Morgen ist Reisetag. Es geht nach Kona für eine Woche. Und danach wieder an die Puna-Coast zurück. Ließ sich leider nicht anders einrichten, da uns quasi während der Buchungsüberlegungen jemand dazwischen gegrätscht ist. Aber auch nicht wirklich tragisch, in Kona gibt es einen Costco und das sorgt auch für Abwechslung bei den Mahlzeiten.
Da wir ja gestern ein recht volles Programm hatten, beschlossen wir, es heute etwas ruhiger angehen zu lassen. Am Sonntag findet in Pahoa immer der große Farmers Market statt, an dem man auch Nahrungsmittel einkaufen kann (so “Lonely Planet”). Das bunte Treiben wollten wir uns nicht entgehen lassen und kamen gegen 13.30 Uhr (also eine halbe Stunde vor Toreschluss) am Parkplatz an, entrichteten 1 USD Parkgebühr – gilt für Besucher genauso wie für Standbesitzer – und ließen uns an den Ständen vorbeigleiten.
Ob die Dame im obigen Foto nun Hängematten verkauft oder Schlaf oder Kurse im richtigen Schlafen, konnte ich nicht herausfinden.
Für das leibliche Wohl hätte an unzähligen Ständen gesorgt werden können, mein Magen vertraute lieber auf die Künste der eigenen Ehefrau, die eher ein vitales Interesse an meiner Gesundheit hat.
Selbst für eine Einheizerin war gesorgt worden.
Weiter ging es, da das Wetter entlang der Straße immer besser wurde, zu den Kapoho Tide Pools, Verzeihung zum Wai’Opae Natural Reserve, wie es korrekter heißt.
Als wir ankamen, strahlte wirklich die Sonne vom Himmel, aber das Meer lebte gerade etwas zurückgezogener, es war Ebbe.
Und das bedeutet, dass man nicht einfach von Becken zu Becken gleiten kann (ich sowieso nicht, mein Naschbrettbauch hängt einige Zentimeter zu tief im Wasser), sondern sich umständlich und vorsichtig über die Felsen voran tasten muss. Kein wirklicher Spaß.
Also ließen wir die Pools Pools ein und fuhren ein paar Meilen weiter zum Ahalanui-Park, einem sicheren Kandidaten zum Relaxen und Erholen. Und während die beste Schnorchlerin von allen die Fische nachzählte und mit Namen begrüßte, wollte ich nicht, dass sich meine Kamera langweilt und füllte meinen Chip mit ein paar Fotos vom Becken und Park.
Sicherheit wird hier übrigens groß geschrieben – wenn man einen Hund hat.
Als die beste Schnorchlerin von allen mit ihrer Arbeit fertig war,
vernichteten wir noch ein paar Sandwiches und fuhren einfach ein wenig an der Küstenstraße (der 130) entlang und schauten, ob sich noch ein paar schöne Stellen durch uns entdecken ließen. Und das taten sie auch.
Honu, klang es auf einmal aus dem Munde der besten Honu-Sichterin von allen. Und was tut man als bravster Ehemann von allen? Man holt das Teleobjektiv heraus, holt den Telekonverter heraus, schraubt vordere und hintere Kappe vom Konverter ab (drückt sie der Göttergattin in die Hand: Halt mal bitte, schließlich fotographiere ich die Schildkröten für DICH, sie sagt OK, ich stecke beide Kappen in die Hosentasche…) und stellt den Sportmodus ein, um aus 100 Bildern schließlich eine dem geneigten Leserkreis anbieten zu können. Und ich garantiere euch: DIESE Schildkröte habt ihr mit Sicherheit noch nicht gesehen, ihr würdet den kleinen schwarzen Fleck oberhalb des linken Auges bestimmt wiedererkennen.
Genug Honus gesichtet. Dann schauen wir mal, ob mittlerweile die Flut bei den Kapoho-Tidepools eingetroffen ist. War sie. Aber dafür hatte sich die Sonne verabschiedet. Und wie mir die absolute Spezialistin für diese Pools glaubhaft versicherte, würde gerade dieser Anblick nicht Eingeweihte davon abhalten, sich ins Wasser zu begeben. Kannst Du das bitte mal fotographieren? Ich: OK, muss nur noch den Konverter abbauen und das Teleobjektiv verstauen, gib mir bitte mal die Kappen wieder. Und dann begann das Desaster. Denn im Gegensatz zu Männerhosentaschen sind die von Damen offensichtlich nicht so gebaut, dass dort NIE etwas rausfallen kann. Jedenfalls war eine Kappe nicht mehr da.
Trotzdem mal kurz die Pools im Dämmerlicht mit Wolken abgelichtet, damit jeder weiß, wie das aussieht
und dann wieder ab auf die Piste (die Kappe hatten wir natürlich weder in der Hosentasche noch im Auto gefunden) zum letzten Foto-Punkt. Glück gehabt, mitten auf einem Feldweg lag sie, warm und trocken. Das Ganze hatte im Endeffekt noch zwei Vorteile (womit ich jetzt keinen männlichen Fotographen animieren möchte, seine Ausrüstung der Göttergattin anzuvertrauen, nur damit ihm so etwas widerfährt). Wir konnten noch diese wunderschöne Stimmung an der Küste einfangen
und nahmen auf dem Rückweg noch einen sehr interessanten Tramper mit, Ureinwohner Hawaiis, sprach ein sehr präzises Englisch und war unter anderem wohl als Koch und Ernährungsberater auf der Insel unterwegs. Hoffentlich begegnen wir dem Typen bei einem der Events, die er uns empfohlen hat, nochmal wieder.
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