21.05.2019 – Fahrt von Moab nach Page

Auch dieses gemütliche Ferienhaus müssen wir verlassen. Besonders genossen habe ich das schnelle Internet. Ca. 50 mbit im Down- und Upload zeigte die Messung. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, dass mir am kommenden Abend das genaue Gegenteil zur Verfügung stehen würde.

Um 9.20 Uhr waren wir schon auf der Straße. Der Himmel war leicht bläulich und wir fuhren die 191 Richtung Süden, durch Monticello durch bis nach Blanding, wo wir am Visitor Center eine kurze Pause einlegten.

Dann hätten wir eigentlich auf der 191 bleiben können, aber uns stand mehr der Sinn nach Aufregung und Abenteuer. Also bogen wir auf die 95 nach Südosten ab zum Natural Bridges National Park. Dort waren wir 1987 zum ersten Mal gewesen und hatten wegen des Umweges diesen schönen Park immer links liegen gelassen.

Die Hauptattraktionen sind drei natürliche Brücken, die Sipapu Bridge,

die Kachina  und die Owachomo Bridge. Eigentlich wollten wir alle drei bewandern, d.h. nach unten laufen. Aber schon der Trip zur ersten Brücke dauerte eine Stunde und erwies sich als Abenteuerspaziergang. Über Treppen und Leitern ging es steil hinab, bis wir ca. 160 m tiefer unter dem Bogen der Brücke standen.

 
 
 
Und leider mussten wir den gleichen Weg auch wieder rauf.

Als das geschafft war, besichtigten wir nur noch die Kachina Bridge

und die Owachomo Bridge von oben.

Anschließend ging es auf die 261, damit wir über den Moki Dugway wieder auf die 191 stießen.

Hierzu fährt man ca. 20 Meilen über plattes Land, bis man plötzlich darauf hingewiesen wird, dass es steil nach unten gehen wird.

Die asphaltierte Straße wird auf den Serpentinen zur Dirtroad. Eigentlich wollten wir vorher noch den Aussichtspunkt besichtigen, aber der herunterprasselnde Hagelschauer ließ uns im gemütlichen warmen Wagen verbleiben.

Auf dem Weg nach unten wie immer fantastische Ausblicke auf das Land, Wolkenformationen wir Türme, Wände aus Grau.

 
 
Und natürlich Straßenbau auf amerikanisch.

Unten angekommen machten wir noch einen kleinen Abstecher zum Goosenecks State Park. Der San Juan River windet sich mäandernd durch die Felsen und der Schleifen wird man nur mit einem Fisheye Herr.

Nächster Fotostop der Mexican Hat

und dann geht es auf zum Monument Valley. Eigentlich wäre ich gerne die Schleife im Tal noch durchfahren, aber aufgrund der vorangeschrittenen Zeit gönnten wir uns nur von außen Blicke auf die sichtbaren Felsen.

 
 
Südlich vom Tal der Monumente geraten wir in einen Staubsturm, mal was anderes.

 
Und dann auf die langweilige Straße nach Page.

Kurz vor Page türmt sich eine weitere Wolkenwand auf. Gut, dass unser Auto dicht ist.

Das Hotel ist sehr schön, allerdings ist das Internet so grottenschlecht, wie ich es in diesem Urlaub noch nicht hatte. Auf dem Zimmer bricht die Verbindung immer wieder ab, so dass ich die paar Bilder in der Lobby Stück für Stück hochlade.

Der nette Concierge verweist auf ein Schild, auf dem sich das Hotel für die schlechte Connection entschuldigt. Sie sind nicht mit Glasfaser, sondern über Satellit angebunden. Und das ist bei schlechtem Wetter nicht unbedingt besser. Das kann ja heiter werden.

Also schreibe ich den Text erstmal offline in einen Texteditor rein und schicke ihn dann von der Lobby aus ab. Denn im Zimmer ist es noch instabiler.

Ach ja: zum Abendessen auf dem Zimmer machen wir (vermutlich erstmalig in Page) die Heizung an.

Das Schreiben des Tagesberichts erweist sich auch in der Lobby als Geduldsprobe, Frank in Alaska, ich kann Dich verstehen. Bitweise tröpfeln die Daten durch die Leitung. Da sind wir selbst in Deutschland noch besser dran.

19.05.2019 – Moab und Umgebung

Nochmal die Frage: Woran merkst Du, dass Du in Moab bist?  Es steht kein Gartenzwerg vor dem Fenster wie in Deutschland. Es schaut kein Elch ins Fenster hinein wie vielleicht in Alaska. Es steht ein ATV (All Terrain Vehicle) vor dem Wohnzimmer und schaut ins Fenster hinein:

Was noch zu den modernen Errungenschaften der auf Outdoor und rustikales Leben gepolten Amerikaner gehört, ist das Pseudo-Lagerfeuer im Kamin. Nicht nur, dass die Holzscheite einfach nur beleuchtet sind, auch das Feuer dahinter kommt vermutlich von einem LED-Bildschirm. Und auf einen weiteren Knopfdruck kann man ihm auch warme Luft entlocken. Ob diese jetzt elektrisch oder per Gasflamme erzeugt wird, konnte ich nicht herausfinden.

Da die Sonne gerade mal für kurze Zeit in unser Wohnviertel schien, nutzte ich die Gelegenheit für ein paar Rundumfotos. Die ganzen ATV-Fahrer waren zum Sonntag morgen mit ihren Trucks wieder abgereist.

 
Was machen wir heute? Der Himmel zeigte sich in einem zarten Grau, passend zu unserer Bettwäsche. Sollte das ein Zeichen sein?

Die großen Nationalparks hatten wir abgegrast, jetzt kommen die kleineren Highlights dran. Wir nahmen die Straße nach Norden und bogen am Colorado auf die 128 ab. Von dort führen mehrere Straßen ab in die Berge. Die Gegend wurde früher für Cowboyfilme intensiv genutzt und man erwartet, dass einem ein mit Hut bewerter Kuhjunge über den Weg reitet.

Wir schafften es gerade mal bis zu den Fisher Towers, die wie die meisten anderen Berge ohne Sonne einfach nur langweilig aussehen. Aber damit müsst ihr für heute leben.

Auf dem Rückweg sahen wir dann Schilder zu den “Rapids” = Stromschnellen. Ob uns hier etwas Action geboten wird?

Vom Parkplatz aus konnte man zumindest den Blick auf wildes Wasser werfen. Ansonsten auch langweilig. Also weiter auf der Straße Richtung Moab.

Hier sahen wir dann mutige Männer und Frauen, die den wilden Wassern des Colorados trotzten und möglicherweise bis auf die Haut durchnässt ihren Kampf gegen die Fluten bis zur Selbstaufgabe fortsetzten.

Zu pathetisch? Stimmt. Sah alles ganz harmlos aus.

Wieder an der Hauptstraße angekommen, machten wir ein kleines Picknick und stiefelten dann auf die Fußgängerbrücke über den Colorado. Von dort aus konnte man ungefähr genauso viel braunes Wasser sehen wie vom Ufer.

Aber zumindest in SW macht die Brücke was her.

Zum Zurückfahren war es noch zu früh und Karins Super-Klebe-Lauf- und Wanderschuhe juckte es an den Sohlen. Also machten wir uns auf in die entgegengesetzte Richtung auf die 279, die wir gestern in entgegengesetzter Richtung gefahren waren.

Ziel: Die Corona Arch und die Bowtie Arch. Es gibt auf der Straße einen großen Parkplatz, von wo aus es auf einem 1,5 Meilen Trail in die Berge geht.

Auf dem Weg begleiteten uns sehr viele Felder mit gelb blühenden Kakteen, so viele hatte ich noch nicht gesehen.

Der Weg führte über eine stellenweise mit Stahlseil gesicherte “Treppe” und kurze Zeit später sahen wir die beiden Arches vor uns.

Die Corona Arch wurde früher von Jugendlichen als große Schaukelhalterung benutzt. Sie entspricht in der Größe in etwa der Delicate Arch, nur hat sie nicht ihr “Alleinstehungsmerkmal”. Nach einigen Unfällen wurde das gesamte Gebiet auch zur “non rope swinging area” erklärt.

Damit man mal die Größenverhältnisse sieht, bat ich die beste Kletterin von allen, sich mit ihren Schuhen (hatte ich schon erwähnt, dass sie auf den Felsen gut liefen) mal unter die Arch zu stellen.

Und so sieht die Arch menschenleer aus:

Von der anderen Seite konnte man dann sogar gegen die Sonne fotografieren (wenn man den wusste, wo sie gerade war).

 
Auf dem Rückweg widmeten wir dann auch der Bowtie Arch ein Foto. Die beiden haben es schon schwer, da sie nicht Teil des Arches National Parks sind.

Hier mal beide friedlich nebeneinander vereint.

Und der Blick zurück ins Tal ist auch nicht ohne.

Habt ihr schon davon gehört, dass Trails mit sogenannten Cairns = Steinhaufen markiert sind. Üblicherweise soweit voneinander entfernt, dass man sich von Haufen zum nächsten Haufen in Sichtweite vorantasten kann.

Hier waren die Steinhaufen zu Hauf gehäuft. Warum wohl? Als Vorratsdepot für die Verwaltung, um sie später irgendwo anders aufzustellen? Oder hatte jemand die gesamten Cairns vom Weg aufgesammelt und hier wieder aufgestellt? Fragen über Fragen. Wir wissen es nicht.

Am Auto zurück fuhren wir noch ein kleines Stück auf der 279 weiter, denn unser Bedarf an Arches war für heute noch nicht gesättigt. Nahe an der Straße sollte die Jug-handle Arch liegen. Wir sahen das Schild, fanden die Einfahrt zu einer Straße und verpassten die Arch. Erst nachdem wir eine Meile die Dirtroad in Richtung Canyonrand gefahren waren, trafen wir auf ein entgegenkommendes ATV. Und deren Fahrer sagte uns, die Arch stände direkt an der Straße (also dahin, wohin das Schild zeigte). Zurück an der Einmündung sahen wir sie dann auch.

Angesichts des trüben Wetters hatten wir zu mehr Aktivitäten keine Lust und machten uns ausnahmsweise früh auf den Weg nach Hause, um dort abzuhängen.

18.05.2019 – Canyonlands National Park

Der Berg ruft. Zumindest, wenn man aus dem Fenster schaut. Die Manti La Sals leuchten.

Eine Information, die zwischendurch als Frage reinkam: Haben die denn in den USA kein vernünftiges Brot? Genau genommen bekommt man in den meisten Supermärkten Toastbrot in den verschiedensten Ausfertigungen, welches getoastet wie getoastetes Toastbrot schmeckt. In früheren Jahren haben wir auch in einem Safeway mal Lieken Urkorn gesehen.

Vor ein oder zwei Jahren wurden wir dann bei Costco fündig. Hier gibt es für 6,99 USD einen Doppelpack eine Art Körnerbrot. Das ist griffig, halbwegs knautschfest und schmeckt wie ein normales Körnerbrot.

Aber kommen wir zu unserem Tagesziel in der Überschrift. Gegenüber dem Arches National Park liegt der Canyonlands National Park. Für mich einer der schönsten Parks überhaupt. Er ist im Vergleich zum Arches groß und teilt sich in drei Teile auf: Den Needles District, die Maze und Island in the Sky. Während die Maze für Fahrzeuge nahezu unzugänglich ist und sich der Needles District hauptsächlich dem Wanderer erschließt, kann der letzt genannte Teil gut mit dem Auto befahren werden.

Nördlich von Moab biegt man nach links auf die 313 ein, lässt die Jeep-Trails links liegen und klettert in die Berge hoch. Nach kurzer Zeit kommt man zu einem Abzweig, der zum Dead Horse Point State Park führt. Den konnten wir natürlich nicht außer acht lassen und fuhren die wichtigsten Punkte an.

 
 

Danach ging es in den National Park, wo wir als erste kleine Wanderung die Mesa Arch vorgesehen hatten (sind wohl noch die Nachwirkungen vom Arches National Park, dass wir direkt wieder zu einem Bogen müssen). Auf dem Weg dahin wieder wunderschöne Kakteenblüten und dann die Arch selbst.

Sie macht bei normalem Tageslicht nicht soviel her. Aber wenn man sich die Mühe macht, zum Sonnenaufgang hierher zu kommen und sich den Platz mit 50-60 anderen Foto-Enthusiasten (-Verrückten) teilt, kann man einen Sonnenaufgang mitbekommen, der seinesgleichen sucht.

Wir begnügten uns mit der Daytime-Version und suchten uns danach ein Plätzchen für ein Picknick. Ein kleiner Zaungast wartete schon darauf, dass etwas vom Tisch herunterfiele. Zum richtigen Betteln sind diese Tierchen zu vornehm.

Weiter ging es zum Grand View Point, der, wie der Name schon sagt, einen der großartigsten Ausblick in diesen Park bietet.

 
 
Weiter geht es mit Blick auf die Berge zur Rechten, bis wir zum Green River Overlook kamen.

Diesen Aussichtspunkt habe ich für mich zum schönsten Punkt der Erde auserkoren und kein Foto kann diesem Eindruck auch nur andeutungsweise gerecht werden. Deshalb stellte ich einfach nur die Kamera aufs Stativ und ließ zwei Zeitrafferaufnahmen von je einer halben Stunde laufen, während ich einfach nur in die Landschaft starrte, sie in mich aufsog und die Stille genoss.

Mittlerweile war es 16.30 Uhr geworden und über die “Schnellstraße” hätte es auch einige Zeit gedauert. Aber uns fehlte noch “Action”, die Butter zum Brot. Also bogen wir direkt ausserhalb des Parkeinganges auf den Shafer Trail ein. Eine Jeep Route, die direkt an der Felswand nach unten führt und meiner Mutter einiges abverlangte. Aber Aussteigen und Laufen kam auch nicht in Frage.

 
Immer wieder kamen uns andere Fahrzeuge auf dem Weg nach oben entgegen und wir warteten höflich an einer Ausweichstelle, bis sie vorbei waren. Bei der Gelegenheit stellte ich auch fest, dass sich unser F150 sehr gut in den engen Kehren machte. Scheint einen relativ kleinen Wendekreis zu haben.

Etwas tiefer im Tal erwarteten uns tolle Ausblicke, wie man sie von oben nie haben würde.

 
 

Zwischendurch sieht man immer wieder Camper, die es sich über das Wochenende bequem gemacht haben (hier klevererweise sogar direkt mit Klohäuschen).

Der Weg entsprach stellenweise dem, was man von einer Jeeproute erwartet und ich fuhr auch gaaanz vorsichtig, um meiner Mutter die Sorge zu nehmen, es könnte was am Wagen kaputt gehen.

Im Tal kommt man dann an den großen Becken zu Pottasche-Gewinnung vorbei. Aus tiefen Schichten wird die Pottasche mit Wasser aufgelöst, nach oben gepumpt und dann in den Salzbecken zum Trocken “ausgelegt”.

Das im Vordergrund ist schon auskristallisiertes Salz.

Am Colorado angekommen, ging es endlich auf einer asphaltierten Straße weiter und man hatte einen tollen Blick auf das Colorado-Tal.

Und auch, welche Outdoor-Aktivitäten noch von Moab aus angeboten werden: Klettern an den steilen Felsen. Da komme ich mir mit meiner Liebe zu Backroads noch fast normal vor.

In Moab angekommen, erstmal in den Supermarkt, diverse Lebensmittel und etwas Fleisch für den Grill.

Was ein wunderschöner Tag.

17.05.2019 – Arches National Park

Woran merkst Du, dass Du in Moab bist? Die Zahl der Offroad-Fahrzeuge nähert sich der der normalen Autos. Dieser Gedanke schoss mir als erstes durch den Kopf, als ich am Morgen aus dem Fenster schaute.

Aber obwohl dieses Städtchen ein Eldorado für Outdoor-Enthusiasten ist, muss man nicht unbedingt abseits der normalen Straßen fahren, um diese wunderschöne Landschaft zu erleben.

Wir hatten uns für heute – der Himmel bläute, was das Zeug hielt – den Arches National Park vorgenommen. Vorher ein kurzer Besuch im Visitor Center. Unter anderem für Informationsmaterial, aber auch, um herauszufinden, ob es vielleicht einen Sattler im Dorf gäbe, der mit ein paar Stichen meine Halterung an der Kameratasche behelfsmäßig flicken könnte. Zu ersterem konnte man uns weiterhelfen, zu letzerem leider nicht.

Der Arches National Park liegt ca. vier Meilen nördlich von Moab und hat sich mittlerweile zu einem der beliebtesten Parks im Südwesten gemausert. Obwohl dort nur Steine und Löcher in Steinen zu bewundern sind, zieht es jeden Tag Tausende Besucher dorthin. Wahrscheinlich wollen alle schauen, ob die eine oder andere Arch immer noch steht.

Jedenfalls standen wir vor der Eingangskontrolle direkt in einer langen Schlange. Karin meinte zu mir: Nimm die linke, die ist schneller. Aber wie das bei Murphy so ist: Die eigene Schlange ist IMMER die langsamere. Und so standen wir 40 Minuten, bis wir endlich in den Park einfahren konnten.

Man klettert mit dem Auto ein paar Serpentinen hoch und wird von einer großartigen Landschaft begrüßt. Im Hintergrund immer die schneebedeckten Manti La Sal Mountains.

Da wir keine Ahnung hatten, wie sich das Wetter entwickeln würde, hatten wir den Entschluss gefasst, zuerst durch den Park durchzufahren bis zur Wolfe Ranch, von wo aus ein Trail zur Delicate Arch losgeht.

Deshalb machten wir auf dem Weg auch keine kleinen Wanderungen mehr, sondern nutzten nur die Turnouts für kurze Fotostopps. Hier für die “3 gossips”.

Und hier für den “Balanced Rock”

An der Wolfe Ranch dann die befürchtete Parkplatzsuche, die aber durch einen jungen und freundlichen Ranger unterstützt schnell zum Erfolg führte.

Die Delicate Arch ist eines der Wahrzeichen von Utah und auf vielen Autokennzeichen als Hintergrund zu finden. Mächtig erhebt sich der doch so filigrane Bogen aus der Landschaft und man fragt sich, wie lange uns dieser Anblick noch erhalten bleibt.

Der Weg dorthin muss sich allerdings erst einmal durch eine 1,4 Meilen lange Wanderung erkauft werden, die zu großen Teilen über nackte Felsflächen steil nach oben führt. Wie die Ameisen sehen die Besucher aus, die sich dieses Naturschauspiel nicht entgehen lassen wollen.

Schließlich biegt man um eine Ecke und – zack – steht sie da.

Logisch, dass man nicht der einzige ist, der sie fotografieren möchte. Und es ist verflixt schwierig, sie OHNE Menschen abzulichten. Denn offensichtlich ist ein Hauptziel der Menschen, sich innerhalb des Bogens fotografieren zu lassen.

Irgendwann gelang mir dann doch das eine oder andere menschenleere Foto und wir genossen einfach nur die Landschaft.

 
 
 
 

Der Wind hatte aufgefrischt und ich musste meinen Hut mittels angebrachtem Band fixieren.

Der Weg ins Tal war ungleich leichter und wir konnten lächelnden Gesichts den keuchenden Aufsteigern entgegengrinsen.

Wenn die Plackerei vorbei ist, hat man endlich auch wieder die Muße, sich der Flora am Wegesrand zu widmen.

Ein letzter Blick auf die Wolfe Ranch und wir stiegen in den Wagen, um weitere Bögen und Felsen anzustaunen.

Im Devils Garden war es Zeit für eine kurze Picknickpause

 
Weiter geht es mit der Skyline Arch, die direkt am Wegesrand liegt.

So langsam wurden die Wolken dichter und wir beschlossen, trotzdem den Weg in den Devils Garden zu wagen. Die beste Wanderin von allen hatte schon ihre Regenjacke angezogen und auch ich dachte zumindest darüber nach, meine Hemdsärmel runterzukrempeln.

Der Devils Garden ist eine Ansammlung von Arches, die alle von einem Wanderweg mit ein paar “Stichstraßen” besichtigt werden können.

Als da wären:

Die Tunnel Arch.

Die Pinetree Arch.

Und natürlich die Arch mit dem größten Bogen, die Landscape Arch.

Der weitere Weg führt direkt die Felsen hinauf,

wo sich der besten Kletterin schönste Wanderschuhe mal wieder bestens bewährten. Wie komme ich nur ohne genau diese Schuhe den Berg rauf?

 
Oben angekommen besichtigten wir noch die Partition Arch, immer das Gefühl im Nacken, gleich könnte ein Regenschauer auf uns herunterprasseln.

Auf dem Weg nach unten immer wieder fantastische Wolkenformationen und zum Glück nur einmal ein paar Tropfen, die feucht vom Himmel fielen.

Zurück am Wagen war es mittlerweile später Nachmittag geworden und wir berieten, was zu tun wäre. Bisher noch gar nicht besichtigt hatten wir die Windows Section (ob es eine Apple Section gibt, ist mir nicht bekannt. Und würde Steve Jobs noch leben, würde er bestimmt alles dransetzen, einen Bereich so zu benennen).

Der Himmel war in der einen Richtung tiefgrau und so beschlossen wir, das schlechte Wetter im Auto einfach auszusitzen. Während der Regen auf unsere Windschutzscheibe tröpfelte, verordneten wir uns Entspannung.

Und das war eine gute Entscheidung. Denn irgendwann hörte der Regen auf und im Westen, wo die Sonne untergehen würde, klarte es sogar etwas auf.

Also stapften wir (die Dame mit den tollen Wanderschuhen und ich etwas schneller, meine Mutter etwas gemütlicher) den sanft ansteigenden Hügel bis zum North Window empor.

Wie man im Hintergrund sehen kann, könnte es einen schönen Sonnenuntergang geben.

Das North Window ist wie die Delicate Arch ein beliebtes Ziel für Selfie-Enthusiasten und auch hier ist es fast unmöglich, sie menschenleer auf die Platte zu bannen.

 
Aber man hat von dort aus auch einen schönen Blick auf die Turret Arch

und natürlich in Richtung Sonnenuntergang und einen anderen Teil der Windows Section.

Wie ich erhofft hatte, kam die Sonne dann hinter den Wolken hervor und tauchte  (als wir schon wieder am Auto standen) das North Window in herrlich warmes Licht. Der Mond war hinter den Wolken aufgegangen, einfach nur schön.

Gegenüber lugten ein paar wenige Sonnenstrahlen durch die Felsen hindurch.

Und der Sonnenuntergang ließ uns dann das schlechte Wetter vergessen, das wir am Nachmittag mitbekommen hatten.

 
 
 
Auf der Ladefläche unseres Pickups konnte ich das Farbenspiel so richtig gut genießen.

 
Auf dem Rückweg hatte ich gehofft, den Balanced Rock noch im letzten Sonnenlicht zu erwischen, aber dieser Haltepunkt machte es (nicht leider) zunichte.

Als wir uns dann endgültig auf den Heimweg machten, war es schon dunkel. Zuhause noch ein paar Käsenudeln in die Mikrowelle und dann ab ins Bett. Reisebericht wird am nächsten Tag geschrieben.

Schlaft gut.

16.05.2019 – Fahrt vom Bryce Canyon nach Moab

Schaade, wir müssen den Bryce Canyon verlassen.  Aber in Anbetracht der Tatsache, dass sich schlechtes Wetter angekündigt hat, fällt der Abschied nicht ganz so schwer.

Im Hotel vor dem Einlass zum Frühstücksraum eine lange Schlange. Waren wir nicht so gewohnt.

Bevor es auf die Piste geht, können wir uns noch einen letzten Blick in den Canyon gönnen.  Da uns zwei Tage vorher der Bryce Point so positiv aufgefallen war, fuhren wir nach dem Auschecken kurzerhand dort hin. Aber auch hier war außergewöhnlich viel los. Es war absolut kein Parkplatz zu bekommen. Ich musste zwei große Runden drehen und wurde immer wieder weggescheucht. Die Damen hatte ich schon rausgelassen, damit sie wenigstens einen der großartigen Blicke erhaschen können.

 
 
Bestimmt eine halbe Stunde später tauchte Karin dann wieder auf, um mich beim Warten abzulösen. Ich begab mich also schleunigst zum Aussichtspunkt, wo meine Göttergattin ein paar Minuten später auch auftauchte. Offensichtlich war ihr meine Wartezeit angerechnet worden.

Nun noch kurz tanken und ab in Richtung Escalante. Die Strecke bis zum Escalante River hatten wir ja schon gestern genug bestaunt, so dass es erst danach so richtig interessant wurde. Man fährt ja nach der Calf Creek Recreation Area die weißen Felsen hoch, bis man oben auf der Ridge einen der tollsten Ausblicke auf die Escalante Canyons hat.

 
 
Auch der Blick zu der Stelle, wo die Calf Creek Falls liegen, war möglich. Und mit dem Auto ist es ungleich leichter von oben draufzuschauen, als sich in stundenlanger Arbeit durch den heißen und tiefen Sand dorthin zu kämpfen.

Hinter den Canyons liegt Boulder, von wo aus der Burr Trail abgeht, der zum Capitol Reef National Park führt. Gerne wäre ich ihn gefahren, aber unsere berechnete Ankunftszeit lag mittlerweile sowieso schon bei 18 Uhr.

Wenn man Boulder auf der 12 hinter sich gelassen hat, geht es richtig hoch in die Berge. Im Herbst leuchten die Aspen gelb am Straßenrand, heute war es noch zu früh im Jahr, die höher gelegenen Bäume trugen noch nicht mal Blätter.

Üblicherweise macht man am Larp Hollow Overlook eine kurze Pause auf einer Höhe von 2.664 m, allerdings war es dort so windig, dass wir nur mit Schwierigkeiten die Türen aufbekamen.

Der Summit liegt bei 2.919 m und dann geht es gemächlich ins Tal, bis man irgendwann die roten Felsen des Capitol Reef National Parks vor sich sieht.

 
 
Wir machten nur einen kurzen Abstecher bis zum Grand Wash und wollten dort picknicken, aber auch dort war der Wind so heftig, dass wir nur roten Staub auf dem Futter gehabt hätten.

 
 
Deshalb ging es zurück nach Fruita, wo wir im Schatten der Bäume unser nachmittägliches Mahl vernichteten.

Jetzt geht es auf nach Hanksville. Die Strecke im Nationalpark lässt einen Blick in die weißen Felsen offen, anschließend wird es deutlich langweiliger.

 
Nördlich von Hanksville dann ein heftiger Sandsturm, zum Glück war der Wagen staubdicht und wir waren ausnahmsweise mit geschlossenen Fenstern unterwegs.

Auf dem weiteren Weg dann Einblicke in die San Rafael Swell, eine Gegend, die es sich irgendwann zu erkunden lohnt. Auf der anderen Seite die Manti La Sal Mountains, wolkenverhangen und schneebedeckt.

 
Dann ging es die 191 herunter nach Moab. Rechts die Stichstraße zu den Canyonlands, links grüßt der Arches National Park. Moab, das ist nach Hause kommen, nachdem wir mal 4 Wochen dort in einem Ferienhaus verbracht hatten. Im City Market erstmal Vorräte ergänzen und dann auf die Suche nach unserer Hütte machen. Die Wohngegend ist so neu, dass wir laut Google Maps im Nirgendwo übernachten. Zum Glück ist die Realität deutlich schöner. Im Adobestil ist es eines von vielen Häusern, welches wir gleich in Beschlag nehmen.

 
 
 
 
Pizza in den Ofen, Electronic-Center einrichten, Essen, Fotos sichten und hochladen. Bericht schreiben. Ich habe fertig.