31.05.2014 – Hilo – Rainbow Falls – Mauna Kea

Unser Plan für heute: Durch Hilo durchfahren (ohne große Zwischenstopps), die Rainbow Falls besichtigen und den Sonnenuntergang auf dem Mauna Kea erleben.

Und das sollte dann auch schon die Erklärung dafür sein, dass ich es gestern abend nicht mehr geschafft habe, den Bericht des Tages fertig zu stellen (die ersten Anfragen kamen schon im Laufe der Nacht).

Gegen 13 Uhr hatten wir es endlich geschafft, auf die Straße zu kommen. Hört sich leichter an als es ist, da die Logistik eine andere als beim Strandbesuch ist: Kurze Hose uns Slipper hat man an, aber die lange Jeans, Socken, feste Schuhe, 2 Flece-Shirts + dicke Jacke, all das will bedacht sein zzgl. Verpflegung in Form von kalter Pizza und Sandwiches…

Wer Jurassic Park kennt, weiß, dass dort zugewucherte Gewächshäuser auftauchen. Vermutlich sind es diese hier, die direkt an der Maku’u Road liegen.

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In Hilo mussten wir noch einen kurzen Stop an der Library machen, sentimentale Gründe. Erstens ist die Bibliothek dort sehr schön (und offen)

HAW7534.jpgzum anderen liegt vor ihr ein Stein, den König Kamehameha I. im zarten Alter von 14 Jahren durch die Gegend gewuchtet haben soll, um seinen Anspruch auf das Königreich zu sichern:

HAW7532.jpgKarin hat es übrigens nicht geschafft, weswegen wir am Ende des Urlaubs zurückkommen müssen…

Ach ja, wer bisher noch nicht geglaubt hat, dass es in Hilo ab und zu mal regnet, sei auf dieses nette Feature hingewiesen (welches es auch zuweilen in Supermärkten gibt), Tüten für Regenschirme:

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Auf der Straße den Berg hinauf liegen noch die Rainbow Falls, deren Hinterland wir (speziell unsere Kinder) in vergangenen Urlauben intensivst erkundet haben und wahrscheinlich auch an einem späteren Tag noch vorstellen werden.

HAW7545.jpgHAW7552.jpgWeiter oben liegen noch die Boiling Pots, auch dort kann man bei entsprechender Vorsicht in den Süßwasserbecken schön schwimmen.

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Jetzt aber endlich auf die Saddle Road. Diese hat ihren Namen daher, dass sie eingebettet zwischen den beiden Vulkanen Mauna Loa (im Westen) und Mauna Kea (im Osten) wie in einem Sattel liegt. Ursprünglich zu militärischen Zwecken erbaut, hat sie sich mittlerweile von einer ruppigen kurvenreichen Strecke zu einer gut ausgebauten Abkürzung zwischen Hilo und Kona gemausert.

Dass einige Autovermieter das Befahren der Straße noch immer verbieten, hat in meinen Augen eher historische Gründe, es sei denn, man sieht den dort häufig aufkommenden Nebel als große Gefahr an.

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HAW7563.jpgAuf dem Weg trafen wir noch einen Mitarbeiter auf dem Heimweg, der wohl bei den Observatorien auf dem Gipfel arbeitet und er gab uns noch ein paar gute Tipps.

HAW7564.jpgNach ungefähr 6 Meilen erreicht man das Besucherzentrum, wo man sich auf jeden Fall wenigstens eine halbe Stunde zu Akklimatisierung gönnen sollte. Wir befinden uns jetzt auf ca. 3000m Höhe, und der nächste Sprung nach über 4000m ist nicht ohne, wie unser jüngster Sohn zu seinem Leidwesen mal erfahren musste.

Dort stehen auch die ganzen Tourbusse mit vielen Japanern,

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es gibt nochmal Verpflegung

HAW7574.jpgund man kann noch einen Ausflug machen in den kleinen botanischen Garten, wo die Aufzucht von Silverswords versucht wird. Das Silversword blüht nur auf den Hawaiianischen Inseln in großer Höhe wie dem Mauna Kea und dem Haleakala auf Maui. Und es blüht nur einmal im Leben und stirbt dann ab.

HAW7582.jpgEin kleiner Heiau liegt ebenfalls dort. Bitte mit entsprechender Würde behandeln.

HAW7580.jpgSo, genug angepasst, erste Snacks vernichtet und ab auf die Straße nach oben. Die “Passenger-Cars”, die ihr auf dem Parkplatz gesehen habt, werden ihren Weg übrigens nicht weiter den Weg auf den Gipfel machen. Der ist Autos vorbehalten, die entsprechend Power unter der Motorhaube haben. Die dünne Luft macht nicht nur Menschen zu schaffen. Deshalb verbieten auch die meisten Autovermieter die Fahrt bis ganz nach oben. Wir ignorierten die Warnungen und machten uns auf den Weg (man muss dabei sagen, dass wir die Strecke schon drei Mal hinter uns gebracht hatten, zweimal mit einem Pickup, einmal mit einem Jeep, wir wussten, was uns erwartet).

Die weiteren acht Meilen sind zur Hälfte nur Dirt-Road, mehr oder weniger gut gegraded, je nach Wetter und Erhaltungszustand,HAW7594.jpg
und manchmal sieht man auch einen “Sonnenbogen” (Zitat der besten Ehefrau von allen).

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Aber dann wird das Wetter wieder besser, man schwebt “über den Wolken”, im Radio erklingt leider kein Reinhard May,

HAW7603.jpgund wir nutzen die “reichliche” Zeit noch zu einem Abstecher zum Lake Waiau, einem den Hawaiianern heiligen See, der leider im letzten Jahr fast vollständig vertrocknet war.

_D708302.jpgEr wird nur vom Schnee von den Bergen gespeist. Zum Glück war er in diesem Jahr wieder gut gefüllt.

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Der Rückweg bergauf gestaltete sich in der dünnen Luft schon deutlich schwieriger, die Schritte wurden langsamer, die Schatten länger.

HAW7611.jpgHAW7606.jpgBut finally: We made it to the top.

HAW7641.jpgUnd dann ging auch schon die Sonne unter. Die Kleidung der Japanischen Touristen hatte sich Karins Flece-Shirt und dem Himmel wunderbar angepasst.

HAW7657.jpgDie 2000 Sonnenuntergangsfotos erspare ich euch jetzt, hier nur eine winzige Auswahl:

HAW7663.jpg HAW7683.jpg HAW7684.jpg HAW7703.jpg HAW7672.jpg HAW7670.jpg HAW7658.jpg

Und als die Sonne dann untergegangen war, kam die Sichel des Mondes hervor

HAW7718.jpgund die Sternlein begannen zu funkeln.

HAW7742.jpgWir machten uns als einer der letzten Wagen auf den Weg zurück zum Besucherzentrum, wo sich eine Menge Hobby-Astronomen mit ihren Teleskopen versammelt hatten. Und dort konnte man fast die gesamte Süßwarenindustrie besichtigen: Mars, MilkyWay, Snickers. Und selbst den Saturn incl. seines Ringes konnten wir durch eines der Telekope deutlich sehen.

Das passiert übrigens, wenn der Stativ-Kopf nicht fest genug arretiert ist:

HAW7738.jpgAber wenn man Glück hat, bekommt man wie im folgenden Bild sogar eine Sternschnuppe drauf:

HAW7742.jpgOder die lebhaften Lichter eines vorbeifahrenden Autos:

HAW7732.jpgDann wurde es Zeit, eine halbe Tafel Schoko-Kola einzuwerfen, denn der Weg nach unten macht naturgemäß müde und der Zeitstempel der Aufnahmen zeigt mittlerweile auch nach 21 Uhr. Auf der Einmündung zur Saddle-Road noch ein letztes Bild vom Mond

HAW7746.jpgund zurück nach Hilo. Diese Fahrt hat mir besonders gut gefallen. Im Radio lief Eddy Grant mit “Electric Avenue” und die Saddle Road mit ihren weichen Kurven und ihrer futuristischen “Beleuchtung” in Form von roten, weißen und gelben Katzenaugen machen mir immer wieder Freude. Vielleicht schaffe ich es mal, das auf die Platte zu bannen.

Jedenfalls wurde es fast 11 Uhr, bis wir in unserer Hütte ankamen, der Grund dafür, dass dieser Tag des Reiseberichts erst am nächsten Morgen geschrieben wurde.

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