22.05.2023 – Nach Hause – Resumée

Es ist soweit, wir müssen wieder nach Hause. Der Rückflug ist “erst” um 16 Uhr. Von LA über SFO nach Frankfurt. Das lässt uns Zeit, in Ruhe zu packen, noch einmal nachzuwiegen, zu Tanken etc.

Da das Wetter mal wieder grau in grau ist, verzichten wir auf einen Strandbesuch und gammeln noch etwas im Hotel herum.

Unsere beiden Gepäckstücke wiegen laut unserer Kofferwaage 50.5 Pfund. Aber da sind noch ein paar Müsli-Riegel drin, die können wir im Notfall entfernen. Dafür wiegen sowohl der Handgepäck-Koffer als auch mein Fotorucksack ca. 15 kg. Gut, dass bei United nur die Größe und nicht das Gewicht entscheidend ist.

Wir machen uns auf zu Costco, um noch einmal vollzutanken und durch den Laden zu schlendern. Es gibt leckere Pröbchen, die wir uns für den nächsten Urlaub merken wollen. Und dann passiert das Unvermeidliche: Meine Göttergattin wird von der Textilienabteilung magisch angezogen und als ich von meinem Futter-Rundgang zurück bin, liegen 7 (SIEBEN) Oberteile im Wagen. Brauchen wir jetzt einen neuen Koffer? Und müssen ein zweites Gepäckstück anmelden? Oder zieht sie drei Stück übereinander an und gibt mir weitere 2 zum Anziehen?

Irgendwie bekommt sie die Sachen zu Teilen im Handgepäck verstaut und wir machen uns auf den Weg nach Hertz. Dort geht alles sehr schnell.

Bei der Abgabe fotografiere ich die Trip-Details über den gesamten Urlaub:

Wir sind etwas über 3000 Meilen gefahren und haben über die ganze Strecke 22,4 mpg verbraucht. Das entspricht einem Verbrauch knapp unter 10l/100km. Für einen 8-Zylinder-Motor nicht so schlecht. Stellenweise hatten wir den Wagen auf Langstrecke bei 29,1 mpg, das ist ein Wert knapp über 8l/100km.

Witzig bei dem Wagen: Vor dem Aussteigen weist er freundlich darauf hin, dass man eventuelle Familienmitglieder auf der Rückbank nicht vergessen sollte. Sind bestimmt auch Hunde mit gemeint:

Von Hertz geht es zum Flughafen. Dort ist der Verkehr absolut dicht. Ich bewundere den Busfahrer, mit welcher stoischen Ruhe er sich mit dem großen Wagen da durchwuselt.

Und schon eine Stunde später stehen wir an unserem Terminal. Wow.

Die Kofferkontrolle bestätigt unseren vorher ermittelten Wert, aber beide Gepäckstücke werden gnädig durchgewunken.

Die Security ist auch sehr leer und wir wollen uns mit unserem Guthaben (future flight credits), das wir mal bei United erworben hatten, in eine United Lounge einbuchen. Leider ist die Dame am Empfang dort anderer Meinung als diejenige in der Hotline, die uns erzählt hatte, dass dies möglich sei und wir laufen unverrichteter Dinge direkt zum Gate. Decken uns für teures Geld noch in einem Restaurant mit einem Mittagessen ein und steigen dann irgendwann in den Flieger. Leider haben wir “nur” Boarding Group 3 und so landet unser Handgepäck gut verteilt weit hinter unsern Sitzen.

Der Flug nach San Francisco führt an der Küste vorbei, man sieht deutlich, wie sich der Nebel bis zum Strand hinzieht und es dann sonniger wird.

Wir wollen gerade zum Landen ansetzen, als der Pilot plötzlich Gas gibt, noch einmal durchstartet und eine Runde über die SFO-Berge dreht.

Aber alles in Ordnung, es gab nur Durcheinander bei der Reihenfolge.

In SFO setzen wir auf, kommen in E4 an und müssen dann nach G4 wandern. Mit oder ohne Security? Zum Glück ohne und ein paar Minuten später sind wir da. Und da gibt es auch ein Restaurant, welches unseren Priority Pass akzeptiert und wir besorgen uns einen leckeren Snack, der erstmal den Magen füllt.

Für den internationalen Flug sind wir in Boarding Group 4, aber es gelingt uns doch, das Gepäck in unserer Nähe zu verstauen.

Die Sitze sind gefühlt noch enger als auf dem Hinflug (oder habe ich einfach nur zugenommen?).

Bei der Standortbestimmung des Live-Radars klappt etwas nicht so ganz, wir sind seit Stunden unterwegs und doch immer noch in SFO?

Ich selbst schlafe nach dem ersten Film ein, verschlafe auch eine Zwischenmahlzeit (wie man mir sagte) und werde erst zum Frühstück ca. 1,5 Stunden vor der Landung wieder wach. Das Frühstück war leider nicht mit mir kompatibel und so lasse ich es größtenteils stehen.

Ankunft in Frankfurt ist problemlos, Koffer sind da, Einreise und Zoll ebenfalls.

Die Rückfahrt ist auch staufrei, wir machen zwischendurch eine 20-minütige Pause mit geschlossenen Augen – kommt für den Fahrer während der Fahrt nicht so gut.

Resumée: Es hat gut getan, rauszukommen. Wir haben viel Neues gesehen, aber auch “alte” Ziele neu entdeckt. Unser Wagen war der schönste, den wir bisher gefahren haben. Wir hätten ihn am liebsten mit nach Hause genommen. Gut, es gibt immer noch Verbesserungsbedarf: Ein Regensensor wäre fein und auch eine automatische Abstandsregelung ist mittlerweile in Autos nicht unüblich. Vielleicht habe ich sie nur nicht entdeckt.

Unnötig bei dem Auto (aber das wusste ich schon vorher) sind die Running Boards, das Einsteigen erleichtern sie nicht wesentlich, aber dafür fängt sich wunderbar der Dreck darauf und geht auch durch eine Waschstraße nicht runter.

Mit unseren Hotels hatten wir samt und sonders Glück, in den meisten Fällen gab es ein kostenloses Upgrade aufgrund unseres “Diamond Select” Status bei Best Western. Auch dass wir ca. 5 Nächte quasi umsonst gewohnt haben, trägt zum guten Urlaubsgefühl bei. Die Jahreszeit bezogen auf die Ziele, die wir angefahren haben, passte ebenfalls. Viel später darf man nicht in den Süden von Arizona kommen, wenn man noch wandern möchte.

Danke fürs Mitlesen, fürs Mitreisen

02.05.2023 – Los Angeles, Stadt der Engel

Wie der geneigte Reisebericht-Fan nicht anders erwartet haben wird, schlug das Jet-Lag trotz Melatonin-Zuwendung unbarmherzig zu. Und selbst, wenn wir um 2 Uhr hätten wieder schlafen können, in Deutschland hatte es sich noch nicht rumgesprochen, dass wir eine 9-stündige Zeitverschiebung haben. Folglich klingelte das Telefon…

Um 7 Uhr konnten wir dann endlich den Frühstücksraum aufsuchen und standen erstmal eine ganze Weile dumm rum, weil eine Reisegruppe, vermutlich aus Osteuropa, aber nicht genau zu lokalisieren, alle Tische und Stühle belegt hatte. Also verzogen wir uns mit dem ersten Teller in die Lobby. Als wir dann zurückkamen, hatte der Busfahrer anscheinend alle Schäfchen eingesammelt und wir konnten die zweite Runde am Frühstückstisch genießen. Also soweit man amerikanisches Frühstück genießen kann. Es ist nicht schlecht, aber mit Frühstücksbuffets in deutschen Best-Western Hotels nicht zu vergleichen. Aber egal, wir wurden satt, füllten unsere Isolierkannen mit Kaffee auf und eroberten unseren schönen neuen Truck.

Als erste Handlung am ersten Urlaubstag nach der Anreise füllen wir üblicherweise unsere Lebensmittelvorräte auf. Haltbare Sachen, die im Kühlschrank und unserer Kühlbox locker ein paar Tage überstehen. Eigentlich hatten wir den Walmart anvisiert, aber auf dem Weg fiel meiner Göttergattin ein Food 4 less auf. In dem bekommt man Lebensmittel meistens noch eine ganze Portion billiger – ohne auf Qualität verzichten zu müssen.

Wir zahlten ungefähr 130 USD und hatten den Wagen voll. Das haben wir schon lange nicht mehr im Land der unbegrenzten Möglichkeiten erlebt.

Klamotten verpacken und dann das erste Urlaubsziel ins Navi eingeben:

Schon seit Jahren träumen wir davon, mal den Santa Monica Pier zu besichtigen. Meistens scheiterte es daran, dass wir am Wochenende in LA ankamen und Parkplätze zum Preis einer kleinen Eigentumswohnung zu mieten waren oder wir hätten direkt vom Hotel laufen müssen.

Auf dem Weg dorthin stachen uns immer wieder Schilder mit Venice in die Augen. Dieser Ortsteil ist ja nicht nur durch seinen berühmten Strand, die Surfer und David Hasselhoff bekannt.

Man findet dort auch die Kanäle, die dem Ort seinen Namen gegeben haben. Wir waren vor einigen Jahren einmal durchgefahren, aber die Chance, dort drin einen Parkplatz zu finden, ist effektiv gleich Null.

Diesmal gondelten wir auf der Pacific Avenue entlang, parallel zu den Kanälen. Und dort gab es freie, kostenlose Parkplätze am Straßenrand, also merken. Und dann gibt es von dort Stichwege ins “Innere”, die wir dann nutzten, um ganz gemütlich zu lustwandeln. Wie man sieht war gerade Ebbe, und mit Hochwasser sieht es noch viel schöner aus. In manche Wohnungen und Häuser konnte man einfach so reinsehen und den Bewohnern beim Homeoffice zusehen.

In Santa Monica angekommen, fanden wir diesmal in akzeptabler Entfernung ein Groschengrab, welches sich zwar nicht mit meiner Amex-, aber dafür mit der Visa-Karte füttern ließ. Über den Preis schweige ich mich aus.

Ein wenig auf dem Boardwalk entlang, man wird von Joggern und Radfahrern überholt, genauso, wie man das aus Filmen kennt, stiegen wir dann die Treppen auf den Pier hinauf. Im Endeffekt sieht er aus wie jeder Pier, drei verschiedene Musiker gaben sich mit den verschiedensten Musikrichtungen die Ehre und die Andenkenläden hoffen auf das große Geschäft. Also jetzt wirklich, nicht um die Ecke denken bitte.

An der Küstenlinie flogen Pelikane vorbei, um sich ein über das andere Mal ins Wasser zu stürzen in der Hoffnung, dass niemand den Fisch gewarnt hatte.

Zurück am Auto setzten wir uns den Rest der Parkuhrzeit – wir wollen ja nichts vergeuden – auf eine Bank und testeten den Kartoffelsalat und die Würstchen an. Bingo, die nehmen wir wieder.

Nächstes Tagesziel war auch ein schon lange auf der Bucket-List stehender Ort: Die La Brea Tarpits. Wörtlich übersetzt sprechen wir von Teer, aber wir mussten uns belehren lassen, dass es sich eigentlich um Asphalt handelt. Unterhalb der Erdoberfläche befinden sich Ölvorkommen, die nach oben dringen und Öl/Asphalt-Seen bilden.

Tiere, die sich darein verirrten, kamen nicht mehr raus. Angefangen hat es wohl mit Pflanzenfressern. Und die gierigen Carnivoren, angefangen mit Diego, dem Säbelzahntieger, sahen diese als leichte Beute und blieben dann ebenfalls stecken. Auch Mammute und viele andere vorsintflutliche Sklette tauchen immer wieder aus der schwarzen Masse auf.

An einer Stelle kann man den Forschern sogar bei ihren unappetitlichen Arbeiten zusehen.

Wie man erkennen kann, schauen Teile von Skeletten aus der schwarzen Masse raus.

Ein paar Schritte hinter dem Hankock-Park (der die Tar-Pits sowie das dazugehörige Museum enthält) gibt es ein weiteres Museum, das LACMA (Los Angeles County Museum of Art). Und davor steht eine äußerst interessante Lampeninstallation, die schon bei Tageslicht sehr reizvoll aussieht.

Ob ich es mal schaffe, diese bei Nacht beleuchtet zu sehen?

Der Tag war noch jung und noch hatte uns die Müdigkeit nicht vollständig übermannt (bzw. überfraut). Nicht allzuweit entfernt liegt das J. Paul Getty Museum am Interstate 405 nach Norden. Auch hier hatten wir schon einmal einen Gedanken daran verschwendet, diese zu besuchen.

Allein, die Parkgebühren von 20 USD hatten uns für eine Stippvisite abgeschreckt.

Diesmal hatten wir mehr Zeit und fuhren mit unserem Dickschiff in die Parkgarage. Der Panik in den Augen des Einweisers zu entnehmen sollten wir wohl besser nicht bis ganz unten reinfahren. Er wies uns freundlicherweise einen Platz ganz nah am Eingang mit entsprechender Deckenhöhe zu.

Von dort geht es mit einer Art Zahnradbahn (nur ohne Zahnräder) in luftige Höhe bis zum Museum.

Architektonisch ist das für Fotografen schon ein Leckerbissen, die beste Pflanzepflegerin von allen war aber quasi sofort in den wunderschönen Garten verschossen, der wirklich in allen Farben vor sich hin blühte.

Von vielen Stellen des Museums, welches man problemlos von außen umlaufen kann, hat man einen fantastischen Blick über Los Angeles. Die große Hochhausansammlung im Vordergrund ist Century City, weiter hinten links davon ist dann endlich Downtown. Das gibt einem eine Vorstellung der Größe dieser Stadt.

 

 

Man kann übrigens auch das Museum innen betreten, nicht nur um die Toiletten aufzusuchen.

Alte Europäische Meister hängen an den Wänden und bilden einen kräftigen Kontrast zu modernen Architektur.

Irgendwann ließen bei uns die Kräfte nach und wir fuhren mit der Bimmelbahn zurück, um unser vorletztes Tagesziel in Angriff zu nehmen: Costco. In der Nähe unseres Hotels gab es einen, gut, dann sind wir danach schnell zuhause.

Das Navi zeigt 19 Minuten an, ein fantastischer Wert. Und dann flossen die Verkehrsdaten dazu: Verzögerung um 29 Minuten (wenigstens). Also quälten wir uns durch den zähfließenden Verkehr, konnten dabei aber zumindest schön Autos beobachten, unter anderem sah ich meinen ersten Ford F150 Lightning, der erste vollelektrische Truck von Ford.

Bei Costco lebte meine Göttergattin dann wieder auf: Costco hätte sie gerettet. Als ich die Rechnung sah, dachte ich eher, es wäre umgekehrt.

Unter anderem mit zwei Pizza-Stücken bewaffnet kehrten wir ins Hotel zurück. Für den ersten Tag ein ganz schön volles Programm. Aber schön.

01.05.2023 – Flug nach LA

Es ist – Gott sei Dank – wieder soweit. Lange Wochen vorher hatten wir gebangt, ob uns dieser Flug überhaupt vergönnt sein würde. Gesundheitliche Probleme innerhalb der Familie bescherten uns – hauptsächlich meiner Göttergattin – eine enorme Portion Stress. Was ist vorher noch abzuarbeiten, was ist zu bedenken, was ist zu organisieren, was kann zuhause alles schief gehen? Deshalb kann ich ohne zu übertreiben sagen, dass wir beide mehr als urlaubsreif waren.

Quasi mit vorletzter Kraft packten wir am Vortag unsere Klamotten. Dem kam zugute, dass wir aufgrund unseres verlorenen Silberstatusses nur noch einen Koffer pro Person mit 23 kg mitnehmen durften. Und natürlich ein bisschen Erfahrung, die man nach 36 Jahren USA Urlaub erworben hat. Und meine Checkliste in Form einer Einkaufs-App, wo ich seit einiger Zeit die wichtigsten Ausrüstungsteile sowohl in fotografischer als auch rechnertechnischer Hinsicht gespeichert habe und nur noch abhaken muss.

Mit letzter Kraft ging es dann am nächsten Morgen um 6 Uhr auf die Piste nach Frankfurt. Aufgrund des Feiertags war die Autobahn seeehr frei und Baustellen behinderten uns so gut wie nicht. Rechts und links blühen die Rapsfelder in leuchtendem Gelb, also eine Rhapsody in yellow. Die wenigen Autos auf der Straße hatten wohl auch den Tempomaten eingeschaltet, so dass ich mir fast wie auf einem amerikanischen Highway vorkam.

Nach 2 Stunden und 10 Minuten fuhren wir ins Parkhaus. Diesmal P3, weil wir nicht so weit laufen wollten wie aus P2 in den früheren Urlauben. Aber der Schuss ging nach hinten los. Wir befanden uns ganz am Ende des langen Ganges. Na gut, hat der Schrittzähler was zu tun.

Der United Schalter war schon geöffnet (ein Vorteil, wenn man nicht um 6 Uhr morgens fliegt). Die Schlange für “Baggage drop only” hielt sich in Grenzen. Die Abfertigung ging auch flott und problemlos vonstatten. Und das, obwohl beim Online-Checkin am Vortag immer wieder eine Meldung aufploppte, das irgendwas nicht in Ordnung sei. Aber die App auf dem Handy zeigte unsere Bordkarten und den Status “Travel ready” in grün. Also alles in Butter.

In der Luxx-Lounge wartete das übliche Frühstück auf uns: Brühwürstchen, Mini-Brötchen, Aufschnitt, Kaffee bis zum Abwinken (hätte ich schon auf der Fahrt brauchen können) und kalte Getränke.

Jetzt kann der Urlaub beginnen.

Aber vorher noch die Fotos von der Fete auf den Rechner spielen, sichten und dem Ex-Geburtstagskind zukommen lassen.

Gleich geht es weiter, über Washington, DC nach LA, wo hoffentlich ein schöner Pickup auf uns wartet.

Auf dem Flug nach IAD erwartet uns eine angenehme Überraschung (eine von mehreren, wie ich schonmal verraten darf): Wir hatten in einer Dreierreihe den Fenster- und den Gangplatz gebucht in der Hoffnung, dass sich keiner zwischen uns setzt. Eine Reihe schräge dahinter, die Viererreihe war fast komplett leer. Also machte ich es mir dort gemütlich und Karin konnte sich über die drei Sitze ausstrecken. Sehr angenehm.

Wir kamen einigermaßen pünktlich an. Die Immigration verlief so (neben den üblichen Schlangen) so unproblematisch und schnell, das haben wir bisher selten erlebt. Am Gepäckband warteten und warteten und warteten wir. Unnötig, denn unsere Koffer standen schon eine ganze Zeit aufgereiht in der Halle. Koffer aufs Band für den Weiterflug und wieder warten. Diese überflüssige Warterei brachte uns dann einen Platz weit hinten in der Schlange ein, weil wir direkt danach wieder durch die Security mussten. Nervig.

Für einen Lounge-Besuch waren diese zuweit entfernt, aber ein Restaurant bot Priority-Pass-Besitzern Essen im Wert von 28 USD an. Für mich ein vegetarischer Burger (die Kühe hatten heute Urlaub) und für Karin ein Salat, das passt gut.

Dann ab zum nächsten Gate und in die nächste Schlange einreihen. Wir hatten aufgrund unseres Economy-Plus Status’ Plätze direkt hinter Business bekommen. Und das waren eigentlich Premium Economy Sitze, die nicht als solche deklariert waren. Schön viel Platz, alles gut.

Bei Dunkelheit schwebten wir dann um kurz nach 20 Uhr in LA auf dem Flughafen ein. Gepäck war alles da, schnell zur Hertz-Station mit dem Bus. Während der Fahrt ein kleiner Schreck: Die Reservierung für heute war nicht (mehr) in der App auffindbar. Hoffentlich ist da nichts schief gelaufen.

Bei Hertz auf die große Anzeigentafel geschaut: Platz 475, reserviert für Hitzbleck.

Und das ist der Nachteil unserer Pickup-Fahrerei: Die Autos stehen meistens am äußersten Ende des Parkplatzes.

Aber wir wurden für die Lauferei entschädigt. Auf dem Parkplatz stand ein wunderschöner Ford F150 Lariat mit Crew-Cabin, weniger als 7.500 Meilen gelaufen. Ein absolutes Träumchen. JETZT kann der Urlaub beginnen. Foto wird morgen bei Tageslicht nachgeliefert.

Das Handy verband sich auch ruckzuck mit dem Auto und wir konnten uns problemlos zum Hotel leiten lassen.

Wir haben eine schöne Suite bekommen, die wir in der nächsten Nacht auch behalten dürfen.

21.05.2022 – Flug nach LA

Es geht endlich wieder los. Dank Corona durften wir im Jahr 2020 komplett aussetzen und 2021 ging es “nur” nach Kanada. Aber jetzt sind die Regelungen so, dass wir wieder über den großen Teich in die USA reisen dürfen.

Aber auch dieses Jahr wurden uns ein paar Hürden in den Weg gelegt: Wir mussten am Tag vorher einen negativen Corona-Test vorlegen. Gewissermaßen eine Zitterpartie, weil man ja nie weiß, wie das ausgeht. Gut, dass diesmal “nur” ein Antigen-Schnelltest nötig war und kein PCR-Test.

Der war am Freitag morgen zum Glück negativ und so konnte meine Göttergattin die bei United geforderten Dokumente in die United-App hochladen – travel-ready.

Ein weiteres Problemchen hatte sich schon am Donnerstag ergeben: Eigentlich sollte unser Flug ab Frankfurt um 11.35 starten. Das bedeutet incl. 3 Stunden Anfahrt und 3 Stunden vorher da sein, dass wir um 5 Uhr hätten aufstehen müssen. Für mich kein großes Problem, das ist sowieso meine übliche Zeit.

Aber am Donnerstag bekamen wir plötzlich eine Mail von United, dass aufgrund zu erwartender Schneestürme in Denver der Flug und auch seine Pünktlichkeit nicht garantiert werden könne. Bitte melden Sie sich telefonisch und legen entweder den Flug auf einen anderen Tag oder ändern sie das Routing.

Die erste Option kam für uns nicht in Frage, da dies erhebliche Mehrkosten für unseren Mietwagen bedeutet hätte. Als neues Routing wurde uns dann der Flug über Chicago vorgeschlagen. Vorteil: Wir würden ein paar Stunden früher in LA ankommen. Nachteile: Da der Flug um 8.35 Uhr startet, ist die Nacht dann schon um 2 Uhr zu Ende. Unsere guten Sitzplätze waren dann auch nicht mehr zu bekommen und in Chicago steht uns eine Umsteigezeit von 1 h 50min zur Verfügung. Aber was sollen wir machen?

Der Wecker schellt und der erste Gedanke ist, ihn mit einem Schuh zu erschlagen. Aber wir wollen ja in die USA.

Also packe ich noch die Foto- und die Computertasche in den Wagen, schmiere noch ein paar Brötchen (vorsichtshalber eines mit Käse für die Göttergattin, obwohl diese steif und fest behauptet, sie könne um die Zeit nichts essen…) und es geht auf die Piste. Erwartungsgemäß ist die A3 frei und auch die Baustellen bremsen uns nicht großartig aus. Wir sind sehr pünktlich da, stellen den Wagen in die Parkgarage und markieren unseren Weg wieder mit Brotkumen (oder so ähnlich), damit wir ihn drei Wochen auch wieder zurückfinden.

Nach einigem Suchen finden wir auch den Schalter von United Airlines mit einer Schlange von ca. 15 Leuten. Als die Mitarbeiter die Schilder aufgestellt hatten, stellte sich aber heraus, dass wir durch Karins Vorarbeit den Status “travel ready” ergattert hatten, und nur noch zu Gepäckabgabe gehen mussten. Ich brauchte allerdings eine Bordkarte, weil man mir den Status SSSS aufgedrückt hatte. Das bedeutet, ich bin extrem unvertrauenswürdig und man sollte mich bei jeder Gelegenheit gründlich filzen. Vielleicht, weil ich einen neuen Pass bekommen habe?

Jedenfalls empfahl uns die Dame am UAL-Schalter, direkt durchzugehen, die Zeit bräuchten wir. Gut, ganz so schlimm war es nicht, man hat mir zweimal die Kameratasche saubergewischt (Suche nach Sprengstoff), aber dann waren wir auch durch. Und konnten uns an einem Tisch hinsetzen und noch ein wenig “aufarbeiten”.

Im Flugzeug große Überraschung: Dadurch, dass wir einen komplett anderen Flug bekommen hatten, waren natürlich auch unsere Sitze irgendwo im Nirwana gelandet. Karin hatte sie zwar so gut wie möglich zusammengestellt, aber wir saßen doch relativ weit hinten. Aber da in der Zeit kurz vor dem Flug höherklassige Flieger in die Polaris- und noch höhere Klasse hochgestuft wurden, wurden weiter vorne wieder Plätze frei.

Und diese ergatterte sie durch schnelle Reaktionszeit. Kurz: Wir landeten auf den Sitzen der Premium-Plus Klasse. Die Sitze sind besonders, der Bildschirm richtig groß.

Allerdings gab es auch ein paar Wehmutstropfen, die in meinen Augen zur Abwertung führen:

Es gibt einen Stromanschluß. Der liegt aber so versteckt in der Armlehne direkt an der Rückenlehne, dass man mit einem Adapter im Endeffekt nicht weiterkommt. Weiterhin gab es keinen USB-Anschluss, mit dem ich ein Handy direkt hätte laden können.

Und was in meinen Augen am schlimmsten war: Wir konnten unsere Noise-Canceling Kopfhörer nicht zum Schauen von Filmen verwenden, da sie dort halbwegs passable eigene Kopfhörer beilegen, aber das Steckersystem mal wieder nicht mit dem üblichen Steckerset kompatibel ist: Einer dicker, einer dünner. WAS SOLL DAS?

Außerdem waren von der Filmauswahl nur wenige auch deutsch synchronisiert. OK, irgendwie bekommen wir die Zeit auch rum.

So war es auch. Pünktlich landeten wir in Chicago und da beginnt dann das große Rennen. Einmal diagonal über den ganzen Flughafen mit Skytrain, Immigration, Laufen, Gepäckannahme und erneuter Security. Das alles in etwa 1,5 Stunden. Die Schlange an der Immigration war normal lang. Lag vielleicht daran, dass wir so schön weit vorne im Flieger saßen.

Der Beamte war freundlich und so schnell fertig mit uns, das hatten wir noch nie erlebt. Noch nicht einmal Fingerabdrücke wollte er nehmen.

Der Rest bis zum Abflug ging auch problemlos und wir starteten wegen technischer Probleme ca. 40 min später.

Einen Teil davon holten wir wieder auf. Versüßt wurde uns der Flug durch tolle Ausblicke auf die Schluchten

und Bergwelt in Arizona? Utah?

Nachdem wir unser Gepäck abgeholt hatten – ja, alle Koffer waren da -, ging es sehr schnell zu Hertz, um hoffentlich einen Truck zu bekommen. Leider hatte Corona dafür gesorgt, dass der Fahrzeugbestand extrem ausgedünnt war. Ein Truck war nicht zu bekommen, wir mussten uns mit einem Infinity-7-Sitzer zufrieden geben. Nicht mein Wunschauto, aber immer noch besser als laufen. Der Wagen hat noch nicht einmal Android Auto. Aber vielleicht können wir ihn morgen noch tauschen.

So langsam machte sich der lange Tag bemerkbar. Wir schafften es gerade noch, bei Food-4-Less vorbeizufahren und die nötigsten Lebensmittel einzukaufen. Und da der Magen nach den knappen Mahlzeiten im Flugzeug vernehmlich knurrte, gönnten wir uns beim nahegelegenen Panda Express eine Ladung Orange Chicken.

Jetzt fällt das Wachhalten extrem schwer. Und dann fallen gleich die Äuglein zu und Mr. Sandman kommt vorbei. Gute Nacht.

15.10.2019 – Rückflug nach Deutschland

3.25 Uhr, der Wecker schellt. Unser Flieger geht um 6 Uhr nach Chicago. Für 4 Uhr haben wir den Shuttle-Bus geordert. Hoffentlich ist  nicht so viel Verkehr am Flughafen wie gestern abend.

Wir bekommen vom Hotel jeder noch eine Banane, einen Apfel und eine Flasche Wasser als Wegzehrung eingepackt – warum können die ihr Frühstücksbuffet nicht schon um 3 Uhr öffnen?

Am Flughafen ist erfreulich wenig los, die Gepäckabgabe funktioniert auch problemlos. Ob des Gewichts zuckt der Mitarbeiter von UA nicht mit der Wimper, Karins Tasche (mit den Zeitschriften, dem Zucker und dem Backzubehör) wiegt 66 pounds, meine kleine Tasche 60 pounds.

Der Flug dauert 3,5 Stunden, verläuft problemlos. Zwischendurch geht die Sonne auf

und schon bald kommt Chicago näher.

Als wir ankommen, ist die nächste für uns zugängliche Lounge zu weit entfernt, als dass es sich gelohnt hätte, dort noch rüberzulatschen. Unser Abflug-Gate ist nur wenige Meter von unserem Ankunftsgate entfernt und wir machen es uns in der Nähe von Steckdosen gemütlich. Unsere Nachbarin hat eine so lecker aussehende Pizza vor sich stehen, dass wir ganz gegen unsere Gewohnheit selbst losstiefeln und uns eine besorgen.

Während die Pizza im Ofen ist, schalte ich mich online und bin überrascht. Es gibt das schnellste Internet, was ich in diesem Urlaub in den USA angeboten bekommen habe. Da hätte ich auch hier alle Fotos auf meinen Server hochladen können…

Ach ja, habe ich gestern vergessen: Hier die Tripdaten unseres Chevy Silverado, aufgezeichnet von dem Zeitpunkt, als wir ihn in San Francisco übernahmen. Einmal in amerikanischen Maßen, einmal in europäischen.

Nochmal ach ja, diesmal hatte ich auch eine andere Fototasche dabei als im letzten Urlaub. Nachdem die relativ teure Gitzo-Tasche am Hauptriemen angerissen war, hatte ich nicht mehr so recht Vertrauen in diese Marke. Gute Erfahrungen hatte ich mit Lowe gemacht und mich für eine ProTactic BP 450 AW II entschieden. Dort bekam ich meine beiden Teles, das große Weitwinkel, ein Macro und neben der Hauptcam noch eine D500 rein. Schön ist, dass man die Tasche auch von oben öffnen kann, um die am meisten benutzte Kamera herausnehmen zu können, ohne die Tasche komplett öffnen zu müssen.


Es geht weiter nach Frankfurt. Die 7,5 Stunden vergehen schnell, ein paar Filme anschauen, zwischendurch ein wenig dösen und zack, sind wir da. Gepäck ist auch mitgekommen, auch unsere rote Kühlbox (stand allerdings bei Sperrgepäck). Aber dann begann das größte Abenteuer der ganzen Reise. Wir haben uns in Großstädten wie Los Angeles und San Francisco wunderbar zurecht gefunden, wir haben dank einer Anfahrtskizze auch unser Parkhaus gefunden. Aber meint Ihr, es gäbe im Flughafen eine vernünftige Beschreibung, wie man von den Terminals zu UNSEREM Parkhaus kommt? Wir hatten uns aufgeschrieben: P2, 701, Stellplatz 41. Klasse. Aber woher geht es zu P2? Ca. eine halbe Stunde irrten wir in verschiedenen Parkhäusern umher, bis wir die dritte Person vom Flughafenpersonal trafen, die uns endlich korrekt sagen konnte, wo wir hinmüssen. Für alle, die auch Terminalparken machen und in P2 ihr Auto abgestellt haben: Vom Terminal kommend erst in die Unterführung, am Bahnhof vorbei und dann links abbiegen.

Als wir unser Auto dann beladen hatten – die hintere Achse hing schon etwas durch (hätten wir nur unseren Truck mitgebracht) – ging es zügig und so gut wie ohne Staus zurück nach Essen. Home, sweet home.

Danke fürs Mitlesen, Mitreisen.