09.06.2018 – Lower Calf Creek Falls

Kleiner Nachtrag von gestern Abend: Wir konnten uns tatsächlich aufraffen und fuhren um 22 Uhr nochmal in den Park, um die Milchstraße zu suchen (und bei erfolgreichem Auffinden auch zu fotografieren). Üblicherweise ist es im Park ziemlich dunkel (was für unser Vorhaben vorteilhaft ist), was es aber schwer macht, die Viewpoints aus dem Fenster zu sehen. Der Farview-Point erschien uns geeignet – liegt direkt an der Straße, man kommt ohne großes Laufen aus – und wir konnten schon mit bloßem Auge die Milch-Straße erkennen, die sich wie ein Regenbogen über dem Horizont wölbte. Also für die D4, die ich extra für diesen Zweck mitgenommen hatte, kein Problem. Jetzt nur noch einen Strahler rausholen und die Felsen anleuchten. Aber wo sind denn die Batterien? In Werden, aber zum Glück kann man diese Dinger (am nächsten Tag) hier kaufen. So wurden es “nur” ein paar normale Milchstraßenfotos.

Jetzt schnell zurück und ab in die Falle.

Wer sich ein wenig im Süden von Utah auskennt, weiß, dass die Lower Calf Creek Falls im Grand Staircase Escalante National Monument (GSENM) liegen. Das GSENM gehört zu den wildesten, schönsten und schützenswertesten Gegenden in Utah. 1996 wurde es von Bill Clinton zum National Monument deklariert, ein Vorgang, der aufgrund von wirtschaftlichen Interessen in Gefahr ist.

Auf dem Weg dahin ein kurzer Abstecher in Escalante zum Visitor Center.

Die Calf Creek Recreation Area liegt ca. 63 Meilen wunderschöner Straße

vom Bryce Canyon entfernt. Einer der Gründe, warum wir auch diesen Spot immer nur sehnsüchtig im Vorbeifahren beäugt hatten. Ein anderer ist der, dass der Parkplatz immer sehr schnell vollläuft. So auch in diesem Fall. Kreatives Parken war am Straßenrand angesagt. Wir hatten gerade das Ende des Parkplatzes erreicht, als direkt vor uns ein Platz freiwurde. Schnell zurücklaufen (JETZT habe ich noch die Kraft) und den Wagen dort einparken.

Geschafft. Vom Ende des Parkplatzes (den wir übrigens mit unserem Nationalparkpass verwenden durften) ging es los. Angekündigt war der Weg mit 6 Meilen Roundtrip, also schaltete ich meine Runtastic-App ein, um so besser über unseren Fortschritt informiert zu werden. Schon auf dem Parkplatz wurde überall darauf hingewiesen, dass man genügend Getränke mitnehmen sollte. Also packte ich zusätzlich zu meinem Stativ (werdet noch sehen, wozu ich es brauche) zwei Literflaschen mit Wasser in meine Fototasche, die so langsam das Gewicht eines Kleinkindes übersteigen dürfte.

Der Weg war sehr abwechselungsreich

und führte teils über Felsen, aber leider zu großen Teilen über tiefen Sand. Und wer schonmal 5 Kilometer durch Dühnen gelaufen ist, weiß, wovon ich rede.

Hilfreich sind entweder Schneeschuhe (Gruß an Frank) oder Schuhgröße 56 mindestens. Ich hatte beides nicht. Stellenweise wurde uns Schatten in Form eines kleinen Eichenwäldchens geboten,

aber stellenweise ging es brutal durch die Sonne. Und an der Stelle fing ich an, Wegklassifikationen zu erstellen. Von leicht nach schwierig, hier ist sie:

  • Felsen im Schatten
  • Felsen in der Sonne
  • Sand im Schatten
  • Sand in der Sonne
  • Sand in der Sonne, bergauf
  • Sand in der Sonne, bergauf und ohne Wind

Gefühlt hatten wir alles, am meisten letzteres. Ich war immer wieder froh, dass mein Handy mir jeden Kilometer ansagte. Die Landschaft selbst ist, wie der Amerikaner treffend sagen würde: Awesome, also gigantometrisch, elefantös, einfach schön. Wilde Felsformationen im Nahbereich, turmhohe Felswände ohne Chance, sie zu ersteigen,

dazwischen immer mal wieder die eine oder andere Blüte.

Und endlich hörten wir lautes Kindergeschrei. Entweder gibt es hier ein McDonalds Playplace oder wir haben den Fall erreicht. Wir standen im Schatten von Bäumen vor dem ca. 40m hohen Fall, der sich in einen kleinen See ergoss.

In der letzten Ecke schaute noch die Sonne rein. Und jetzt kam endlich mein Stativ zur Geltung. Den Wasserfall in den verschiedensten Brennweiten und mit den verschiedensten Belichtungszeiten ablichten zu können, war die Mühe und die Schlepperei wert. Seht selbst.

Für einen Speziallfall musste ich mir was Besonderes einfallen lassen: Da ich bei den meisten Fotos mit Graufilter gearbeitet habe, dieser aber nicht auf das Fisheye passte, musste ich mir manuell helfen.

Und während ich im Schweiße meiner Füße vor mich hinschuftete, könnte sich die beste Ehefrau von allen ein Päuschen nach dem anderen.

So kann man den Wasserfall übrigens auch genießen.

Aber zurück mussten wir (leider) auch noch. Und selbst die wunderschöne Landschaft konnte nicht über die Sand-Trails hinwegtäuschen, die das Gehen immer schwerer machten.

Zum Glück war der Weg stellenweise sehr eng, so dass wir gerne an einem “Turnout” warteten, um entgegenkommende Wanderer vorbeizulassen. Der Trick besteht dann darin, das ganze so aussehen zu lassen, als ob man aus Höflichkeit wartet und nicht, um wieder Sauerstoff in die Lungen zu pumpen.

Endlich waren wir nur noch ca. einen Kilometer vom Auto entfernt.

Die Not-Wasserflaschen, die in gewissen Abstände am Wegesrand standen, hatten wir nicht gebraucht.

Am Auto erstmal das Wasser eingießen (neben den vier Litern, die wir auf dem Trip gemeinsam vernichtet hatten) und den Sand aus den Socken ausgießen – ca. 2 Esslöffel pro Schuh. Wie der da immer reinkommt und warum er nicht von selbst wieder rausgeht, ist mir ein Rätsel.

Jetzt waren wir schon auf der 12 und inmitten des GSENM. Wir fuhren die Strecke in Richtung Boulder noch ein wenig weiter. Nur ein paar Meilen später führt die Straße über eine Ridge, die einen fantastischen Ausblick über diese grandiose Landschaft bietet. Klein und mickrig unter uns der Wanderweg, der mit dem Auto so viel schneller und leichter zurückzulegen war.

Im Hotel erstmal duschen und die Mikrowelle an die Arbeit schicken. Dann gleich in der Lobby die Fotos hochladen.

Und wenn es wieder was von der Milchstraße zu sehen gibt, erfahrt ihr es morgen.

08.06.2018 – Mossy Cave Trail – Kodachrome Basin State Park

Nachdem wir uns gestern bis an die Grenzen der Belastbarkeit (oder vielleicht sogar darüber hinaus) getrieben hatten, sollte es heute mal wieder ein wenig ruhiger dahergehen. Ganz in der Nähe des Bryce Canyon liegt der Kodachrome Basin State Park. Auf dem Weg dahin, kurz nach Befahren des Highway 12, kommt aber vorher noch ein süßer kleiner Trail zur Mossy Cave. Den Parkplatz dazu sieht man immer, wenn man aus Osten zum Bryce Canyon fährt, hält aber (genau wie im Red Canyon) nicht an. Schließlich will man ja zur Hauptattraktion. Diesmal beschlossen wir, den 1-Meile Roundtrip zu machen. Ich dachte mir, da sind meine Wander-Flip-Flops genau das richtige.

Es ging (wie beim Bryce üblich) in eine wunderschöne Felsenlandschaft. Besonderheit diesmal war ein Bach/Fluss, der auch noch reichlich Wasser führte.

Und auch ein Wasserfall wurde angepriesen. Über sieben Brücken mussten wir nicht gehen, zwei reichten, dann standen wir vor diesem hübschen Wasserfall. Logisch, dass wir dort nicht alleine waren.

Ich versuchte mich neben den üblichen Fotos auch mal mit der einen oder anderen Langzeitbelichtung (wozu hatte ich sonst das Stativ mitgeschleppt?).

Und krabbelte auch mal hinter den Fall, um die Wucht und die Nässe zu spüren (ohne dabei die Kamera zu fluten).

Logisch, dass die furchtloseste Wanderin von allen auch mal hinter dem Fall durchkriechen musste. Steht ihr aber gut.

Danach ging es noch zur namensgebenden Attraktion des Weges, der Mossy  Cave. Also einer Höhle, in der Moos wächst. Selbiges ist wohl normalerweise keine solche Aufmerksamkeit wert, aber hier ist das wohl so selten, dass man den Trail danach benamst hat.

Wieder zurück auf der 12 durchquerten wir als erstes das Nest Tropic. Dies ist in zweierlei Hinsicht erwähnenswert: Zum ersten haben die Bewohner von Tropic das auf Höhe des Bryce Canyon liegende Reservoir mit einem Kanal mit dem von uns so bestaunten Bach verbunden, so dass sie Wasser für ihre Felder hatten. Zweitens haben wir dort mal in einem der Hotels (wenn nicht sogar dem einzigen) übernachtet. Und zwar mit zwei Kindern in einem der engsten und teuersten Ställe dieser Reise. Aber in der Nähe vom Bryce kann man sich alles erlauben. Kleiner Tip übrigens zum Tanken. Zur Zeit kostet die Gallone 3,399 USD in Bryce Canyon City. In den benachbarten Dörfern Tropic und Cannonville möchte man sich nicht lumpen lassen und hat die Preise auf das gleiche Niveau angehoben. Etwas weiter auf der 12, in Escalante, waren es beim letzten Mal gleich 10 Cent/Ga weniger. Falls ihr also aus östlicher Richtung nach Bryce fahrt, dort ist die letzte Gelegenheit, ETWAS preiswerter zu tanken.

Aber kommen wir zu unserer Tour zurück. In Cannonville biegt nach Süden (also rechts) die Cottonwood Canyon Road ab (nicht verwechseln mit der Cottonwood Road, die etwas früher in die Wildnis führt). Von hier aus sind es noch ca. 9 Meilen, bis man auf einen Viehumtrieb stößt (ist uns bisher jedes Mal passiert) und dann nach links zum Kodachrome Basin State Park abbiegt.

Den Park, der seinen Namen wegen der prächtigen Farben wirklich vom Filmehersteller abgestaubt hat, hatten wir in früheren Jahren schon ein- oder zweimal besucht. Allerdings mehr auf der “Durchreise”, d.h. Straße entlangfahren, an jedem Viewpoint ein Foto machen und schnell wieder weg. Diesmal hatten wir mehr Zeit mitgebracht und beschlossen, zuerst mal den Grand Parade Trail zu laufen mit 1,5 Meilen. Besonders reizvoll die angebotenen Boxcanyons.

Ich hatte immer noch meine Wander-Flip-Flops an, die mir beim Durchwaten des Baches gute Dienste geleistet hatten. Der Schuss ging aber diesmal nach hinten los. Der heiße Sand, der vorne reinschwappte, rutschte zwar fast genauso schnell wieder raus, aber heiße Füße brauchte ich nicht unbedingt.

Trotzdem war der Trail absolut sehenswert und auch die Canyons waren hübsch.

Was den Park auszeichnet, sind neben den intensiven Farben auch die Pinnacles, die sehr unvermittelt und plötzlich in der Landschaft stehen.

Über Sinn und Zweck möchte ich jetzt und hier keine Diskussion anfangen.

Am Wagen angekommen wurden erstmal die obligatorischen Wasserflaschen umgegossen (Flasche -> Hals) und dann überlegten wir uns, ob noch Kräfte genug vorhanden seien, um noch den Angel’s Palace Trail zu wandern. Dieser sollte sich a) durch einen ziemlich plötzlichen Anstieg um ca. 50 Meter und b) sehr viele schöne Fotopunkte auszeichnen. Aber erstmal feste Schuhe anziehen, sonst läuft mir meine Göttergattin noch davon.

Das mit dem Aufstieg war nicht gelogen und wir taten uns schon ein wenig schwer. Die letzten Tage hatten ihre Spuren hinterlassen. Dafür wurden wir aber durch ein paar sehr schöne Aussichtspunkte belohnt und Karin konnte mal wieder ihre Schwindelfreiheit / Ridgefestigkeit unter Beweis bzw. auf den Prüfstand stellen.

Danach hatten wir vom Wandern fürs Erste genug und beschlossen, kurz zum Chimney Rock zu fahren.

Außer, dass der Felsen quasi ein Alleinstellungsmerkmal in der Landschaft hat und vor 100 Jahren schon genauso in die Gegend schaute, ließ sich nicht viel darüber sagen.

Die Sonne stand langsam etwas tiefer und wir beschlossen, die Stichstraße des Parks noch einmal bis zum Ende durchzufahren. Vielleicht sieht ja der eine oder andere Fels oder Piddel jetzt viiiiel besser aus. Tat es auch.

Jetzt aber zurück auf die Straße.

Diesmal ohne Kuhherde, dafür aber mit einer farbenprächtigen Felswand, die in der Abendsonne leuchtete.

Genauso wie der Oldtimer in Cannonville.

Eigentlich hätten wir um 18 Uhr zuhause sein können, würde uns die Gegend nicht dauernd Steine in den Weg legen. In Form von farbenprächtigem Sandstein, der von der Sonne angeleuchtet wird. Klar, dass wir noch einen ganz klitzekleinen Stop am Mossy Cave Trail einlegten, um ein paar Sandsteinbrocken abzulichten.

Jetzt geht es aber wirklich los und wir sind (und da sind wir stolz auf uns) ohne Pause zum Hotel durchgefahren. Am Morgen hatten wir final aus unserem Hotelzimmer in der Ponderosa Lodge ausgecheckt, um heute Abend im Haupthaus mit direkter Nähe zum Pool ein Zimmer mit eigenem Whirlpool zu bekommen.

Das mit den Nähe zum Pool stimmte, aber das Internet war in diesem Zimmer soweit entfernt, dass ich zu sämtlichen Arbeiten mit dem Rechner in die Lobby gehen musste, um eine einigermaßen stabile Verbindung zu bekommen. Aber vorher eine Runde entspannen im “großen” Whirlpool, bevor es an diesen Bericht geht.

Alles in allem ein erlebnisreicher und schöner Tag

19.02.2015 – Achate sammeln – Cape Perpetua – Boiler Bay

Der Tag begann, so wie am ersten Urlaubstag: Mit Nieselregen.

OR51905.jpgDer Strand vor dem Sandcastle Motel von gestern bei Flut gab auch bei Ebbe nicht mehr her. Also noch ein Stückchen weiter zum Taft Distrikt, in der Hoffnung, dass die Flut den Strand wieder mit hübschen Steinchen gefüllt hatte. Hatte sie.

OR51906.jpgJetzt müssen wir wirklich langsam Schluss machen mit der Sammelei, sonst bekommen wir noch ernsthafte Probleme mit unserem Reisegepäck.

Zurück zum Frühstück (ja, wir waren wirklich seeeehr früh unterwegs, um den Tiefstand abzupassen). Ihr glaubt ja gar nicht, was die beste Steinesammlerin von allen auf sich nimmt, nur um ein paar schöne Achate zu bekommen. Nicht auszudenken, was sie alles auf sich nehmen würde für Diamanten.

Nach dem Frühstück ein wenig Koffer packen und draußen deutete sich schon wieder blauer Himmel an. Blöd, schon wieder nichts mit Stormwatching. Plan für heute: Mal wieder Richtung Süden, so schnell wie möglich, und Thor’s Well mit viel Wasser ablichten.

Leichter gesagt als getan. In Boiler Bay gab es einen so tollen Himmel

OR51908.jpgund so tolle Wellen, dass wir doch noch ausstiegen für das eine oder andere Foto.

OR51938.jpg OR51916.jpg OR51913.jpgEbenso Depoe Bay, welches sich im schönsten Licht zeigte. Und ich hatte so gehofft, heute mal mit ein paar weniger Fotos auszukommen…OR51942.jpg

OR51941.jpg OR51962.jpgAls wir durch Newport fuhren, endlich mal eine Gelegenheit und das richtige Licht, um die Brücke bei der Durchfahrt abzulichten.

OR51966.jpgDa wir schon gerade bei Brücken sind. Auch das etwas weiter südlich liegende Waldport hat eine imposante Brücke, OR51968.jpgdie der Größe der Ortschaft irgendwie nicht angemessen erscheint. Sie überspannt die Alsea Bay.

OR51969.jpgNoch ein Stück weiter südlich Yachats, diesmal nicht zum Achate-Sammeln abgebogen, nur für einen T-Stop. Und auf dem Weg die süße Feuerwache mit der Glocke.

OR51974.jpgBei Cape Perpetua den Parkplatz bei Cooks Chasm (Chasm heißt übrigens Schlucht, Abgrund, und wer Kapitän Koch war, wisst ihr auch so) angefahren und runtergestapft zu Thor’s Well. Aber obwohl der Höchstand der Flut gerade mal zwei Stunden her war, reichte es nicht, um die Aushöhlung vernünftig mit Wasser zu füllen.

Folglich mussten wieder die Wellen herhalten.

OR51994.jpg OR51995.jpg OR51987.jpg OR51986.jpgUnd an einer Langzeitbelichtung versuchte ich mich trotzdem mal:

OR52013.jpgDie Sonne neigte sich langsam dem Horizont zu

OR52004.jpgund wir beschlossen, den Blick noch einmal in die Ferne

OR52042.jpgund in die Nähe schweifen zu lassen.

OR52038.jpgDa an dieser Stelle nicht von einer Ölpest auszugehen ist, sind wohl natürliche Umstände für diese außergewöhnlichen Farben verantwortlich…

OR52040.jpgDa uns für morgen ein langer Ritt bevorsteht, beschlossen wir noch einen kleinen Abstecher nach Florence.

OR52057.jpgHier besonders zu erwähnen, da in direkter Nähe der Tankstelle und auch für einen T-Stop geeignet, der Skateboardpark, der von unseren Jungs heißgeliebt war wegen seines glatten Betons.

OR52059.jpgNun wurde es wirklich langsam dunkel. Wo den Sonnenuntergang (so es einen gibt) erleben? Wir entschieden uns für einen Turnout in der Nähe vom Sea Lions Cave mit Blick auf das Heceta Lighthouse

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Heceta Lighthouse, mal mit 400 mm rangeholt

OR52048.jpg und die pelzigen Freunde (hatten sich auf anderen Felsen niedergelassen als beim letzten Mal).

OR52053.jpg OR52051.jpgDer Lärm kam wieder deutlich von unten herauf, der Gestank diesmal weniger…

Und jetzt die unvermeidlichen Sonnenuntergangsfotos:

OR52076.jpg OR52069.jpg OR52063.jpgEin letzter Blick auf die Sea Lions

OR52083.jpg OR52091.jpgund den mittlerweile in Betrieb befindlichen Leuchtturm

OR52092.jpgund es geht ab durch die Mitte nach Hause.

Ein schöner letzter Tag in Lincoln City und Umgebung. Morgen gibt es einen Reisetag (vermutlich über Astoria) bis nach Seattle und am Samstag mit dem Flieger zurück.

12.02.2015 – Von Lincoln City nach Florence

261 Fotos. Das ist das Ergebnis nach einem Tag, der sonnig begann. Vorgenommen hatten wir uns Thor’s Well, ein Loch in den Brandungsfelsen südlich von Yachats. Aber auf dem Weg dahin… Wie sagte Axel Stosberg von Santiano so schön? Ich habe in meinem Leben schon so viel erlebt, ich glaube, ich werde ein Buch darüber schreiben. Damit mir auf den Schritten dieses Tages nichts verloren geht, kann ich zum Glück meine GPS-Koordinaten aus der Kamera zu Rate ziehen und leicht feststellen, wo diese oder jene Aufnahme gemacht wurde.

Nach einer fast sternenklaren Nacht präsentierte sich “unser” Strand im schönsten Licht. Haben wir wirklich Winter?

OR50549.jpg OR50551.jpgDen Weg nach Süden wollten wir ohne größere Stops hinter uns bringen. Aber als ich den Taft-District so schön mit Spiegelungen am Wasser liegen sah, war es mit meiner Selbstbeherrschung geschehen.

OR50572.jpgNur ganz wenig weiter südlich, an der Einmündung des Siletz-River, ein kleiner Flussarm, an dem sich so langsam aber sicher eine neue Siedlung breit macht. Wahrscheinlich demnächst ein weiterer District von Lincoln City.

OR50578.jpgAn der Boiler Bay diesmal heftige Wellen im Sonnenlicht.

OR50597.jpgEbenso wie Depoe Bay.

OR50599.jpgDirekt nördlich von Newport liegt das Yaquina-Lighthouse. Im Visitor-Center erstanden einen 5-Tage-Oregon-Coast-Pass für 10 USD, der den Eintritt in alle möglichen Stateparks und andere Sehenswürdigkeiten ermöglicht. Auch der Leuchtturm macht bei gutem Wetter deutlich mehr her als in einem früheren Jahr im Nebel.

OR50606.jpgSo konnten wir auch eine der größten Pelikan-Kolonien besichtigen

OR50611.jpgund ich versuchte mich mal als Vogelfotograf – im Flug erwischt.

OR50627.jpg OR50660.jpgAber auch die Aussicht nach Norden und Süden ist nicht ohne.

OR50630.jpg OR50632.jpgVom Lighthouse Drive Richtung Newport erhält man folgenden Ausblick. Fürchterlich, dies überfüllten Strände, fast wie in Arenal…

OR50701.jpgDiesmal wollten wir Newport nicht wieder links liegen lassen und euch den historischen Nye-District etwas näher bringen:

Dieser Stadtteil hat sich uns besonders eingeprägt, da wir bei unserem letzten Besuch mit Kindern diese im Auto zurückließen (nicht eingeschlossen, keine Angst) und dann plötzlich die Alarmanlage unseres Dodge Durango losging. Und die Insassen des Autos interressierte dies nicht die Bohne. Nur die werten Eltern gerieten in Panik, als sie dieses Lärms anhörig wurden.

Dieses Mal ging es ruhiger zu. Karin blieb allein im Auto (nicht eingeschlossen, keine Angst) und die Alarmanlage blieb auch aus.

OR50705.jpgOR50706.jpg OR50707.jpg OR50710.jpgAm südlichen Ende der Stadt steht ein weiterer Leuchtturm.

OR50715.jpgUnd von dort aus hat man auch einen guten Blick auf die imposante Brücke.

OR50712.jpgBis zum Cape Perpetua sind es nur noch wenige Meilen, wenn man Yachats auch durchquert, ohne sich von Steinen (Achaten) anlocken zu lassen. Zu der Scenic Area gehört auch das eigentliche Cap als Namensgeber. Dort verbrachten wir die Mittagspause.

OR50719.jpg OR50720.jpgBeim Zusammenbauen meiner “Spezialausrüstung” fiel mir dann noch auf, dass die Batterien meines Fernauslösers leer waren. Und die Ersatzbatterien lagen warm und trocken in der Ferienwohnung…

Also doch nochmal zurück nach Yachats. Zuerst traf mich doch glatt der Schlag, als im dortigen Supermarkt die 4 Duracell-Batterien für 8,15 USD offeriert wurden. Ein No-Name-Pack für 1,99 tat es dann auch.

Spezialausrüstung deshalb, weil ich a) den GPS-Sender verwenden wollte und b) das Auslösen der Kamera mittels Fernauslöser stattfinden sollte. Beides zusammen mittels eines Adapters mit der Kamera verbunden. Nicht schön, aber funktionstüchtig.

DSCN2414.jpgUnd dann kam der eigentliche arbeitsame Teil: Bei Thor’s Well wollte ich mittels Langzeitbelichtung das in das “Loch” einströmende Wasser ablichten. Nur kommen die Wellen leider nicht immer so, wie ich sie gebraucht hätte. Eine gute Stunde standen wir also da, immer in Erwartung der idealen Welle oder der Welle, die uns beide duschen würde. Keine Angst, es werden nicht alle Fotos gezeigt…

OR50782.jpg OR50752.jpg OR50773.jpgMeine Kamera hatte ich vorsichtshalber in eine Aldi-Mülltüte gehüllt, nur die Optik schaute heraus.

DSCN2330.jpgIrgendwann war ich der Meinung: Nun ist es genug und es ging weiter Richtung Süden.

Kurz hinter Cape Perpetua befindet sich ein weiterer Leuchtturm: Heceta House. Mit unserem Oregon Pass durften wir ihn besuchen und ließen uns die Gelegenheit natürlich nicht entgehen.

OR50816.jpgNoch ein paar Meilen später liegen am Wegesrand die Sea Lion Caves, eine kommerzielle Einrichtung, die den Besuchern in einer Höhle Seelöwen anbietet. Dumm nur, dass ein paar Meter davor ein Turnout liegt, von dem aus die Viecher, die die meiste Zeit lieber im Freien sind, einfach so betrachtet werden können. Ihre Geräuschkulisse drang den ganzen Felsen hinauf. Und nicht nur diese. Von Körperhygiene haben diese putzigen Stinker ihre eigene Vorstellung.

OR50823.jpg OR50829.jpgGenug gerochen, was nun? Der Tag neigte sich langsam dem Ende zu, der Inhalt unseres Tanks ebenfalls. An der Küste liegen die Spritpreise üblicherweise bei 2,29 USD und drüber. Von früheren Urlauben hatten wir noch in Erinnerung, dass Florence da eine rühmliche Ausnahme machte (wieso, weiß kein Mensch). Und da wir sowieso mal bei unseren alten Behausungen vorbeischauen und auch der Altsstadt einen Besuch gönnen wollten, nahmen wir den kleinen Umweg gerne in Kauf.

Der Rhododendron Drive zieht sich parallel des 101 in der Nähe der Küste entlang von Nord nach Süd. Und an dieser Stelle führt er direkt am Wasser vorbei.

OR50835.jpgDie “Oldtown” von Florence besteht aus vielen Touristenläden und Restaurants, die am Wasser gebaut speziell im Sommer mit Leben gefüllt ein malerisches Bild abgeben. Im “Winter” ist naturgemäß nicht ganz so viel los, was aber der Schönheit keinen Abbruch tut.

OR50836.jpg OR50837.jpg OR50844.jpg OR50838.jpgWie man sieht, wurde es langsam dunkler. Zeit, sich auf den Weg Richtung LC zu machen. Ach ja, getankt haben wir dann für 2,159 USD / Gallone, Tankfüllung für ca. 25 USD.

Und noch eine Erfahrung haben wir gemacht: Ja, man kann vermutlich die ganze Oregon-Küste an einem Tag bewältigen – wenn man wie wir an einem Stück durchfährt.

Die Fahrt selbst wurde uns durch einen Sirius-Sender versüßt: Willie’s Roadhouse, ein Sender mit Country Musik aus den 60ern und 70ern. Johnny Cash ist den meisten noch bekannt, aber hier kamen auch Stars wie Freddie Fender, Bobby Bare und Jim Reeves zu Wort. Einfach klasse, plötzlich in die Jugend versetzt zu werden.

Als wir zuhause ankamen, dunkelte es schon heftig. Da auch das Internet gerade lahmte und wir vom Tag und den Eindrücken erschlagen waren, wurde dieser Teil des Reiseberichts erst am nächsten Morgen geschrieben.

28.05.2014 – Gegensätze – Puna Coast – Lava Tree State Park – Champagne Ponds – Isaak Hale State Park

Okay, den Begriff Gegensätze werden die meisten erstmal mit Regen und Sonnenschein, mit Massentourismus und Einsamkeit verbinden.

Mir bot sich heute morgen (man möge mir den technischen Abstecher verzeihen) die Möglichkeit, das Meer auf zwei komplett verschiedene Arten einzufangen.

Als ich aufwachte und aus dem Fenster schaute, bot sich erstmal dieser Anblick, Sunrise at its best.

HAW6880.jpgAlso Kameraausrüstung und Stativ geschultert und an der Steilküste entlang gewandert. Und da waren sie auch schon: Die Gelegenheiten, die Wellen auf zwei total unterschiedliche Arten einzufangen. Erstens mit einer extremen Langzeitbelichtung (für die Technik-Freaks: ISO 50, Dank an die D4, ND Filter variabel, Blende 22, Zeitautomatik und dann am Filter solange gedreht, bis Belichtungszeiten von ca. 20 sek. dabei rauskamen):

HAW6886.jpg

HAW6927.jpgHAW6890.jpgUnd dann das komplette Gegenteil: Die Wellen im Gegenlicht, durchscheinend, so dass sie wie geschmolzenes Glas aussehen (Belichtungszeit 1/4000 sek, Blendenautomatik)

HAW6955.jpgHAW6977.jpgGut, im letzten Urlaub auf Kauai gelangen mir noch bessere Fotos. Aber dies hängt sehr stark vom Sonnenstand ab, vom Winkel, mit dem man die Welle einfängt und auch vom Untergrund, der die Wellen auf Kauai stärker zu einem Tunnel formt als an diesem Küstenabschnitt. Aber wir sind ja zum Glück noch ein paar Tage hier.

So, jetzt erstmal gemütlich frühstücken. Und dann geht es in Richtung Champagne Ponds.

Auf dem Weg dahin liegt ein lange vergessenes Kleinod am Wegesrand, der Lava Tree State Park.

HAW7109.jpgLange vergessen deshalb, weil wir vor Ewigkeiten (Jahrzehnten) mal da waren und verdrängt hatten, wie schön es dort ist. Entstanden sind diese Formationen durch einen Lavafluss. Die feuchte Rinde der Bäume dort schaffte es, der Hitze zu widerstehen und die Lava “wickelte” sich um die Stämme herum, welche im Laufe der Zeit abstarben und diese merkwürdigen Formen (Lava Erectus) hinterließen.

HAW7104.jpgAber daneben gibt es noch so einige andere exotische Pflanzen und Geschöpfe zu besichtigen.

HAW7116.jpg

HAW7115.jpgHAW7122.jpgHAW7125.jpgVorbei an Papaya-Plantagen (die sind für unser leckeres Frühstück verantwortlich)
HAW7134.jpgging es weiter zu den Champagne Ponds. Um dorthin zu gelangen, muss man zuerst die 132 bis zum Ende durchfahren, zum Cape Kumukahi-Lighthouse.

HAW7140.jpgDas Besondere an diesem Leuchtturm ist die Tatsache, dass der Lavafluss von 1960 freundlicherweise direkt davor Halt gemacht und den Turm verschont hat (wahrscheinlich hat der Zaun das bewirkt).

HAW7142.jpgVon hier aus kann man sich nach rechts an der Küste entlang zu Fuß auf den Weg machen, ca. eine Meile, oder man verwendet einen Wagen mit ausreichend Bodenfreiheit und robusten Reifen.

HAW7143.jpgHAW7147.jpgMan landet dann direkt vor einem “Wohngebiet”, welches allerdings hermetisch abgeriegelt ist, so dass von der Straße her nur Bewohner rein dürfen. Diesen allerdings steht dann der direkte Zugang zum Meer über ein System von Kanälen zur Verfügung.

HAW7152.jpgDSCN7958.jpgSchnorcheln war insofern interessant, als unterschiedlich warme Wasserschichten das Gefühl erweckten, als ob man sich in einer Gallertmasse (optisch) bewegte. Scharfe Aufnahmen von Fischen sind allerdings kaum welche entstanden.

Ach ja, dann lagen da auch noch Kokosnüsse rum, die sich nach Öffnen mit der Machete als genau richtig herausstellten. Die ersten selbst gejagten.

HAW7159.jpgWir wollten gerade wieder los, als ein absolut heftiger Regenschauer uns in den Wagen zwang und anstatt zu fahren, genossen wir einfach das Schauspiel um uns herum.

HAW7160.jpgNächstes Ziel war mal wieder der Isaak-Hale-Statepark, diesmal an einem Wochentag, also nicht ganz so überlaufen wie am Wochenende. Wenn man die Mole auf der rechten Seite verlässt und den Weg entlang der Küste geht, kommt man nach ca. 100 Metern zu einer warmen Quelle, die mich an die Wild Rose Hotspring in Idaho erinnerte. Himmlisch, einfach darin auszuspannen.

HAW7207.jpgUnd die Küste darum herum ist auch nicht ohne.

HAW72035386c412aea05.jpgAuf der anderen Seite des Parks liegen zwar keine Badestrände, aber zumindest Gelegenheiten für Surfer, ins Wasser zu kommen, mit richtig schönen Wellen. Und wenn man sich einen Augenblick Zeit nahm, konnte man ein halbes Dutzend Honus sehen, die in den Wellen treibend vor sich hin grasten.

HAW7210.jpgHAW7217.jpgGenug gesehen für heute. Ab nach Hause und den Grill anwerfen. Dieser ging dreimal zwischendurch aus, einmal, weil die Gaskartusche leer war, zweimal durch den Wind, der gerade zur Abendessenzeit zu richtigen Böen anschwoll.

Fazit des Tages:

HAW7224.jpg
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