Wieder ein langweiliger Fahrtag. Wir verlassen Page in Richtung Süden, die Temperatur auf dem Autothermometer beträgt 15 °C. Das ist ein Fortschritt. Und der Himmel bläut, was das Zeug hält.
Wir fahren den Berg hinab und anstatt auf die 89 nach Flagstaff abzubiegen, fahren wir kurzerhand geradaus weiter zu dem Aussichtsspunkt, den wir gestern neu entdeckt hatten. Mal schauen, wie das Tal und der Damm im Morgenlicht aussehen.
Dann geht es auf die Piste und wir fahren ohne Stop durch bis Cameron zur Trading Post. Obwohl es einige zig Jahre her ist, erinnert sich meine Mutter noch bestens an den vollgestopften Laden.
Wir gehen nur kurz rum ums Haus, schauen uns die Brücke an und auch den wunderschönen grünen Garten.
Auf dem Parkplatz eine der die Sonne nicht gerade anbetenden Asiatinnen. Sie machen sich offensichtlich um ihren Vitamin-D-Spiegel keine Sorgen. Hauptsache, es kommt keine Sonne an die Haut.
Danach ist es nur noch ein Stündchen bis Flagstaff.
Irgendwann kommen die San Francisco-Peaks in Sicht.
Da wir 2017 mal 4 Wochen in einem Ferienhaus in Flagstaff verbracht haben, ist uns alles sehr vertraut und es ist wie nach Hause kommen.
Für die Übernachtung haben wir uns für fünf Nächte ein BW-Hotel ausgesucht. Als wir ankommen, sind unsere Zimmer noch nicht fertig und wir können die Dame überreden, uns eine Kingbed-Suite zu geben.
Aber irgendwie müssen wir noch ein wenig Zeit totschlagen. Kein Problem in diesem Nest. Erstmal geht es zu dem netten Visitor Center, im Bahnhof untergebracht. Die wie immer freundlichen Damen versorgen uns mit dem notwendigen Kartenmaterial für die Wälder aus der Umgebung.
Danach ein Abstecher nach Best-Buy, dem Media Markt der USA. Hier braucht die beste Telefoniererin von allen neue Telefonkarten. Dorthin hat sie sich von Page aus drei Sim-Karten für jeweils einen USD hinschicken lassen. So eine Karte kann sie dann beim nächsten Urlaub über das Internet für einen Flat-Tarif unter anderem ins deutsche Festnetz freischalten lassen. 4 GB Datenvolumen sind auch drin.
Zur Feier des Tages gönnen wir uns einen Besuch bei Sizzler. All you can eat salad bar, ich bin hinterher so vollgefüllt, dass wir uns alle in unseren Hotelzimmer zu einem Nickerchen hinlegen. Und das, obwohl ich diese Schüsseln nicht leergegessen habe.
Als wir aufwachen, ist es später Nachmittag und wir haben mehrere Optionen zur Auswahl: Einen Spaziergang durchs Dorf, gefolgt von einem Trip zu Ross, anschließend zu den San Francisco Peaks zum Sonnenuntergang. Die fortgeschrittene Zeit mahnt uns, die ersten zwei Ziele wegzulassen und direkt den Berg raufzufahren. Dort gibt es direkt außerhalb des Skizirkus einen Parkplatz mit weitem Blick ins Tal. Schon früher hatten wir diese herrlich friedliche Stimmung gerne genossen. Die Wiese vor unserem Stammplatz musste leider Erdarbeiten weichen, vermutlich wird dort ein weiterer Parkplatz gebaut.
Stühle raus, warm anziehen (es ist gerade mal 6°C warm) und zuschauen, wie die Sonne so langsam auf den Horizont zusteuert.
Im Schnee stehen die Aspen, in der Ferne hämmert ein Specht seine Initialen in eine Baumrinde.
Der Sonnenuntergang ist schön wie immer
und als wir uns auf den Rückweg machen, ist es nur noch 3°C warm.
Das schreit nach einer Runde Sportshoppen bei Ross. Ich versuche, den Laden aus dem Gedächtnis zu finden und verwundere damit meine Göttergattin, die im Gegensatz zu meinem eingebauten Navi immer ein angetackertes Navi braucht.
Kurze Zeit später sind wir auch da raus und es geht ins Hotel in unsere gemütliche Suite, wo ich bei langsamen Internet versuche, den Bericht zu schreiben und die Bilder hochzuladen.