06.05.2023 – Von Phoenix nach Tucson

Good bye Phoenix, wir müssen das schöne Hotel verlassen. Als Trost sei gesagt: Auf uns warten jetzt 4 Nächte in Tucson und wir haben uns direkt in einer Two-Room Suite eingebucht. Wir kannten das Hotel schon von einem vorigen Besuch und hatten auch da in einem solchen Zimmer übernachtet. Meinem Rechner kam es auch bekannt vor, das eingespeicherte Anmeldepasswort funktionierte immer noch…

Auf der Strecke liegt am Interstate 10 der Picacho Peak State Park. Wobei bei mir direkt die Frage aufkam: Was war zuerst da? Das Pokemon oder der Park? Werden wir es jemals erfahren?

Der Weg zum Picacho Peak via Hunter Trail sollte laut Alltrails 4,5 km lang sein und eine Höhendifferenz von 644 m aufweisen. Und das um 11 Uhr? Den nehmen wir schonmal nicht.

Direkt nebenan liegt noch eine Straußenfarm. Aber da wir im Hotel sowieso mit den entsprechenden ovalen Vogelprodukten versorgt werden (und diese noch nicht einmal selbst zubereiten müssen), mussten wir dort nicht einkehren. Aber eine Erinnerung kehrte zurück: Als wir vor vielen Jahren mit zumindest einem Kind im Wohnmobil in der Gegend waren, waren die herumliegenden Straußenfedern für den Nachwuchs äußerst interessant. Aber im Wohnmobil wollten wir die Dinger auch nicht haben (also weder die Federn noch die Sträuße). Also verstauten wir sie in einer nur von außen zugänglichen Kammer des Mobils. Und wenn sie inzwischen nicht jemand gefunden und rausgeräumt hat, liegen sie immer noch da drin.

Nicht weit entfernt vom Picacho Peak (ca. 5 Meilen auf dem Interstate Highway) biegt eine Straße ab, die laut Landkarte zum Ironwood Forest National Monument führen soll. Google Maps kannte das auch, aber das waren anscheinend auch die einzigen. Es gab kein Hinweisschild zum Monument geschweige denn irgendwelche “Eintrittsschilder” oder gar ein Besucherzentrum. Dafür verließen wir nach einiger Zeit die asphaltierte Straße und fuhren munter auf einer gut maintainten Dirt Road weiter.

Irgendwann meinte Google, wir wären da. Wo? Da? Außer wunderschönen Säulenkakteen und viel anderem Gestrüpp war nichts zu sehen, was auch nur andeutungsweise auf die Existenz eines National Monument hingedeutet hätte. Das Monument ist anscheinend selbst der Verwaltung unbekannt, denn wenn man auf die entsprechenden Seite von blm.gov klickt, läuft man auf einen Fehler. Ansonsten verweise ich hier einfach auf den entsprechenden Eintrag von Wikipedia, die wissen meist mehr als alle anderen.

Wir hätten jetzt zurückfahren können, aber ein Stück weiter südlich liegt ein Teil des Saguaro National Parks (gesprochen suaro). Da wir dringend einen Nationalparkpass brauchten, steuerten wir geradewegs dieses Ziel an.

Es gibt noch eine weitere Sektion dieses Parks im Osten von Tucson, die uns nie so recht beeindruckt hatte, gab es doch außerhalb des Parks wesentlich mehr Kakteen als drinnen. Aber hier war es anders. Wie uns auch die Rangerin bestätigte, wachsen hier ca. 3 mal so viele von den stacheligen Freunden als weiter im Osten.

Wir nahmen uns die Zeit, einen kleinen Rundweg zu spazieren und alles, was an Blüten auf uns einsprang, mit der Kamera abzulichten.

Nächstes und fürs erste letztes Ziel ist unser Hotel im Norden von Tucson. Wir machten es uns in der Hütte gemütlich und nach dem Mittagessen gönnten wir uns eine ausgiebige Siesta.

Nachdem wir die Qualität des Bettes für gut befunden hatten (ist das weichste auf dieser Reise bisher), wollten wir den Abend nicht im Hotelzimmer, sondern an einem schönen Ort ausklingen lassen. Aus der Vergangenheit wussten wir, dass sich der Gates Pass Viewpoint dazu hervorragend eignet. Die Sonne sollte um 19.02 untergehen, 25 Minuten Fahrt, also fahren wir um 18 Uhr los, denn wir sind nicht die einzigen, die diesen Spot kennen und Parkplätze sind begrenzt.

Aber wir hatten Glück: Direkt am Rondell räumte ein Tesla-Fahrer seinen Platz und quetschten unseren Dicken in die Lücke. Als wir in einem früheren Urlaub hier den Sonnenuntergang genießen konnten, war das von der Aussichtsplattform möglich. Heute sind wir zu einer anderen Jahreszeit unterwegs, folglich müssen wir ein paar Meter den Berg raufkraxeln und uns ein bequemes Plätzchen suchen.

Dort konnten wir dann die Stille und die friedliche Atmosphäre mit einigen anderen teilen, die sich auch am Hang aufgereiht hatten.

Irgendwann verschwand die Sonne dann hinter den Bergen und wir machten uns auf den Weg zurück.

Ein wunderschöner Ausklang des Tages.

 

04.05.2023 – Von Yuma nach Phoenix

Gestern wäre der Tag beinahe in einem Desaster geendet. Unser Hotel für die nächsten zwei Nächte sollte in Mesa sein, also am östlichen Rand von Phoenix. Erinnern wir uns (oder auch nicht?): Im Sommer 2019 waren wir vor den Hagelschauern in Flagstaff gen Süden geflüchtet, in ein schönes Hotel in Scottsdale, auch Phoenix. Mit dem uncharmanten Nachteil, dass sich sämtliche Diskotheken des Dorfes um das Hotel herumgruppierten mit dem entsprechenden Lärmpegel. Zum Glück konnten wir noch umbuchen in ein Hotel in Mesa.

Als ich dann gestern Abend in meine Best Western App schaute, lag dort eine Buchung für ein BW-Hotel in Chandler vor. Und diesen Stadteil hatte ich fälschlicherweise im Südwesten, und Mesa im Nordosten von Phoenix verortet.

Aber wie sich herausstellte, befindet sich Mesa mehr im Osten und Chandler direkt südlich davon. Und da liegt auch das Hotel. Also alles im grünen Bereich.

Es war angenehm warm am Morgen und wir nahmen das Frühstück im Innenhof des Hotels draußen ein. Das Frühstück war das reichhaltigste, das ich auf dieser Reise kennengelernt habe. Daran werden sich alle anderen Hotels messen lassen müssen.

Bevor es auf die Straße geht, noch kurz in Chandler anrufen und fragen, ob wir ein Upgrade bekommen können. Das machen wir jetzt immer so, da am Morgen die Zimmerbelegungen durchgeführt werden und wenn sie ein Upgrade zur Verfügung haben, sind die Chancen groß, dass wir es auch bekommen. In diesem Fall sollte es klappen.

Schauen wir uns jetzt noch kurz die Oldtown von Yuma an. Ich liebe diese alten Innenstädte mit ihren aus Stein gebauten Häusern, die einen eigenen Charm der “alten” Zeit verströmen.

Nachdem unser Navi uns endlich dahin gelotst hatte – Computer sind auch nur Menschen – standen wir vor dem Eingangsbogen, der in vielen dieser Städte den Eingang markiert. OK, in San Francisco ist der Bogen zu Chinatown wesentlich größer, aber der Stadteil selbst ist auch nicht mit Yuma zu vergleichen.

Linker Hand steht das Gowan Building und beherbergt mittlerweile das Post-Office.

Ein Stück weiter die typische Häuserzeile, wie man sie häufig findet.

Die Fahrt auf der Autobahn war relativ langweilig, weshalb ich einen Teil der Fahrt verschlief (auf der Beifahrerseite).

Die einzigen “interessanten” Unterbrechungen waren ein Großfeuer (ob von Menschenhand gelegt oder nicht, wissen wir nicht)

und einer von mehreren Zügen, die parallel zu uns fuhren. Der abgelichtete hatte sage und schreibe 235 Wagen und wenigstens 6 Loks.

Als wir uns Phoenix näherten, beschlossen wir, noch einen kurzen Umweg einzulegen und bei den Casa Grande Ruins einzulegen. Diese hatten wir vor einigen zig Jahren schon einmal besucht und wollten die Erinnerung auffrischen.

Ein freiwilliger Führer erzählte gerade etwas von dem Bauwerk, also stellten wir uns einfach dazu und hörten ihm zu.

Auf der Rückseite machte er uns auf ein Eulennest aufmerksam und begann dann, über die Eule als solche und die dortige Familie im speziellen zu referieren. Unter anderem erzählte er, dass die Eulen bei den native Americans ungefähr den gleichen Ruf haben, wie bei uns schwarze Katzen, die an einem Freitag von links nach rechts über die Straße gehen. Und deshalb lässt er diesen Teil in seinem Vortrag raus, wenn unter seinen Zuhörern native Americans sind. Diese Vögel haben trotz ihres schlechten Rufs offensichtlich die Genehmigung, dort zu nisten. Menschen dürfen nicht rein, das ist heiliger Boden.

Der Nachmittag war mittlerweile angebrochen und wir hatten noch ca. 20 Minuten zum Hotel. Unser Guide vom National Monument hatte uns noch auf eine Stelle hingewiesen, wo hunderte Saguaros in Blüte ständen. Nun zieht man ja von Behauptungen von “Fremdenführern” erstmal die Hälfte ab, aber in diesem Fall war die Zahl eher noch zu tief gegriffen.

Die einzige Schwierigkeit bestand darin, ohne auf eine Klapperschlange zu treten, eine Blüte aus der Nähe abzulichten. Aber wozu haben wir einen Truck? Als einer dieser Kakteen ganz nah am Straßenrand stand, musste ich nur die Ladefläche entern und kam so zu diesem Foto.

Die Kreosote-Büsche leuchten schön gelb im Vordergrund und machen die Fahrt wirklich zu einem Erlebnis.

Im Hotel bekamen wir ein schönes Zimmer, machten uns aber sogleich wieder auf den Weg, erst zu Costco, Tanken und Futter einkaufen und dann zum “Hole in the Rock”.

Ich weiß auch nicht, was die Menschen an Löchern in Felsen so fasziniert, kann mich aber auch nicht davon ausschließen. Dieser Felsen befindet sich im Papago Park, ebenso wie der Phoenix Zoo und der Desert Botanical Garden. Da uns die ganze Fahrerei schon ziemlich geschwächt hatte, genehmigten wir uns erstmal ein gemütliches Abendessen, um dann anschließend den Felsen von hinten zu erklimmen. Ist halt ein Loch im Felsen, man kann durchschauen

im Loch posieren,

die umliegenden Felsen fotografieren

und wieder zurücklaufen.

Den Botanischen Garten hätten wir uns auch noch angeschaut, aber die Dämmerung brach herein und dafür pro Person 25 USD zu zahlen, empfand ich ein bisschen viel.

Folglich musste diese “Kunstblume” herhalten, die dafür schön im Gegenlicht stand:

Danach zurück auf die Autobahn in unser gemütliches Hotelzimmer. Auch wieder ein schöner und sehenswerter Tag.

 

29.05.2019 – Fahrt von Phoenix nach Palm Desert

Auf geht es. Phoenix hat uns sehr gut gefallen. Das Hotel war modern, super, sehr freundliches Personal und vor allen Dingen schnelles Internet. Auch das Frühstück kann uneingeschränkt empfohlen werden. Hier werden wir wieder einkehren, sollte es uns in diese Gegend verschlagen.

Bevor es losgeht, müssen wir noch diverse Läden abklappern. Hatte ich schon erwähnt, dass in einem fünf-Meilen Radius Costco, Ross, Best Buy, Walmart und The Walking Company liegen? Und schräg gegenüber sogar ein Factory Outlet Center? Und dass die beste Shopperin von allen nicht mal einen Blick in diese Richtung verschwendet hat? Mal den Puls fühlen und Blutdruck messen, ob alles in Ordnung ist.

Aber mit den Läden, die ich zuerst aufgeführt habe, konnte sie ihre shopperischen Triebe genügend ausleben. Erster Stop: The Walking Company. Meine Kreditkarte freute sich, es gab nichts für sie.

Als nächstes war dann Ross dran. Auch hier übte sie sich in vornehmer Zurückhaltung, nur ich wurde fündig. Ein Ladekabel für mein Handy hatte den Geist aufgegeben und ich erstand ein herrliches quietschrosa USB-> Micro-USB-Kabel (es gab zu Hauf Kabel für Apple-Geräte und das war das einzige für mein Gerät).

Dann ab zum Walmart, ein (vermutlich) letztes Mal ein paar Vorräte ergänzen und Sachen einkaufen, die mit nach Hause sollen (Hazelnut Creamer für den Kaffee z.B.)

Auf dem Weg dahin begegnete uns ein Waymo Car.

Zuerst hielt ich es für eine Variante von Google Street View. Eine Nachfrage bei Google zeigte, dass es ein Projekt mit selbstfahrenden Autos ist, welches zuerst in Phoenix ausgerollt wird. Und Parkplätze, um die zusteigenden Passagiere aufzunehmen, gibt es auch schon.

Best Buy lag auch auf der Strecke und für je einen USD landeten drei weitere Telefonkarten in der Tasche. Dürfte einige Urlaube brauchen, bis wir die alle verbraten haben.

Jetzt noch zu Costco. Während ich mit meiner Mutter zwei Runden durch die Probierstände drehte, machte die beste Shopperin von allen das gleiche in der Textilabteilung. Und oh Wunder, hier wurde sie mehr als fündig.

Schnell noch ein paar Stücke Pizza etc. eingekauft und dann zurück zum Hotel. Wir hatten die Koffer dort stehen gelassen und warfen jetzt einfach alles auf die Ladefläche, da wir keine größeren Stopps eingeplant hatten.

Ab auf die Piste. 4,5 Stunden wurden von Google Maps anvisiert. Als wir durch Phoenix durch waren, wurde die Landschaft erwartungsgemäß langweiliger  
und wir machten nur zwei kurze Pausen an Restareas, zur Befüllung und Entleerung unserer Körper.

Und, oh Wunder, auch hier gibt es sogar Parkplätze für behinderte Truckfahrer.

Einzige Abwechselung auf dem weiteren Weg war eine Windhose, die sich auf dem Mittelstreifen entlangzog.

Und – was hier öfter vorkommt – Umzug auf amerikanisch. There is a house on the road.

Als wir in Palm Desert einliefen, war das Thermometer mittlerweile auf 36 °C geklettert. Schon ein Unterschied zu den Temperaturen am Gefrierpunkt in Flagstaff.

 
Das Hotel ist ein weitläufiger Komplex, sehr schön gelegen, das Personal ausnehmend freundlich und wir bekamen auch ohne Nachfrage eine Zweiraum-Suite mit eigenem Vorgarten. Auch meine Mutter bekam ein schönes Zimmer mit Stuhl und Tisch zum Innenhof im Grünen.

 
 

Jetzt ausnahmsweise ab in den Pool und relaxen. Bei den Temperaturen schaffe sogar ich das.

27.05.2019 – Hotelhopping – Fahrt von Flagstaff nach Phoenix

It’s raining again. Schön, den Song von Supertramp zu hören. Aber nicht, wenn einem beim Gang vom Hotel zum Frühstückrestaurant fast die Zehen in den Flip-Flops wegfrieren.

Während des Frühstücks Diskussion: Was machen wir? Der Wetterbericht für Flagstaff hatte ein dickes Wolkenband gezeigt, welches sich in den nächsten zwei Tagen nicht auflösen würde. Und wir hatten noch zwei Nächte gebucht. Für Phoenix sah die Großwetterlage deutlich besser aus. Also fragten wir an der Rezeption nach, ob wir bitte sofort abreisen und die nächsten zwei Nächte stornieren könnten. Die freundliche Beverly legte uns keine Steine in den Weg und machte uns die Rechnung fertig.

Karin buchte schnell im Stadtteil Scottsdale in schönes und modernes Hotel und wir setzten uns auf die Piste. Die Schnee- und Hagelschauern erleichterten uns den Abschied aus Flagstaff.

 
Schade. Ich mag diese Stadt. Die durchfahrenden Züge, das Tuten aus der Ferne, all das macht unter anderem den Charm der Stadt aus.

Aber was zu kalt ist, ist zu kalt (wir hatten die Temperaturanzeige auf °C umgestellt).

Schon auf dem Interstate 17 klarte der Himmel auf. Wir durchfuhren das Val Verde

und konnten im Montezuma Castle einen kurzen Zwischenstop einlegen.

Mir war in der Hauptsache daran gelegen, die Kolibris zu fotografieren. Während die Damen den Riverwalk besichtigten, hockte ich mich auf eine Picknickbank und verschoss an die 100 Fotos in der Hoffnung, dass wenigstens ein paar was würden.

 
Dann ging es weiter ab nach Süden. Saguaros mit Blüten säumten den Weg.

Wie man auf dem Foto oben sehen konnte, war die Temperatur nahe dem Gefrierpunkt. In Phoenix hatten wir locker 25 Grad mehr. Das Hotel war ein supermoderner Komplex und ich freute mich schon auf einen Gang in den Pool. Wir packten unsere Sachen aus und machten es uns gemütlich.

 
Während unserer Kurzpause fiel der feinhörigen Lauscherin an meiner Seite auf, dass die ganze Zeit Musik an unser Fenster dröhnte. Sie machte sich auf zur Rezeption und bat um ein leiseres Zimmer. Der freundliche Herr an der Theke meinte, dass dieses das am besten gelegene Hotel an der Partymeile von Scottsdale wäre und dass bis um drei Uhr nachts die Betten vibrieren würden. Na, das wir ja immer BÄSSER.

Aber er bot uns sofort an, die Zimmer zu stornieren und Karin buchte und kurzerhand im Stadteil Chandler ein anderes Hotel. 25 Minuten später enterten wir diesen auch modernen Hotelkomplex. Leider hatte er kein Festnetz-LAN, aber auch das WLAN erlaubte mir, eine Datensicherung anzustoßen. Also Wlan kann auch schnell gehen.

Aber jetzt schnell auf die Straße. Wir wollten unbedingt noch zu den Superstition Mountains. X-mal waren wir schon daran vorbeigefahren, jetzt wollten wir wenigstens mal einen Trail gehen.

Wir machten Halt an der Cholla Picnic Area und ich schaute mich schon um, ob es in der Nähe Kakteensorten in Blüte gäbe, die ich noch nicht fotografiert hatte. Gab es.

 
 
Nach dem Abendessen ruft der Berg. Es war eine unheimlich tolle Stimmung, diesem mystischen Berg (Superstition = Aberglauben) näher zu kommen.

 
 
Unterwegs eine weitere Kaktusart mit Blüten, die wir noch nie so vorher gesehen hatten.

Der Biene, die sich darüber hermachte, war wohl der gleichen Meinung und ließ es sich schmecken.

Die Mine, die Jacob Waltz entdeckt hatte und den verborgenen Goldschatz konnten wir auf unserem Trail gerade nicht entdecken, aber in den Sonnenuntergang zu wandern, hatte schon was für sich. Ein Träumchen von einem Trail.

 
 
 
 
  Dann noch schnell in den Wagen und zum Hotel zurück.

 
Dank schnellem Internet kann ich den Bericht auch noch am gleichen Tag freischalten.

17.11.2017 – Fahrt von Phoenix nach LA

Heute geht es in Richtung Westen. Los Angeles ist das Ziel. Nicht nach Downtown, sondern ein Hotel in Colton (Nähe San Bernadino) hat Karin ausgesucht. Liegt nicht direkt in Flughafennähe, aber wir müssen morgen ja auch erst gegen 17 Uhr los. Also Zeit satt. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge verabschiedeten wir uns von Phoenix. Das weinende Auge galt dem Staat Arizona, das lachende dem absolut miesen Internet in unserem Zimmer (424). Sie hatten zwar angeboten, den Empfang zu verbessern, aber wirkungslos. Und umziehen wollten wir auch nicht.

Um 10 Uhr noch kurz bei Costco rein, dort sollte heute eine Roadshow mit besonderen Brillen von Maui Jim stattfinden. Tat es. Und ich fand eine, die mir gefiel und passte. Ab ins Gepäck damit. Was übrigens auch noch den Weg in meine Tasche fand:

Endlich mal eine für mich passende Größe.

Die Straßen in Phoenix waren frei und wir setzten uns auf den I10 Richtung Westen. Meine Beifahrerin konnte ihren schlimmen Erkältungszustand von gestern noch toppen und döste die meiste Zeit vor sich hin (wenn sie sich nicht von einer der vielen Klopapierrollen bediente). Als ob das Wetter uns den Abschied leichter machen wollte, war es von Phoenix an bewölkt und ab und zu kamen auch ein paar Regentropfen runter.

Nach einigen Stunden (und einigen kurzen Pausen auf Rest Areas) waren wir auf der Höhe vom Joshua Tree National Park angelangt und beschlossen, uns diesen zu gönnen. In den letzten Urlauben hatte es regelmäßig nicht geklappt und so freuten wir uns, diesmal ein wenig mehr Zeit dort verbringen zu können. Kurz nach dem Parkeingang fing es schon gut an. Wenn in einem Nationalpark Autos ohne Parkbucht am Straßenrand stehen und Leute angestrengt irgendwo hinschauen, ist meistens etwas außergewöhnliches in Sicht. So auch hier. Die Leutchen starrten angestrengt nach unten. Und im Vorbeifahren konnte ich auch von der Gegenspur die fette Tarantel erkennen, die sich (ohne nach links oder rechts zu schauen) auf den Weg über die Straße gemacht hatte.

Ein paar Meilen weiter ein jetzt immer noch blühender Ocotillo. Der hatte offensichtlich den Termin zum Blätter abwerfen verpasst. Was dem Kolibri zugute kam, der immer mal wieder die Blüten anflog, um sich zu bedienen. Leider war der kleine Kerl so scheu, dass ich ihn nicht vernünftig aufnehmen konnte.

Von Joshua Trees bisher keine Spur. Im Visitor Center zeigten wir brav unseren Ausweis vor und holten uns eine Karte des Parks ab. Und staunten, was es alles zu sehen gab. Ein Tage füllendes Programm. Da wir aber am Abend im Hotel sein wollten/mussten, und weil die Klopapiervorräte meiner schniefenden Beifahrerin sich gefährlich dem Ende zuneigten, musste die Kurzversion ran.

Man fährt zuerst durch den Cholla Kaktus Garten. Das hatten wir zwar früher auch schonmal, aber nicht in der Schönheit, Größe und Ausdehnung. Mittlerweile hatte sich für den Fotografen auch wieder die Sonne eingefunden.

Nach dem Garten kommt man an verschiedenen Campgrounds und Parkbuchten vorbei. Der besondere Reiz besteht meistens in den riesigen Felsen, die dekorativ in der Gegend rumliegen und sich mit den Joshua Trees zu reizvollen Fotos ergänzen.

Einer hat den treffenden Namen “Skull head” bekommen. Konnte sogar ich erkennen.

Die Campgrounds haben dank der Felsen einen besonderen Reiz. Vor allen Dingen zu dieser Jahreszeit, wo die Temperaturen noch erträglich sind. Im Sommer? Nicht auszuhalten.

Weiter an der Straße war dann wieder tierisch was los: Steinböcke hatten wir noch nie so nah in der Wildnis gesehen. Die Viecher schauten sich auch ganz interessiert das Logo unseres Autos an. Verwandtschaft?

Vorbei an dem einen oder anderen Joshua Tree zweigte die Straße zum Keys View ab. Wir waren schon eine ganze Weile gefahren und meine Fährtensucherin neben mir meinte, wir sollten besser umdrehen, das ginge noch ewig so weiter. Gut, dass ich nicht auf sie hörte.

Ca. eine Meile später dockten wir dann auf dem Parkplatz an und hatten einen tollen Überblick unter anderem bis zur Salton Sea.

Und ich dachte schon, ich käme heute mal mit weniger Fotos aus. Pustekuchen.

Auf dem Rückweg gegen den mittlerweile rötlich gewordenen Himmel noch mal Joshua Trees

und dann die 90 Meilen bis LA. Eigenartigerweise kamen wir auch hier nicht in einen Stau.

Das Zimmer, welches wir als Upgrade bekommen haben, ist riesig, über das Internet berichte ich morgen.