21.03.2025 – The Nautilus – Toadstool Hoodoos

Für heute haben wir uns eine Mischung aus alt und neu vorgenommen.  Neu in unserem Repertoire (und kann damit von der Bucket List gestrichen werden) ist die sogenannte Nautilus. Eine Nautilus ist unter anderem eine Tiergattung der Perlboote. Jetzt wüßtet ihr gerne, was das ist? Es sind Kopffüßer, Tiere, die im Wasser leben. Eines der auffallendsten Merkmale, das die Nautiliden von den übrigen Kopffüßern, den Tintenfischen (Coleoidea), unterscheidet, ist die spiralig aufgerollte, meist weißlich und bräunlich quergestreifte äußere Schale – auch Gehäuse genannt – deren Innenraum gekammert ist.

Und auf diese spiralig aufgerollte Form kommt es bei unserem nächsten Ziel an.

Wir verließen nach dem Frühstück Kanab wieder auf der 89 nach Süden, um in der Paria Contact Station Erkundungen einzuziehen. Denn, man glaubt es kaum, bei Google Maps ist diese Naturschönheit (noch) nicht gelistet.

Direkt hinter der Station geht die White House Road nach Süden los. Nach wenigen Meilen schon steht man vor einer Brücke über einen Wash und läuft in diesem flussaufwärts entlang. An den Seiten immer wieder Zeichen der Strömung, die das Wasser hinterlassen hat.

Nach kurzer Zeit steht man dann rechts vor einer Art „Höhle“, die aber nach oben durchgängig ist. Beim Näherkommen sieht man die Spiralform, in die man hineingehen und mit etwas Mühe auch nach oben durchklettern kann.

Natürlich kann man auch von außen nach oben klettern und hat dann von dort den direkten Einblick in dieses Wunder der Natur.

Wir schauten von unten nach oben

Von oben nach unten, von ganz oben nach ganz unten.

Und auf die Rückseite der Nautilus natürlich auch.

Wenn man dann nach unten blickt, sieht man, wie filigran die Natur den Sandstein hat wachsen lassen.

Wir machen uns auf den Rückweg und bevor wir wieder auf der Straße Richtung Highway losfahren, werde ich noch gedrängt, dieses „Gesicht“ abzulichten. Wer erkennt es?

Auf der 89 zurück sind es nur noch ca. 1,2 Meilen bis zu den Toadstool Hoodoos. Zur Aufklärung: Dieser Spitzname kam wahrscheinlich von der Tatsache, dass die Hoodoos wie ein perfekter Sitzplatz für eine Kröte aussahen.

Auch hier läuft man die meiste Zeit durch einen ausgetrockneten Wash, bis es ein wenig in die Höhe geht und man steht vor diesen wunderschönen, mittlerweile sehr bekannten Skulpturen, die sich in der Sonne strahlend in den Himmel recken. Leider haben viele Leute die Angewohnheit, darauf rumzuklettern, was dem Sandstein auf Dauer nicht gut tun wird. Abgesehen davon hindern sie mich daran, ein Foto zu machen, welches ohne Personen ist.

Nachdem wir die Hauptattraktion ausgiebig besichtigt haben (ohne sie zu besteigen), wenden wir uns nach links, denn von früher wissen wir, dass es dort noch eine größere Ansammlung sehr hübscher Hoodoos gibt.

Über Stein und Stein geht es, bis wir in diesem kleinen Tal stehen, wo sich in unregelmäßiger Formation ein paar Steine sehr dekorativ aufgestellt haben.

Geht man an den Rand der Schlucht, hat man einen fantastischen Blick in die Täler, die man sonst von der Straße aus sehen kann. Von oben sieht es viel besser aus.

Wir machen uns auf den Rückweg, nehmen noch ein paar andere Steinhaufen mit

und beraten, was sich heute Nachmittag noch erledigen lässt. Unsere Wahl fällt auf den Horseshoe Bend in Page.

Das ist eine Flußschleife des Colorado River, sehr spektakulär und es geht sehr, sehr tief und steil runter. Als wir das letzte mal dort waren, führte vom rudimentären Parkplatz ein ebenso rudimentärer Pfad bis zur Abbruchkante. Selbige war mit keinerlei Sicherung versehen, so dass selbst ich mich mit äußerster Vorsicht an den Rand gewagt hatte.

Das ist seit sechs Jahren alles vorbei. Es gibt einen großen Parkplatz, sogar mit Toiletten, ein rollstuhlgängiger Weg führt in Schleifen hinunter. Dafür darf man dann 10 USD bezahlen.

Für meine Göttergattin, die nicht mit hundertprozentiger Schwindelfreiheit gesegnet ist, war das Ganze ein Glücksfall, denn so konnte auch sie unbeschwert den Blick nach unten genießen. Natürlich war es mit der Ruhe hier vorbei. Wenn es einen großen Parkplatz gibt, dann will er auch benutzt werden. Und zwar von ganzen Scharen an Besuchern, die sich wie wir einen Platz am Geländer suchen,

aber auch das Risiko suchen und auf den Felsen nebenan posieren. Dabei ist das ausgesprochen dumm. Denn die vollständige Schleife bekommt man nur vom Geländer aus drauf.

Genug gesehen, wir fahren die landschaftlich schöne Strecke durch Page hindurch nach Kanab zurück. Theoretisch hätte man auch in Page übernachten können, aber das wäre fast doppelt so teuer geworden.

20.03.2025 – New Wave – Page

Was kümmern wir uns im Urlaub um neue Musikstile, z.B. der Musik von Ultravox? Oder meinen wir etwas anderes? Nachdem unsere Gesuch um ein Besuch bei DER Wave gerade mal wieder abschlägig beschieden wurde und damit die letzte Chance in diesem Urlaub, mussten wir uns nach Alternativen umsehen. Von einem Wanderer, den wir bei der Vortex getroffen hatten, kam die Information der New Wave, die sich in der Nähe des Glen Canyon Staudammes befinden soll. Nun, mit diesen Informationen können wir arbeiten.

Der Plan für diesen Tag stand schnell und wir machten uns nach dem ordentlichen Frühstück, die Kaffee-Mugs gut gefüllt, auf den Weg durch Kanab durch über die 89 Richtung Page.

Kanab kennen wir schon seit vielen Jahren, es war früher der Ausgangspunkt für viele Western, mittlerweile für Outdoor-Enthusiasten. Leider ist der Tourismus nicht so spurlos an dem Ort vorbeigegangen wie an vielen anderen. Einige im Stil in meinen Augen wirklich unschöne Hotels fallen leider im Stadtbild auf.

Das haben andere Städte deutlich besser gelöst. Und da hilft es auch nicht, wenn vor den Toren von Kanab auf „old West“ gemacht wird, die Bausünden sind weithin sichtbar.

Nachdem wir eine gute Stunde auf der Straße entlanggegondelt sind, überqueren wir die Grenze nach Arizona. Dort müssen wir aus alter Sentimentalität einen Abstecher zum Stausee machen und einen alten Bekannten besuchen, den Lone Rock.

Hier haben wir einige Male mit dem Wohnmobil gestanden und uns den heißen Wüstenwind um die Nase wehen lassen. Dafür war es damals kostenlos. Und der Lone Rock stand wesentlich tiefer im Wasser.

Wir genießen die paar Meter Offroad-Feeling und düsen direkt weiter zum Visitor Center des Glen Canyon Dams. Die haben dort nämlich saubere Toiletten.

Ach ja, für ein Foto des Damms und der Brücke über den Colorado kann man den Stop auch nutzen.

Jetzt geht es weniger als eine Meile zurück Richtung Kanab, bis auf der linken Seite eine Dirt Road abgeht und wir nach wenigen Metern auf einem Parkplatz mit einigen anderen Autos stehen. Scheint kein Geheimtip mehr zu sein.

Der Weg führt gut markiert unterhalb dieses Felsengewirrs vorbei und führt den Namen „Beehive Trail“, wohl wegen der Form dieser runden Knubbel, die an einen Bienenstock erinnern.

Wirklich spannend wird es erst, wenn man in diese Felsen reinklettert (was die meisten Besucher nicht auf dem Schirm hatten).

Und dann eröffnet sich eine Welt, die an die eigentliche Wave an der Houserock Valley Road erinnert.

Geschwungene Formen, in Sandstein gegossen, locken zum Klettern, zum Fotografieren und wieder zum Klettern ein.

Und da es mehrere Bienenstöcke gibt, erschließen sich auch immer neue Welten in Wellenform.

Schließlich umrunden wir den gesamten Komplex der Bienenstöcke und kommen schon fast wieder am Ausgangspunkt an, als dort ein Wegweiser zu einem Viewpoint in einer 1/4 Meile steht. Den können wir noch mitnehmen.

In der Ferne sehen wir einen Felsen, den wir eigentlich in New Mexico verortet hätten:

Die Bisti Badlands haben eine Menge diese Hoodoos, unter anderem den berühmten Alien Throne. Ein Blick auf unseren Standpunkt bei Maps zeigt, dass wir uns nicht verlaufen haben und genießen noch kurz den Ausblick.

Es geht zurück zum Auto, mit diesem wieder zum Visitor Center, dort erneut die Fliesenabteilung aufsuchen und das nächste Ziel ins Navi eingeben. Das wäre die einzige Shell-Tankstelle in Page. Hinter dieser befindet sich schon seit Ewigkeiten, aber immer unentdeckt und unbeachtet, die Great Chamber.

Ein kurzer Fußweg durch hohen Sand und wir stehen vor der mächtigen Höhle, so wie viele andere.

Und die stören das Bild ehrlich gesagt gewaltig. Ganze Selfie- und Fremdie-Orgien werden da abgehalten und ich schaffe es nicht, auch nur ein Foto ohne Menschen zu machen.

Dann muss ich wohl ausnahmsweise zur Fotobearbeitung greifen und die störenden Subjekte am Rechner entfernen.

Klappt ausgezeichnet. Hätte ich nicht gedacht.

Wenn wir schon in Page sind, fahren wir auch noch am Walmart vorbei und ergänzen ein paar Vorräte. Leider hat die Frischetheke nichts Appetitliches ausliegen und unser Hunger bringt uns zu der bekannten Fast Food Kette mit dem Krönchen.

Dieses lassen wir uns einpacken und fahren schnell zum Scenic Drive, einer kleinen Stichstraße, an deren Ende zum einen ein Blick auf die Schlucht des Colorado,

in der anderen Richtung der Blick auf den Damm frei wird.

Auf unsere Super-Ladefläche genießen wir die Burger, bis wir uns auf den Rückweg nach Kanab machen. Dieser verläuft störungsfrei und nach einer guten Stunde sind wir froh, im Hotel angekommen zu sein.

24.05.2019 – Fahrt von Page nach Flagstaff

Wieder ein langweiliger Fahrtag. Wir verlassen Page in Richtung Süden, die Temperatur auf dem Autothermometer beträgt 15 °C. Das ist ein Fortschritt. Und der Himmel bläut, was das Zeug hält.

Wir fahren den Berg hinab und anstatt auf die 89 nach Flagstaff abzubiegen, fahren wir kurzerhand geradaus weiter zu dem Aussichtsspunkt, den wir gestern neu entdeckt hatten. Mal schauen, wie das Tal und der Damm im Morgenlicht aussehen.

 
Dann geht es auf die Piste und wir fahren ohne Stop durch bis Cameron zur Trading Post. Obwohl es einige zig Jahre her ist, erinnert sich meine Mutter noch bestens an den vollgestopften Laden.

 

Wir gehen nur kurz rum ums Haus, schauen uns die Brücke an und auch den wunderschönen grünen Garten.

Auf dem Parkplatz eine der die Sonne nicht gerade anbetenden Asiatinnen. Sie machen sich offensichtlich um ihren Vitamin-D-Spiegel keine Sorgen. Hauptsache, es kommt keine Sonne an die Haut.

Danach ist es nur noch ein Stündchen bis Flagstaff.

Irgendwann kommen die San Francisco-Peaks in Sicht.

Da wir 2017 mal 4 Wochen in einem Ferienhaus in Flagstaff verbracht haben, ist uns alles sehr vertraut und es ist wie nach Hause kommen.

Für die Übernachtung haben wir uns für fünf Nächte ein BW-Hotel ausgesucht. Als wir ankommen, sind unsere Zimmer noch nicht fertig und wir können die Dame überreden, uns eine Kingbed-Suite zu geben.

Aber irgendwie müssen wir noch ein wenig Zeit totschlagen. Kein Problem in diesem Nest. Erstmal geht es zu dem netten Visitor Center, im Bahnhof untergebracht. Die wie immer freundlichen Damen versorgen uns mit dem notwendigen Kartenmaterial für die Wälder aus der Umgebung.

 
Danach ein Abstecher nach Best-Buy, dem Media Markt der USA. Hier braucht die beste Telefoniererin von allen neue Telefonkarten. Dorthin hat sie sich von Page aus drei Sim-Karten für jeweils einen USD hinschicken lassen. So eine Karte kann sie dann beim nächsten Urlaub über das Internet für einen Flat-Tarif unter anderem ins deutsche Festnetz freischalten lassen. 4 GB Datenvolumen sind auch drin.

Zur Feier des Tages gönnen wir uns einen Besuch bei Sizzler. All you can eat salad bar, ich bin hinterher so vollgefüllt, dass wir uns alle in unseren Hotelzimmer zu einem Nickerchen hinlegen. Und das, obwohl ich diese Schüsseln nicht leergegessen habe.

Als wir aufwachen, ist es später Nachmittag und wir haben mehrere Optionen zur Auswahl: Einen Spaziergang durchs Dorf, gefolgt von einem Trip zu Ross, anschließend zu den San Francisco Peaks zum Sonnenuntergang. Die fortgeschrittene Zeit mahnt uns, die ersten zwei Ziele wegzulassen und direkt den Berg raufzufahren. Dort gibt es direkt außerhalb des Skizirkus einen Parkplatz mit weitem Blick ins Tal. Schon früher hatten wir diese herrlich friedliche Stimmung gerne genossen. Die Wiese vor unserem Stammplatz musste leider Erdarbeiten weichen, vermutlich wird dort ein weiterer Parkplatz gebaut.

Stühle raus, warm anziehen (es ist gerade mal 6°C warm) und zuschauen, wie die Sonne so langsam auf den Horizont zusteuert.

Im Schnee stehen die Aspen, in der Ferne hämmert ein Specht seine Initialen in eine Baumrinde.

Der Sonnenuntergang ist schön wie immer

 
 
 
 
und als wir uns auf den Rückweg machen, ist es nur noch 3°C warm.

Das schreit nach einer Runde Sportshoppen bei Ross. Ich versuche, den Laden aus dem Gedächtnis zu finden und verwundere damit meine Göttergattin, die im Gegensatz zu meinem eingebauten Navi immer ein angetackertes Navi braucht.

Kurze Zeit später sind wir auch da raus und es geht ins Hotel in unsere gemütliche Suite, wo ich bei langsamen Internet versuche, den Bericht zu schreiben und die Bilder hochzuladen.

 

23.05.2019 – Antelope Canyon – Navajo Bridge

Heute ist der große Tag. Eine Foto-Tour in den Antelope Canyon und mehrere andere erwartet mich. Die Slot Canyons in dieser Gegend haben bei Fotografen, aber auch bei Handy-Knipsern jeglicher Art Berühmtheit erlangt, weil ihre außergewöhnlichen Farben und Formen (insbesondere bei Sonnenschein) Fotos von fantastischer Schönheit ermöglichen.

Gebucht war die „4-Canyon Tour“. Bestehend aus dem Owl-Canyon, dem Rattlesnake Canyon, dem Big Horn Canyon und dem Upper Antelope Canyon. Einfinden sollte man sich eine Viertelstunde vor Tourbeginn zum einchecken, also um 6.45 Uhr. Ein zartes Verwirrspiel mit den Zeitzonen im Indianderreservat (the Res) und der Arizona Zeit führte dazu, dass ich prompt eine Stunde zu früh vor den Toren stand.

Besser als zu spät. Also umdrehen, die 10 Minuten zurück zum Hotel und doch noch frühstücken.

Die Tour durch vier Canyons wurde beim Einchecken leicht modifiziert, da der Big Horn unter Wasser stand. OK, drei Canyons.

Ich stieg also um 7.30 in den umgebauten und mit Sitzbänken versehenen Laster, um mich alleine zum Owl Canyon fahren zu lassen. Richtig gehört. Mein Guide, Steven meinte dann dort, ich könne mich dort nach Herzenslust austoben. Also spazierte ich mit wechselnden Optiken zweimal den Canyon auf und ab. Nun ist der Owl Canyon ein der Canyons, die in der freien Slot-Canyon Landschaft am ehesten noch eine Entsprechung haben. Relativ weit ähnelt er von den Formen dem Willis Creek in Utah, nur dass die Felsen hier deutlich rötlicher sind.








Nach einer Stunde stieg ich wieder auf den Sitz der Ladefläche und wurde zurück zum Ausgangspunkt kutschiert. Dort stiegen dann drei weitere Gäste zu und wir fuhren zum Rattlesnake Canyon. Auf der Ladefläche war es schneidend kalt und ich war froh, ausnahmsweise mal feste Schuhe, eine LANGE Hose und auch meine Regenjacke angezogen zu haben.

Der Rattlesnake Canyon ist schon spannender, und mit vier Personen blieb jedem von uns auch Zeit genug für Fotos. Auch hier hatten wir eine Stunde Zeit. Vorne ging es rein in den Canyon, am hinteren Ende wieder raus. Dann zurück zum Anfang und im strömenden Regen warten, bis unser Auto wiederkam, um uns abzuholen. Einziger Trost: Unser Tourguide wurde genauso nass wie wir.









Dann ging es wieder zurück, um sechs weitere Fotobegeisterte abzuholen in den Upper Antelope Canyon. Hier trennte sich die Spreu vom Weizen. Die Mitglieder einer Fototour wurden deutlich besser behandelt als das normale Fußvolk. Aber auch hier war strikte Organisation angesagt: Wer hat extreme Weitwinkel? Du gehörst zu Lower Section, der Rest zur Upper Section. Was bedeutet das nun wieder? Das erfuhren wir am ersten Fotostop. Steven zeichnete mit dem Fuß einen Strich in den Sand und bedeutete der „Lower Section“, mit eingefahrenem Stativ hinzuknieen, damit sich die Upper Section mit ausgefahrenen Stativbeinen hinter uns aufstellen konnte und beide Parteien gleichzeitig knipsen konnten. Für die Zeit von zwei Minuten war der Canyon für uns Fotografen wirklich gesperrt. Kurz vor Ablauf hieß es: 30 Seconds, 15 Seconds und dann marschierten die Fußtruppen wieder durch unser Sichfeld. So ging es hin und her, kreuz und quer.








Und als kleinen Bonus bekamen wir dann noch 20 Minuten Zeit in einem Sidecanyon, um uns dort alleine auszutoben.

Zurück am Ausgangspunkt kam dann freundlicherweise auch die Sonne raus. Hätte sich ruhig mal etwas beeilen können.

Ich fuhr zum Hotel zurück und holte etwas Schlaf nach. Danach Mittagessen. Mittlerweile war die Sonne schon deutlich häufiger sichtbarer geworden.

Wir hatten als offenen Punkt noch immer die Navajo Bridge und Lees Ferry. Auf dem Weg dorthin kamen wir in Page an einem Aussichtspunkt vorbei, den wir bisher noch nicht besichtigt hatten. Von einer schroffen Abrisskante hat man einen tollen Blick in das Colorado Tal und den Damm in der anderen Richtung.



Weiter auf der 89 Richtung Flagstaff und dann irgendwann auf die 89a abbiegen.

Auf der Navajo Bridge, die sich imposant wie immer über den Fluss spannt, hatten wir früher mal das Nest eines Condor-Pärchen gesehen. Mal schauen, ob sie noch da sind. Das Nest bzw. die weißen Flecken der Darmausscheidungen waren nicht mehr zu sehen, dafür flogen uns drei verschiedene Jungtiere dieser gewaltigen Spezies um die Ohren. Majestätisch lassen sie sich von der Termik nach oben treiben, um ihre Flugkünste zu vervollkommnen oder nach Nahrung zu suchen.






Übrigens: Die Fotos der Condore sind KEINE nachträglichen Ausschnitsvergrößerungen.

Letzter Punkt: Der Colorado bei Lees Ferry. Kommt er aus der einen Ecke noch klar und grün dahergeplätschert, belädt er sich an dieser Ecke mit Sand und setzt seinen Weg als schlammige Brühe fort.

Fort mussten wir auch, denn es ging auf den Abend zu und mir schwante Übles, was die Anzahl meiner Fotos betraf. Die warmen Abendsonne beschien die Berge und zwang mich dann doch noch zum einen oder anderen Fotostop.


Es wurden 688 Fotos, daher erscheint der Bericht für diesen Tag erst am
nächsten Morgen (meiner Zeit)

22.05.2019 – Page und Umgebung

Na, wie ist das Wetter heute im regnerischen Page? Oder sollte ich besser sagen: Aachen? Whatever. Der Blick aus dem Fenster offerierte ein wenig blauen Himmel bei regennasser Straße über der Glen-Canyon Area.

Nichts wie hin. Nach einem guten Frühstück setzten wir uns ins Auto und fuhren in Richtung Glen Canyon Dam.

Wie immer, wenn wir hier sind, gehört auch ein Besuch der vorgelagerten Felsenlandschaft dazu, die über eine gut erhaltene Dirt Road (wurde gerade frisch gegraded) leicht zu erreichen war.

Und wenn dort die Sonne reinscheint, wer braucht da die Wave? Eine fantastische Felsenlandschaft öffnet sich, jeder Schritt ein neuer Blick, jeder Ecke ein anderer View. Wir hätten uns den ganzen Tag dort aufhalten können.

 
 
 
 
Aber noch gibt es anderes zu tun. Der Damm wartet. Wir parkten auf der Page-Seite und machten uns auf den Weg, um den einen oder anderen Blick in die Tiefe zu werfen (das ist übrigens das einzige, was man da runter werfen darf).

Auch aus der Höhe ist dieser Damm absolut imposant. Zwischendurch kurz die Straße überquert und einen Blick in das Tal des Colorado geworfen.

Übrigens waren die Erbauer des Zauns so umsichtig gewesen, alle paar hundert Meter ein „Fenster“ einzubauen, durch das man das Objektiv der Kamera stecken konnte, ohne den Maschendrahtzaun im Vordergrund zu haben. Danke.

Vom Carl Hayden Visitor Center noch ein anderer Blick auf Damm und Brücke und diesen Punkt haben wir erstmal abgehakt.

 
 
Nächster TOP: Adventurous Antelope Canyon. Hier hatte ich eine Fototour in die Slot Canyons geschenkt bekommen und ich wollte mich über die Vorbedingungen erkundigen: Pro Person eine Bag, bleibt im Wagen, Kameras sind zwei erlaubt, Flasche Wasser, Stativ.

Natürlich regnete es auch hier und zu diesem Zeitpunkt. Hätte ich fast vergessen zu erwähnen.

Da wir annahmen, dass der Walmart ein dichtes Dach hat, fuhren wir als nächstes dorthin, um unsere Vorräte aufzufrischen. Check.

Dann hatte meine Mutter den Wunsch geäußert, mal Essen zu gehen. Das sollte möglich sein. OK, die beiden Steak-Häuser in direkter Nähe des Hotels hatten nicht geöffnet. Aber schließlich fanden wir bei einem Mexikaner einen freien Tisch. Eine so farbenfrohe Deko hatte ich noch nicht gesehen.

 
Aber da sich auch Arbeiter und andere Einheimische hier einfanden, konnte man einigermaßen sicher sein, dass es keine Touristenabzocke und authentisch war. Das Essen war auch lecker und gut gesättigt ging es wieder auf die Piste.

Wohin geht es jetzt? Die eigentliche Planung hatte vorgesehen, dass wir zum Marble Canyon und zu Lees Ferry fahren wollten. Aber die schwarzen Wolken wirkten nicht so direkt einladend. Über dem Stausee schien noch deutlich mehr die Sonne. Und der ist immer einen Besuch wert. Also überquerten wir den Damm ein weiteres Mal und fuhren auf dem Lakeshore Drive parallel zur 89 nach Norden. Wesentlich neue Einblicke eröffneten sich uns nicht.

Wieder auf der Hauptstraße, geht es über die Staatsgrenze nach Utah zum Lone Rock Campground. Einer unserer großen Favoriten. Den haben wir schon becampt, als es dort noch keine Gebühren, aber auch keine sanitären Einrichtungen gab. Auf einem Parkplatz am oberen Ende waren dann plötzlich unsere Batterien leer und wir legten alle im Auto ein kleines Nickerchen ein.

Die Sonne stahl sich immer wieder zwischendurch durch die Wolken und setzte einzelne Felsen in schönes Licht.

Dann zurück nach Page und weiter entscheiden. Es war mittlerweile 17 Uhr geworden. Auf der Straße gab es eine Stichstraße zum Wahweap Overlook. Hatten wir bisher immer außer Acht gelassen. Ein Fehler, denn von hier aus gab es einen fantastischen Überblick über die gesamte Seen- und Felsenlandschaft. Das untere Foto ist der Versuch eines Panorama-Fotos, ist anklickbar und könnte etwas länger mit dem Laden dauern..

 
Für den Marble Canyon war es inzwischen zu spät geworden und die graue Wand, die sich in Richtung Süden auftat, war nicht gerade einladend. Ob das Kraftwerk wohl was damit zu tun hat? Das Grau könnte jedenfalls passen.

OK, Feierabend, in der Lobby werden die Fotos bei ein paar Tassen Kaffee vorbereitet und der Bericht geschrieben. Und morgen geht es auf Fototour.