Wohin verschlägt es uns heute? Ich hatte in einem Forum ein Foto gesehen, was ich total interessant fand: Eine Schüssel, in den Felsen eingegraben. Titel: The Vortex (der Strudel). Schnell Mr. Google befragt. The Vortex (oder auch the bowl) liegt etwas nördlich vom Gunlock Reservoir und ist vom Trailhead aus etwas über eine Meile zu laufen.
Also Essen eingepackt und ab auf die Straße. Der Parkplatz war schnell gefunden (es standen noch ein halbes Dutzend anderer Autos dort – soviel zum hidden secret) und eine Dame mit ihrer Tocher (Hiesige) machten sich gerade auf zu ihrem Samstags-Workout.
Sie zeigten uns den Einstieg und wir folgten zuerst dem neongrünen Shirt, später den Cairns und Spuren im Sand. Es ging durch eine fantastische Landschaft über haufenweise Brainsrocks (IQ unbekannt, trotz soviel Brain),
bis wir nach einem atemraubenden Aufstieg vor einer atemraubenden Kulisse standen. Ein Hampelmann (Engländer) musste unbedingt in der größeren der beiden Schüsseln seine Wat-Versuche machen.
Aber schließlich hatten wir sie personenfrei und konnten danach zum eigentlichen Naturwunder weiterstapfen. The Vortex ist vielleicht 10 m tief und 20 m im Durchmesser an der höchsten Stelle. Es geht ziemlich steil nach unten, ist aber offensichtlich für Menschen begehbar, wie die ganzen eingeritzten Namen in den Felswänden zeigten. Ich sage nur: Idioten.
Danach ging es kurz weiter bis zum “Gipfel”, das muss man sich nach so einer Wanderung gönnen.
Auf dem Rückweg hatte sich eine Familie mit Kindern und Hunden eingefunden. Einer der Hunde war noch nicht ausgewachsen und musste unbedingt probieren, wie das Wasser unten schmeckt. Blöd nur, dass er alleine nicht mehr rauskam. Aber Herrchen kam zu Hilfe und zog ihn die ersten Meter aus dem Wasser. Das Tier war so verschreckt, dass es sich winselnd keinen Schritt an der schrägen Wand weitertraute. Erst ein beherzter Schubs trieb den Hund dann nach oben.
Der Rückweg war wesentlich leichter, es ging ja schließlich die meiste Zeit bergab. In einem der vielen Wasserlöcher tummelten sich sogar Kröten. Was machen die hier? Wovon leben die, wenn die Wasserlöcher austrocknen? Jobs sind vermutlich keine zu finden, der nächste Fast Food-Tempel und auch Walmart und erst Recht Modegeschäfte sind weit weg. Ich verstehe diese Viecher nicht.
Endlich zurück am Wagen und ein Blick zurück auf die erwanderten Strecken.
Meine Runtastic-App zeigte etwas über 3 km gelaufen an und dass wir 446 Höhenmeter überwunden hatten. Wäre ich doch nur bei meiner Mutter am Trailhead in einem gemütlichen Stuhl sitzen geblieben und hätte die Landschaft bewundert.
Der Rückweg führte uns wieder zum Gunlock State Park. Hier wollten wir meiner Mutter auch die Gelegenheit geben, die Wasserfälle zu bewundern. Und dies war über den glatten Damm ganz leicht möglich.
Offensichtlich sind Wasserfälle an dieser Stelle etwas ganz besonderes, denn es tummelten sich gefühlt Hunderte von Menschen neben, in, über und jenseits der Fälle.
Genug Trubel gehabt. Auf dem Rückweg über den Damm gab es logischerweise wieder einiges in der Nähe zu besichtigen. Diesen merkwürdigen Kaktus habe ich einfach mal Paprika-Kaktus getauft:
Und an die Eidechse kam ich nur mit meinem 500er Tele nah genug heran.
Mittag war überschritten und so fuhren wir kurz zurück in den Park. Dort gab es Sonnensegel, von denen sogar eines frei stand. Wir packten unsere Campingstühle und die Kühlbox aus und ließen es uns beim Picknick gut gehen.
Danach ab nach Hause und ein Nickerchen machen.
Und was ist nach einem Nickerchen besser als eine Tasse Kaffee? Eine Tasse Kaffee auf dem Balkon mit herrlicher Aussicht. Unten auf dem Rasen hoppelte ein Hase entlang. Und dank 500er Tele konnte ich ihm auch aus dem zweiten Stock klar ins Auge blicken.
Zum Schlafengehen war es noch zu früh, also fuhren wir noch in den Pioneer Desert Garden. Eine wunderschön angelegte Parklandschaft mit sämtlichen heimischen Pflanzen, alle schön beschildert. Ich will die geneigte Leserschaft jetzt nicht mit ALLEN Pflanzen, die dort stehen, langweilen, aber zwei zeige ich einfach mal.
Es ging durch einen künstlichen Canyon, bis wir an einer Sitzschaukel Pause machten.
Und bei den Chaparall Sages fanden sich gleich zwei verschiedene Tiere ein. Zum einen eine richtig fette Motte (hoffe, ich liege damit nicht falsch).
Es war verflixt schwer, diese auf die Platte zu bannen. Denn zum einen wurde es langsam dunkler und ein 500er Tele ist nicht gerade mit einer hohen Lichtstärke gesegnet. Dazu noch eine kurze Verschlusszeit, da muss der ISO-Wert schonmal auf 1000-1600 hoch.
Als die Motte gerade Pause machte, kam ein Kolibri vorbeigeflogen und steckte seinen spitzen Schnabel in die Blüten.
An den Park schließt sich noch eine kleine Schleife an, die man mit dem Auto befahren kann und vielen Parkplätzen. Wir wählten den am weitesten westlich liegenden und kletterten auf einen der Felsen, um dem Sonnenuntergang zu huldigen.
Danach schnell ab nach Hause und Bettenpflege. Wieder ein aufregender Tag vorbei.