Es ist – Gott sei Dank – wieder soweit. Lange Wochen vorher hatten wir gebangt, ob uns dieser Flug überhaupt vergönnt sein würde. Gesundheitliche Probleme innerhalb der Familie bescherten uns – hauptsächlich meiner Göttergattin – eine enorme Portion Stress. Was ist vorher noch abzuarbeiten, was ist zu bedenken, was ist zu organisieren, was kann zuhause alles schief gehen? Deshalb kann ich ohne zu übertreiben sagen, dass wir beide mehr als urlaubsreif waren.
Quasi mit vorletzter Kraft packten wir am Vortag unsere Klamotten. Dem kam zugute, dass wir aufgrund unseres verlorenen Silberstatusses nur noch einen Koffer pro Person mit 23 kg mitnehmen durften. Und natürlich ein bisschen Erfahrung, die man nach 36 Jahren USA Urlaub erworben hat. Und meine Checkliste in Form einer Einkaufs-App, wo ich seit einiger Zeit die wichtigsten Ausrüstungsteile sowohl in fotografischer als auch rechnertechnischer Hinsicht gespeichert habe und nur noch abhaken muss.
Mit letzter Kraft ging es dann am nächsten Morgen um 6 Uhr auf die Piste nach Frankfurt. Aufgrund des Feiertags war die Autobahn seeehr frei und Baustellen behinderten uns so gut wie nicht. Rechts und links blühen die Rapsfelder in leuchtendem Gelb, also eine Rhapsody in yellow. Die wenigen Autos auf der Straße hatten wohl auch den Tempomaten eingeschaltet, so dass ich mir fast wie auf einem amerikanischen Highway vorkam.
Nach 2 Stunden und 10 Minuten fuhren wir ins Parkhaus. Diesmal P3, weil wir nicht so weit laufen wollten wie aus P2 in den früheren Urlauben. Aber der Schuss ging nach hinten los. Wir befanden uns ganz am Ende des langen Ganges. Na gut, hat der Schrittzähler was zu tun.
Der United Schalter war schon geöffnet (ein Vorteil, wenn man nicht um 6 Uhr morgens fliegt). Die Schlange für “Baggage drop only” hielt sich in Grenzen. Die Abfertigung ging auch flott und problemlos vonstatten. Und das, obwohl beim Online-Checkin am Vortag immer wieder eine Meldung aufploppte, das irgendwas nicht in Ordnung sei. Aber die App auf dem Handy zeigte unsere Bordkarten und den Status “Travel ready” in grün. Also alles in Butter.
In der Luxx-Lounge wartete das übliche Frühstück auf uns: Brühwürstchen, Mini-Brötchen, Aufschnitt, Kaffee bis zum Abwinken (hätte ich schon auf der Fahrt brauchen können) und kalte Getränke.
Jetzt kann der Urlaub beginnen.
Aber vorher noch die Fotos von der Fete auf den Rechner spielen, sichten und dem Ex-Geburtstagskind zukommen lassen.
Gleich geht es weiter, über Washington, DC nach LA, wo hoffentlich ein schöner Pickup auf uns wartet.
Auf dem Flug nach IAD erwartet uns eine angenehme Überraschung (eine von mehreren, wie ich schonmal verraten darf): Wir hatten in einer Dreierreihe den Fenster- und den Gangplatz gebucht in der Hoffnung, dass sich keiner zwischen uns setzt. Eine Reihe schräge dahinter, die Viererreihe war fast komplett leer. Also machte ich es mir dort gemütlich und Karin konnte sich über die drei Sitze ausstrecken. Sehr angenehm.
Wir kamen einigermaßen pünktlich an. Die Immigration verlief so (neben den üblichen Schlangen) so unproblematisch und schnell, das haben wir bisher selten erlebt. Am Gepäckband warteten und warteten und warteten wir. Unnötig, denn unsere Koffer standen schon eine ganze Zeit aufgereiht in der Halle. Koffer aufs Band für den Weiterflug und wieder warten. Diese überflüssige Warterei brachte uns dann einen Platz weit hinten in der Schlange ein, weil wir direkt danach wieder durch die Security mussten. Nervig.
Für einen Lounge-Besuch waren diese zuweit entfernt, aber ein Restaurant bot Priority-Pass-Besitzern Essen im Wert von 28 USD an. Für mich ein vegetarischer Burger (die Kühe hatten heute Urlaub) und für Karin ein Salat, das passt gut.
Dann ab zum nächsten Gate und in die nächste Schlange einreihen. Wir hatten aufgrund unseres Economy-Plus Status’ Plätze direkt hinter Business bekommen. Und das waren eigentlich Premium Economy Sitze, die nicht als solche deklariert waren. Schön viel Platz, alles gut.
Bei Dunkelheit schwebten wir dann um kurz nach 20 Uhr in LA auf dem Flughafen ein. Gepäck war alles da, schnell zur Hertz-Station mit dem Bus. Während der Fahrt ein kleiner Schreck: Die Reservierung für heute war nicht (mehr) in der App auffindbar. Hoffentlich ist da nichts schief gelaufen.
Bei Hertz auf die große Anzeigentafel geschaut: Platz 475, reserviert für Hitzbleck.
Und das ist der Nachteil unserer Pickup-Fahrerei: Die Autos stehen meistens am äußersten Ende des Parkplatzes.
Aber wir wurden für die Lauferei entschädigt. Auf dem Parkplatz stand ein wunderschöner Ford F150 Lariat mit Crew-Cabin, weniger als 7.500 Meilen gelaufen. Ein absolutes Träumchen. JETZT kann der Urlaub beginnen. Foto wird morgen bei Tageslicht nachgeliefert.
Das Handy verband sich auch ruckzuck mit dem Auto und wir konnten uns problemlos zum Hotel leiten lassen.
Wir haben eine schöne Suite bekommen, die wir in der nächsten Nacht auch behalten dürfen.