30.05.2022 – Pines to Palms National Scenic Byway

Obwohl wir gestern für unsere Verhältnisse spät ins Bett gekommen waren, wachte zumindest ich relativ erfrischt zeitig auf. Und konnte dann endlich den Reisebericht verfassen.

Für heute hatte ich auf den Plan geschrieben, einmal den Pines to Palms National Scenic Byway komplett durchzufahren.

Von Palm Desert nach Süden abzweigend führt die 74 in die Berge, ins Santa Rosa und San Jacinto Mountains National Monument. Vor einigen Jahren waren wir auch diese Strecke schon zu Teilen gefahren, allerdings war hinter Idyllwild aufgrund einer Straßensperrung Schluss gewesen.

Auf dem Weg nach oben liegt links der Straße der Cahuilla Tewanet Vista Point, ein kleiner Parkplatz mit einem Weg zu einem Aussichtspunkt über die Berge, beschildert mit reichhaltigen Informationen, wie die hiesigen Ureinwohner sich der Pflanzen sowohl zur Nahrungsaufnahme als auch zu allen anderen möglichen Zwecken bedienten.

Die Temperatur kühlte rasch ab und wir waren (diesmal nicht so sehr, aber damals) erstaunt, wie grün und erfrischend die Farmen im Fuß der Berge aussahen.

Hier ein Foto vom Urlaub 2019.

Weiter geht es, bis nach einigen Meilen der Weg zum Hemet Lake abzweigt. Hier suchten wir uns eine schöne Picnic Area, wo wir die kurz vorher im Grocery Outlet erstandenen Salate vernichteten.

Die Regularien besagten, dass wir einen entsprechenden Permit benötigen (nicht zum Essen, aber zum Parken). Da es sich um “national” Gebiet handelte, also nicht um State- oder Regional Park, hingen wir unseren Nationalparkpass in die Windschutzscheibe. Und das war gut so.

Als wir von unserer Fototour am See zurückkamen, hatte gerade eine Rangerin die Autos kontrolliert und hinter einigen Scheibenwischern klebten Zettel. Nächstes Mal nehmen wir entweder die Scheibenwischer vorsichtshalber mit oder lassen sie die ganze Zeit laufen.

Weiter geht es nach Idyllwild. Man soll es nicht glauben, aber mitten in den Bergen, auf ca. 2000 m Höhe, hat sich eine Community eingenistet, die das Leben in der kühleren Witterung sehr genießt. Künstler sind schätzungsweise sehr willkommen, aber jeder mit Geld kann sich dort niederlassen.

Kurzer Stopp, dann ging es weiter. Die 74 war mittlerweile zur 243 geworden und der Verkehr hatte merklich nachgelassen. Lag vielleicht daran, dass die gesamte 74 als Abkürzung nach San Diego benutzt wird.

Am Indian Vista Scenic Overlook genehmigten wir uns dann einen Überblick in die andere Richtung, was uns noch bevorsteht.

Kurz dahinter liegt der Lake Fulmor. Ein hübscher kleiner See, der maximal zum Angeln verwendet werden kann.

OK, man darf auch picknicken und daran entlang laufen. Nice.

Dann ging es in endlosen Kehren wieder bergab. Bis wir an einem Turnout die Gelegenheit ins trockene Tal hatten, mit dem Blick auf Banning. Wem sagt der Ort was? Mir nicht.

Kurz bevor wir auf den Interstate fahren konnten, mussten wir noch die Bahngleise überqueren. War gar nicht so einfach, da ein wirklich meilenlanger Zug vor uns vorbeifuhr. Ich wollte schon den Grill rausholen und auf der Ladefläche aufbauen, als mitten im Zug zwei Loks vorbeiratterten und kurze Zeit später der Zug auch zu Ende war.

Zählen konnten wir leider nicht. Finger und Zehen hätten nicht ausgereicht.

Eigenlich hatte ich noch vorgehabt, dem Oswitt-Canyon einen Besuch abzustatten, aber dort waren zu vorgerückter Stunde schon alle Tore geschlossen.

Um über die Enttäuschung hinwegzukommen, musste ich zum Trost meine Göttergattin noch bei TJ-Max vorbeischicken. Hat offensichtlich gut geholfen, denn sie kam strahlend wieder raus.

Jetzt auf der 111 ab zum Hotel. Heute abend gibt es Futter aus der Mikrowelle:

Und was soll ich sagen? Es sah nicht nur so aus wie auf dem Bild, es schmeckte sogar richtig gut. Holen wir uns morgen wieder.

Ach ja, Corona ist in den USA ja mehr unter Covid19 bekannt. Dementsprechend dürften die deutschen Varianten dieser Produkte auch eher unter

Delta und Omikron vermarktet werden.

 

31.05.2019 – Südlich vom Palm Desert

Was macht man in einem Sonnenkurort, wenn man keine Lust zum Kuren hat? Man schaut in die Karte und findet heraus, was die Umgebung zu bieten hat. In unserem Fall sollte es in der Nähe sein, da wir den Nachmittag zum Entspannen und Packen nutzen wollten (Reihenfolge steht noch nicht fest). Die Karten zeigten, dass in direkter Nähe das Santa Rosa und San Jacinto Mountains National Monument liegt. Und da wir mit den “kleinen” National Monuments gute Erfahrungen gemacht hatten, stiefelten wir rein und holten uns Karten und einen Straßenzustandsbericht ab. Eigentlich hatten wir vorgehabt, von Palm Desert aus auf der 74 bis zur Abzweigung zur 243 zu fahren und auf dieser weiter um den Berg rum bis zum Interstate 10 und von da aus wieder zurück. Aber die Rangerin meinte, dass die 243 aufgrund eines Lochs in der Straße komplett gesperrt sei, aber wir könnten ja mal schauen.

Also fuhren wir die gewundene Straße den Berg hinauf, in immer höher schraubenden Kehren. Warfen ab und zu einen Blick nach unten in die absolut dröge Landschaft.

Die Straße trägt auch den Namen Pines to Palmes Highway. Und als wir oben waren, erkannten wir auch, warum. Die Landschaft hatte sich total gewandelt, es wurde grüner, Ranches reihten sich aneinander und die Bäume und Büsche zeigten ein sattes Grün.

 
 
Als wir ein Schild mit der Aufschrift “Hemet Lake” sahen, bogen wir direkt ab und wurden nicht enttäuscht. Erwartungsvoll wurden wir von einem fetten Squirrel begrüßt, mussten seine Bettelversuche aber abschlägig bescheiden.

Der See selbst dürfte zur Hochsaison gut bevölkert sein, heute war der Campground so gut wie leer. Unverständlich, ist es doch Freitag und die Temperatur war mit 22 °C lockere 10-13 Grad kühler als im Tal.

 
Aber ein anderer Zaungast hatte sich noch eingefunden. Eine Schlange (genauen Namen kenne ich nicht, aber es war keine Klapperschlange) bewegte sich gemächlich über den Boden. Merkwürdig an ihrer Fortbewegungsweise fand ich, dass es nicht das übliche “Schlängeln” war. Sie ruckte mit dem Kopf immer nach vorne und zog dann den Körper nach. Ich benutzte meine 500mm-Linse, um in sicherem Abstand zu bleiben.

 
 
Man weiß ja nie, ob die Viecher schon gefrühstückt haben.

Weiter ging es auf der 243. Hier hatte (vermutlich im letzten Jahr) ein Waldbrand gewütet. Überall schwarze Bäume, dazwischen kamen die ersten Wildblumen wieder hervor.

 
Und als wir dann sahen, wie nahe das Feuer vor dem Städtchen Idyllwild Halt gemacht hatte, konnte ich mir ungefähr vorstellen, wie plümerant den Bewohnern dieses 3870 Seelen-Dorfes zumute gewesen sein muss. Und wie dankbar sie den Firefightern waren, die wahrscheinlich Schlimmeres verhütet haben.

 
 
 
 
Es ging auf der gleichen Strecke zurück. Und in der anderen Richtung sieht die Gegend ja gleich soooo anders aus…

 
Zurück in Palm Desert machten wir Halt beim Panda Express und legten uns anschließend ein Stündchen aufs Ohr, um danach mit frischen Kräften ein Packorgie zu beginnen. Diese ist JETZT schon nötig, damit wir wissen, was wir (bzw. die beste Shopperin von allen)  morgen im Laufe des Tages noch alles einkaufen dürfen.