2024-07-01 – Fahrt nach Quedlinburg

UUUURLAUB. Ich habe Urlaub. Gut, Ende des Monats gehe ich sowieso in Rente, aber Urlaub ist doch immer was besonders Feines.

Wir hatten uns überlegt, für 4 Tage/3 Nächte in den Harz zu fahren und haben uns dazu im Best Western Hotel Schlossmühle in Quedlinburg einquartiert. Von dort aus soll es zu verschiedenen Destinationen rund um das alte Städchen gehen.

Sehr zeitig (um 10.03 Uhr) brechen wir nach einem guten Frühstück auf und machen uns auf den Weg.

Geplant ist ein kleiner Zwischenstop bei der Stabkirche in Hahnenklee, die hatten wir bei unserem letzten Aufenthalt nur in strömendem Regen erlebt.

Die Fahrt führt uns ziemlich ereignislos über die A44, bis wir der Schilder von Kassel ansichtig werden. Hier hatte meine Göttergattin nach dem Abi mal ein halbes Jahr in einer Hauswirtschaftsschule verbracht, eine schöne Zeit ihres Lebens.

Also machten wir einen Abstecher in diese Richtung. Dort liegt auch das Herkules-Denkmal (ich habe es zu Anfang mit dem Hermansdenkmal verwechselt, peinlich), welches oben auf dem Berg liegt mit einem wunderbaren Blick auf das Schloss Wilhelmshöhe und die Stadt Kassel.

Das Denkmal stammt aus dem 18. Jahrhundert und steht auf einem Oktogon nahmens Riesenschloss.

Oben angekommen, gönnten wir uns einen Blick in die Ferne.

Und auch in die Höhe.

Das Denkmal ist zur Zeit Gegenstand heftiger Renovierungsarbeiten, weshalb es leider nicht möglich ist, Bilder ohne Baugerüst zu liefern. Und KI wollte ich nicht einsetzen.

Der Blick nach unten an den Terassen vorbei ist verlockend.

Leider sind die Wasserspiele ausgeschaltet. Wir müssen noch einmal wiederkommen, wenn jemand den Hahn aufdreht.

Aber wie sieht das Ganze von unten aus? Schauen wir es uns an.

Hierzu muss man voranschicken, dass es uns durchaus klar war, dass wir diese ganzen Stufen erstens runter und anschließend wieder rauflaufen müssen. Schon beim Abstieg merkten wir, dass es in die Oberschenkel ging. Unten angekommen, bewunderte ich diese rauhe Schönheit aus Tuffgestein. Sie erinnert mich ein wenig an das Schweriner Schloss. Dort hat man auch eine Grotte in ähnlicher Anmutung gebaut. Irgendwie ist das Denkmal faszinierend.

Hatte ich schon gesagt, dass wir wieder rauf müssen? Ganz gemächlich machten wir uns auf den Weg und ich zählte immer brav die Stufen. Es waren 536. Oben angekommen schleppte sich ein junger Mann im Trainingsanzug die letzten Stiegen empor. Er war raufgejoggt. Ich fragte ihn, ob ihm klar sei, dass er dass nicht muss… Für einen bösen Blick reichte die Kraft nicht mehr, also spendierte ich ihm etwas von unseren isotonischen Drinks, auf dass es zu einem Lächeln reichte.

Von oben hat man auch einen guten Blick auf die Löwenburg.

Diese datiert zurück auf das Jahr 1793, als mit dem Bau begonnen wurde und diente Landgraf Wilhelm IX. von Hessen-Kassel als Heimstätte. Leider erlaubte es unsere Zeitplanung nicht, auch dieses zu besichtigen, aber wir kommen wieder.

Nächstes Ziel war die Schule, an die meine Göttergattin viele schöne Erinnerungen hat. Wir fanden sie auch, aber optisch gibt das Bauwerk nicht so viel her, als dass man es hier zeigen müsste.

Da es gerade Zeit zum Mittagessen war, kehrten wir bei H. König ein und gönnten uns einen Burger.

Weiter Richtung Osten. Irgendwann überquerten wir die ehemalige Zonengrenze, von der jetzt nichts mehr zu sehen ist.

Als ich zu der Abfahrt kam, wo es zur Stabkirche in Hahnenklee ging, zogen gerade dicke, schwarze Gewitterwolken auf. Also im Regen haben wir die Kirche schon erlebt. Nochmal brauchen wir das nicht.

Folglich disponierten wir um und gaben unser Hotel ins Navi ein. Es geht ein Stück auf der A7, dann ein Stück über Landstraße, bis wir auf der A36 landen, die uns nach Quedlinburg führt.

Diese Stadt Quedlinburg, plattdeutsch Queddelnborg, wird im Jahr 922 erstmal urkundlich erwähnt und glänzt durch sehr viele gut erhaltene alte Häuser, was schließlich zum Status Weltkulturerbe führte.

Unser Hotel gehört zu diesem alten Bestand und liegt direkt am Fuße des Berges, auf welchem sich die Stiftskirche St. Servatii befindet. Die Sonne scheint gerade mal wieder und wir checken ein.

Dann begeben wir uns auf unser Zimmer. Wir hatten nicht die unterste Kategorie gebucht, aber am Morgen, als wir losfuhren, noch um ein Upgrade gebeten.

Als wir in der zweiten Etage des „Nebenhauses“, Altbau, ankamen und unser Zimmer betraten, blieb uns erstmal der Mund offenstehen. Eine Küchenzeile mit Kochgeschirr und Besteck, eine Kaffeemaschine und alles, was das Herz noch begehrt:

Hier werden wir uns 3 Nächte sehr wohlfühlen. Da wir uns gerne selbst versorgen, machten wir noch einen Abstecher zum nahegelegenen Discounter und deckten uns mit Lebensmitteln für die nächsten Tage ein.

Jetzt ist noch Zeit genug für eine kleine Runde ins Dorf.

Herrlich leuchten die alten Fachwerkhäuser in der Abendsonne.

Liebevoll im Fenster dekorierte Kaffeekannen warten darauf, dass man sie bestaunt und fotografiert.

Die kleinen Gässchen mit ihrem originalen Kopfsteinpflaster sind zwar eine Tortur für jeden, der ähnlich alt wie das Städtchen ist und sich mit einem Rollator vorwärts bewegen muss, aber rein optisch wunderschön.

Und mit viel liebe und Detailblick ist alles dekoriert.  Übrigens sind viele dieser Häuser als Ferienwohnungen mietbar.

Und als hätten wir diesen Tag noch nicht genug Stufen bezwungen, geht es auf den Kirchberg weitere 67 Stufen rauf. Macht 603. Aber was tut man nicht alles für einen schönen Überblick über die Dächer von Quedlinburg?

Ich glaube, für heute haben wir genug gesehen. Da sich über uns dicke schwarze Wolken daran machten, sich über uns zu erleichtern, kehrten wir ins Hotel zurück und ließen uns gefüllte Nudeln und Würstchen schmecken. Als Nachtisch gibt es gleich Eis.