28.03.2025 – Heimreise nach Deutschland – Resumée

Der Morgen begann leider nicht optimal. Meine Göttergattin hat sich was eingefangen, was sich in heftiger Übelkeit äußerte. Selbst das Frühstück ließ sie heute aus.

Gut, dass wir im Endeffekt so gut wie nichts zu packen hatten (sehen wir mal von unserem Raubzug gestern bei Ross ab). Eigenartigerweise passten die ganzen neu gekauften Klamotten doch noch ins Handgepäck, hätte man das vorher gewusst, hätte man ganz anders geplant.

Natürlich mussten wir den Wagen wieder volltanken. Zum Glück liegt der nächste Costco nur 800 Meter vom Hotel entfernt. Da hätten wir den Sprit auch zu Fuß holen können.

Ich habe zur Zeit nicht die Tankabrechnung vorliegen, aber selbst mit den Daten komme ich auf einen Durchschnittsverbrauch von 10,18 l/100 km.

Zugegeben, wir hatten weniger Landstraße und mehr Stadtverkehr in knapp 87 gefahrenen Meilen, aber entweder war der Chevy Blazer kein besonders sparsamer Wagen oder aber unser GMC Sierra war in diesem Punkt hervorragend (habe ich übrigens auch von anderer Seite bestätigt bekommen, dass der 5,3 V8 Motor sehr sparsam sein soll für einen derartigen Koloss).

Die Abgabe klappte problemlos und wir ließen uns vom Skytrain zum International Terminal bringen.

Dort standen wir an der Security trotz Premier Access einige Minuten an, bis wir zu unserem Gate laufen konnten.

Das Flugzeug stand schon bereit und meine Göttergattin konnte sich auf den halbwegs bequemen Bänken zum Ausruhen niederlassen.

Pünktlich ging das Boarden los und wir legten einen schönen Start in Richtung Downtown San Francisco hin. Zarte Wolken hüllten die Stadt wie in Watte ein.

Nach einer kurzen Drehung sieht man das Schachbrettmuster deutlich und im Hintergrund grüßt zierlich die Golden Gate Brücke.

Endlich haben wir unsere Reiseflughöhe erreicht und es geht in 11 Stunden über den Wolken Richtung Osten.

Als Mittagsmalzeit habe ich mir das Seared flat Iron Steak ausgesucht.

Schmeckt auch wie Steak, müsste nur erstmal weich geritten werden. Ob das für die 1. Klasse Passagiere jemand vom Personal vorher macht?

In Frankfurt angekommen, warten wir gefühlt eine Ewigkeit auf unsere Koffer. Der Priority-Aufkleber verfehlt seine Wirkung komplett.

Dann schiebe ich die Koffer zum Platzhirsch-Abholplatz, wir warten ca. 20 Minuten und können kurze Zeit später unseren SUV mit dem Gepäck beladen.

Während meine Göttergattin die Fahrt verschläft, schaffe ich es, in den vorher angekündigten 2h 20 min wieder zuhause anzukommen.

Resumée

Wie ich – glaube ich – auch in früheren Urlauben ähnlich formuliert habe: Es war ein wunderbarer Urlaub. Danke an alle, die uns das ermöglicht haben. Wir haben wieder viel Altbekanntes gesehen, aber auch sehr viele Gegenden neu erwandert, was unseren Horizont erweiterte. Die Reisezeit war für den Teil von Utah genau richtig und Karin konnte sich ihren Wunsch erfüllen, den Bryce Canyon im Schnee zu sehen.

Ich hingegen war froh, dass ich endlich mal alle vier großen amerikanischen Trucks von allen vier großen Truckherstellern fahren durfte: GMC Sierra nach Dodge RAM, Ford F150 und Chevy Silverado. Und einen Nissan Titan hatten wir auch schon zweimal.

Dass GMC und Chevy fast baugleich sind, habe ich an unserem Bonustag bei unserem kleinen Blazer gemerkt. Das letzte Mal, dass wir einen Silverado unter dem Hintern hatten, ist lange her. Und damals klappte die Kopplung mit Android Auto so gut wie nicht,

Der Sierra ist ein wunderbares Auto, bequem vom Handling, das Armaturendisplay ist riesig (ohne über das Dashboard oben herauszuragen), die Rückfahrkameras (ja, es gibt derer zwei) zeichnen ein überzeugend scharfes Bild, wenn sich nicht gerade von uns zugedreckt wurden.

Weniger gut gefallen hat mir die Tatsache, dass der Ganghebel zumindest bei diesem Auto immer noch den dicken Schalthebel am Lenkrad hat. Das war bei unserem letzten Dodge RAM elektrisch durch ein kleines Rädchen besser gelöst. Gut gefallen hat mir auch die elektrische Parkbremse, die man nicht reintreten muss, nur ein Knöpfchen drücken reicht. Und beim Anfahren wird sie automatisch gelöst.

Auch nicht so richtig gefallen haben mir die Flaschenhalter in der Mittelkonsole. Die hätten etwas größer ausfallen können. So, dass unsere Mugs da reinpassen. Beim Ford und auch beim Dodge passte das besser. Oder lag es daran, dass der Wagen ein 6-Sitzer war und wir hier „nur“ von der Rückenlehne des Mittelsitzes sprechen?

Sehr gut gefallen hat mir die teilbare Heckklappe, die man schön runterklappen kann und hat dann eine wunderbare Sitzgelegenheit. Ich vermute, dass dieses Feature die Verkaufzahlen dieser Trucks in die Höhe getrieben hat, denn ich habe selten gefühlt soviele Silverados und Sierras – alle mit dieser speziellen Klappe – gesehen.

In Kalifornien sind uns sehr viele Teslas begegnet, auch einige Cybertrucks darunter. Auf dem Lande waren sie deutlich seltener anzutreffen.

Ach ja, wie versprochen jetzt noch das Polaroid-Foto:

Nett und schnell, aber ein Handy-Foto kann es nicht ersetzen:

Da wäre mein Vorschlag, einen portablen bluetooth Printer zu verwenden, wenn man schnell Fotos machen und ausdrucken möchte.

So, das wars für heute. Danke fürs Mitreisen, Mitlesen. Hoffe, es hat Euch Spaß gemacht. Übrigens gibt es für jeden Tag einen Mitschnitt auf Video sowohl auf IG bei @allmytravelmemories als auch auf Youtube. Manches kann man in Motion noch besser erfassen als als Einzelbild.

27.03.2025 – Bonustag in San Francisco

Nun sitzen wir hier also, gestrandet. In einer der schönsten Städte der Welt. Machen wir das beste draus. Von unserem letzten Urlaub wussten wir, dass das Frühstück sehr gut war und freuten uns entsprechend darauf. Und wurden nicht enttäuscht.

Was steht heute auf dem Plan? Wir müssen den Wagen abholen und den Tag irgendwie rumkriegen. Beides kein Problem für uns.

Der Shuttlebus vom Hotel bringt uns um 9.30 Uhr zum Flughafen, von wo wir den Skytrain nehmen, um zur Hertz Autovermietung zu gelangen. Am Tableau steht schon unser Name, Platz 280. Schon irgendwie ungewohnt, keinen dicken Truck dort stehen zu sehen. Es ist ein schwarzer Chevy Blazer, ein schnuckeliges Auto mit allem, was man für so eine Stadttour benötigt, aber das echt amerikanische Flair fehlt, obwohl es eine Ami-Marke ist.

Wir geben als erstes Pacifica ein, von dort wissen wir, dass die Stadt einen schönen Pier hat und man auch den Strand besuchen kann.

Als wir in einer Wohngegend direkt am Wasser parken, sind wir einigermaßen überrascht, denn hohe Wellen brechen sich sowohl am Pier,

an der Kaimauer und auch auf See.

Hoffen wir mal, dass der Pier nicht, wie andernorts in Californien jüngst geschehen, unter der Gewalt des Wassers zusammenbricht. Spaziergänger, die den Gehweg direkt an der Mauer gewählt haben, werden stellenweise ordentlich feucht.

Wir fahren etwas weiter südlich zum Pedro Point, wo der Devils Slide Trail losgeht.

Früher ging hier der offizielle Highway längs, aber zuviele Steinschläge haben dafür gesorgt, dass man nebenan einen Tunnel gebohrt hat, der für Autofahrer sicherer ist.

Es geht wieder Richtung Norden, da uns im Süden der Himmel zu grau erschien.

Am Rockaway Beach scheint die Sonne durch und die Wellen branden auch dort mit ungeheurer Gewalt an die Küste.

Nicht nur ich bin fasziniert von dem Naturschauspiel, auch die beste Handyknipserin von allen lässt sich das nicht entgehen und füllt fröhlich den Chip ihres Smartphones.

Ich könnte stundenlang dort stehen oder besser sitzen und mit dem Tele in die Wellen halten. Immer gibt es die Hoffnung auf eine noch schönere, noch malerischere, DIE große Welle.

 

Aber wir müssen weiter, die Pflicht ruft. Da wir nur unser Handgepäck im Hotel haben, sieht es mit frischer Wäsche nicht ganz so gut aus. Ich überlege zwar, ob ich das gleiche Hemd und die restliche Wäsche einfach 4 Tage am Stück trage, um mir im Flugzeug Platz zu verschaffen. Aber meine Nachbarin (die es dann auch treffen würde) redet es mir aus.

In Pacifica gibt es einen Ross und ein wenig Unterbekleidung ist schnell gefunden. Wozu meine Göttergattin allerdings 4 Blusen und zwei Hosen für die nächsten 36 Stunden braucht, ist mir ein Rätsel. Eines dieser Rätsel, die Männer niemals lösen werden.

Ein mir gefallendes Hemd gibt es dort nicht (auch Männer können wählerisch in Bezug auf Kleidung sein). Aber wir haben sowieso vor, zum Mittagessen bei Costco vorbeizufahren und dort nach einem Oberteil für mich zu schauen. Ein solches ist schnell gefunden und wir können uns unserer Schlemmsucht hingeben.

Darf ich vorstellen: Jede Pizza Slice kostet 1,99 USD, ein unschlagbarer Preis, den hier keine Pizzeria unterbieten kann. Und lecker sind die Dinger auch noch.

Und dann das zweite Preiswunder: Ein Hotdog mit einem beliebigen Getränk zum Nachfüllen, die Wurst bitte selbst belegen, kostet 1,50 USD.

Zusammen haben wir für diese Mahlzeit incl. Tax 6,02 USD bezahlt. Da kann man nicht meckern. Für das Geld bekommt man in einem beliebigen Fastfood-Tempel noch nicht einmal EIN Menü.

Gut gesättigt geht es weiter nach Norden. Wir wollen die Sutro Baths etwas näher erkunden. Das hatten wir bisher unter anderem aus Zeitgründen immer schleifen lassen.

Wikipedia schreibt dazu:

Sutro Baths war ein privat betriebenes Meerwasser-Hallenbad an der Pazifikküste im Westen von San Francisco. Das Schwimmbad wurde im Auftrag des deutschen Einwanderers Adolph Sutro gebaut und war bei seiner Eröffnung im Jahr 1896 das größte Hallenbad der Welt. Die Anlage brannte im Jahr 1966 ab und ihre in der Golden Gate National Recreation Area gelegenen Ruinen gehören heute zu den Touristenattraktionen von San Francisco.

Über die Ruinen kann man drüberklettern. Und es gibt auch einen Tunnel durch einen Felsen hindurch. Am anderen Ende wie erwartet Steilküste mit großen Wellen.

Wir schauen noch ein wenig so in die Wellen, immer die Kamera im Anschlag, immer in der Hoffnung auf die besonders schöne Welle.

Dann noch ein letzter Blick auf die Badeanstalt und wir machen uns wieder auf die Reifen.

Mittlerweile habe ich mich an den kleinen Flitzer gewöhnt. Schön ist, dass die Bedienelemente aufs Haar dem Truck gleichen. Kein Wunder, GMC und Chevrolet sind eine Firma.

Nächstes und letztes Ziel ist mal wieder die Golden Gate Brücke. Unsere erste Sichtung ist vom Coastal Trail.

Aber näher ran kommt man beim Golden Gate Overlook. Auf dem Weg dorthin gibt es auf der Clement Street eine Möglichkeit für ein Foto der Skyline von San Francisco.

Schließlich erreichen wir die Batterie Cranston und machen die obligatorischen Fotos.

Bevor es jetzt wieder zum Hotel geht, fahren wir kurz zum Fort Point hinunter. Eigentlich in der Erwartung, die Brücke und alles weitere im Schatten vorzufinden. Weit gefehlt.

Als wir den Lincoln Blvd. runterfahren, liegt die Stadt im schönsten Abendlicht.

Und wir kommen gar nicht bis zum Ende der Straße, wo das alte Fort Point liegt, sondern sehen direkt am Pier einen freien Parkplatz, den wir natürlich nutzen.

Dort liegt die Brücke im schönen Gegenlicht. Wir begegnen einem polnischen Pärchen, welches unter anderem mit einer Polaroid-Kamera (einer modernen) unterwegs ist. Wir geben ein paar Tipps zu schöne Aussichtspunkten, fotografieren die beiden mit ihrer Kamera und werden dafür zum Dank auch einmal abgelichtet. Wenn das Foto entwickelt ist, werde ich es nachreichen.

Eines der Fotos, die entstehen, ist das Titelbild ganz oben. Und da die Sonne noch nicht ganz untergegangen ist, erleuchtet sie die Skyline der Stadt ein letztes Mal an diesem Tag.

Jetzt sollten wir wirklich nach Hause fahren. So langsam füllen sich meine Speicherkarten.

OK, ein Sonnenuntergangsfoto ist noch drin. Im Hotel angekommen hole ich mir für unser Auto noch eine Park-Permission. Soll eigentlich 9 USD kosten, aber weil Bianca uns so nett findet, wird uns das erlassen.

Jetzt nur noch Fotos bearbeiten, Bericht schreiben und dann schnell ins Bett.

Für einen Bonus-Tag haben wir eine ganze Menge unternommen, auch viel Neues gesehen. Vielleicht sollten wir öfters den Flug verpassen.

 

26.03.2025 – Gestrandet in San Francisco

Eigentlich hatte der Morgen gut begonnen. Es hatte in der Nacht geregnet, aber das störte uns nicht.

Wir delektierten uns am gesunden und nahrhaften Frühstück (die Bananen haben eine Alibi-Funktion) und machten uns auf den Weg nach Norden.

Da wir reichlich Zeit hatten, stoppten wir im Ort Dana Point.

Hier waren wir schon einmal gewesen. Ein netter Küstenort mit einer tollen Steilküste.

Der Strand war fast menschenleer, aber das satte Grün lockte trotz des ganz zarten Nieselregens ein paar Kinder zum Spielen.

Rechts geht steil die Straße auf die Klippe hinauf und man hat vom Aussichtspunkt einen sehr guten Blick auf den Hafen.

Danach geht es weiter und nach einer weiteren Stunde Fahrt füllen wir unseren Tank beim Costco am Flughafen. Preis unter 4 USD: 3,979 USD/Ga.

Als wir den Wagen abgeben, fotografiere ich das Display mit den Tripdaten unseres gesamten Urlaubes:

10 l/100 km. Das können andere Autos besser, aber für einen V8-Motor mit 5,3l Hubraum ist das in meinen Augen ein sehr guter Wert. Unser letzter Dodge RAM 2500 lag einige Liter höher. 5543 km gefahren, das ist ein bei uns üblicher Wert.

Unsere Koffer werden wir schnell los und um die Wartezeit zu überbrücken, gibt es über den Priority Pass nur die Option, bei einer Spielstation „Gameway“ einzuchecken. Um uns herum flackern die Monitore der Spielekonsolen, verbissene Jugendlich haben Kopfhörer auf den Ohren und Kontroler in den Händen. Ich schätze, wir erhöhen den Altersdurchschnitt um 1000%. Aber es gibt Snacks und Getränke zu Flughafenpreisen inclusive, wir nehmen zwei Tüten Studentenfutter und Coke Zero.

Nachdem wir uns noch eine ganze Weile mit einem sehr netten Angestellten unterhalten haben, latschen wir zum Gate.

Das Wahrzeichen des Flughafen von LA zur Linken schlurfen wir gemütlich über die Teppiche der langen Gänge.

Endlich sind wir am Gate angelangt und reihen uns in die Schlange zum Boarden ein.

Wir sitzen schon eine Weile im Flieger, als der Aufruf zum „Deplaning“ kommt. Alle müssen raus, das Flugzeug startet noch nicht. Aufgrund von Überlastung in SFO und auch Wetterbedingungen kommen wir erst 2 1/2 Stunden später los. So gut wie keine Chance mehr, unseren Anschlussflieger nach Frankfurt zu bekommen.

Dafür ein herrlicher Sonnenuntergang über den Wolken. Im Flugzeug noch checken wir unseren Anschlussflug. Er wird als „Delayed“, verspätet, geführt. Vielleicht schaffen wir es ja doch noch. Die Mitinsassen ohne Weiterflug bleiben brav sitzen, damit die Transitkunden schnell aus der Blechbüchse rauskommen. Und dann beginnt die Rennerei. Von Gate E10 müssen wir nach G9. Zum Glück ohne Security. Aber es reicht nicht. Als wir am Gate ankommen, hat sich das Personal aus dem Staub gemacht. Wie sehen das Flugzeug noch am Gate stehen, aber alle Türen sind zu, die Brücke wird gerade zurückgeschoben. Das wars dann.

Wir geht es weiter? Die Computer haben schon mitbekommen, dass wir nicht in diesem Flieger sitzen und haben uns auf einen anderen Flug für morgen umgebucht. Leider nicht in der für uns gebuchten Klasse und auch kein Nonstop-Flug. Und außerdem sind wir nur auf der Warteliste.

Am Schalter einen United-Bediensteten zu erreichen, ist mittlerweile ein Ding der Unmöglichkeit, man muss am Handy einen Tasten-Chat starten. Dort kann uns ein „Agent“ auf einen Flug zwei Tage später umbuchen, wo wir nonstop noch Sitzplätze in unserer Klasse vorfinden.

Dann schauen wir weiter. Als erstes nach Hotels. Zwei stehen zur Auswahl: Das Rancho Grande und das Grosvenor. Ersteres hätten wir gerne gehabt, aber das hat keinen Hotel Shuttle. Und noch haben wir keinen Wagen. Also buchen wir uns vorsichthalber im Grosvenor Hotel (wir kennen es von früher, gutes Frühstück) ein Zimmer für zwei Nächte. Und das war gut so. Denn bei Hertz gibt es für den heutigen Abend keine Autos mehr. Dann nehmen wir halt ab morgen früh einen vierrädrigen Untersatz. Wir müssen zwar wieder zum Flughafen, die Transferbusse benutzen, aber wir haben uns entschieden, unser Gepäck (es sind mittlerweile 4 Koffer geworden) nicht abzuholen, sondern am Freitag direkt nach Deutschland schicken zu lassen.

Ca. 20 Minuten später kommt der Transfer Shuttle und wir checken im Hotel ein. Es ist mittlerweile 22.30 und wir fallen doch etwas müde auf die Betten.

Dann schauen wir uns morgen halt in Ruhe nochmal San Francisco an. Gute Nacht, Deutschland.

 

25.03.2025 – USS Midway

Heute, zum Abschluss unserer Reise, wollten wir uns etwas Besonderes gönnen. Im Hafen von San Diego liegt (mittlerweile als Museumsschiff) der Flugzeugträger USS Midway. Dieser hat von 1945 bis 1992 im Dienst gestanden und zeigt jetzt, für die Öffentlichkeit begehbar, das Leben auf See zur damaligen Zeit.

Für 39 USD / pro Person hat man schnell ein Ticket gezogen und es geht über einen Aufzug oder Treppen auf die Höhe des Hangars. Auf dem riesigen Deck sind diverse Exponate ausgestellt, aber auch für Organisatorisches ist Platz (kein Wunder bei der Größe). So kann man sich z.B. kleine „Walkmans“ ausleihen, die an den jeweiligen Stationen mit selbigen Kontakt aufnehmen und eine kurze Geschichte zum Exponat erzählen. Diese sind in mehreren Sprachen, darunter auch in Deutsch, zu erhalten.

Wir suchten uns den Weg zum Rundgang und auf das Flugdeck, denn dort schien mittlerweile die Sonne.

Hier hat man in luftiger Höhe (etwa wie ein 22-stöckiges Haus) einen tollen Überblick, unter anderem auf die Statue „embracing peace“, der Seemann, der die Krankenschwester küsst.

In der anderen Richtung leuchtet die Skyline von San Diego in der Sonne. Liegt es daran, dass hier wegen der Sonneneinstrahlung sehr viel verspiegelte Oberflächen verwendet wurden? Jedenfalls machen die Hochhäuser einen eleganten Eindruck.

Natürlich stehen auch hier Flugzeuge aller Couleur herum, die allermeisten mir hochklappbaren Flügeln, damit sie nicht so viel Platz wegnehmen.

In die größeren kann man auch einsteigen und einen Blick auf den spartanischen Arbeitsplatz des Piloten werfen.

Im Laderaum geht es nicht gemütlicher zu. Da lobe ich mir doch die Premium-Eco Sitze in einer Boeing.

Natürlich darf auch nicht die F16 von Pete Mitchell – Rufname Maverick – nicht fehlen, die sowohl ihm als auch der Navy einiges an Ruhm eingebracht hat.

Man darf sogar hinter dem Steuerknüppel Platz nehmen. Allerdings ist das Foto ein wenig getürkt. Das, was links und rechts am Bildrand zu sehen ist, sind schon der Anfang und das Ende der „Maschine“. Bei den echten Maschinen steht glaube ich auch zusätzlich neben dem Codenamen noch der reale Name des Insassen.

Dann gibt es noch einen der bekanntesten Kampfhubschrauber, den Huey, der schwer bewaffnet für die Sicherheit von Kombattanten sorgte.

Aber was wäre so ein Flugzeugträger ohne die restlichen 4.499 Mann? Einer, der für das Abheben der Flugzeuge zuständig war, stand (vermutlich) an seiner Originalposition und sein Arm wurde nicht müde (auch wenn sich Kinder dran hängten).

Hätte ich versucht, diese Pose einzunehmen, ich wäre nach dem 2. Start nicht mehr hochgekommen.

Weiter geht es mit der „Insel“ oder im Laiendeutsch der Kommandobrücke.

Haushoch türmt sie sich über das sowieso schon hohe Flugdeck und mit einer geführten Tour kann man sie von innen besichtigen.

Aber Obacht: Am besten ist man bedient, wenn man die Größe von 1,65 m nicht überschreitet. ALLE Gänge und Räume sind dermaßen niedrig, dass Kopfverletzungen eine der größten Krankheitsursachen überhaupt sein dürften. So erzählte uns unser Führer, der selbst auf dem Schiff gedient hatte, dass er nach seinem dritten Tag mit einer Kopfwunde im Lazarett gelandet war. Die Treppen nach oben sind so eng, dass Rucksackträgern empfohlen wurde, diese vor dem Bauch zu tragen. Mit Hinblick auf meinen Bauch ließ ich die Fototasche doch lieber auf dem Rücken.

Oben angekommen konnten wir einen Blick auf den Arbeitsplatz des Airboss werfen. Er ist zuständig für alle Starts und Landungen auf dem Kasten.

Zurück ging es in den Bauch des Schiffes. Viele der Durchgänge, die mit wasserdichten Schotten versehen waren, hatte man ausgesägt, damit nicht zuviele Besucher Kontakt mit der Krankenstation bekamen.

Ansonsten hatte es durchaus das Aussehen, wie man es von Filmen kennt.

Da wäre eine von mehreren Kombüsen, die rund um die Uhr für die in drei Schichten arbeitende Mannschaft ständig Essen vorhalten musste.

So nobel wie in der Offiziersmesse hatten es die unteren Dienstgrade freilich nicht.

Ein weiterer Arbeitsplatz war die Radarstation. Hier haben sich vermutlich sämtliche Computerfreaks versammelt, um eine Lan-Party zu machen (hätte es 1945 schon Netzwerke gegeben).

Und last but not least – viele werden sich schon gefragt haben, ob es das gibt: Das Büro vom NCIS.

Allerdings ist das Büro eine extrem kleine Hucke, da möchte ich nicht auf See gearbeitet haben.

Für alle, die sich gefragt haben, ob die auf dem Schiff Arbeitenden aus modischen Gründen hübsche bunte Klamotten tragen: Jede Farbe gehört zu einem speziellen Team.

 Leider lief nach schon drei Stunden unsere Parkuhr ab, so dass wir einige Schiffsteile nicht besichtigen können. Vielleicht im nächsten Urlaub.

Ganz in der Nähe, nur einen Block weiter, wollte ich noch die Santa Fe Train Station besuchen.

Dies ist ein im alten Stil erhaltener und auch renovierter Bahnhof, der noch das Flair der vergangenen Tage ausstrahlt.

Von außen sieht er fast aus wie eine Kirche in Südarizona, innen halt wie ein alter Bahnhof, wie man ihn sich vorstellt.

Jetzt drehen wir noch eine ganz kurze Runde durch das Gaslamp-Quarter, einer der uralten Stadtteile in San Diego. Schöne alte Häuser zieren das Viertel, die Obdachlosen, die dort rumschleichen, weniger.

Und so machten wir uns nach kurzer Durchfahrt

auf den Weg nach Norden. Na gut, etwas Zeit haben wir noch, bis die Geschäfte zu machen. Da gibt es die Sunset Cliffs, die etwas nördlich von San Diego liegen.

Leider hatte das Wetter mittlerweile wieder komplett zugezogen, so dass ich nur Lust auf ein Foto zu Dokumentationszwecken hatte.

Da wir ja festgestellt hatten, dass die Läden immer noch auf hatten, bettelte meine Beifahrerin um einen Besuch bei Ross – nur ganz kurz, ich renne durch, nur 5 Minuten. Gegenüber gab es eine Boot Barn. Als ich dort nach 10 Minuten wieder rauskam und bei Ross eintrat, hatte sich meine Göttergattin gerade warmgelaufen.

Aber um ehrlich zu sein, ich habe nicht mehr auf die Uhr geschaut. Hätte auch keinen Unterschied bei dem Verkehr gemacht.

24.03.2025 – California Coast Line

Heute haben wir quasi unseren freien Tag. Keine Ziele, die uns treiben, wir könnten einfach so in den Tag hineingammeln. Aber wir sind im Urlaub, da braucht man schon ein straffes Programm. Zumindest einen Plan, egal, wie oft er umgeworfen wird.

Die Sonne schien, was das Zeug hielt. Das sollten wir ausnutzen. Wer weiß, ob das den ganzen Tag so bleibt. Also beschlossen wir, auf Koffersuche zu gehen (ebenerdig und Knöchel schonend). In Carlsbad, ca. 10 Meilen südlich von hier, gibt es einen Samsonite Factory Outlet. Da gibt es große Auswahl und man kann sich beraten lassen.

Wir hätten natürlich direkt über den Highway hinfahren können, aber dann hätten wir die schöne Küste verpasst.

Also ging es direkt vom Hotel wieder an den Strand, bzw. so nahe wie möglich ran.

Es einfach schön, bei dem Wetter gemütlich über die Straße entlangzuschleichen (mehr als 15 mph sind nicht erlaubt) und nach rechts

und links zu gucken.

Das Top Gun Häuschen steht immer noch eingekastelt zwischen den Hochhäusern und trotzt zum Glück jedem Abrissversuch. Mittlerweile dürfte es Kultstatus erreicht haben und damit sicher sein vor der Zerstörung. Heute hat auch der Pie Laden geöffnet.

An einem Wendekreis liegen viele bunte Steine ausgelegt. Wusste gar nicht, dass sich das Prinzip der Pott-Steine sogar bis hierhin ausgebreitet hat.

Dann müssen wir die Strand nahe Straße verlassen (bzw. die Straße verlässt den Strand) und wir fahren ohne Unterbrechungen durch zum Samsonite Store.

Dort werden wir gut beraten, allerdings fallen wir beinahe rückwärts wieder raus ob der Preise, die hier aufgerufen werden. Ich glaube, wir sind in anderen Läden anderes gewöhnt. Für einen „Handgepäck-Koffer“ 170-220 USD zu zahlen, ist schon ein Hammerpreis.

Aber da wir den Laden rückwärts gehend verlassen haben, fallen uns die hinter dem Einkaufszentrum angepflanzten Blumen an. Es sind viele Blumen, um nicht zu sagen: sehr viele. Ein Blick auf die Karte zeigt: Es sind die Flower Fields von Carlsbad. Man könnte sogar dort gegen Eintritt reingehen und sich auf einem Traktor durch die Blumenfelder fahren lassen. Genau das richtige für meines Vater Sohn.

Oberhalb hatte ich noch Gebäude gesehen und dazu gehört üblicherweise eine Straße. Diese hatten wir nach kurzer Zeit entdeckt und es gibt sogar Aussichtspunkte über die Blumenfelder.

Als mit dem Tele näher ranging, konnte ich erkennen, dass es sch bei den violetten und roten um Mohnblumen handelte. Und zwar um die Sorte, bei deren Aufzucht man in Deutschland Probleme bekäme. Brauchen wir nicht. Also weder die Blumen noch die Probleme.

Wer in den USA häufiger einkauft, wird an den drei großen „Ramschläden“ Ross Dress for Less, TJ Max und Marshalls nicht vorbeikommen. Diese Läden zeichnen sich dadurch aus, dass sie Markenware zu deutlich günstigeren Preisen anbieten als z.B. die Outletcenter (und als die Department Stores sowieso).

Ein Marshalls war schnell gefunden und der gleiche Koffer konnte dort für 99 USD erstanden werden.

Wir machten uns wieder auf den Weg, weiter nach Süden, nach La Jolla. Ausgesprochen La Hoja. Das ist ein nettes Örtchen mit einer großen Ansammlung an Tieren und einer hübschen Küste.

Das Wetter hatte sich mittlerweile deutlich eingetrübt, aber davon ließen wir uns nicht abhalten. Wir passierten einige Stateparks und viele andere freie Strände, bis wir durch glückliche Fügung einen kostenlosen Parkplatz für 3 Stunden küstennah fanden.

Die Bucht ist fast immer von Seals (Harbour, nicht Navy) und Sea Lions bevölkert. Dazu gesellen sich ganze Herden von Kormoranen, Möwen und Pelikanen.

Touristen, die das erste Mal an diesen Küstenabschnitt kommen, müssen erstmal Selfies mit den pelzigen Säugern machen. Manchmal liegen diese auch so nah am Strand, dass dies ohne Störung möglich ist. Profis wie wir nehmen einfach ein dickes Tele mit und lustwandeln auf der Strandpromenade entlang.

Interessant ist, dass es einige hässliche Hochausklötze bis in Strandnähe geschafft haben, aber einige Einfamilienhäuser etc. noch immer die Stellung halten. Das dunkelbraune Haus links im Vordergrund wird als Ferienwohnung vermietet.

Auf Schritt und Tritt verfolgen einen die fetten Squirrels in der Hoffnung, etwas zu essen zu bekommen (was natürlich verboten ist).

Geht man ein Stückchen weiter, kommt man zur Kita der Seals. Strengstens verboten ist der Zutritt für Menschen. So können hier die Jungtiere und Babies ihre erste Lebenszeit verbringen. Die Mauer erlaubt trotzdem dem Menschen eine Nähe, die für die Tiere nicht schädlich ist.

Wenn Winterstürme an der Küste toben, geht diese Mauer gerne schonmal unter den Wellen unter.

Wir hatten Glück und konnten uns ganz auf die Viecherei vor uns konzentrieren.

Eines der Jungen war noch ziemlich klein, ein anderes brauchte dringend noch Muttermilch. Diese war gar nicht begeistert und robbte immer wieder weg. Aber Junior war hartnäckig genug und konnte schließlich bei Mama andocken.

Die älteren namen die Menschen höchstens mit einem müden Blick zur Kenntnis.

Als wir genug gesehen hatten, schlenderten wir gemütlich den gleichen Weg zurück, diesmal den Blick mehr auf die gefiederten Freunde gerichtet.

Hier einer der selteneren Klippenfischer. Warum man Klippen fischen muss, erschließt sich mir nicht ganz. Klippen stehen doch still in der Gegend rum.

Möwen kennt jeder und solange man kein Fischbrötchen in der Hand hat, ist man vor ihnen einigermaßen sicher. Auf jeden Fall sind es sehr elegante Flieger.

Ebenfalls elegant die Pelikane, bei denen ich das Gefühl hatte, sie würden eine Art Ballett aufführen.

Zurück am Wagen setzten wir uns direkt auf den I15, denn obwohl wir nicht viel gemacht hatten, waren wir doch ein wenig kaputt. Trotzdem ein schöner Tag.