30.09.2024 – Big Sur Coast – North, zweiter Versuch

Wir haben gut geschlafen, obwohl in den Morgenstunden der Verkehr des Highway 1 deutlich vernehmbar war. Nicht auszudenken, wie es gewesen wäre, hätte unser Zimmer direkt an der Straße gelegen.

Da die Küste selbst am frühen Morgen nicht von Nebel eingetrübt ist, beschließen wir, den Highway 1 noch einmal runterzufahren und für Euch all die schönen Küstenabschnitte zu präsentieren, wenn sie in der Sonne liegen. Ich hoffe, Ihr wisst den Aufwand zu schätzen.

Wir lassen Carmel direkt rechts liegen und landen nach einiger Zeit am Garrapata State Park. Ein kurzer Weg führt an der Steilküste vorbei, ein anderer Abzweig geht an den Strand hinunter. Die Küste sieht man am besten von oben, daher sparen wir uns die nach unten absteigenden Treppen. Es würde uns ja auch keiner wieder rauftragen.

Während wir versonnen auf das Meer starren, fallen uns immer wieder an fast der gleichen Stelle Unregelmäßigkeiten auf. Wale. Man kann sie wirklich auch auf diese Entfernung noch erkennen. Anscheinend eine Mutter mit ihrem Kalb, so eng und synchronisiert, wie die Blasfontänen aus dem Wasser steigen. Es ist schon etwas anderes, Tiere im Zoo zu sehen oder sie in der freien Wildbahn zu stalken.

Die Wale könnten wir zwar fotografieren, aber Ihr könntet sie nicht erkennen. Daher freut es mich, ein anderes Tier in freier Wildbahn zu erwischen. Von gestern wissen wir: Es geht keine Gefahr von Schmetterlingen aus. Folglich traue ich mich nah ran.

Es geht weiter. Auch diese Stelle am Kasler Point hatten wir schon bei trübem  Wetter gezeigt. So macht sie doch bedeutend mehr her.

Und die Eidechse traut sich bei Sonnenschein auch raus.

In der Nähe des Rocky Point kann man sehen, wie die Felsen an der Küste in einen weichen Dunst wie in Watte gehüllt werden. Das ist ein Anblick, der das Herz höher springen lässt.

An der Rocky Creek Bridge dürfen wir die Brücke wieder einspurig befahren. Immer noch das ungute Gefühl: Was ist, wenn von dieser einen Spur auch noch was wegbricht? Während wir fahren oder bevor es zurück geht? Aber auch dieses Mal geht alles gut und wir machen unseren nächsten Stop an der Bixby Bridge. Diesmal haben wir mehr Glück und finden direkt an der „offiziellen“ Parkbucht einen Platz.

Als wir das Bauwerk abgelichtet haben, fällt uns auf der gegenüberliegenden Straßenseite eine Einmündung auf ohne Verbotsschilder. Da müssen wir rauf. Abenteuerlust bricht sich ihren Weg. Aber damit ist es schon kurze Zeit später vorbei: Wir bekommen einen schönen Blick auf die Bixby Bridge von hinten, aber haben keine Ahnung, wohin uns diese Dirt Road führt.

Also kehren wir um und setzen uns wieder auf den Highway 1.

Am Hurricane Point werfen wir den Blick nach Norden auf die Bixby Bridge.

Dann wird es lebhaft und wir erfahren, wohin die ganzen Autos unterwegs sind: Direkt oberhalb der Steilküste gibt es ein Restaurant namens Nepenthe. Es gibt reichlich Parkplätze. Aber deswegen kommen die Leute nicht hierhin. Sie kommen wegen tollen Aussicht auf die Landschaft und die Aussicht, was zu Essen und zu trinken zu bekommen.

Die Aussicht können wir bestätigen, aber ehrlich gesagt, es gibt noch schönere Punkte. Die allerdings ohne Bedienung zum Essen und Trinken.

Zum Beispiel den Julia Pfeiffer Burns State Park Vista Point. Auch hier hatten wir schon gehalten, auch hier MÜSSEN wir wieder ein Foto machen.

Und das ist auch schon der vorletzte Punkt auf unserem Trip nach Süden, direkt vor uns liegt der McWay Falls, dieser malerischen, wunderschöne Wasserfall mit seinem türkisen Wasser, wie man es sonst nur aus Prospekten kennt.

Aber auch zur anderen Seite lässt sich die Landschaft nicht lumpen. Wenigstens genauso spektakulär, aber weniger fotografiert ist der Anblick nach Norden von fast der gleichen Stelle aus.

Wir drehen um, denn wir haben noch ein straffes Programm: Picknicken und Erholen an der Küste vor Monterey, Schnellshoppen bei Walmart, Sonnenuntergang beobachten in Marina.

Um nach Monterey zu kommen, passieren wir auf dem Highway 1 wieder den Berg mit dem Big Sur Lighthouse, wo wir auf unserem ersten Trip diese tolle Führung bekommen hatten.

Monterey und der Sunset Drive sind schnell gefunden und wir lassen uns auf der Ladefläche nieder, um heute morgen von Costco mitgebrachten Salat zu genießen. Diesen und die Aussicht. Obwohl wir kürzlich erst zu einer ähnlichen Uhrzeit und an ähnlicher Stelle viele Walsichtungen hatten, kommt heute kein einziger vorbei. Ein Waltourboot tuckert vor der Küste entlang, die werden enttäuscht sein.

Dann geht es nach Hause, vorher bei Walmart vorbei und dann “hetzen” wir die paar hundert Meter mit dem Auto zum Strandparkplatz, der wie immer gut besucht ist. Und das eine Stunde vor Sonnenuntergang. Schließlich finde ich in vierter Reihe ein Plätzchen und fange am mitgebrachten Rechner an, Fotos zu laden und den Text zu schreiben, während Karin unten am Strand Wellen zählt.

Schließlich macht sich die Sonne auf den Weg nach ganz unten. Sie plumpst bestimmt gleich über den Rand der Scheibe.

Als das geschehen ist, geht es zurück ins Hotel. Was für ein letzter Tag.

26.09.2024 – Von Monterey nach Morro Bay

Wir ziehen weiter. Unser Hotel war gut, das Zimmer angenehm groß. Nur beim Frühstück ist der Abwechslungsreichtum von Sandwiches mit entweder Schinken- oder Sausage Patties irgendwann ausgereizt. Das sind diese winzigen Hamburgerscheibchen, die noch eine winzige Käsescheibe und eventuell noch ein Ei aufliegen haben und dann von oben und unten mit Scone-Hälften bedeckt sind. Selbst wenn man sie einen halben Tag liegen lässt, werden sie nicht besser.

Heute geht es nach Morro Bay. Die Stadt (oder sollte ich besser sagen: der Ort) liegt ca. 100 Meilen südlich von Monterey und wäre eigentlich auf einer der schönsten Straßen der Welt, auf einem Teil des Panamerican Highway, bequem in 2 Stunden Fahrzeit zu erreichen. Aber wie wir gestern schon festgestellt hatten, ist der Highway 1 auf der Hälfte der Strecke gesperrt. Und wir müssen erst ins Landesinnere fahren, dann auf der 101 Richtung Süden, um anschließend wieder nach Westen zum Meer abzubiegen.

Als landschaftlich besonders schöne Strecke war uns die Carmel Valley Road empfohlen worden. Und da diese in Carmel by the sea anfängt, nutzten wir die Gelegenheit, um uns Carmel selbst auch etwas intensiver anzuschauen.

Die Stadt ist in Deutschland unter anderem dadurch bekannt geworden, dass der Schauspieler Clint Eastwood dort Bürgermeister war. Davon ist jetzt nicht mehr viel zu sehen. Es treffen sich dort die Schönen und Reichen. Das Autofahren wurde gerade etwas nervig, da sowohl Stoppschilder (und derer gibt es zu Hauf) und über Zebrastreifen flanierende Fußgänger ein Vorankommen fast unmöglich machten. Ein gerade stattfindender Farmersmarket mit Straßensperrungen machte das Ganze nicht einfacher.

Aber wir schafften es, relativ nah am Zentrum einen legalen und kostenlosen Parkplatz auf einem Seitenstreifen für 4 Stunden zu bekommen und machten uns dann zu Fuß auf den Weg. Uns interessierten besonders die sogenannten “Fairytale-Häuser”, Häuser, die nicht so ganz dem dort üblichen Baustil entsprechen, sondern so aussehen, als wären sie einem Märchen entsprungen.

Gleich an der ersten Ecke leuchtete uns ein Vertreter entgegen.

Dann googelten wir das Thema und auf einer Seite gab es eine quasi interaktive Karte mit den Locations für alle 21 Häuser. Viele dieser Domizile haben diese abgerundeten Dächer, die sie so besonders machen.

Die meisten stehen auf einem Hügel etwas abseits, sind aber gut zu erreichen.

Als wir an einem Haus vorbeikamen, sprach uns eine Dame an. Ich hatte schon Angst vor einem Anschiss wegen der Fotografiererei. Aber ganz im Gegenteil. Diese Lady wohnte dort in der Ferienunterkunft und machte sich gerade zum Auszug bereit. Ob wir mal reinkommen und die Hütte besichtigen wollten. Natürlich wollten wir. Die “Schlossführung” war dann eher ernüchternd. Im Erdgeschoss ein relativ kleines Wohnzimmer, eine Küche mit ziemlich alten Geräten und einer Toilette, im Obergeschoss ein Schlafzimmer und ein Bad. Wenn das ganze Haus 50 qm hatte, war das viel. Auf dem Foto ist jetzt ein anderes Haus zu sehen.

Da die Leute gerade in Aufbruchstimmung waren, verzichtete ich auf ein Foto der Einrichtung. Aber es war interessant, mal reinzuschauen. Und als wir am Schaufenster eines Maklers vorbeischauten, bekam meine Geldbörse eine Weinkrampf. 2 bis 2,5 oder sogar 3 Millionen USD werden für diese Domizile aufgerufen.

Was solls, in Carmel wollen wir sowieso nicht unseren Lebensabend verbringen.

Bei unserem Spaziergang zurück zum Auto streiften wir noch den Farmers Market.

Und warfen auch einen Blick in eines der Ausstattungsgeschäfte.

Das muss man a) erstmal brauchen und sich b) leisten wollen.

Am lokalen Visitor Center bekamen wir noch den Supertip, uns den Secret Garden Pathway anzuschauen. OK, es dauerte ein Weilchen, bis wir den Eingang gefunden hatten.

Und feststellten, dass dieser erst um 11.30 Uhr öffnet. Dann muss der Pathway auf uns verzichten.

Ein Haus lichteten wir noch ab und dann begaben uns dann wieder zum Auto, in der Hoffnung, ohne viele Fußgänger umzunieten zum Strand zu kommen. Dort wurde es wesentlich ruhiger und wir konnten uns auf einer Bank (Parkplatz war schnell gefunden) niederlassen und das Panorama genießen.

Auch die beste Handyknipserin von konnte sich dem nicht entziehen.

Die Küste an der Stelle ist aber auch zu schön.

Fährt man weiter auf dieser Straße, werden die Villen teurer und die Parkplätze deutlich rarer, bis schließlich überall Parkverbot herrscht. Wenn man schon soviel Geld für sein Haus ausgegeben hat, möchte man schließlich nicht den Meerblick mit parkenden Autos verschandeln. Verständlich.

Aber am Ende, am Ausfluss des Carmel River, gab es dann noch einen wunderschönen Beach Park.

Die Wellen waren nicht ohne und vielleicht kommen wir wieder hierhin zurück. Wenn wir die entsprechenden Stühle haben.

Jetzt aber geht es auf die “berühmte” Carmel Valley Road. Zuerst führt sie gemächlich durch Weinanbaugebiete, um dann kurviger und etwas holpriger zu werden.

Dann weitet sich das Tal wieder und gibt den Blick auf die in dieser Gegend so typische Landschaft frei.

Ehrlich gesagt, hatte ich mir von der Straße mehr versprochen. Vergleiche waren mit dem Million-Dollar-Highway gezogen worden, der ein wirkliches Abenteuer in Colorado ist.

Irgendwann ging es dann in Richtung Highway 101 und dort durften wir anstelle von 25 mph wieder 65 Meilen fahren.

Auf der Höhe von Atascadero bogen wir auf die 41 ein und der schöne blaue Himmel wich so langsam dem in der Gegend nicht unüblichen Küstennebel.

Das Hotel fanden wir schnell, wir waren schon einmal dort gewesen. Das Zimmer war in Relation zu gestern winzig, aber wir kommen zurecht. Dafür liegt nebenan direkt eine Terasse, auf der wir es uns (entsprechend dick eingepackt) gemütlich machten und ich konnte erstmalig einen Reisebericht im Freien schreiben (mit dem Morro Rock im Hintergrund),

während die beste Matratzentesterin von allen eine Qualitätsprüfung durchführte.

Test bestanden.

Gleich gehen wir nochmal zum Hafen und besuchen die (hoffentlich anwesenden) Seeottern. Unser Hotel ist so nah am Hafen, dass wir endlich mal zu Fuß runterlaufen können. Sehr angenehm.

Es ist dunkel, aber die Gastronomie ist etwas besucht. Wir haben Donnerstag und der große Run wird morgen anfangen.

Der Fischereihafen liegt ruhig vor uns.

Für die Kinder hat man einen Spielplatz aufgebaut mit eindeutig maritimen Motiven.

Für die Erwachsenen werfe ich einen Blick auf diverse Speisekarten. Burger fangen bei ca. 17 USD an, ein Sirloin Steak ist mit 54 USD bepreist. Für einmal richtig Essen gehen kann man sich also locker fast eine Hotelnacht leisten.

Es geht zurück und ich schreibe diese letzten Zeilen, dann wird der Abend eingeläutet.

24.09.2024 – Auf den Spuren von Moby Dick

Heute ist der große Tag. Wir gehen Wale schießen. Also mit der Kamera. Eine Harpune darf nicht mit auf das Boot. Und ob wir Moby Dick sehen, wage ich auch zu bezweifeln, Pottwale verirren sich eigentlich nicht in diese Gegend.

Zeitig stehen wir auf, frühstücken genüsslich und machen uns auf die Straße. Mittlerweile traut meine Göttergattin mir sogar zu, dass ich den Weg zum Hafen ohne Navi finde.

Wir buchen uns ein Tagesticket auf dem Parkplatz und spazieren zum Anlegeplatz der Firma Montery Bay Whale Watch. Gut, die heißen alle ähnlich, daher hier einmal die Webadresse der Firma:

https://www.gowhales.com

Wir melden uns bei der Kasse mit Namen und bekommen zwei winzige Eintrittskärtchen.

Als sich die Schlangen bilden, gibt sofort eine Trennung: Die mit den gelben Armbändchen dürfen aufs Oberdeck, haben dafür aber auch 14 USD mehr bezahlt. Brauchen wir das? Für meinen Teil entscheide ich: Nein. Zu gemütlich erscheint mir die Bank direkt am Bug des Schiffes, den ich sowieso für die nächsten vier Stunden nicht verlassen sollte, da man durch Blick auf den Horizont die Seekrankheit besser übersteht. Aber vorsichthalber habe ich noch konzentrierte Ingwertabletten zu mir genommen. Sicher ist sicher.

Nach einer kurzen Einführung legt das Boot ab und steuert an der Mole vorbei auf die Bay. Linker Hand auf der Mole liegen hunderte Sea Lions und verbreiten Lärm und Gestank.

Aber es dauert nicht lange, bis wir in offeneres Wasser kommen. Die Monterey Bay hat als Besonderheit einen Unterwassercanyon, der bis zu 12.000 Fuß tief ist. Also mehr als der Grand Canyon. Diese geologische Besonderheit ist dafür verantworlich, dass es hier ein extrem reichhaltiges Nahrungsangebot gibt.

Und das wird von allen Meeresbewohnern ausgenutzt. Schon nach kurzer Zeit tauchen die ersten Humpback-Wale (zu deutsch Buckelwale) auf. Und das ist wörtlich zu nehmen. Neugierig strecken sie ihre massigen Köpfe aus dem Wasser, um zu sehen, wer sie da schon wieder stalkt.

Die Kameraverschlüsse klicken wie wild. Um uns herum tobt das Wasser und es ist schwierig, immer mit der Linse am richtigen Ort zu sein. Eine Schwanzflosse, die ins Wasser abtaucht, abzulichten, geht noch einigermaßen leicht, weil man den Körper des Wals langsam verschwinden sieht.

Aber die Köpfe tauchen ohne Vorwarnung an allen möglichen Stellen auf, wo man sie nicht erwartet.

Dann heißt es nur noch: Kamera rumreißen und hoffen, dass der Fokus schnell genug packt. Ich schieße immer circa 3 Fotos im Serienbildmodus und stelle im Nachgang fest, dass ab dem zweiten Fotos der Fokus meisten gepackt hat.

Logischerweise kommen da so einige Aufnahmen zusammen. Am Ende des Ausfluges sind es ca. 700, die ich sichten und anschließend eindampfen muss.

Während die Wale sich genüßlich die Bäuche füllen, sehen wir hunderte von Seelöwen, die fast übereinander gestapelt auf dem Wasser treiben. Aus dem Off ertönt die Stimme unseres Guides, dass hier eine Zusammenarbeit zwischen beiden Säugetiergattungen stattfindet, eine sehr seltene Symbiose auf der ganzen Welt.

Wir sind regelrecht gestresst, aber auch begeistert vom Treiben rund um uns herum.

Man erzählt, dass die Wale den Menschen hier schon bekannt sind. Auseinandergehalten werden sie durch das Aussehen der Schwanzflossen. Manche kommen immer wieder hierhin und haben auch schon Namen bekommen (auf die sie aber nicht hören, wenn man sie ruft).

Unser Guide meint auch, wir bräuchten keine Angst zu haben, von einem Wal verschluckt zu werden. Auch wenn ein Mundvoll ca. 5.000 Gallonen Wasser fasst, so ist der Schlund doch nicht viel größer als eine Honigmelone.

Und damit wäre die Story von Jonas und dem Wal”fisch” wiederlegt. Zu mindest, was die Buckelwale betrifft.

Irgendwann wird es dann doch ruhiger um uns herum und wir fahren noch weiter raus in die Bay, um noch andere Vertreter zu Gesicht zu bekommen.

Aber wir sehen nur noch einen weiteren Wal. Und auch den nur mit Glück, da wir in die übliche Nebelbank gefahren sind und das Nebelhorn häufig tutet.

Dann ist unsere Zeit um und wir sehen zu, dass wir innerhalb der gebuchten vier Stunden wieder im Hafen landen. Vor uns liegt die Cannery Row. So sieht sie von Seeseite aus.

Beim Verlassen des Schiffes frage ich unsere Führerin, ob sie die Seelöwen auch alle per Namen kennt. Und bin ein wenig enttäuscht, als das nicht so ist.

Wieder an Land suchen wir erstmal die Waschräume auf, um uns das Salzwasser von den Händen zu waschen, mit dem wir partiell geduscht wurden.

Da unser Parkticket noch länger gültig ist, beschließen wir, auf dem Montery Bay Coastal Trail noch ein wenig dem Gebrüll der Seelöwen zu lauschen, die es sich im Hafenbecken gemütlich gemacht haben.

Ob die Pelikane davon etwas genervt sind? Sie lassen sich nichts anmerken.

Wenn man dem Weg weiter entlang der Küste folgt, landet man am San Carlos Beach. Dort liegen leider vier tote Tiere auf dem Strand, eines davon ein Jungtier. Wir haben keine Ahnung, was die Ursache ist.

Noch weiter am Trail liegt dann die Cannery Row mit ihren typischen Übergängen der alten Konservenfabriken.

Hier werden diese architektonschen Merkmale von den inzwischen eingezogenen Hotels genutzt (z.B. um die Parkgaragen zu erreichen).

Es geht wieder zurück und wir fahren noch ein Stückchen an der Küste entlang, um den Abend am Lovers Point ausklingen zu lassen.

Leider kommt uns der Nebel zuvor, der es ungemütlich macht. Also drehen wir um und erledigen noch ein paar Einkäufe, bevor es dann an die eigentliche Arbeit geht.

Schon in der Kamera hatte ich die Fotos auf ungefähr die Hälfte reduziert, aber 318 warteten immer noch am Rechner auf mich. Durch hartnäckiges und konsequentes Aussieben konnte ich diese auf 144 reduzieren.

Ein abenteuerlicher Tag geht zu Ende.

22.09.2024 – Von Oakhurst nach Monterey

So langsam scheinen wir im Urlaub anzukommen. Selbst ich habe bis 6.30 Uhr geschlafen, ein Rekord. Und dass, wo ich mich schon so auf das Frühstück freue.

Bevor es in den Frühstücksraum geht (die Sonne lacht wieder vom blauen Himmel herunter), ein paar Impressionen von unserer gemütlichen Unterkunft. An der Säule neben unserem Zimmer klettert zum Glück nur ein Holzbär hoch.

Und eine hölzerne Freiheitsstatue zeigt, dass sie ein gutes Deo verwendet hat: Trotz der ansteigenden Temperaturen keine Schwitzflecken.

Nachdem wir alles in den Wagen verladen haben, checken wir noch aus: Null Euro dank der Verwendung von Best Western Punkten. Und das, wo eine Nacht locker 300 Euro gekostet hätte.

Zu Werbezwecken für das Hotel (das hat es verdient) ein Foto der gemütlichen Lobby.

Ein Blick auf die Tankuhr zeigt, dass wir noch ca. 120 Meilen im Tank haben. Und die Spritpreise sind hier nicht ohne. Für das Zahlen mit Karte verlangt man um die 4,55 USD/Ga. Aber in Fresno, ca. 40 Meilen entfernt, sagt mir die App Gasbuddy, dass der Sprit dort unter 4 USD/Ga bei Costco kostet. Bis dahin schaffen wir es.

Dort angekommen investieren wir das eingesparte Geld in dringend benötigte Kleidung und ein paar Nahrungsmittel für den Weg. Auch eines von den leckeren Broten landet im Einkaufskorb.

Vollgetankt (die Gallone kostet 3,88 USD) machen wir uns in der warmen Sonne auf den Weg.

Besonders interessant ist die Strecke nicht, es geht durch trockene Felder, bis die Landschaft wieder bergiger wird.

Und dann machen wir eine Pause am San Luis Reservoir. Dort ist schon einiges an Wasser entnommen worden.

Wir fahren in die Hügel, aber die Strecke bleibt ziemlich trocken. Die Temperatur außen erreicht die 94°Fahrenheit, das entspricht ca. 34-35°C.

Auch wenn diverse Bäume nicht darüber hinwegtäuschen können, dass ein Funke das ganze Gelände in Brand setzen könnte.

Als wir uns schließlich der Küste nähern, sinkt die Temperatur deutlich, aber auch der blaue Himmel verschwindet.

Das Hotel kennen wir von früher, mein Rechner erinnert sich sogar noch an das Passwort für das Internet. Wir beziehen ein schönes großes Zimmer im dritten Stock mit Blick in Richtung Küste, allerdings ohne das Wasser selbst zu sehen. Nennt man sowas Meerblick im Werbejargon?

Da die Sonne gerade so schön scheint in unserer Ecke, beschließen wir, auf eine Pause zu verzichten und das gute Wetter auszunutzen. Vorsichtshalber und zu Beweiszwecken hier ein Foto in der Wohngegend, in der sich unser Hotel befindet.

Am Hafen auch noch das schönste Wetter, aber uns treibt es weiter auf die weniger bevölkerte Halbinsel. Dort gehen wir vor Anker und nehmen auf der Ladefläche unseres Pickups das Abendessen ein.

Weiter südöstlich sehen wir den blauen Streifen des Hafens und der Cannery Row im schönsten Sonnenlicht liegen.

Ein Pärchen, das an unserem Dicken vorbeispaziert, fragt, ob wir die Wale gesehen hätten. Nein, wo denn? Im Wasser? Sie befinden sich ein paar hundert Meter Richtung Monterey. Also werfen wir den Truck an und fahren zu einem anderen Parkplatz.

Ich sehe all die Handyknipser mit ihren Knäckebrot-Telefonen, wie sie versuchen, mit zweifach-Zoom ein passables Bild auf den Chip zu bannen und weiß, dass jetzt doch wieder die Stunde für die Dicke Berta schlägt. Und so ein Truck hat seine Vorteile. Allerdings werde ich mir beim nächsten Mal eine Jacke aufs Dach legen, damit ich die Linse und Kamera auflegen kann.

Die Lichtverhältnisse sind besch…, aber ich versuche, mit technischen Mitteln das beste aus den verrauschten Aufnahmen rauszuholen. Hier eine Mutter mit Kind, die dem Nachwuchs gerade das Abtauchen mit erhobener Schwanzflosse beibringt.

Pelikane fliegen zu hauf vorbei, vielleicht bekomme ich sie ja in den nächsten Tagen auch mal im Sonnenlicht vor die Kamera.

Als wir uns dann auf den Rückweg machen, liegt die Cannery Row und der Hafen mittlerweile auch fast im Dunkeln.

12.10.2019 – Fahrt von Monterey nach Arroyo Grande

So langsam geht es Richtung Süden. Der schönste Teil der Pfeiffer Big Sur Coast steht uns bevor. Viele Kurven, viele Turnouts, viele Fotomöglichkeiten. Stellt Euch schon mal darauf ein, dass wir von jeder Bucht wenigstens ein Foto posten – ein Foto in jeder Richtung. Wenn es nach meiner Göttergattin gegangen wäre, würde ich genau das jetzt hochladen. Aber keine Angst, ich versuche, mich zurückzuhalten.

Wir starteten zuerst Richtung Norden, um noch einmal den Morgen am Strand von Marina zu genießen. Wir sahen zwar kurzzeitig auch Delfine, aber zu weit weg, als dass man sie hätte fotografieren können.

Dann ging es schnurstracks Richtung Süden. Selbst einen Costco ließen wir links liegen – eine Heldentag seitens meiner Shopperin auf dem Beifahrersitz.

Erster Halt auf dem Cabrillo Higway. An der Rocky Creek Bridge – in beide Richtungen

 

Der nächste Halt fand statt am Seals Beach Overlook

Und weiter ging es in schnellem Galopp zum McWay Falls Overlook. Hier sparten wir uns das Parken auf dem State Park Parkplatz (war an einem Samstag Nachmittag sowieso kaum was frei), konnten aber von einem Turnout oberhalb des eigentlichen Viewpoints das gleiche sehen.

Hier auch der Blick in beide Richtungen.

Der nächste Halt führt uns zum Big Creek Cove Vista Point (davon durften wir natürlich keinen auslassen – nur eine Richtung.
Um die Mittagszeit ereilte uns dann ein gewisser Hunger. An der Willow Creek Picnic Area drehten wir bei, unter anderem, weil wir einige Leute in merkwürdiger Haltung auf dem Sand sitzen sahen. Wir hatten gerade das Jade Cove passiert, also lag es nahe, dass man hier Steinchen suchen könnte. Also hockten wir uns auch in den Dreck und gruben das eine oder andere Jadesplitterchen aus. Stolz wie Oskar, versteht sich. Fotos der 10 kg Steine liefere ich nach.

So langsam stellten wir fest, dass wir nicht so wirklich schnell vorankamen. Also ließen wir schweren Herzens (ihr hättet meine Beifahrerin jammern hören sollen) einge Turnouts und auch den einen oder anderen Vista Point rechts liegen, bis wir den Elefant Seal Vista Point erreichten. Hier mussten wir natürlich stoppen und den Viechern einen Besuch abstatten.

 
 
 
 
Schon herrlich, wie die Tiere da gemütlich auf dem Bauch liegen und sich die Sonne in den Hals scheinen lassen. Aber so ganz eitel Sonnenschein ist es bei ihnen anscheinend auch nicht. Immer wieder beharkten sich zwei Tiere. Grund? Tritt nicht auf meinen Schatten, geh von meiner Schlafstelle weg. Was gucktst Du meine Freundin so begierig an?

 
 
 
Ein andere war eher von der Yoga-Fraktion. Immer schön graziös bleiben. Eleganz ist alles im Leben.

Und dann die Raufbolde, bei denen heißt es einfach nur: Ab durch die Mitte, ohne Rücksicht auf Verluste.

Auch die Pelikane kamen nicht zu kurz.

Nachdem wir uns sattgesehen hatten – kann das bei den Tieren wirklich passieren? – ging es zügig weiter. Links lag das berühmte Hearst Castle flimmernd in der Abendsonne.

Es ging vorbei an Moro Bay nach Pismo Beach. Dort liegt in der Vorstadt Arroyo Grande das Agrarian Hotel, ein Teil der Best Western Kette. Ein gerade 4 Monate altes Hotel, die Zimmer sehr modern ausgestattet.

Wir checkten nur kurz ein und fuhren dann noch nach Pismo Beach, um dort den Sonnenuntergang zu erleben.

 
 
 
Der Pier ist sehr schön und das Städchen ist voller Leben.

 
 
 
 
 
 
Ob diese wunderbare Sandburg den nächsten Tag übersteht?

Ein letztes Foto ins Städtchen,

dann ab ins Hotel, Internet scheint ganz gut zu funktionieren. Gute Nacht.