09.09.2023 – Flug von Frankfurt nach Denver

Hitzblecks go west. Es ist mal wieder Zeit, dem Alltag zu entfliehen. Und wo fühlen wir uns wohler als in den USA? Diesmal haben wir Denver als Zielflughafen auserkoren. Es soll nach Nordwesten für eine Woche in den Yellowstone Nationalpark gehen, von dort in die Black Hills nach South Dakota und danach noch eine Woche Colorado unsicher machen.

Eigentlich ist das, was wir machen, Standard. Aber ein paar Änderungen haben sich doch eingeschlichen. Und die betreffen meine Kamera Ausrüstung. Das Schicksal wollte es, dass ich zu einem sehr guten Preis eine nagelneue Nikon Z9 erwerben konnte. Eigentlich hatte ich ja mit einer Z8 geliebäugelt, aber das Angebot des Profimodells lag deutlich darunter. Ich konnte nicht widerstehen.

Dafür fanden zwei Dinge nicht den Weg in die Fototasche: das Fisheye und mein 105er Makro. Zu selten wurden diese Optiken im Urlaub benutzt und so entschloss ich mich, auf dieses Gewicht zu verzichten.

Dafür fand ein anderes Spielzeug Einzug in die Fototasche: mein 2-fach Telekonverter erschien mir als ein nützliches Accessoire. Warum habe ich den bisher nicht mitgenommen? Ganz einfach: mit meinem 70-200mm brauchte ich ihn nicht, da ich ja die “dicke Berta”, das 200-500mm dabei habe. Und mit dieser Linse und dem Telekonverter können meine SLR-Kameras nicht mehr scharfstellen. DIE NIKON Z9 KANN.

Am Morgen hatten wir relativ viel Zeit, Abfahrt in Essen um 6.50 Uhr (also für Karin kurz nach Mitternacht). Fahren in den Sonnenaufgang. 2 Stunden und 20 Minuten später stehen wir am Parkhaus. Natürlich ganz hinten, wie üblich. Aber da wir heute noch sehr viel sitzen werden, tun uns ein paar Schritte gut. Gepäckabgabe funktioniert reibungslos, wir haben unsere Bordkarten auch auf Papier. In der Luxx-Lounge ein Kaffee, ein paar Brühwürstchen, als mich eine SMS erreicht, dass unser Weiterflug von Chicago nach Denver jetzt schon über 2 Stunden Verspätung hat. Bedeutet zum Einen, dass wir in Chicago sehr lange rumlungern dürfen und dass es knapp wird mit unserem Wagen. Vom Schlafdefizit wollen wir gar nicht reden.

OK, mittlerweile sind wir in Chicago gelandet. Der Flug war angenehm, auch deswegen, weil jeder von uns den Sitzplatz neben sich frei hatte.

Die Pasta war auch in Ordnung, mal sehen, was jetzt auf uns zukommt. Bei der Immigration die Aufteilung in Visa/Esta-Besitzer und US Citizens.

Bei letzteren marschierten wir an einer entsetzlich langen Schlange vorbei und wähnten uns schon glücklich, als wir “nur” den Eingangsraum mit der 12-fach gefalteten Schlange sahen. Aber um an das Ende zu kommen, mussten wir gefühlte 5 Minuten laufen, um das wirkliche Ende zu erreichen. 15.57 Uhr Ortszeit. Bis wir dann am Gate für den Weiterflug saßen, war es 18.25 Uhr.

Wäre unser Flieger pünktlich von Chicago gestartet, wir hätten nicht den leisesten Hauch einer Chance gehabt, diesen zu bekommen. Wenn jetzt mit der verspäteten Maschine alles klappt, hätten wir noch Glück im Unglück gehabt.

Um 19.10 Uhr fing es dann mit dem Boarding an, um 20.00 Uhr ging es los Richtung Südwesten. Auch dieser Flug verlief problemlos (und auch da hatten wir viel Platz) und gegen 22 Uhr standen wir dann auf dem Fußboden von Denver.

Die Gepäckausgabe war schnell gefunden, unser Gepäck allerdings ließ sich reichlich Zeit. Oder kommt es einem nur so vor, wenn man schon länger unterwegs ist? Endlich konnten wir mit unseren Koffern auf die Straße rollen, wo es auch gefühlt sehr lange dauerte, bis unser Hertz-Bus an die Haltestelle rollte. Haben alle anderen Autovermieter wesentlich mehr Transfer-Busse am laufen?

Wenn wir bei Hertz ankommen, gibt es normalerweise ein Display, welches unseren Namen und den zugehörigen Stellplatz anzeigt. Aber offensichtlich hatten wir uns zu sehr verspätet. Hoffentlich gibt es den Wagen noch.

Am Schalter (da waren wir zum Glück die einzigen) trugen wir unser Anliegen vor. Der freundliche Mitarbeiter verwies mit einer weiten Handbewegung auf die Reihe der wartenden Fahrzeuge. Als wir ihm klarmachten, dass wir nicht irgendein Fahrzeug haben wollten, sondern einen Pickup, machte er sich auf die Suche und schlug uns dann den Stellplatz 414 vor.

Dort stand ein grau-metallic Ford F150 XLT, gerade mal 18000 Meilen gelaufen. Die Ladefläche hatte zwar schon bessere Zeiten gesehen, aber ansonsten war der Wagen gut in Schuss. Den nehmen wir.

Karin hatte mittlerweile ihre Telefonkarte für USA aktiviert, das Telefon verband sich sofort mit dem Auto. Jetzt noch 20 Minuten zum Hotel. Dort hatte man uns ein schönes Room-Upgrade reserviert. Ab ins Bett.

22.09.2022 – Flug von Deutschland nach Denver

Es geht wieder los. Wir können uns einen zweiten Trip in die USA erlauben. Nachholbedarf nenne ich das. Aber diesmal fliegen wir ein für uns unübliches Ziel an: Denver in Colorado ist unser Startpunkt für diese Reise. Warum dorthin? Vor vielen Jahren (bestimmt 25-30) waren wir schon einmal in New Mexico und Colorado unterwegs. Damals ging alles nur über Reisebüros und wir hatten blauäugig einen Flug über Denver nach Albuquerque gebucht. Mit der Konsequenz, dass wir in Denver einen sechstündigen Aufenthalt hatten und entsprechend gerädert in New Mexico ankamen.

Diesmal soll es besser werden. 4.15 Uhr schellt der Wecker und es geht auf direktem Weg nach Frankfurt. Das hat sich so bewährt, Zubringerflüge bringen Unsicherheiten mit sich, viel Zeit spart man nicht und ich darf bei deutschen Fluglinien nur wenig Kilo im Handgepäck transportieren. Erfahrungsgemäß ist die Piste nach Süden relativ frei, selbst in Köln kommen wir ohne Stau durch. Zweimal zwischendurch Fahrerwechsel wegen Müdigkeit, die vergangenen Monate haben uns geschlaucht.

Am Flughafen ins Parkhaus, P2 und Wagen abgestellt. Wie schön, da steht ein Kofferkarren, auf den wir unser Gepäck verladen und den größten Teil des Weges schieben können.

Am United-Schalter ist mäßig viel Betrieb und wir sind sehr schnell durch. NOCH sind unsere Koffer leicht.

Ein Besuch in der LUXX-Lounge gestaltet den Aufenthalt angenehm und es sieht so aus, als könnten wir entspannt abheben. Eine Vorschau auf das Bordprogramm zeigt, dass wir den neuen Top Gun-Film sehen können, freue mich schon drauf. Hoffentlich klappt es.

Beim Checkin etwas Irritation. Eine Mini-Musik-Kapelle in bayrischer Tracht nervt die meisten Gäste. Sind wir aus Versehen am Flughafen München gelandet oder sind das nur die Auswirkungen des größten Volksfestes im Herbst in Deutschland?

Ziemlich genau 10 Stunden später: Das Essen war gut, die Filme auch. Bei der Immigration die große Überraschung: Wir waren inclusive Schlange stehen nach gefühlt 5 Minuten durch. Dafür dann ca. 20 Minuten auf die Koffer warten.

Das Auto haben wir dieses Mal bei Alamo gebucht. Bei Hertz gab es schlicht und ergreifend keine Trucks. Das funktioniert natürlich nicht so schön wie bei unserem „Standardvermieter“, weil wir keine Stammkunden sind. Wir versuchen, uns am Self-Check-In-Schalter zu registrieren, geben aber auf, weil er uns einen Betrag anzeigt, der nicht mit unserem schon gezahlten (PrePaid) übereinstimmt. Also doch wieder zum Schalter. Wir wissen schon, warum wir das nicht gerne machen. Aber der Mitarbeiter ist freundlich und versucht, uns einen Premium Truck zu organisieren.

Wir gehen nach draußen und kurze Zeit später steht ein weißer Dodge Ram 1500 auf dem Parkplatz. Leider nicht mit einer Crew Cabin. Und diese Größe brauchen wir schon, um unser Gepäck bequem zu verstauen. Aber die Autovermieter sind ja freundlich. Wenn wir etwas warten, wird man versuchen, uns unseren Wunsch zu erfüllen. Und kurz Zeit später fährt ein dunkelblau-metallic Truck vor. Es ist zwar „nur“ ein Nissan Titan, aber mit dem hatten wir vor vielen Jahren auch schon gute Erfahrungen gemacht. Fahren wir mal was anderes und machen nebenher einen Vergleichstest.

Das Gepäck lässt sich sehr gut verstauen. Der Motor zieht gut durch, die Bremsen sind etwas weich, aber in Ordnung. Android Auto verbindet sich in Rekordzeit, die Freischaltung der Telefonkarte meiner Göttergattin funktionierte schon auf dem Flughafen auf Anhieb.

Erstmal geht es ins Hotel. Wir bekommen ein Upgrade auf ein schönes Zimmer, ruhig, geräumig, modern.

Der Tag ist noch jung und wir beschließen, eine Rundfahrt zu machen, um uns mit Lebensmitteln für die nächste Zeit einzudecken.

Und stellen fest: Nicht nur Los Angeles kann Staus aufweisen, auch Denver hat viele Autos und die tummeln sich hauptsächlich auf der Straße. Aber warum ausgerechnet, wenn WIR unterwegs sind?

Zuerst zum Walmart, dann zu Costco. Um 19.30 sind wir dann wieder zurück, erschöpft und glücklich.

 

21.05.2022 – Flug nach LA

Es geht endlich wieder los. Dank Corona durften wir im Jahr 2020 komplett aussetzen und 2021 ging es “nur” nach Kanada. Aber jetzt sind die Regelungen so, dass wir wieder über den großen Teich in die USA reisen dürfen.

Aber auch dieses Jahr wurden uns ein paar Hürden in den Weg gelegt: Wir mussten am Tag vorher einen negativen Corona-Test vorlegen. Gewissermaßen eine Zitterpartie, weil man ja nie weiß, wie das ausgeht. Gut, dass diesmal “nur” ein Antigen-Schnelltest nötig war und kein PCR-Test.

Der war am Freitag morgen zum Glück negativ und so konnte meine Göttergattin die bei United geforderten Dokumente in die United-App hochladen – travel-ready.

Ein weiteres Problemchen hatte sich schon am Donnerstag ergeben: Eigentlich sollte unser Flug ab Frankfurt um 11.35 starten. Das bedeutet incl. 3 Stunden Anfahrt und 3 Stunden vorher da sein, dass wir um 5 Uhr hätten aufstehen müssen. Für mich kein großes Problem, das ist sowieso meine übliche Zeit.

Aber am Donnerstag bekamen wir plötzlich eine Mail von United, dass aufgrund zu erwartender Schneestürme in Denver der Flug und auch seine Pünktlichkeit nicht garantiert werden könne. Bitte melden Sie sich telefonisch und legen entweder den Flug auf einen anderen Tag oder ändern sie das Routing.

Die erste Option kam für uns nicht in Frage, da dies erhebliche Mehrkosten für unseren Mietwagen bedeutet hätte. Als neues Routing wurde uns dann der Flug über Chicago vorgeschlagen. Vorteil: Wir würden ein paar Stunden früher in LA ankommen. Nachteile: Da der Flug um 8.35 Uhr startet, ist die Nacht dann schon um 2 Uhr zu Ende. Unsere guten Sitzplätze waren dann auch nicht mehr zu bekommen und in Chicago steht uns eine Umsteigezeit von 1 h 50min zur Verfügung. Aber was sollen wir machen?

Der Wecker schellt und der erste Gedanke ist, ihn mit einem Schuh zu erschlagen. Aber wir wollen ja in die USA.

Also packe ich noch die Foto- und die Computertasche in den Wagen, schmiere noch ein paar Brötchen (vorsichtshalber eines mit Käse für die Göttergattin, obwohl diese steif und fest behauptet, sie könne um die Zeit nichts essen…) und es geht auf die Piste. Erwartungsgemäß ist die A3 frei und auch die Baustellen bremsen uns nicht großartig aus. Wir sind sehr pünktlich da, stellen den Wagen in die Parkgarage und markieren unseren Weg wieder mit Brotkumen (oder so ähnlich), damit wir ihn drei Wochen auch wieder zurückfinden.

Nach einigem Suchen finden wir auch den Schalter von United Airlines mit einer Schlange von ca. 15 Leuten. Als die Mitarbeiter die Schilder aufgestellt hatten, stellte sich aber heraus, dass wir durch Karins Vorarbeit den Status “travel ready” ergattert hatten, und nur noch zu Gepäckabgabe gehen mussten. Ich brauchte allerdings eine Bordkarte, weil man mir den Status SSSS aufgedrückt hatte. Das bedeutet, ich bin extrem unvertrauenswürdig und man sollte mich bei jeder Gelegenheit gründlich filzen. Vielleicht, weil ich einen neuen Pass bekommen habe?

Jedenfalls empfahl uns die Dame am UAL-Schalter, direkt durchzugehen, die Zeit bräuchten wir. Gut, ganz so schlimm war es nicht, man hat mir zweimal die Kameratasche saubergewischt (Suche nach Sprengstoff), aber dann waren wir auch durch. Und konnten uns an einem Tisch hinsetzen und noch ein wenig “aufarbeiten”.

Im Flugzeug große Überraschung: Dadurch, dass wir einen komplett anderen Flug bekommen hatten, waren natürlich auch unsere Sitze irgendwo im Nirwana gelandet. Karin hatte sie zwar so gut wie möglich zusammengestellt, aber wir saßen doch relativ weit hinten. Aber da in der Zeit kurz vor dem Flug höherklassige Flieger in die Polaris- und noch höhere Klasse hochgestuft wurden, wurden weiter vorne wieder Plätze frei.

Und diese ergatterte sie durch schnelle Reaktionszeit. Kurz: Wir landeten auf den Sitzen der Premium-Plus Klasse. Die Sitze sind besonders, der Bildschirm richtig groß.

Allerdings gab es auch ein paar Wehmutstropfen, die in meinen Augen zur Abwertung führen:

Es gibt einen Stromanschluß. Der liegt aber so versteckt in der Armlehne direkt an der Rückenlehne, dass man mit einem Adapter im Endeffekt nicht weiterkommt. Weiterhin gab es keinen USB-Anschluss, mit dem ich ein Handy direkt hätte laden können.

Und was in meinen Augen am schlimmsten war: Wir konnten unsere Noise-Canceling Kopfhörer nicht zum Schauen von Filmen verwenden, da sie dort halbwegs passable eigene Kopfhörer beilegen, aber das Steckersystem mal wieder nicht mit dem üblichen Steckerset kompatibel ist: Einer dicker, einer dünner. WAS SOLL DAS?

Außerdem waren von der Filmauswahl nur wenige auch deutsch synchronisiert. OK, irgendwie bekommen wir die Zeit auch rum.

So war es auch. Pünktlich landeten wir in Chicago und da beginnt dann das große Rennen. Einmal diagonal über den ganzen Flughafen mit Skytrain, Immigration, Laufen, Gepäckannahme und erneuter Security. Das alles in etwa 1,5 Stunden. Die Schlange an der Immigration war normal lang. Lag vielleicht daran, dass wir so schön weit vorne im Flieger saßen.

Der Beamte war freundlich und so schnell fertig mit uns, das hatten wir noch nie erlebt. Noch nicht einmal Fingerabdrücke wollte er nehmen.

Der Rest bis zum Abflug ging auch problemlos und wir starteten wegen technischer Probleme ca. 40 min später.

Einen Teil davon holten wir wieder auf. Versüßt wurde uns der Flug durch tolle Ausblicke auf die Schluchten

und Bergwelt in Arizona? Utah?

Nachdem wir unser Gepäck abgeholt hatten – ja, alle Koffer waren da -, ging es sehr schnell zu Hertz, um hoffentlich einen Truck zu bekommen. Leider hatte Corona dafür gesorgt, dass der Fahrzeugbestand extrem ausgedünnt war. Ein Truck war nicht zu bekommen, wir mussten uns mit einem Infinity-7-Sitzer zufrieden geben. Nicht mein Wunschauto, aber immer noch besser als laufen. Der Wagen hat noch nicht einmal Android Auto. Aber vielleicht können wir ihn morgen noch tauschen.

So langsam machte sich der lange Tag bemerkbar. Wir schafften es gerade noch, bei Food-4-Less vorbeizufahren und die nötigsten Lebensmittel einzukaufen. Und da der Magen nach den knappen Mahlzeiten im Flugzeug vernehmlich knurrte, gönnten wir uns beim nahegelegenen Panda Express eine Ladung Orange Chicken.

Jetzt fällt das Wachhalten extrem schwer. Und dann fallen gleich die Äuglein zu und Mr. Sandman kommt vorbei. Gute Nacht.

01.10.2019 – Flug von Frankfurt nach Los Angeles

Es geht wieder mal los. Das Reisefieber hat uns gepackt – wie üblich. Für 441 Euro pro Person hatten wir Flüge nach LA ergattert. Ziel vorerst: Rauf zum Yosemite, von dort aus weiter zum Lassen Volcanic National Park, dann zur Küste und von dort aus nach Süden zurück nach LA.

Unser Flug ab Frankfurt geht erst um 14 Uhr, aber wir starteten trotzdem schon um 6 Uhr, da die Strecke um Köln herum und auch weiter südlich gewisse Staurisiken birgt. Abgesehen davon ist die Luxx-Lounge in Frankfurt recht gemütlich und offeriert ein passables Frühstück. Zum Parken hatten wir uns frühzeitig ein Ticket direkt in der Parkgarage im Flughafen gezogen, um ohne langen Shuttle-Transfer direkt einrollen zu können. Klappte auch ganz hervorragend. QR-Code des Buchungstickets unter den Scanner gehalten, Schranke geht auf und wir finden in der Nähe des Aufzuges einen freien Platz.

Gepäck auspacken und unter Ächzen und Stöhnen zur Gepäckaufgabe kriechen. Warum so viel? Meine Göttergattin hatte mich dazu verdonnert, pro Urlaubstag wenigstens ein Hemd, also eines mit langen und eines mit kurzen Ärmeln einzupacken. Zusammen mit dem Stativ und anderem Fotokram hatte ich schnell die 23 kg zusammen, die eigentlich erlaubt wären. Aber da wir ja dank unserer fleißigen Reiserei (und der legalen Trickserei der besten Reisebucherin von allen) bei United Airlines den Silver-Status innehatten, musste uns dies keine Sorgen machen. Jeder von uns hatte 2 (in Buchstaben: Zwei) Gepäckstücke à 32 kg frei. Also kam auch die Kühlbox, die uns auf dem letzten Rückflug schon begleitet hatte, mit auf das Gepäckband. Das war auch das einzig leichte Gepäckstück.

Meine Fototasche (übrigens mittlerweile wieder eine andere) mochte gut ihre 15 kg wiegen. Aber das ist bei UA kein Problem, da dort nur nach Größe und nicht nach Gewicht vorgegangen wird.

 

In der Lounge erstmal lecker gefrühstückt und dann die letzten Vorbereitungen treffen: So musste eine im letzten Urlaub erworbene Handy-Karte aktiviert werden. Was natürlich NICHT klappte. Wir wissen zur Zeit nicht, wo das Problem liegt. Die Webseite von H2O lässt bei der Registrierung nur amerikanische Staaten zu. Das in Verbindung mit unserer PLZ aus Deutschland führte immer wieder zu Problemen, bis wir entnervt aufgaben. Ein Anruf bei Amex gab uns noch den Hinweise, dass vllt. die IP-Adresse aus Deutschland zu Problemen führen könnte. Das könnte sein, da wir im Mai die gleiche Prozedur in den Staaten problemlos durchgeführt hatten. Schauen wir mal, wie es auf der anderen Seite des Teichs aussieht.

Aber vorsichtshalber erstmal das Skype-Guthaben aufladen. Oh Mist, mein neues Handy hat die App noch gar nicht drauf… Als auch das erledigt ist, ist die Wartezeit fast rum. Die Flughafen-App vom Frankfurter Flughafen gibt an, dass bei der Security nur mäßiger Verkehr herrscht. Also machen wir uns rechtzeitig ohne Hast zum Weg durch die Security

Ok, mit dem Telefon kommen wir nicht weiter. Ich erinnere meinen weiblichen Fährtenguide daran, noch die Karten, die wir bei Google Maps benötigen in LA, vielleicht jetzt noch im Wlan für die Offline-Nutzung herunterzuladen. Da sieht man mal, wie abhängig wir von der Technik geworden sind…
Der Security Check hält nicht lange auf, aber ich bekomme meine Kameras und eine Optik geputzt. Oder wie nennt man das,  wenn die mit einem kleinen Läppchen über die Technik streichen?
Einsteigen im Flieger klappt auch, wir haben vor uns die Wand, aber dafür gut Platz für die Beine. Leider ist der Flieger so alt, dass es noch keine USB Anschlüsse gibt. Dafür aber Strom an den Sitzen. Und reichlich Zugluft von oben.

10 Stunden und 24 Minuten später: Houston, wir haben KEIN Problem.

Pünktlich gelandet, wir saßen in Reihe 16, direkt hinter Business, also sind wir schnell draußen und hoffentlich schnell durch die Immigration. Ersteres stimmte, aber die Immigration zog sich. Logischerweise war unsere Schlange die langsamste. Alleine bei einer Dreiergruppe hielt sich der Beamte gefühlt eine halbe Stunde auf. Und uns lief die Zeit davon. Als wir endlich durch waren, standen zum Glück unsere Koffer schon bereit und wir waren schnell durch die letzte Kontrolle. Hurtig die Gepäckstücke wieder auf das Transferband legen und hoffen, dass die Security nicht zu lange dauert. Ging auch schnell. Jetzt NUR noch zum Abfluggate hetzen. Die meisten waren schon eingestiegen,  also zumindest keine lange Wartezeit. Dann noch eine angenehme Überraschung: Für die beste Reisebucherin von allen ergab sich die Möglichkeit, für den 3,5-Stunden Flug ein Upgrade in die Businessclass/First Class zu bekommen. Was sie natürlich auch gerne annahm. Ich Paria verzog mich in die Economie Plus, hoffend, dass unsere Koffer es auch nach LA geschafft hatten.

Update: unsere Koffer inclusive der riesigen roten Kühltasche sind mitgekommen. Außerhalb des Terminals pickt uns direkt ein Hertz Bus auf. Dank des Services der Autovermietung wissen wir, dass uns ein schwarzer Ford F150 zur Verfügung steht. Trotzdem noch schnell einen Gang über den Parkplatz, ob es nicht einen noch besseren Wagen gibt. Aber der Ford ist der einzige. Damit kann ich gut leben. Auf zum Hotel. Da unsere Telefonkarte noch nicht funktioniert, war es gut, dass wir im Flughafen WLAN die Google Maps Karten für offline runtergeladen hatten. Einchecken klappt auch, wir bekommen eine Suite als Upgrade. Jetzt noch die Telefonkarte aktivieren. Zumindest der Fehler aus Deutschland tritt nicht mehr auf. Die Aktivierung vor dem Koma erlaubt zumindest ein kleines Telefonat nach Hause, Internet immer noch nicht. Erstmal drüber schlafen.

Um 4 Uhr ist die Nacht zu Ende – wie üblich. H. Google führt die beste Telefoniererin dahin, dass sie noch ein paar Schritte machen muss, um auch Online-Nutzung mit unserer Telefonkarte zu erreichen. JETZT kann der Urlaub beginnen.

05.05.2019 – Fahrt von Los Angeles nach Las Vegas

Wie üblich schlug das Jetlag zu. Ich erinnere mich nicht an die genaue Uhrzeit, aber es war noch dunkel draußen. Aber man kann die Zeit gut für den Reisebericht und das Sichten der (paar wenigen) Fotos nutzen.

Und dann haben wir ein Ritual: Bevor es aus der Stadt der Engel in irgendeine Himmelsrichtung weitergeht, “gönnen” wir uns einen klitzekleinen Ausschnitt der riesigen Stadt. Mal sind es die Strände, mal das Griffith Observatorium. Diesmal lag unser Hotel in der Nähe von Long Beach, also besuchten wir die gute alte Queen Mary.

 
Die Koffer waren gepackt und eingeladen (wie, zeige ich demnächst mal) und wir starteten Richtung Nordosten nach Las Vegas. Auf dem Weg der unvermeidliche Einkauf im Walmart – Getränke, Snacks, eine Kühltruhe, Campingstühle und was man so an Kleinkram noch braucht.

Die Straßen waren am Sonntag Morgen so frei, wie ich sie in LA noch nie erlebt habe.

In Victorville machten wir noch einen kurzen Stop. Einerseits, um meiner Mutter einen Costco zu zeigen – die auch ob der Größe schier erschlagen war – andererseits, um hier restliche Vorräte und den Tankvorrat zu ergänzen.

Nächstest Ziel war eigentlich Primm, weil ich in der dortigen Outletmall ein paar Kleidungsstücke erwerben wollte, die ich nur dort bekomme in einem Laden namens Vanity Fair. Aber dank des klugen Mr. Google fanden wir schon vorher raus, dass es den Laden dort nicht mehr gibt und er das südliche Las Vegas umgesiedelt war. Hoffentlich.

Die Fahrt ging durch die Wüste, Felder von Joshua Trees säumten den Weg. Und sie sahen so aus, als hätten sie Knospen und würden gleich blühen. Habe ich noch nie gesehen.

An einer Raststätte versuchte ich dann, mit dem Tele etwas näher heranzukommen. Klappte nicht so richtig, aber ich weiß, wo wir noch weitere dieser Pflanzen in den nächsten Tagen zu sehen bekommen.

Dann kam Las Vegas in Sicht. Die Stadt ist mittlerweile riesig geworden, hauptsächlich hat sie sich in alle Himmelsrichtungen als Wohnstadt für die Mitarbeiter/innen der Casinos ausgedehnt.

Überall fieberhafte Bautätigkeit.

Und die üblichen Easy Rider dürfen auch nicht fehlen.

Unser Hotel liegt im Südosten von Las Vegas, in einem Vorort namens Henderson. Hier waren wir schon ein paar Male abgestiegen. Ein sauberes Hotel mit freundlichem Personal und gutem Frühstück.

Meine Mutter bekam ein schönes großes Zimmer, wir als Upgrade eine Suite.

Angekommen, waren die unsere Batterien leer und wir begannen mit einem zweistündigen Matratzenhorchdienst.

Als wir wieder so einigermaßen unter den Lebenden waren, war es mittlerweile 18 Uhr geworden und die Sonne neigte sich dem Horizont zu. Wir beschlossen, noch zum Hoover Dam zu fahren und dort den Sonnenuntergang/Abend zu genießen. Da meine Göttergattin darauf bestand, dass ab 17 Uhr dort alles geschlossen und gesperrt ist, fuhren wir auf den Parkplatz des Stateline Casinos (hat mitterweile den Namen Hoover Dam Lodge), packten unsere Campingstühle und die Kühlbox aus dem Auto und ließen ganz in Ruhe den Abend ausklingen.

 
 
 
Als es dann dunkel geworden war, ließ mir der Staudamm keine Ruhe. Wir fuhren also doch noch in Richtung des Dammes und standen dann wie üblich vor der Security. Ich äußerte meinen Wunsch, fotografieren zu dürfen. Und auch wenn der Walkway über die Autobahnbrücke nach Arizona wirklich gesperrt war ab 17 Uhr, so durften wir doch zumindest über den Hoover Dam fahren. Was wir nach einer kurzen Inspektion unseres Wageninneren auch taten und ich dort zum ersten Mal Aufnahmen des Dammes bei Dunkelheit machen durfte.

 
Auf dem Weg zurück machten wir noch einen Abstecher durch Boulder City, was uns früher schon als gemütliches Nest aufgefallen war. Und ist denn heut schon Weihnachten? Alle Bäume der Hauptstraße waren mit Lichterketten umwickelt.

Nach einem kurzen Fotostop ging es aber dann wirklich nach Hause. Total platt, aber glücklich. Der Urlaub hat begonnen.