiturientia gehört: Ralf Fleckhaus.

Seinen ersten bewussten Zugang im zarten Alter von 10/11 Jahren zur Musik hatte er über seinen Vater, der Liebhaber der Glenn Miller Bigband (Swing) war. Etwa gleichzeitig wurde er als Sextaner/Quintaner (heute Klasse 5 u.6) Mitglied im Schulchor des Werdener Gymnasiums.

Später wurde er von der Diskothek im WDR und anschließend von Songs von Genesis, Emerson, Lake & Palmer, Deep Purple, Led Zeppelin und Uriah Heep beeinflusst.

Der bekennende Genesis-Fan bekam 2012 eine erste Drummer-Probestunde geschenkt.

Davon war er sofort „angefixt“, die ersten Stunden klappten auch überraschend gut, so dass er schon nach wenigen Wochen zusammen mit seinem Drumlehrer „Highway to hell“ von AC/DC mitspielen konnte.

Ralf ist seit 2018 Mitglied in der Band Plashmecki. Sie wurde im Jahr 2006 gegründet.

Der Name der Band ist in keinem Wörterbuch zu finden. Er setzt sich aus den Anfangsbuchstaben der Nachnamen jetziger und ehemaliger Mitglieder zusammen

Die ersten Proben fanden bei Ludger im Keller statt, mittlerweile steht ein professioneller Probenraum zur Verfügung

Die Besetzung hat im Laufe der Jahre mehrere Wechsel erfahren, und heute ist die Besetzung folgende: Winnie(53, Frontfrau, Gesang):

Winny(70, Bass+Gesang):

Norbert(63, aus Aachen, E-Gitarre):

Ludger(60, ak.Gitarre+Gesang):

Tom(53, Saxophon+Percussion):

Thomas(67, Keyboard):

Ralf(64,Schlagzeug):

Von den sieben Musikern sind bis auf zwei noch berufstätige Bandmitglieder alle Rentner.

Am Samstag Abend um 20 Uhr ging es im Konzertzahl St. Georg in Heisingen unter dem Motto „Bock auf Rock“ los. Das Publikum war erwartungsgemäß 50+, aber auch ein paar Youngster hatten sich eingefunden. Insgesamt füllten über 200 Zuschauer den Saal.

Auf dem Programm standen bekannte Stücke von Pink Floyd, The Rolling Stones und den Dire Straits. Aber auch Udo Lindenberg gab sein Stelldichein und Deep Purple war natürlich auch vertreten. Die Band um Frontfrau Winnie rockte den Saal.

Zuerst war der Platz vor der Bühne noch leer, aber mit zunehmendem „Warmwerden“ des Publikums und der Band füllte sich der Raum mit tanzenden Menschen jeden Alters. Gegen Ende drehten Winnie und Winny noch einmal richtig auf und intonierten Highway to Hell von ACDC. Absolut bewundernswert ist die Energie, die diese “Rentnerband” auf der Bühne zeigte.

Mit einer letzten Zugabe von Barclay James Harvest endete die tolle musikalische Schau dann fast vier Stunden später. Zum Erfolg beigetragen hat die außergewöhnliche Lichttechnik, die sich hinter „großen“ Auftritten nicht verstecken musste.

Ein rundum gelungener Abend mit einer Band, die man ohne Einschränkungen weiterempfehlen kann, wenn man die Rockmusik der 70er und 80er Jahre liebt.

Hier geht es zur Band:

https://www.plashmecki.de

Ein Leben für die Musik – im Interview mit Susanna Keye

Heute hatte ich das Vergnügen, die Vollblutmusikerin Susanna Keye befragen zu dürfen.

Zum ersten Mal hatte ich sie auf dem Bochumer Weihnachtsmarkt gesehen und gehört, wo sie mit ihrer Band das Publikum faszinierte.

Dann trafen wir zum Tratsch zusammen und ich konnte ein paar Fragen loswerden:

Wie bist Du zur Musik gekommen?
Ich spiele immer noch Geige, habe es nicht einschlafen lassen, nur als ich 16/17 war, wollte ich ein Instrument, das mehr aus dem Herzen kommt, und das ist natürlich das Singen.

Hast Du Geschwister? Wenn ja, sind die auch so musikalisch?
Ich habe 4 Geschwister, 2 Brüder, zwei Schwestern, ich bin die Zweite von 5. In der Musikbranche bin ich als einzige tätig. Meine Tochter lernt zur Zeit Harfe, ein sehr schönes Instrument.

Welche Stilrichtungen in der Musik magst Du besonders? In der Country-Richtung bist Du ja unterwegs, aber außerhalb Deine Band-Aktivitäten machst Du ja noch andere Sachen.
Es gibt keine feste Stilrichtung, die ich für mich “gebucht” hätte. Und es gibt auch nur weniges (wenn überhaupt), was ich musikalisch nicht mag. Mit meiner eigenen Band ist das Repertoire bunt gemischt, mit Yendis, meiner zweiten Band, geht es mehr in Richtung Country, aber auch nicht ausschließlich (wie ich selbst auf dem Country Musik Festival in Düren im Mai hören konnte. Anm. der Red.)

Welchen Job übst Du neben den Bühnenauftritten aus?
Ich bin tatsächlich als Freiberuflerin unterwegs. In der Uni in Dortmund habe ich einen Lehrauftrag für 4-6 Semesterwochenstunden, aber daneben bin ich im gesamten Ruhrgebiet (und auch darüber hinaus) unter anderem als Chorleiterin unterwegs.

Du hast eine Ausbildung zur Chorleiterin abgeschlossen. Was hat Dich daran besonders gereizt?
Ausgesucht habe ich mir den Job als Chorleiterin nicht direkt. Aber der Bedarf ist groß: Zurerst wurde ich gefragt, ob ich mal einen Chor leiten könnte. Ich habe die Aufgabe angenommen, aber war noch nicht so richtig firm darin. Daraus ergab sich die Chance, eine Aus-/Weiterbildung zur Chorleiterin zu machen und mittlerweile habe ich bis zu 120 Leute in mehreren Chören “unter” mir.

Arbeitest Du dabei lieber mit jungen Menschen oder älteren (also 30+) zusammen?
Das ist im Endeffekt nicht wichtig, ausschlaggebend ist die Motivation. Und die kann in allen Altersstufen gut oder weniger gut ausgeprägt sein.

Beschreibe Deine Gefühle, wenn Du als Band oder als Chorleitering vor einem großen Publikum stehst.
Es ist schon ein erhebendes Gefühl, wenn alle mitspielen/mitsingen und sowohl die Sänger:innen als auch das Publikum begeistert sind.

Könntest Du ohne Musik leben?
Nein

Wieso Susanna und nicht Susanne? Irrtum? Absicht? Tippfehler
Als es um meine Namensgebung ging, gab es viele, die den Namen Susanne mit “e” trugen. Und meine Eltern meinten, ein kleiner Unterschied sei nicht schlecht.

Welcher Teil in Deinem musikalischen Leben ist für Dich am wichtigsten?
Ich spiele in Bands, ich lehre, ich leite Chöre und ich schreibe selber Songs (sowohl die Texte als auch die Musik). Und ich glaube, dass das Schreiben mich am meisten erfüllt.

Frage: Was hast Du Dir für die Zukunft an (auch musikalischen) Zielen gesetzt?

  • Ein Album rausbringen mit meinen Songs, meinen eigenen Stil und auch mein Publikum finden (voraussichtlich 2024)
  • die Kinderlieder konstant weiter schreiben und u.a. in pädagogischen Fachzeitschriften veröffentlichen.
  • noch viel mehr Zusammenarbeit mit Profis (Bochumer Symphoniker, u.a.), Chor- und Orchesterleitung

Wo machst Du am liebsten Urlaub?
Ich mache fast nie Urlaub, das ist ein Fehler. In den letzten Jahren oft Frankreich (Gruissan), aber wenn meine Tochter größer wird auch mal was von der Welt sehen.

Kannst / möchtest Du da auch mal von der Musik abschalten oder arbeitet der kreative Teil des Gehirns durch?
Das ist schwer für mich, aber es gibt einen Teil von mir, der sich nach Ruhe und Pause sehnt und einfach mal n schönen Film gucken (das mach ich nie) möchte oder mal öfter ins Konzert gehen…

Was nervt Dich in Deinem Leben besonders/am meisten?
Leute, die sich auf Probleme statt auf Lösungen fokussieren.

Welches Instrument würdest Du einem Kind empfehlen, um mit Musik warmzuwerden?
Fast egal, Hauptsache es gibt ein gutes Vorbild und/oder eine/n Lehrer:in zu dem/der das Kind einen guten Bezug hat.

Frage: Wie bekommst Du Familie und Musik unter einen Hut?
Es geht, mal besser mal schlechter.. gute Organisation ist wichtig und auch immer wieder die Herausforderung…

 

Und für alle, die bis zum Ende gelesen haben: Susanna spielt am 1.12.2023 auf dem Bochumer Weihnachtsmarkt. Save the date. Ich habe es schon gemacht.

Hier noch der Link zu ihrer Webseite: https://www.susannakeye.de

Und natürlich auch zu ihrer Band: https://susanna-keye-band.de/

30.09.2023 – Von Colorado Spring nach Denver – Heimflug – Resumée

Am Morgen wachen wir gut ausgeschlafen auf. Wir müssen nur noch frühstücken, unser Gepäck in den Wagen laden und nach Denver fahren. Dort bei Costco in der Nähe des Flughafen noch einmal volltanken, den Wagen abgeben und dann unser Gepäck loswerden. Hoffentlich geht es gut.

Das Frühstück haben wir jetzt zum letzten Mal genossen. Ab morgen gibt es wieder deutsche Kost. Wir werfen noch die letzten Dinge weg, die wir weder mitnehmen noch brauchen können in der Heimat. Als erstes Ziel geben wir die Costco Tankstelle ein. Scheint recht neu zu sein, denn bei Google Maps ist nur eine unbebaute Fläche zu sehen. Hoffentlich gibt es den Laden überhaupt. Aber nach einer Stunde stehen wir an der Zapfsäule und spendieren unserem Dicken noch ein paar Gallonen. Preis 3.199 USD/Ga. Niedrigster Preis in diesem Urlaub, soweit ich mich entsinne.

Und dann passiert das, was ich schon befürchtet hatte und nicht mehr abwenden konnte: Die Quengelei geht los. Lass uns doch noch reingehen, nur mal schauen. Ich wusste es. Und während die Kleiderabteilung auf Herz und Nieren geprüft wird, schaue ich mich nach Pröbchen um. Heute morgen gibt es wenig, dafür aber einen Einblick in die Vorratshaltung des Marktes. Man sieht ab und zu Familien, die mit mehreren Packs dieser Wasserflaschen auf dem Einkaufswagen rauskommen. Vermutlich wohnen sie etwa abgelegen und kommen nur alle paar Wochen in die “City”.

Und wenn dann die Dame neben dir sehr klebrige Finger hat und die Kollekion aktualisiert wurde, ja, dann liegen halt noch ein paar Kleidungsstücke im Einkaufswagen auf dem Weg nach draußen. Auf dem Parkplatz stellen wir fest, dass der Costco wirklich sehr neu sein muss: wir sehen die ersten Elektroladesäulen. Ein zarter Widerspruch zu dem dicken Truck, der direkt gegenüber steht. Dafür ist er sehr hübsch.

Zum Flughafen sind es noch 7 Meilen, die drei Shirts haben noch ins Handgepäck gepasst. Hätte ich das gewusst, ich hätte meine Fototasche umgelagert.

Die Abgabe des Autos klappt problemlos.

Ein Blick auf die Trip-Anzeige weist eine gefahrene Strecke von 4066 Meilen auf. Ganz schön viel für drei Wochen, aber die Entfernungen zwischen Denver, Yellowstone, den Black Hills und zurück nach Denver sind nicht ohne.

Der Durchschnittsverbrauch auf dieser Strecke hat sich umgerechnet auf ungefähr 9,44l/100 km eingependelt. Ein, wie ich meine, guter Wert.

Zwischendurch, nachdem wir mal in Del Norte getankt hatten und nur in der flachen Ebene unterwegs waren, sank der Verbrauch auch auf 7,3l/100km.

Kurze Zeit später stehen wir an den Schaltern, um unser Gepäck loszuwerden. Auch dies klappt schnell und ohne Schwierigkeiten, niemand verliert ein Wort über die paar Gramm zuviel. In der Security gehen sowohl mein Kamerarucksack als auch meine Computertasche ohne extra Kontrolle durch.

Nur Karins Reisekoffer muss geöffnet werden. Und da sind sie endlich: die lange gesuchten und nie gefundenen Behälter mit dem Sonnenschutz. Wir opfern sie dem Security-Gott und haben die wichtigsten Kontrollen hinter uns.

Eine Lounge gibt es hier für uns im Rahmen des Priority-Passes nicht, dafür aber die Möglichkeit, in einem Restaurant zu dinieren.

Ich entscheide mich für Lamb Balls mit Salat, wohlschmeckend und eine wohltuende Abwechslung zur Kost der vergangenen Wochen.

Dann geht es zum Gate, wir haben reichlich Zeit und schlendern gemütlich rüber.

Der Flug dauert etwas über neun Stunden (vom Abdocken am Gate bis zur Parkposition). Wir hatten beide Gangplätze gebucht, aber wenn sich die Mittelsitzer breit machen, hilft das nicht wirklich.

In Deutschland sind wir in wenigen Minuten durch die automatisierte Passkontrolle und unser Gepäck lässt auch nicht lange auf sich warten.

Dann der lange Gang zum Stellplatz. Und hier weiß ich zum ersten Mal so richtig die Vorteile eines Koffers zu meiner alten Dufflebag zu schätzen: Quasi schwerelos, die Computertasche draufgestellt, gleitet das Gebäckstück über die Fliesen.

Die Autofahrt nach Hause war auch unspektakulär, abgesehen von einigen Staus, nördlich von Köln, auf die hätte ich verzichten können. Willkommen zurück in Deutschland.

Resumée

Wir haben mal wieder viel Neues gesehen, alte Erinnerungen aufgefrischt. Der Yellowstone Nationalpark hat uns mal wieder sehr gut gefallen. Leider haben wir weder Bären noch Elche gesehen, aber so ist das Leben. Dafür Büffel bis zum Abwinken.

Die Black Hills und auch die Badlands waren toll, auch die Tatsache, dass uns erstmalig im Leben Bergziegen begegnet sind.

Colorado war auch (mal wieder) sehr schön und wir werden mit Sicherheit hier nicht zum letzten Mal gewesen sein.

Die Jahreszeit war ideal, und mit dem Wetter hatten wir größtenteils Glück. Es ist ja häufig so, dass im Herbst stabile Wetterlagen vorherrschen. Und dem Schnee auf manchen Pässen sind wir zum Glück davongefahren.

Mit dem Auto hatten wir (mal wieder) Glück. Es ist eine Freude, zum einen auf den Highway fast geräuschlos auf der Straße zu cruisen, zum anderen kann man die ein oder andere Dirt Road ohne schlechtes Gewissen fahren, die Bodenfreiheit erlaubt mehr als bei einem PKW. Platz haben wir in der Karre ohne Ende und es ist immer wieder schön, sich zum Picnic in einer wunderschönen Landschaft einfach auf die Ladefläche zu setzen und die Gegend zu genießen.

Was die Hotels betrifft, hat meine Göttergattin in allen Fällen eine sehr gute Wahl getroffen. Es gibt keine einzige Best-Western Unterkunft, die ich nicht mehr besuchen würde. Der Besuch auf der Ranch war interessant, aber dieses rustikale Format (in Bezug auf das Zimmer) brauche ich nicht unbedingt durchgehend. Ansonsten war es eine tolle Erfahrung, direkt an den durchs “Dorf” getriebenen Pferden zu stehen. Auch die Nähe zum Grand Teton Nationalpark ist schon bestechend.

Unser Rückflug war ja, wie schon erwähnt, non stop, das macht das Reisen angenehmer, wenn man nach langer Zeit im Flieger nicht umsteigen und weiter in einer fliegenden Konservendose sitzen muss. Wahrscheinlich werden wir unsere Reisen in der Zukunft dahingehend optimieren. Vielleicht lässt sich ja United Airlines dazu bewegen, Direktflüge von Düsseldorf nach Seattle anzubieten?

Kommen wir zum technischen Teil (sorry, sehr ausführlich):

Meine Kameraaussrüstung war ja im Vergleich zu vorigen Urlauben etwas modifiziert. Dass ich weder Makro noch Fisheye mitgenommen habe, habe ich nicht vermisst. Die Dicke Berta, mein 200-500mm Telezoom, war ein wertvoller Begleiter bei den vielen Tieren, denen ich für Fotos nicht zu nahe treten musste. Auch der Telekonverter kam in Verbindung mit der Linse ab und zu zum Einsatz, eine Möglichkeit, die nur mit der neuen Z9 überhaupt möglich war. Die Z9: eine fantastische Kamera, die meine Erwartungen über alle Maßen erfüllt hat. Es ist technisch gesehen eine komplett andere Kamera als meine D850 und wir müssen uns in manchen Punkten noch aneinander gewöhnen, was die Bedienung betrifft. Auch hat sie ein paar Eigenheiten, von denen ich noch nicht weiß, ob sie an den “alten” Optiken oder an der Technik liegen. Ich werde forschen. Positiv aufgefallen sind mir folgende Eigenschaften:

Das eingebaute GPS. Musste ich bisher bei meinen SLR-Kameras immer einen externen GPS-Sensor mitschleppen, der auf den Blitzfuss gesteckt wurde und sich leicht verhedderte in der Kameratasche, so ist der Sensor in der Kamera eingebaut. Unten rechts wird eingeblendet, ob er einen Satelliten gefunden hat (geht übrigens recht schnell) und ich kann immer nachschauen, wo das Foto gemacht wurde.

Das Autofokus-System hat deutlich mehr Einstellmöglichkeiten als die SLR-Kameras, was zum einen bedeutet, dass man für bestimmte Situationen (Vögel im Flug, Bisons rennend) andere Einstellungen braucht als bei Landschaftsaufnahmen. Aber diese lassen sich grundsätzlich auf Tasten legen und man hat flott umgestellt.

Ein weiterer Vorteil der spiegellosen Technik ist, dass man auch beim Blick durch den Sucher filmen kann. Ich habe diese Möglichkeit – zum Lernen – deutlich häufiger angewendet als früher und bin gespannt, was mir diese Technik noch bieten kann. Vielleicht veröffentliche ich demnächst mal Zusammenschnitte der aufgenommenen Clips.

Riesiger Vorteil ist, dass die Kamera direkt via USB geladen werden kann. Ob ihr es glaubt oder nicht, ich habe das Ladegerät überhaupt nicht ausgepackt. Dank des großen Akkus habe ich nach einer Woche erstmal darüber nachgedacht, überhaupt nachzuladen. Und dann einfach ein USB-C-Kabel vom Auto in die Buchse der Kamera stecken. Sobald die Cam ausgeschaltet ist, wird der Akku geladen. Einziger Nachteil: Wenn man dann mal schnell ein Foto machen will, sollte man vorher das Kabel rausziehen. Ich weiß auch nicht, wie stabil die USB-Steckdose in der Kamera ist.

Weiterer Vorteil ist das stärker komprimierte RAW-Format der Kamera. Ich habe bei der Benutzung keine Qualitätsverluste erkennen können, dafür sind die Fotos “nur” noch 30Mb groß anstelle von 50Mb bei der D850. Und das hat für mich bei diesem Urlaub bedeutet, dass ich mit einer Speicherkarte (64Gb) so gerade eben auskam, ohne Fotos löschen zu müssen. OK, die Videos habe ich regelmäßig von der Karte entfernt, nachdem ich sie auf den Rechner geladen hatte.

Was auch interessant ist: Wenn das Objekt der Begierde zu weit weg ist, einfach mal in den DX-Modus schalten. Die Kamera agiert dann so, als hätte sie einen kleineren Sensor und man hat einen 1,25-fachen Vergrößerungseffekt. Die Dateien werden dadurch auch deutlich kleiner, man hat dann halt keine 45 Megapixel mehr. Aber bevor einem ein Foto durch die Lappen geht…