25.05.2022 – Annie’s Canyon – Cabrillo National Monument

Schade, heute müssen wir das schöne Hotel in Oceanside verlassen. Hat uns echt gut gefallen. Für die nächsten 4 Nächte haben wir uns in San Diego einquartiert, direkt am Hafen, sehr zentral gelegen. Aber da müssen wir erstmal hinkommen. Reine Fahrzeit ca. eine halbe Stunde, gäbe es da nicht die lästige Pflicht, Besichtigungen durchzuführen. Dieses Mal in Form des Annie’s Canyon, der direkt am Interstate 5 liegt. Und wohl auch schnell zu erreichen ist. Dachten wir. Nachdem unser Bedarf an bergauf, bergab vom gestrigen Tag erstmal gedeckt war, gefiel es uns nicht besonders, dass wir nach einem leichten Anstieg ein ganzes Stück nach unten wandern durften.

Denn wir hatten ja am Vortag gelernt: Wenn es irgendwo runter geht, geht es häufig auf dem Rückweg wieder rauf. Aber zumindest war es nicht so heiß wie gestern.

Nach ca. einer halben Meile standen wir vor dem Eingang, der Weg gabelte sich mit den Beschreibungen: Left easy way to the top, right difficult. Was kann uns nach gestern noch schockieren? Canyon kennen wir. Der Weg war zuerst noch leicht zu laufen,

aber dann wurde er enger und enger und enger. Und es ging bergauf. Lasst es mich mal so beschreiben: Dwayne “The Rock” Johnson hätte nicht mehr durchgepasst.

Und hätte ich mir zum Frühstück noch eine Waffel gegönnt, ich auch nicht mehr. Aber schließlich standen wir schwer atmend am Aussichtspunkt und konnten den leichteren Weg wieder runterlaufen.

Dann “nur” noch den Hügel vom Hinweg wieder rauf und wir waren froh, das leuchtende Rot unseres Trucks zu sehen.

Die restliche Fahrt zum Hotel verlief ereignislos. Einchecken konnten wir noch nicht, dazu waren wir zu früh da. Aber unser Gepäck ließen wir im Hotel.

Das Cabrillo National Monument liegt direkt angrenzend an Militärgelände und hat sich dem Schutz des Meeres und der Küste verschrieben.

Als wir ankamen, war der Himmel immer noch bedeckt, aber es kamen immer mehr blaue Flecken durch und schließlich war es sonnig. Gefährlich für den Speicherplatz auf meinem Kamera-Chip, denn ich gestehe, dass ich ein Schönwetter-Fotograf bin.

Wir wanderten die Küste entlang und genossen die Anblicke der Wellen,

der Meeressäuger

und der Pelikane, die stellenweise sehr nah über unsere Köpfe hinwegflogen. Hoffentlich sind sie noch ganz dicht.

Nachdem wir die Point Lomar Tidepools und Umgebung zu Ende besichtigt hatten, ging es noch zum Lighthouse,

von wo man einen tollen Blick auf die Stadt hat.

Es ging auf 17 Uhr zu und die Bediensteten schoben die Besucher mit sanfter Gewalt vom Gelände. Die haben Feierabend und wir müssen weiter machen mit Genießen.

Zurück zum Hotel. Für die erste Nacht haben wir ein Upgrade bekommen, d.h. ein Zimmer mit Meerblick.

Morgen dürfen wir dann umziehen. Egal.

Den Balkon nutzten wir fürs Abendessen, aber wir wollten anschließend nochmal los. Sonnenuntergang genießen. Unsere Wahl fiel auf die Sunset Cliffs.

Wie der Name schon sagt, eignet sich die Gegend für Sonnenuntergänge. Sonne war genug da und da wir uns zeitig einfanden, bekamen wir auch noch einen Parkplatz in Laufnähe.

Es war eine total entspannte Stimmung und Atmosphäre, alle schauten in Richtung Untergang

und genossen die schöne Zeit.

Einen kompletten Sonnenuntergang konnten wir nicht sehen, eine Wolkenbank verdeckte den Horizont.

Aber es war auch so unheimlich schön.

Jetzt noch schnell 9 Minuten nach Hause und Reisebericht schreiben.

Ein schöner Tag.

11.10.2018 – Fahrt von Marina nach Morro Bay

Heute steht uns ein langer Küstenstreifen bevor. Wir wollen von Marina in der Nähe von Monterey herunterfahren bis nach Morro Bay. Einer der schönsten und wildesten Abschnitte der kalifornischen Küste. Die Pfeiffer-Big Sur-Coast.

Unser in Strandnähe gelegenes Hotel hätten wir gerne noch länger bewohnt, das Zimmer war schön groß und es war (obwohl nahe am Highway) auch leise.

Das Frühstück war eine ganz leichte Enttäuschung: Es gab weder Rührei noch Schinken, nur Bisquits und Gravy. Über die Sauce hatte ich mich in vorigen Urlauben schon ausgelassen, sie wurde in den letzten Jahren nicht besser.

Bevor es losgeht, noch einen Blick auf den morgendlichen Strand, es ist herrlich, an der Brandung zu stehen, auf die Vögel und die Wellen zu schauen und dann – ein Aufschrei von der besten Delfinkundlerin von allen – auch noch die putzigen Kerlchen zu sehen, wie sie durchs Wasser hüpften.

Irgendwann schaffte ich es dann doch, die Dame an meiner Seite vom Wasser loszureißen (vermutlich, weil die Delfine mittlerweile meilenweit weg waren) und in den Wagen zu verfrachten.

Es ging weiter, diesmal über die Cannery Row in Monterey

an der Küste entlang. Pacific Grove ist ein hübsches Nest südlich von Monterey und ich könnte mir fast vorstellen, dort mal eine Woche in einem Ferienhaus (nach Möglichkeit mit Rädern) zu verbringen.

Nächstes Ziel direkt südlich ist Carmel. Hier hatte Clint Eastwood mal einen Job als Bürgermeister angenommen. Mittlerweile hat sich das Dorf zu einem  High-Society Treffpunkt gemausert mit teuren Geschäften und der zugehörigen Klientel,

einem schönen Strand

und netten Häusern, wie man sie häufig an der Küste findet.

Auf dem Weg aus der Stadt heraus ein Schild, welches uns beide erstaunte: Kreuzende Hirsche und Pferde kannten wir ja, aber Schweine?

Wieder ein Stückchen weiter südlich (wir tasten uns so langsam vor) liegt der Point Lobos Statepark. Hier gönnten wir uns mal 10 USD als Eintritt und erfuhren, dass dieser Tagespass für alle Stateparks an Küste gelten würde. Hört sich gut an, Geld gespart.

Im Park gibt es einen schönen Blick auf eine Seelöwenkolonie (die weit genug entfernt war, dass man sie sehen und hören, aber nicht riechen konnte).

Pelikane gab es dort auch zu Hauf.

Schnurstracks ging es weiter südlich an der Küste entlang auf dem Highway 1 und wir versuchten, nicht an jedem Turnout rauszufahren und ein Foto zu machen (bzw. ich versuchte mich, gegen meine Beifahrerin durchzusetzen, weil wir noch vor Ablauf des nächsten Tages unser Hotel erreichen wollten). An einer Ausfahrt hatten sich sehr viele Autos angesammelt und ich konnte nicht gegen den Widerstand von rechts ankämpfen. Was auch gut war, denn von der Kante aus konnten wir die ersten Wale sehen.

OK, nicht richtig gut, aber mit etwas Fantasie sieht man den Rücken. Und wenn man dann nach oben schaute, ein anderes seltenes Objekt, ein Condor, der mittlerweile wieder in der Gegend ansässig war.

Wieder ging es weiter (ihr vermutet schon richtig: nach Süden) bis zum Julia Pfeiffer Burns Statepark. Hier befindet sich ein süßer kleiner Wasserfall (der McWay Waterfall) in einer zauberhaften Bucht. Leider (oder zum Glück) nicht mehr direkt zugänglich, sonst würden die Menschenmassen alles zertrampeln. So ging es nur auf einem Teil des Weges zu einem Overlook, aber der offerierte auch schon die volle Schönheit.

Und wieder ging es weiter Richtung Süden mit wunderschönen Ausblicken (auch wenn wir nicht an JEDEM Aussichtspunkt hielten).

Einmal musste ich allerdings anhalten, um diese wunderbare Pflanze (Name wird nachgereicht, sobald ich ihn kenne) im Gegenlicht zu fotografieren. Diese standen in Unmengen am Straßenrand, aber fast nie kameragerecht.

Die Sonne stand schon etwas tiefer am Himmel, als wir schließlich am Elefant Seals View ankamen. Dies ist eine der größten Seeelefantenkolonien. Man hört das dumpfe Grunzen schon von weitem. Hunderte der riesigen Tiere liegen faul am Strand herum, eng aneinandergedrängt. Manche sind auch im Wasser

oder auf dem Weg dahin.

Wir wissen auch nicht, ob es sich bei den folgenden Aufnahmen um Revierkämpfe oder um eine Art Sangeswettbewerb “ES (Elefant Seals) sucht den Superstar” handelte, aber es war interessant anzusehen.

Auf dem Weg zu einem etwas abgelegenen Plätzchen schon wieder eine Walsichtung.

Dann zurück am Hauptliegeplatz – die Abendsonne schien so schön herein – konnte ich endlich wieder meinem Hobby frönen, der Portraitfotografie.

Und dank 500er Tele war das alles kein Problem. Was bin ich froh, dass ich mir diese Linse zugelegt habe.

So langsam strebte die Sonne dem Horizont entgegen und wir beschlossen, den Sonnenuntergang hier abzuwarten.

Was sich auch insofern lohnte, als wir in der letzten Sekunden den sogenannten “Green flash” mitbekamen. Wenn die Sonne gerade hinter dem Horizont verschwindet, leuchtet der letzte Rest der Scheibe manchmal für einen kurzen Moment grün.

OK, Sonne ist weg, Nachglühen beginnt

und wir fahren jetzt noch die 35 Meilen nach Morro Bay zum Hotel. Das Hotelzimmer ist vermutlich das kleinste, was wir bisher bekommen haben. Und das Upgrade besteht daraus, dass wir einen Raum mit ZWEI Fenstern bekommen. Echt nobel. Ändert aber nichts daran, dass wir einen tollen Tag mit vielen Erlebnissen hatten.

10.10.2018 – Fahrt von Fresno nach Marina

Wir verlassen unser Minizimmer, welches entgegen aller Erwartungen ruhig war. Auch das Frühstück war in Ordnung, also alles i.O. Es geht zur Küste. In Marina haben wir ein Hotel gebucht. Der Weg dahin ist eigentlich nur langweilig, wenn man keine Würze dazwischen einstreut. Aber wie das bei solchen Urlauben so ist, es gibt immer wieder Neues zu entdecken. So auch hier. Wir hatten durch Zufall herausgefunden, dass mitten im Lande ein Nationalpark liegt, der Pinnacle Nationalpark. Habt Ihr schon davon gehört? Wir auch nicht. Liegt wohl daran, dass er erst seit 5 Jahren vom National Monument zum Nationalpark umfirmiert wurde. Gerade noch früh genug, um dem Zugriff von Politikern entzogen zu werden.

Jedenfalls ging die Fahrt mehr als langweilig in Richtung Westen bis zum Interstate 5. Und von da aus wurde es lange Zeit auch nicht interessanter. Was zur Folge hatte, dass ich wegen einer aufkommenden Erkältung einen Teil der Fahrt (auf dem Beifahrersitz) verschlief.

Als ich dann wieder wach wurde, war das Farmland dem hügeligen Bergland gewichen, die Straße befand sich in einem neuen, wenn auch nicht idealen Zustand.

Die Straße war so einsam, dass wir bei dem Fotostop von einem der wenigen entgegenkommenden Autofahrer gefragt wurden, ob denn alles in Ordnung sei.

Wir sollten schnell merken, warum die Straße in diesem Zustand war: Eine Solarkollektorenfarm war aufgebaut worden, um einen Teil Californiens mit Strom zu versorgen.

Aber wie das überall so ist, die Kollektoren müssen erstmal dahin transportiert werden. Und ein Schild wies darauf hin, dass Fahrzeuge mit der zerbrechlichen Fracht nicht schneller als 25mph fahren dürfen. Der Straßenzustand galt aber nur für diesen Teil der Straße. Danach wurde er dermaßen schlecht und mit Schlaglöchern übersäht, dass wir fast froh waren, ein 4wheel drive Fahrzeug zu haben.

Auf der Höhe von Hollister bogen wir dann zum Pinnacle NP ab. Ein sehr kleiner und beschaulicher Park, so wie wir das lieben. Ein Schmankerl noch dazu: Wir mussten eigentlich die ganze Zeit auf der Buckelpiste mal zuhause anrufen, aber unsere beiden Handys bekamen kein Netz. Die ganze Zeit nicht. Wir fragen bei den Rangern nach, ob sie uns mal kurz in ihr Wlan ließen und konnten dann zumindest mit Skype nach Hause telefonieren.

Nachdem das erledigt war, konnten wir eine kleine Wanderung antreten. In unser Zeitbudget passte der Bear Gulch Trail, der durch eine Höhle führt. Das ist ja sowieso ein absolutes Muss für die größte Höhlenforscherin unseres Zweierteams. Also Stativ eingepackt, Stirnlampen ausgekramt und los geht es. Zuerst noch auf einem bergauf führenden Wanderweg, der von wunderschönen Felsen eingerahmt wird.

Ich kam mir vor wie im Chiricahua National Monument, nur dass die Felsen in einem mir unbekannten Rot leuchteten. Dann ging es ins Dunkle.

Höhle ist eigentlich nicht ganz der richtige Ausdruck, denn es handelt sich um riesige Felsblöcke, die den Pfad dadurch so in die Finsternis legen, dass man den Eindruck gewinnen kann, es sei eine Höhle. Auch kam ich stellenweise nur auf allen Vieren weiter.

Offensichtlich fühlte sich diese fette Tarantel dort ganz wohl

Endlich ging es wieder ans Tageslicht und wir traten den Rückweg außen rum an.

In der Nachmittagssonne machten wir uns dann die 67 Meilen auf den Weg zur Küste. Unser Hotel (welches nur 2,5 Trip-Advisor-Bewertungen hat, was wir nicht verstehen) ist echt gemütlich, wir haben ein schönes Zimmer und es liegt in Laufnähe zum Strand.

Da der Tag noch jung genug war für weitere Unternehmungen, schwangen wir uns in den Silverado und fuhren nach Monterey, um die Straße der Ölsardinen abzufahren. Vom Parkplatz aus ging es zum Pier und danach zu Fishermans Warf.

Von dort aus konnten wir eine Seehundkolonie erspähen, der man vom Strand aus noch deutlich näher kommen konnte. Jetzt endlich konnte die Dicke Berta zum Einsatz kommen. Und die Yoga-Übungen der verschiedensten Tiere beobachten. Ich war mal wieder erstaunt über die Fähigkeit dieses Objektivs. Obwohl ich wegen des geringen Lichts nur mit einer 1/160 sek fotografierte, waren die meisten Aufnahmen nicht verwackelt (ok, die Viecher haben auch sehr schön still gehalten) und gestochen scharf.

Manche fühlten sich offensichlich nur genervt, manche fuhren ungestört mit ihren Gymnastikübungen fort.

Eigentlich wollten wir noch die Cannery Row besichtigen, aber dazu wurde es dann doch zu dunkel.

Im Westen schien die Sonne unterzugehen, also fuhren wir in Richtung Lighthouse, aber die Wolken machten einen Sonnenuntergang fotografisch inakzeptabel. Daher noch eine Langzeitbelichtung des Küstenstreifens und ab ins Hotel.

Neue Kalender und E-Books im Angebot

Mittlerweile hat Calvendo ein neues Kalenderformat herausgegeben: Familienplaner. Zitat bei Amazon: “Diese Kalender sind als Geschenk für den Freund, die Freundin, den Mann, die Frau, Ehemann und Ehefrau, für den Jahrestag, Geburtstag, den Hochzeitstag, zur Verlobung, zum Einzug, für Kinder und Erwachsene, für frisch Verliebte oder ein altes Ehepaar, für Oma und Opa, für Papa und Mama, für jung und alt geeignet. “

Folgende Kalender stehen zur Verfügung (klickt auf das Bild für Detailinformationen und zum Bestell-Link):

 

 

 

 

 

 

 

Weiterhin wurde ein weiterer Kalender meiner Sammlung hinzugefügt:

Der Südwesten Utahs in schwarz und weiß

Gerade freigegeben wurde ein Kalender mit vielen Bildern aus unseren Exkursionen nach Arizona: Bergsilhouetten in Arizona. Einfach nur schön zum Träumen.

Das letzte Mitbringsel aus dem vergangenen Urlaub ist ein Kalender, die die schönsten von uns bewanderten Slot-Canyons abbildet. Er ist über Amazon erhältlich.

Und, last, but not least, wurde bei Amazon ein weiterer Reisebericht freigeschaltet. Dieser ist zwischen dem 13.09. und 17.09.2018 kostenlos runterladbar.

06.11.2017 – San Diego

Suuuper. Um 2 Uhr hatte ich einen dringenden Termin in der Fliesenabteilung. Keine Chance, diesen abzulehnen. Und bis 5 Uhr schleppte sich die Zeit dann so langsam hin. Dann endlich Frühstück. Der Frühstücksraum war (für meinen Geschmack) ziemlich klein, aber das Frühstück war OK. Frisches Rührei, Egg-Roles und Würstchen an der Warm-Theke, alles andere mehr oder weniger Standard. Ach ja: Frische Blaubeeren hatte es im Angebot.

So, wo geht es heute hin? San Diego steht auf dem Plan. Die Stadt selbst ist natürlich zu groß, um ALLES an einem Tag zu erschlagen. Meer und Küste sollte schon dabei sein. Hochhäuser gibt es auch in anderen Städten (OK, Strände auch, aber jede Welle ist anders). Nach dem Frühstück erstmal die Rechnung bezahlen und eine zarte Beschwerde loslassen. Der Bürostuhl hat den Sitz in einem Winkel festgestellt, der in die Oberschenkel einschneidet und ein vernünftiges Arbeiten sehr schmerzhaft macht. Außerdem flackert die Leuchte am Schreibtisch und zischt ab und zu. Mal sehen, ob sich was machen lässt.

Das erste Ziel, was wir anfahren, hat mit Strand nur indirekt zu tun: Ich wollte mir ein paar Flip-Flops kaufen und wir gaben ins Navi die Adresse von Ross ein. Glücklicher Zufall (zum Teil für mich): Neben Ross gab es auch noch einen TJ-Max und eine Burlington Coat Factory. Bei TJ-Max passierte das Übliche: Keine Schuhe gefunden, aber wir marschierten mit einer Handtasche wieder raus.

Ross hatte gar nichts für mich und so zog ich die Ross-Bändigerin schnell aus dem Laden, bevor es wieder teuer wurde.

In der BCF wurde ich dann fündig: Slippers (so heißen die Dinger in den USA) von Nautica für 9,95 USD. Also gleich zwei Paar in den Einkaufswagen. Und die Göttergattin fand logischerweise die passenden Socken (natürlich für SICH) dazu.

Nun geht es auf zur Natur. Die La Jolla Shores waren das nächste Tagesziel.

Ein schöner großer Parkplatz direkt vor dem Strand, und dazu noch kostenlos, das fängt doch schonmal gut an. Die beste Wellensteherin hatte ihren Spaß und es dauerte nicht lange, bis die Hosenbeine Wasser gefangen hatten.

Die Strandpromenade erinnert schon ein wenig an Venice Beach, nur dass es hier kleiner und gemütlicher und längst nicht so überlaufen ist. Empfehlenswert.

Etwas südlich der Shores liegt das La Jolla Cove. Wir fuhren einen steilen Berg runter und parkten richtig schön am Hang. Als wir die Türen öffneten, stieg uns ein entsetzlicher Gestank in die Nase. Sind wir hier richtig? Ein Blick über die steilen Klippen offenbarte die Ursache: Eine riesige Pelikankolonie hatte die Felsen zum großen Abort erklärt.

Aber man durfte trotz allem zu Fuß runterlaufen. Die Vögel waren die Menschen offensichtlich gewohnt und ließen sich auch von Fotografen nicht stören. In diesem Moment war ich froh, den Telekonverter mitgenommen zu haben, denn er erweiterte mein 200er Tele auf ein 400er. Coool.

DAS Schild sollte man nicht allzu ernst nehmen.

Als wir den Gestank nicht mehr ertragen konnten (meine Göttergattin) bzw. ich genügend Fotos geschossen hatte, ging es an der Küste weiter, wo sich einige Seelöwen und Seehunde auf die faule Haut gelegt hatten.

Auch da musste meine Kamera wieder ran und ich bekam schon Angst um die Kapazität meines Chips.

Nachdem sich unsere Tierliebhaberin (die sind ja so süß) schweren Herzens verabschiedet hatte, war das Cabrillo National Monument das nächste Ziel. Auf einer Landspitze umgeben von Militärgelände gelegen, kann sich hier die Natur frei entfalten, ohne dass Menschen dazwischenfunken. Auf dem Weg dahin noch ein großer Friedhof, wo Opfer der Kriege als auch Veteranen zur letzten Ruhge gebettet worden waren.

Vom National Monument selbst gab es einen tollen Blick auf die Stadt incl. Skyline, Hafen und umgebende Vororte.

Wenn man von der Stadt genug gesehen hat, fährt man mit dem Wagen auf der anderen Seite der Landspitze hinunter ans Wasser und macht dort erstmal Picknick. Anschließend geht es auf einen kurzen Spaziergang zu den dortigen Tidepools.

Gut, die kannten wir von Oregon schon zur Genüge und vor allen Dingen: Wir kannten sie bei Sonnenschein. Ein Fotograf, den ich bei seiner Arbeit sprach, meinte, dass dieser Landzipfel immer von Wolken umgeben ist. Toll. OK, ein paar Fotos machte ich zu Beweiszwecken.

Nächstes Ziel war die Coronado Insel. Wie bei Inseln so üblich, erreicht man diese mit einem Landfahrzeug entweder per Fähre oder Brücke. In diesem Fall war das die höchste Brücke, die ich in meiner Erinnerung befahren hatte.

Und ich musste auch das Schild hinten an die Heckklappe hängen: My wife forces me to drive on the left lane. Logisch, dass ich bei den schrillen Panikschreien keine vernünftigen Fotos erwarten durfte. Und sie hatte auch was dagegen, dass ich vom Fahrersitz aus die Fotos machte. Warum nur? Immerhin gab es zur Wasserseite eine ca. 1 m hohe Brüstung…

Als wir die Brücke verließen, sahen wir rechter Hand einen schönen Beachpark, von wo aus wir (auch meine Göttergattin) ohne Gefahr für Leib und Leben fotografieren konnten. Auch geschafft.

Die beste Naviprogrammiererin wollte schon ins Navi das Coronado Hotel eingeben, als ich ihr sagte, dass sie schließlich ein zweibeiniges Navi neben sich sitzen hätte und dass wir gleich da wären. So war es auch.

Ein guter und kostenloser Parkplatz war auch schnell gefunden und so marschierten wir den Beachwalk entlang. Auf der rechten Seite der Strand, auf der linken Seite kleine Häuser,

die zum Hotel gehören und die man mieten kann. Abgesehen vom Preis (ich schätze, bei den Kursen hätten wir uns vielleicht eine Urlaubnacht gönnen können) wäre es nicht mein Ding, für sämtliche Spaziergänger auf dem Präsentierteller zu sitzen.

Am Strand war ein Sandburgenbauer unterwegs.

Aber nicht nur er. Eine Horde amerikanische Soldaten joggten fröhlich am Strand entlang.

Die Sonne strahlte noch so gerade eben am Cabrillo NM durch die Wolken.

Jetzt kam die schwierige Frage: Wo verleben wir den Sonnenuntergang? Da, wo wir waren, war nicht viel zu erwarten. Am LaJolla Cove könnte es besser sein. Wie lange brauchen wir dahin? Google-Bärbel (so meine Bezeichung für G-Maps) meinte 17 Minuten. Könnte klappen. 5-7 Minuten vor Sonnenuntergang müssten wir da sein. Und so war es auch. Zuerst machte ich ein paar Aufnahmen von Boardwalk.

Richtig gut wurde es aber erst, als ich die Tidepools in den Vordergrund nahm. Eine tolle Stimmung, ein toller Abend. Die Sonne legte einen Untergang hin, wie ich ihn lange nicht gesehen hatte. Ich wage sogar zu sagen, dass es der schönste Sonnenuntergang war, den ich heute gesehen habe. Anschließend setzten uns noch auf eine Bank und hörten den Seehunden bei ihrem fröhlichen Gebelle zu.

Sorry für die vielen Fotos. Ich konnte mich nicht entscheiden, welche ich weglassen sollte.

Eigentlich sollte es noch ins Gaslamp-Quarter gehen, aber auf dem Weg stellten wir beide fest, dass die Batterien (also unsere) doch so langsam leer waren und kehrten kurzerhand zum Hotel zurück. Schließlich warteten ca. 500 Fotos darauf, auf den Rechner geladen und ausgewertet zu werden. Ich hatte wohl meinen Auslösefinger nicht so recht unter Kontrolle bei dem Versuch die Pelikane im Flug zu erwischen. Mal sehen, was der Autofokus der D800 daraus gemacht hat.