09.05.2019 – Snow Canyon State Park

Als ich am Morgen frisch und ausgeruht aus dem Bett hüpfte (der war gut, nicht wahr?), war der Himmel durchgehend in ein unansehnliches Grau gekleidet. Speziell in Richtung Nordosten, zum Kolob Canyon hin, zeigte sich eine dichte Wolkendecke. Also machten wir das, was bei uns zum “Plan” gehört: Situativ entscheiden. In Richtung Snow Canyon State Park riss der Himmel auf und es zeigten sich blaue Flecken.

Bevor es losgeht, kurz ein Gang um unser Gebäude bis zum Pool.

 
 
Jetzt aber nichts wie hin, bevor es sich der Wettergott anders überlegt. Unser Navi (Android Auto natürlich) führt uns zum nördlichen Eingang. Das war eine glückliche Fügung, denn ein paar Meter oberhalb der Einfahrt gibt es noch einen Parkplatz mit einem Trailhead, der zum White Rock Amphitheater führt.

Vorher aber noch einen kleinen Abstecher zum Snow Canyon Overlook (hatten wir bisher noch nicht entdeckt).

Bis zu den Felsen war der Weg einigermaßen gangbar, also schnallte ich mir einen Campingstuhl an die Fototasche und wir dackelten los.

Am Fuß der Berge machte es sich meine Mutter im Schatten von ein paar Bäumen gemütlich, während wir den Aufstieg wagten. Und da hieß es: Die Felsen vs. Karins neue Wanderschuhe. Würden sich die neuen Treter bewähren? Würden die Felsen nachgeben? Lesen Sie gleich weiter zu diesem Thema in diesem Blog.

Es ging bergauf, bis wir in die Schlucht hinab- und auch in die Schüssel zurückschauen konnten.

Die Schuhe machten genau das, was sie sollten: Sie hielten stabil und die beste Gemsenkletterin von allen ging rauf, runter, quer, hin und her. Kein Ton der Beschwerde kam über ihre Lippen. Und ab und zu ein Stöhnen der Begeisterung, wie guuuut diese Treter seien.

Auf dem Rückweg lasen wir meine Mom wieder auf und ich machte an fast jedem Blümchen Halt, um sie auf ihre fotografische Geeignetheit zu untersuchen.

 
Am Wagen angekommen, ging es in den eigentlichen Canyon rein und dann auf den Petrified Dunes Trail. Hier gab es im Gegensatz zu den weißen Felsen die rote Variante, angenehm zu laufen. Und auch auf dieser Felsfarbe bewährten sich die neuen Schuhe.

 
 
Zurück von der Wanderung suchten wir uns ein Picknickplätzchen und ließen uns die in der Kühlbox mitgebrachten Salate schmecken.

 
Ein letztes Ziel im Canyon hatten wir noch vor Augen: Jenny’s Canyon. Hier bekommt man ohne viel Federlesens einen waschechten Slotcanyon zu sehen. Wir hatten ihn früher schonmal besucht, aber jetzt passte das Wetter einfach besser.

 
Und weil es so schön in der Sonne liegt: Das Logo unseres F150.

Wir verlassen den Park und wollten uns gerade Richtung St. George wenden, als mir noch einfiel, dass ich vom Gunlock State Park Wasserfälle gesehen hatte.

Auf dem Weg dahin durch (so vermute ich) richtig teure Neubaugebiete. Elegant, aber nicht protzig und der Landschaft farblich angepasst.

Im Zweifelsfall müssen wir uns erkundigen, wie man zu den Fällen hinwandert, aber wir sind ja nicht auf den Mund gefallen.

Die Straße führt durch die Pajute Indian Reservation entlang des Santa Clara River. Hier hatten wir vor vielen Jahren schon einige schöne Plätze zum Boondocken entdeckt.

Kurz vor dem Damm des Reservoirs sahen wir sie dann: Zauberhafte Wasserfälle, die in mehreren Stufen die Felsen herabstürzen.

Los geht es, Stativ an die Fototasche, ab über den Fluss,

den Berg wieder hinauf und Langzeitbelichtungen üben. Leider tröpfelte es immer wieder leicht aus Leckagen in den Wolken. Sollte in den nächsten Tagen die Sonne scheinen, fahren wir nochmal rauf.

 
 
 
Jetzt aber ab in die Stadt. Auf dem Weg dahin eines der nicht ganz so eleganten Gebäude, die sicher in der Wochenmiete sehr erschwinglich sein dürften.

Der Geschäftsführer von Ross hätte beinahe schon eine Vermisstenmeldung aufgegeben, weil wir uns seit Beginn der Reise noch nicht in einem der Stores hatten blicken lassen.

Ich war in fünf Minuten wieder draußen, klemmte mich in das WLAN von Lowe (einem Möbelgeschäft) und verdöste die Zeit. Die beste Shopperin von allen sorgte natürlich dafür, dass wir unseren Status als “valued customer” nicht verloren und kam mit vollen Tüten wieder.

Jetzt noch “kurz” zu Costco, tanken und weiter Lebensmittel einkaufen und dann geht wieder ein superschöner Tag zu Ende.

 

04.10.2018 – Sacramento – auf den Spuren des Gold Rush

Da der Wetterbericht (haha) für die ehemalige Goldroute durchgehend schlechtes Wetter angekündigt hatte, wollten wir uns lieber einer Stadt zuwenden, die in diesem Punkt besser beleumundet ist:

Wir waren vor vielen Jahren schon einmal in dieser Stadt (die auch die Hauptstadt von Californien ist – nicht Los Angeles und auch nicht San Francisco) und wollten Erinnerungen auffrischen bzw. digital mitnehmen.

Als erstes stand das Capitol auf dem Plan. Nachdem wir zweimal erfolglos um den Block auf der Suche nach einem Parkplatz gekreist waren, stellten wir mit einem gewissen Unbehagen unseren Silverado in einem Parkhaus ab. Unbehagen deshalb, weil wir immer die feste Vermutung hatten, irgendwann an einem Deckenpfeiler anzukratzen (was nach den Scharten dort schon einigen vor uns passiert war). Endlich, nach endlosem Kurven fanden wir endlich in der 5. Etage einen freien Platz.

Das Herunterlaufen im Treppenhaus ging eigenartigerweise ohne Ängste um den Kopf ab. Und dann standen wir nach einer halben Umrundung

vor dem imposanten Gebäude.

Das muss man den Amis lassen: Sie verstehen es, den Otto-Normalverbraucher zu beeindrucken. Kommen wir da überhaupt rein? Darf man fotografieren? Es ging durch eine Sicherheitsschleuse wie im Flughafen. Fotografieren kein Problem.

Und dann standen wir in der Rotunde und blickten geplättet nach oben.

Aber nicht lange, da kam schon ein kleines Männchen, ein Ex-Bediensteter im Ruhestand auf uns zu und erklärte uns lang und breit, was es mit der Statue vor uns auf sich hätte. Was dem unbedarften Betrachter auf den ersten (und auch auf den zweiten und dritten) Blick entgeht, ist der unheimliche Detailreichtum, mit dem der Künstler dieses Werk aus Marmor erschaffen hat. Nicht nur, dass reichlich Hohlräume auszuarbeiten waren. Auf der Weltkugel, die Kolumbus in seiner Hand hält, sind ganz fein bei genauem Hinsehen die Kontinente zu erkennen (zu Städten, Flüssen und Bergen fehlte dann wohl doch die Motivation), an seinem Umhang sind die Nähte zu erkennen. Schon beeindruckend, was Menschenhand in langer und geduldiger Arbeit erschaffen hat.

Dann ging es noch kurz über eine breite Treppe in die erste Etage mit Blick in die Rotunde

und einen in Richtung des Sacramento River über die Capitol Mall.

Wir wollten gerade das Gebäude verlassen, als wir die Fänge einer Dame liefen, welche wohl auch vom Tourismusbüro eingestellt war, um Shops und Restaurants Kunden zuzutreiben. Jedenfalls mussten wir uns ca. eine Viertelstunde einen Vortrag über die Oldtown anhören, wo man gut Essen und Trinken könne. Sie meinte es sicherlich gut, aber es war für mein Empfinden etwas zu ausführlich. Und als sie dann noch hörte, dass wir Deutsche seine, kam sofort der Link zur “german heritage”: Ihr Name sei Metzger. Schließlich einkamen wir ihr, verließen fluchtartig das Gebäude (wer weiß, wer hinter der nächste Ecke lauert), suchten unser Parkhaus auf und fuhren zur Altstadt.

By the way, vom muskelbepackten Österreicher haben wir nur ein Portrait an der Wand hängen sehen, er selbst war wohl gerade nicht da.

Die Altstadt ähnelt in gewisser Weise Virginia City, Steinhäuser mit hölzernen Boardwalks

 

In den Läden alles an Kleidung, was so typisch amerikanisch ist: Klamotten aus China, Peru etc.

Schließlich langten wir am Fluss und damit auch gleichzeitig an der Railway Station an. Wunderschöne alte Lokomotiven stehen dort einfach so rum. Anscheinend hat keiner Angst, dass sie geklaut werden.

Dann, auf dem Wasser, der alte Schaufelraddampfer, der mittlerweile am Ufer festgetackert wurde und als Hotel dient.

Im Hintergrund erhebt sich imposant eine alte Hebebrücke, die aber außer Funktion ist. Je nach Sonnenstand leuchtet die Farbe nicht in hässlichem Gelb, sondern wunderschön golden.

Auf dem Weg zurück noch ein kurzer Blick ins Wells Fargo Museum

und dann machen wir uns auf den Weg nach Fort Sutter. Dieses erschien uns weniger sehenswert und nach einem Foto in die Runde beschlossen wir, uns der regenreichen Gold-Rush-Route zuzuwenden.

 

Zentrale Anlaufstelle ist die “Stadt” Coloma, bzw. der Marshall Gold Discovery State Historic Park.

Man fährt dazu auf der 50 nach Osten, um sich dann irgendwann über die Dörfer zum South Fork des American River durchzuschlagen. An dieser Stelle wurden vor mehr als 100 Jahren die ersten Goldfunde gemacht und lösten den Gold Rush aus. Eine freundliche Rangerin erklärte uns, dass es drei Arten von “goldenen” Mineralien gäbe. Erstens natürlich richtiges Gold, zweitens sogenanntes “Fools gold”, Pyrit und drittens Mica (in Deutschland würde man dazu Glimmer sagen).

Dann zeigte sie uns noch einen faustgroßen Gesteinsbrocken, der von einer feinen Goldader durchzogen war und meinte, das darin enthaltene Gold sei ca. 200 USD wert. Mitgeben wollte sie ihn uns nicht.

Wir drehten eine Runde durchs Museum

und dann besichtigten wir die Außenanlagen, die Stelle, an der Sutters Mill (eine Sägemühle) stand,

der American River

und die Gerätschaften, um die Gesteinsbrocken zu zerkleinern.

 

Anschließend watschelten wir noch zum Fluss runter, um unser Glück bei der Goldsuche zu versuchen (schließlich liegen noch 80% der Goldvorräte im Land drin).

Aber der Versuch, unseren Urlaub gegenzufinanzieren, schlug kläglich fehl. Na ja, uns fehlt die Übung.

OK, ab in Richtung Sacramento. In Folsom (nicht im Gefängnis) machten wir einen Abstecher zu Costco, um mal wieder billig vollzutanken.

Danach ging es zu “The Walking Company” für Schuhe. Meine Kreditkarte hatte Glück, es gab kaum was Passendes.

Und dann durfte sich die beste Shopperin von allen einen lange gehegten Urlaubstraum erfüllen: Endlich wieder zu Ross. Ich hatte das schon vorausgesehen und mir mein Tablet mit E-Books mitgenommen. So dass ich, anstatt zu quengeln, wann sie endlich fertig sei, ganz entspannt im Auto lesen konnte. Nach über einer Stunde kam sie dann mit ein paar Teilen Unterwäsche wieder raus. Das Zeit-Leistungsverhältnis war in Relation zu meinen Shopping-Aktivitäten extre miserabel. Auf der anderen Seite: Hätte sie die aufgewendete Zeit so effektiv genutzt wie ich neulich, die Kreditkarte hätte geglüht.

Jetzt ab nach Hause. Für einen Regentag sind wir ganz schön trocken geblieben.

13.11.2017 – San Catalina Mountains

Das Frühstück bestand heute morgen wieder aus Rührei, Würstchen, Kartoffeln und Fladen mit Gemüse. Gravy, die hätte ignorieren können, war nicht auf dem Plan.

In der Hotel-Lobby fiel uns noch dieses Coupon-Heft auf: Kostet zwar 22 USD, aber wenn man kostenpflichtige Attraktionen besuchen möchte, hat man das Geld schnell raus. Wir sind leider erst zu spät auf den Trichter gekommen.

Wo geht es heute hin? Wir wollten uns im Osten und Südosten von Tucson umsehen. Dort liegt das Pima Air Museum. Auf dem Weg kurz noch in einen Walmart reingehüpft und Salat und andere gesunde Sachen gekauft: Weintrauben, Bananen, M&Ms…

Die beiden Anzüge habe ich übrigens NICHT gekauft. Konnte mich nicht entscheiden, welcher mir bessser steht. Was meint Ihr?

Das Pima Air Museum beherbergt eine erkleckliche Anzahl von Fluggeräten, mehr oder weniger intakt, unter anderem eine B52, einen der bekanntesten Bomber.

Aber das Museum selbst war eigentlich nicht sooo interessant für uns, weswegen wir uns auch den Eintritt schenkten (kann man nutzbringender verwenden, wie ihr später noch sehen werdet). Direkt an das Museum anschließend liegt einer der größten (wenn nicht sogar der größte) Fluggeräteabstellplatz der USA.

Den Begriff habe ich deshalb so gewählt, weil die Nutzung zweigeteilt ist. In einem Teil stehen hunderte von Flugzeugen und Hubschraubern, die ihr Leben endgültig ausgehaucht haben und im Endeffekt nur darauf warten, zerlegt zu werden.

Im anderen Teil, sorgfältig eingepackt (allerdings nicht in Geschenkpapier, obwohl wir kurz vor Weinachten haben – die Begrüßerinnen im Walmart hatten schon Weihnachtsmützen auf, fürchterlich) standen ebenfalls hunderte von Flugzeugen aller Größenordnungen, in der trockenen Wüstenluft kaum der Korrosion ausgesetzt. Möglicherweise harren sie auf einen späteren Einsatz.


Wir konnten von außen am Zaun vorbeifahren.

Und da zahlte es sich mal wieder aus, mit einem Truck unterwegs zu sein. Einfach auf die Ladefläche steigen und schon sind die besten Fotos ohne störenden Zaun möglich.

Vom Flugzeugfriedhof bis zum östlichen Teil des Saguaro Nationalparks sind es nur wenige Meilen. Die freundliche Dame im Visitor Center überfiel uns mit Dutzenden von Vorschlägen für Wanderungen. Aber wir konnten uns ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass die Saguaros hier so viel anders aussehen als z.B. im Sonora Desert Museum oder im Organ Pipe NM. Deswegen heuchelten wir die notwendige Begeisterung – die Leute sind ja wirklich total nett und hilfsbereit, wenn man auch nur ein wenig Interesse zeigt und dann noch sagt, dass man vor 30 Jahren schonmal hier war und einem alles sooo bekannt vorkommt.

Jedenfalls drehten wir eine Runde auf der Mountain Loop

und gingen auch einen kleineren Trail.

Wieder nur ein paar Meilen weiter ging die Strasse zum Mt. Lemmon los. Zitronenberg, klingt viel versprechend. Wie wir später erfuhren, war der Berg nach dem Ehepaar Lemmon benannt, die dort botanische Studien betrieben hatten.

Auf dem Weg nach oben fiel uns auf, dass hier in den Bergen die Saguaros wesentlich dichter stehen als im Nationalpark. Vielleicht sollte man diesen mal erweitern.

Es ging in langsamen Kurven bergauf, den ersten größeren Halt machten wir am Molino Canyon.

Eine schöne Bergwelt erwartete uns, etwas, was wir absolut nicht erwartet hatten.

Wir schraubten uns höher bis zur Windy Ridge, wo es einen fantastischen Überblick über das Tal nach Tucson gab.

Höher ging es, wir passierten ein Schild mit der 8000 Fuß-Marke und es wurde merklich kühler. Unser Picnic nahm mein kleiner Frierpitter schon mit Jacke ein.

Hoch droben auf dem Berg (gleich unter den funkelnden Sternen – wenn sie denn am frühen Nachmittag schon zu sehen gewesen wären) liegt dann der aus Film, Funk und Fernsehen bekannte Wintersportort Summerhaven.

Obgleich er normalerweise mit St. Moritz und Aspen in einem Atemzug genannt wird, hat er nicht den Zulauf wie die beiden erstgenannten. Vielleicht liegt es daran, dass nur ein Schlepplift vorhanden ist oder das Wüstenklima doch nicht die notwendige Schneesicherheit garantiert, jedenfalls war heute dort nichts los. Aber immerhin (wir hatten ja zum Glück noch keinen Schnee) konnten wir noch zum Mt. Lemmon ganz nach oben fahren.

Höhe: 9157 Fuss = 2387 m laut dem GPS in meiner Kamera.
Von dort aus auch ein toller Blick ins Tal in alle Richtungen, die Sonne stand schon etwas tiefer.

In der Mitte auf dem Foto oberhalb des Textes übrigens das Biosphere 2, eine abgeschlossene “Landschaft”, in der das Überleben trainiert werden sollte. Karin wollte es unbedingt mal sehen. Hat sie jetzt.

Wenn wir jetzt einen schönen Platz für den Sonnenuntergang erwischen wollen, müssen wir uns sputen. Also die erlaubte Höchstgeschwindigkeit am Tempomat eingestellt – er hält diese auch beim bergab fahren, schaltet dann automatisch hoch, ich musste fast nicht bremsen – und wir landeten just in time wieder bei der Windy Ridge. Und ein solches Farbenspiel habe ich noch nicht gesehen. Wie sich die Sonne an den unterschiedlichsten Stellen den Weg durch die Wolken suchte, ich finde keine Worte, um das zu beschreiben.

Aber irgendwann war auch das vorbei und wir machten uns auf den Weg nach Hause. Da unsere Ankunft gegen 19 Uhr anvisiert war, stellte mich die beste Rossbändigerin von allen vor die Wahl: entweder in einem teuren Waschsalon zeitaufwändig ein paar T-Shirts waschen oder lieber kurz bei Ross ein paar neue rausfischen. Als ob ich eine Wahl gehabt hätte. Und so kommt es, dass ich in knapp 1,5 Stunden diesen Bericht auf dem Handy getippt habe. Ich bitte die Autorenkorrektur zu entschuldigen.

P.S. Der Waschsalon wäre doch billiger geworden.

15.05.2016 – Kailua Kona – Shopping

Wie nicht anders zu erwarten, war die Nacht um 2.30 Uhr zu Ende. Und das trotz Melatonin-Tablette.

Egal, schreibe ich halt schon den Reisebericht, organisiere die Bilder und erfreue mich am Regen, der gemütlich runtertröpfelt.

Aber jede Nacht hat mal ein Ende. Erst mal gab es ein leckeres Frühstück, natürlich auf der Terasse eingenommen. Denn 26° C hatte es immer noch.

Gut gesättigt ging es in die “Stadt”, erst zu Ross, um das Sortiment abzuchecken. Der Schreiber dieser Zeilen legte sich ein neues Hawaii-Hemd zu, seine Göttergattin fand an diversen anderen Kleiderständern auch was Passendes. Auf dem Weg zur Kasse noch Coconut-Chocolate-Koffee eingepackt. Werde morgen berichten, wie er geschmeckt hat. Früher waren aromatisierte Tees der Renner, Bier gibt es auch schon, warum nicht Kaffee?

Und jetzt wollen wir doch mal sehen, ob wir nicht die ruppige, schmutzige und nach Zigarettenrauch stinkende Schleuder umtauschen können. Am Schalter von Hertz zum Glück ein anderer Mitarbeiter, der uns einen weiteren Softtop-Zweitürer andrehen wollte. Aber auch dieser war nicht mit Karins Nase kompatibel. Als ich dann noch beiläufig fallen ließ, dass wir zum “Silver Honeymoon” hier wären, leuchteten seine Augen und er zückte die Schlüssel für unseren Traumjeep: Rot, viertürig, Hardtop und gerade mal 2794 Meilen auf dem Tacho. Das konnten wir einfach nicht ablehnen. Innerlich grinsend wie die Honigkuchenpferde fuhren wir vom Hof.

HA60037.jpgCostco wartete schon auf uns. Mit vielen leckeren Probierständen. Und Levi-Jeans (514er für 24.99). Und T-Shirts von Thomas (Hilfiger). Und natürlich auch Lebensmitteln. Gut, dass wir jetzt so bequem an unsere Ladefläche rankommen.

Auf dem Rückweg noch ein Abstecher zum Farmers Market für Papayas und dann ab nach Hause. Die Müdigkeit drang langsam aber sicher durch. Also kurzes Nickerchen.

HA60038.jpgAls wir wieder wach wurden, hatte sich zumindest an der Küste die Sonne durchgesetzt.

HA60039.jpgHA60040.jpgFür große Aktivitäten waren wir noch zu K.O., daher ließen wir uns einfach nur zum Kahalu’u Beach Park runterrollen.

HA60042.jpgDiesmal hatte ich (im Gegensatz zu 2014) mein Ewamarin-Unterwassergehäuse eingepackt und speziell dafür die alte Nikon D200 eingepackt. Sehr viel früher hatte ich das schon mal versucht, war aber daran gescheitert, dass ich keine Lust hatte, die Kamera jedes Mal für Land- oder Tauchgänge umzurüsten. In diesem Urlaub steht sie ausschließlich dafür zur Verfügung, was es deutlich leichter macht.

Aber es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Von den 160 Fotos, die an diesem Tag zustande kamen, blieben gerade mal ein Dutzend über, von denen ich eine Auswahl hier zeige. Ich muss noch lernen, mit Brennweite, Verschlusszeit und Sonne die richtige Kombination anzuwenden.

DSC0119.jpg DSC0103.jpgDann kurz nach Hause, andere Klamotten anziehen und schauen, ob sich ein schöner Sonnenuntergang blicken lässt. Tat es nicht. In Kona hatten wir uns auf einen Parkplatz gestellt, an dem gepostet stand, dass er nach Ende von Veranstaltungen dicht gemacht wird. So ganz ernst habe ich das nicht genommen, da auf Hawaii ja alles recht locker gehandhabt wird. Als die Sonne weg war, noch ein Foto auf den Ali’i Drive. HA60046.jpgUnd dann feststellen, dass das Tor wirklich geschlossen worden war. Muff. Wir hatten also zwei Möglichkeiten: 1. bis zum nächsten Morgen warten (ggf. mit einem 6-Meilen Spaziergang nach Hause) oder 2. die Fähigkeiten des Jeeps auszuprobieren. Ich entschied mich für letzteres.

Und ganz vergnügt über den gelungenen Tag fuhren wir nach Hause, die Müdigkeit heftig im Nacken.

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18.02.2015 – Lincoln City Beach – Shoppen in Salem

Zuerst noch eine Nachlieferung: Unsere gestrige Ausbeute vom Achate-Sammeln:

OR51835.jpgDer Morgenhimmel zeigte sich zwar recht vielversprechend, OR51836.jpgaber insgesamt waren heute mehr die Grautöne angesagt (steingrau, mausgrau, wolkengrau…)

Und deshalb beschlossen wir, dem Strand nur einen kurzen Besuch abzustatten: In der Nähe des Sandcastle Motels soll es häufiger mal Achate geben. Sagte jemand, der sich auskennt.

OR51869.jpgAm Strand angekommen, hatte die Flut ihren Höchstand erreicht, an das Sammeln von Achaten war nicht zu denken. Aber meine Sammlerleidenschaft ließ mich zumindest ein paar Fotos von Wellen einsammeln.

OR51883.jpg OR51878.jpg OR51873.jpgAch ja, da auch schon Kommentare zum Titel unserer Reise “Stormwatching” gekommen sind: Ja, wir hatten uns das anders vorgestellt, sind aber ob des guten Wetters auch nicht besonders traurig. Und interpretieren einfach mal den Begriff ein wenig um:

OR51891.jpgWir haben nach den Stürmen Ausschau gehalten, aber kein Sturm wollte kommen. Haben sie eben Pech gehabt, die Stürme.

Da wir einen Tag mit besonders schlechtem Wetter für Einkäufe reserviert hatten, machten wir uns auf den Weg in das ca. 60 Meilen entfernte Salem. Dort gibt es Ross, TJ-Maxx, Marshalls und die Burlington Coat Factory. Und da man nie sicher sein kann in einem Laden alles zu finden, muss man halt die Regale aller vier Läden durchforsten.

Bei Ross wurde Karin fündig, bei Marshalls gab es neue Schuhe und ein schönes Hemd für 6,99 USD für mich, bei TJ-Maxx mal nichts und bei der Burlington Coat Factory Deo-Sticks für 2,99 USD.

OR51893.jpgAuf dem Parkplatz, direkt gegenüber einem offenen WiFi-Netz von Firestone musste die beste Einkäuferin von allen ihre Beute mal eben ablichten und per Whatsapp an die Familie posten. An der Größe kann man erkennen, dass es nicht für einen von uns war.

OR51894.jpgDer Weg zurück wäre eigentlich ereignislos, hätte ich nicht den Wunsch geäußert, mal am Capitol (Salem ist die Hauptstadt von Oregon und nicht Portland) anzuhalten und dieses abzulichten. OK, verglichen mit den gleichen Bauten anderer Staaten in den USA, die ich kenne, verblasst dieses aufgrund seiner Modernität.

OR51896.jpg OR51895.jpgBesonders wurde es dadurch, dass dort ein halbes Dutzend Kamera- und Übertragungswagen aufgestellt waren.

OR51899.jpg OR51897.jpgDie Nachrichtensprecherinnen machten sich gerade schön und wir wunderten uns, was da los war. Wegen uns konnte es nicht sein, wir hatten uns nicht angekündigt. Eine Passantin erzählte uns, dass gerade die Amtseinführung des neuen Gouverneurs von Oregon im Gange sein. Der letzte hatte den Dienst quittieren müssen…

Da wir nicht darauf warten konnten, dass uns der neue Staatsbedienstete auch die Hand schüttelt, machten wir uns auf den Weg nach Hause. Alles in allem doch noch ein ereignis- und erfolgreicher Tag.