9. Reisetag: Fahrt von Berlin nach Warnemünde

Goodbye Berlin. Oder besser Brandenburg.

Auf der Fahrt an die Ostsee wollten wir nicht den kürzesten Weg nehmen, sondern noch ein paar Sehenswürdigkeiten rechts und links besichtigen.

Der Plan war, über Anklam nach Usedom zu fahren. Der Seebrücke von Loriot einen Besuch abzustatten, dann über Greifswald und Strahlsund nach Westen weiterzudüsen.

So ganz hat es leider nicht geklappt. Wir hatten nämlich die Gelegenheit, mal im Radio aufzutauchen: “Auf der A11 in Richtung Norden vor dem Kreuz Uckermark ist durch einen liegengebliebenen LKW in einer Baustelle ein Stau von einer Stunde entstanden”. Und wir waren mittendrin. Eine nicht beabsichtigte Art von Berühmtheit.

Als wir dann irgendwann die Autobahn verließen, ging es über schöne Alleen bis nach Anklam. Dieses Nest hatten wir in unserem vorigen Urlaub kurz von außen gesehen und wollten jetzt intensiv eintauchen.

Einige schöne Backsteingebäude zieren diese Stadt, in der Otto Lilienthal geboren wurde.

Aber wir waren schnell durch und fuhren nach Norden, nach Usedom. Der Seebrücke mussten wir einen kurzen Besuch abstatten, das Meer riechen, die Wellen sehen.

Jetzt war schon soviel Zeit vergangen, dass uns für Greifswald und Strahlsund keine Zeit mehr blieb. Abgesehen davon war der Himmel mittlerweile zugezogen. Gegen 18.30 Uhr trafen wir dann auch am Hotel ein und hatten richtig GLÜCK. Wir bekamen die Min Herzing Suite zugewiesen. Hier bleiben wir.

Nachdem wir uns von der Überraschung erholt hatten, wollten wir nochmal Seeluft schnuppern und machten uns bei Dunkelheit auf den Weg nach Downtown.

Hier ergab sich auch noch die Gelegenheit für ein paar Langzeitbelichtungen.

Zurück im Hotel werden wir richtig schön unsere Suite genießen.

24.05.2020 – Anreise nach Rostock

Eigentlich war für den Mai ein dreiwöchiger Urlaub nach USA geplant. Aber wie alle wissen, hat nicht nur uns Corona einen Strich durch die Rechnung gemacht.

Aber zum Glück wurden die deutschen Lande wieder geöffnet. Die wollten wir benutzen, um den Norden weiter zu erkunden. Und da uns eine Studentenbude in Rostock zur Verfügung stand, wollten wir einen Teil der Zeit dort verbringen.

Also ging es am Sonntag auf die Piste. Die Autobahnen waren erfreulich frei, kein Stau auf der A1, ein Novum für mich. Auf der Höhe von Hamburg konnten wir – weil wir so gut in der Zeit waren – einen kurzen Einkehrschwung machen. Es ist für uns immer schön, dieser Stadt einen Besuch abzustatten. Ein kurzer Rundgang durch die Speicherstadt, diese alten Backsteinbauten faszinieren mich persönlich immer wieder.

Auch die Tatsache, dass dort nicht von Etagen, sondern von Böden geredet wird, ist interessant.

Das Wetter war durchwachsen und ich musste für die eine oder andere Aufnahme warten, bis die Sonne wieder durch die Wolken schaute.

Der Hamburger Michel ließ grüßen und alles war sehr vertraut.

Am Abend kamen wir dann in Rostock an und machten es uns bei meinem Sohn gemütlich.

Erster Tag: Schonmal nicht schlecht.

Sylvester 2016 in Rostock

Es ergab sich aber zu der Zeit, als sich das Jahr dem Ende zuneigte und wir eine nette kleine Ferienwohnung in Rostock zur kostenlosen Nutzung angeboten bekamen. Warum eigentlich nicht Sylvester 2016 in Rostock verbringen? OK, für den Preis, dass man dem Sohn den Kühlschrank füllen darf, aber was tut man nicht alles für die Kids?

Auf dem Weg durch diverse Staus auf der A7 (selbst Google Maps war total verwirrt und zeigte nur noch Schrott an…) zeigte sich ca. 20 km vor Rostock in tiefer Dunkelheit ein für deutsche Verhältnisse schöner Anblick der Milchstraße. Leider befand sich mein Stativ ganz unten unter den Sachen im Gepäckfach. Also Kamera auf das Autodach legen und ein paar Schüsse versuchen. Einer ist für diese Verhältnisse ganz gut gelungen:

_DSC6712Rostock selbst bot am 31.12. einen eher trostlosen und trüben Anblick, weshalb ich Euch Fotos davon erspare (habe auch keine gemacht). Aber den Abend wollten wir an der See verbringen und fuhren gegen 20 Uhr nach Warnemünde. Hauptsächlich deshalb, weil wir aus Erfahrung wussten, dass die Parkplatzsuche dort etwas problematisch sein kann. Aber es gibt noch Wunder. Direkt in der Innenstadt, kostenlos und legal: eine freie Parkbucht. Danke, Warnemünde.

_DSC6726Die Zeit bis Mitternacht mussten wir uns irgendwie vertreiben und so marschierten wir auf der Mole bis zum grünen Leuchtfeuer (Steuerbord oder Backbord?).

Laut einer Erhebung haben die Deutschen im Jahr 2016 130 Millionen Euro für Feuerwerkskörper ausgegeben. Und als ich sah, was schon um 20 Uhr davon in Warnemünde in die Luft gejagt wurde, hatte ich das Gefühl, dass ein Großteil davon hier verpulvert wurde.

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_DSC6730_DSC6736Auch eine Lasershow von einem Strandrestaurant erleuchtete die Szenerie auf interessante Weise.

_DSC6741Auf dem Weg zum grünen Leuchtfeuer schimmerte das rote Leuchtfeuer von der gegenüberliegenden Seite der Hafeneinfahrt auf geradezu gespenstische Weise.

_DSC6743Dazu das diesseitige Pendant in grün:

_DSC6744Da ich sowieso die ganze Zeit das Stativ mit mir rumschleppte, warum nicht ein Gruppenselfie auf den Stufen?

_DSC6774Gut, dass man auf dem Foto nur erahnen kann, wie dick wir eingemummelt waren.

Auf dem Weg zurück ein Blick auf den Strand und die Skyline von Warnemünde:

_DSC6761Entweder gingen bei den Helden des Feuerwerks die Uhren falsch oder sie haben den Sinn des Neujahrsfeuerwerks nicht verstanden. Jedenfalls habe ich noch nie VORHER soviel Knallerei mitbekommen wie in dieser Nacht.

Zurück im Dorf war der Plan, entlang am “alten Strom” vorbei an den Fressbuden bis zu einer Brücke zu laufen, von wo aus man einen malerischen Überblick über den Hafen und das darüber hoffentlich explodierende Feuerwerk beobachten kann._DSC6787_DSC6788

Die Brücke liegt direkt an der Haltestelle der S-Bahn, welche, als es gegen Mitternacht ging, im 5-Minuten-Takt Scharen von Besuchern auswarf, alle mit großen Packen an Raketen und Böllern bewaffnet.

_DSC6789Es wurde kalt und kälter und ich gestehe, ich war froh, als es dann um 12 Uhr richtig losging:

_DSC6842 _DSC6839 _DSC6850 _DSC6834 _DSC6846 _DSC6843Auf dem Rückweg schwammen wir dann “gegen den Strom” zu unserem Auto zurück. Und der tolle Parkplatz hatte da einen eindeutigen Nachteil: Wir mussten uns durch die Menschenmassen kämpfen, die alle zum Zug zurück wollten.

Warnemünde hinter uns liegend, auf freier Straße, meinte meine Göttergattin dann, wir hätten was am Reifen. Ein fast regelmäßiges Plopp, Plopp… Aber als wir dann an der Ampel standen, konnte ich sie davon überzeugen, dass das nur die immer noch anhaltende Knallerei war. Die Rostocker und ihre Umgebung hatten ihr Pulver immer noch nicht verschossen…

Happy New Year Euch allen.

 
Die ganze Gallerie bei Flickr:

Warnemünde 2016

Kurzurlaub Rostock – Rügen – Berlin

Es begab sich, dass wir innerhalb einer Woche die Gelegenheit hatten, bei unserem Filius in Rostock vorbeizuschauen und dann auf dem Weg nach Berlin der Insel Rügen einen Besuch abzustatten.

Rostock erreichten wir am Abend und ich konnte die Weihnachtskirmes bei Dunkelheit einfangen.

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DSC0052.jpgAm nächsten Tag ging es (allerdings erst um 14 Uhr) nach Rügen. Ich wollte unbedingt die Kreidefelsen sehen. So gegen 16 Uhr erreichten wir den offiziellen Besucherparkplatz. Was uns keiner gesagt hatte, dass die Felsen noch ca. 5km entfernt lagen. Zur erreichen durch einen Fußmarsch durch einen wunderschönen, langsam immer dunkler werdenden Buchenwald. Den wir mehr oder weniger im Schweinsgalopp hinter uns brachten. Gut, dass ich das Stativ mitgeschleppt hatte. So konnte ich mit entsprechend langer Belichtungszeit wenigstens noch ein paar Fotos schießen.

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DSC0006.jpgZurück mussten wir dann zum Glück nicht durch den stockfinsteren Wald im Licht der Handytaschenlampe, sondern konnten bequem den Shuttle-Bus nehmen (der uns auch hingebracht hätte, aber das wäre zu einfach gewesen).

Bis nach Berlin waren es dann gerade noch ca. 3 Stunden, ein Klacks ohne Staus und weitere Highlights.

Am nächsten Tag stand der Nachmittag für das Touristenprogramm zur Verfügung. Parken am Reichstag und dann am Wasser entlang bis zur Museumsinsel. Der Himmel war grau in grau, was man an den Fotos auch leider sieht.

DSC0018.jpgDSC0020.jpgDSC0029a.jpgDa wir im Ortsteil Köpenick übernachtet hatten, bot sich für den nächsten Vormittag ein Besuch der Altstadt von Köpenick und des Schlosses an. Bei schönem Wetter ein absoluter Geheimtipp. Vom Wasser umgeben liegt die “Old Town” auf einer Insel und auf dem Weg herum zeigen sich neben den üblichen Uferpromenaden

DSC0066.jpgDSC0062a.jpgDSC0058a.jpgauch Auswüchse, wie ich sie in Punkto Balkon so noch nicht gesehen hatte. Snobismus?

Auf einem anderen Teil der Insel, gegenüber der Altstadt, liegt dann das Schloss Köpenick, im Sonnenschein wunderschön anzusehen.

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Den frühen Abend verbrachten wir dann wieder in Downtown Berlin. Auf dem Plan standen die Hackeschen Höfe.

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DSC0102.jpgDiese Innenhöfe beherbergen Kunst- und Kleingewerbe, vom Hutmacher bis zur Gallerie ist alles vertreten.

DSC0103.jpgDa es sowieso schon dunkel war, spazierten wir zum anderen Ende der Museumsinsel.

DSC0118.jpgDort liegt sehr repräsentativ der Berliner Dom, an dem ich schon etliche Male vorbeigefahren war, ohne die Gelegenheit zu haben, ihn in Ruhe zu fotografieren.

DSC0122.jpgDSC0126.jpgSo langsam machten sich die niedrigen Temperaturen bemerkbar und von dort aus ging es dann vorbei am Fernsehturm zurück.

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Hoch im Norden – zu Besuch in Rostock – Teil 3

Abschied nehmen von Rostock? Ja, aber noch nicht so schnell. Erstmal muss die jüngere Generation ausschlafen, die wohl gründlich eine der örtlichen Diskotheken inspiziert hatte. Aber die älteren Herrschaften sind eher tagaktiv und so machten wir uns recht früh auf zum östlichen Ende der Stadt, um von der imposanten Stadtmauer

DSC7792.jpgund der innenliegenden Nikolaikirche etwas mehr mitzubekommen. Auf dem Weg dahin ein Spielplatz mit Beispielcharakter, zumindest, was die Schaukel betrifft. Wenn meine Jungs die in ihrer “Kindheit” gehabt hätten…DSC7796.jpgDurch enge und verwinkelte Gassen, der Vergleich mit Rothenburg ob der Tauber sei erlaubt,

DSC7811.jpgstanden wir kurze Zeit später vor einem Bauwerk, dessen Nutzungsweise ich bisher noch nicht gesehen hatte. Nicht nur, dass ein großer Teil des Kirchendaches mit Sonnenkollektoren bepflastert war, nein, über drei Etagen zogen sich Wohnungen hin, deren Balkone/Erker man gut nach draußen sehen konnte.

DSC7803.jpgAlso nichts wie rein in die Kirche. Zum einen fiel die Anzeige der Solaranlage auf, zum anderen die ganzen Klingeln und der Aufzug im Eingang, der bei Kirchen wohl eher selten zu sehen ist.

DSC7808.jpg Im Inneren des Gotteshauses das, was man dort auch erwartet.

DSC7807.jpgZurück zum Auto über uriges Kopfsteinpflaster, das man aus nostalgischen Gründen so lässt oder sogar wieder in den Ursprungszustand versetzt. Radfahrer mit dünnen Reifen freuen sich.DSC7809.jpg

Nachdem wir uns vom Staunen erholt hatten, drang so langsam der Hunger durch. Frühstück hatte noch nicht stattgefunden. Gestern waren wir auf dem Weg zur hohen Düne an einem “Bauernhof”, dem Karls Bauernmarkt,

DSC7831.jpgvorbeigefahren, der farbenfroh für einen Erlebnishof, aber auch für Bunzlauer Porzellan warb, welches in der Familie meiner Göttergattin großen Anklang findet. Außerdem wurde im Internet ein Frühstück angepriesen. Normalerweise stehe ich Bauernhöfen mit Erlebnisgastronomie eher skeptisch gegenüber, aber es war zum einen witzig, zum anderen imposant, was dort quasi in amerikanischer Mächtigkeit aufgebaut worden war. Ein riesiger “Speisesaal”,

DSC7814.jpgso rustikal, dass alte Türblätter auf Holzböcken als Tischplatten dienten, an den Wänden überall Kaffekannen

DSC7830.jpg(über 27.000 haben einen Eintrag ins Guinness Buch gebracht). Und dann natürlich zum Verkauf die obligatorischen “Lebensmittel”

DSC7819.jpgund Gimmicks, die auch nur im entferntesten mit einem Bauernhof in Verbindung gebracht werden könnten. Erdbeerprodukte aller Art werden dort frisch angerührt. Besonders sei der Erdbeernektar zu empfehlen. Leckkkker.

DSC7846.jpgNatürlich auch das Bunzlauer Porzellan, der Hauptgrund unserer Anwesenheit.

DSC7823.jpg DSC7826.jpg DSC7829.jpgIch war nie in Knott’s Berry Farm in Californien gewesen, aber so ähnlich (in größer) stelle ich mir das vor. In Gottes freier Natur ging es dann kurz über den eigentlichen Erlebnis-Hof, einer Mischung aus Kirmes, Streichelzoo und Abenteuerspielplatz. Gut, dass wir keine kleinen Kinder dabei hatten, das hätte uns viel Zeit gekostet.

DSC7841.jpgDann wurde es auch so langsam schon wieder Zeit, in Richtung Studentenbude zurückzukehren. Die Herren Söhne waren mittlerweile aufgewacht und nach einem kurzen Mittagessen ließen wir den Rostocker Studenten alleine in der Hansestadt zurück. Und brauchten ca. 8 Stunden für die Heimfahrt. Das Gute war, dass wir nicht alleine waren: Alle Ausflügler, die das lange Wochenende genutzt hatten, waren mit uns auf der Piste.

Fotos wie üblich in der Bildergalerie.