05.03.2025 – Fahrt von Los Angeles nach Las Vegas

Wie gewohnt sind wir wieder sehr früh wach. Trotz Melatonin-Gabe. Aber warum eigentlich? Der Himmel ist grau und macht uns die Abreise leichter.

Da es Frühstück erst ab 7 Uhr gibt, beschließen wir, vorher noch einen Versuch mit einem anderen Wagen zu starten. Kurz zuvor bei Costco reinspringen und den Tank vollmachen (kostet nur 3,899 USD/Ga, für Californien und LA wirklich ein Schnäppchen) und wieder bei Alamo vorstellig werden. Der Manager, Jeffrey, kennt uns bereits und weist uns an, den Wagen wie beim letzten Mal an der Seite zu parken.

Danach gehen wir von der Rückgabe-Seite auf die Rental-Seite und tragen erneut unser Anliegen vor. Die beiden Dodge-RAMs, die direkt vor uns stehen, haben schon bessere Tage hinter sich und außerdem keinen Vierrad-Antrieb.

Wir fragen nach, ob National – eine zum gleichen Firmenkonglomerat gehörende Partnervermietung – vielleicht unsere Wünsche erfüllen kann.

Kurze Zeit später kommt tatsächlich ein silberfarbener GMC Sierra vorgerollt. Hinten prangt der 4×4-Aufkleber und auch die entsprechenden Schalter sind vorhanden. Der Truck hat zwar keine Ladeflächenauskleidung, aber wir wollen nicht zu wählerisch sein. Er hat auch nur ca. 5000 Meilen runter.

Wir packen unsere Sachen um und fahren zurück zum Hotel, um uns die Bäuche vollzuschlagen. Auschecken, Koffer in den Wagen laden und es könnte losgehen.

Der Weg nach Las Vegas bedeutet etwas über 4 Stunden reine Fahrzeit. Aber da wir das Jetlag noch nicht ganz überwunden haben, überprüfen wir nach dem Frühstück noch einmal das Bett auf seine Qualität und kommen schließlich um 10 Uhr los.

Der Verkehr in LA hält sich für dortige Verhältnisse in Grenzen, so dass wir kaum in Staus geraten.

Nachdem wir den Großraum Los Angeles hinter uns gelassen haben, können wir den Autopiloten auf 65-70 mph einstellen und der Wagen läuft ruhig vor sich hin.

Nördlich von Barstow gönnen wir uns eine Abwechselung. Wer die Strecke LV-LA ein- oder mehrmals gefahren ist, wird sich über eine Ausfahr an der zzyzx-Road gewundert haben, genau wie wir auch. Diesmal fahren wir nicht vorbei, sondern biegen ab und fahren knapp 2 Meilen an einem ausgetrockneten See vorbei, bis wir an einem palmenumwachsenen Parkplatz stehen. Was ist hier los? Wikipedia zufolge wurde der Name vom Methodistenprediger Curtis Howe Springer erfunden und stellt das letzte Wort im amerikanischen Wörterbuch dar.

Der gute Mann hatte dort illegalerweise ein Hotel, Heilbad, Kirche und vieles mehr errichtet und betrieben, bis diese Tätigkeit 1974 unterbunden wurde. Heute ist dort die California State University Desert Studies Center untergebracht.

Für Besucher gibt es nur die Möglichkeit, einmal um den Lake Tuendae zu wandern.

Diese Palmenoase ist schon ein Wunder in der Wüste.

Ein Boot zeugt von anderen Zeiten.

Und die Straßennamen zeugen von großen Träumen, die der Erbauer zu realisieren gedachte.

Auf dem Parkplatz darf ich kurz unseren „Neuen“ vorstellen:

Heute, nach einem Tag mit ihm, können wir ein insgesamt positives Fazit ziehen.

Aber wenn man auf hohem Niveau nörgeln möchte, hätte ich ein paar Verbesserungsvorschläge, die bei Autos der gleichen Klasse bei Mitbewerbern deutlich besser gelöst wurden: Dieser Wagen ist wie seit Generationen mit einem dicken Schalthebel am Lenkrad ausgestattet. Sowohl Dodge als auch Ford haben dies in meinen Augen eleganter gelöst.

In der Mittelkonsole und in den Türen sind Flaschenhalter, welche die Literflaschen und unsere Isolierkannen nicht vernünftig aufnehmen können.

Die Verbindung zum Handy via Bluetooth klappt leider noch nicht automatisch und schnell, da sind wir Besseres gewohnt.

Sehr positiv ist das große Display in der Mitte, welches dankenswerterweise nicht über den oberen Rand des Dashboardes hinausragt. Auch das Mäusekino habe ich mittlerweile begriffen und kann mir alle Informationen auf Knopfdruck hervorholen.

Im Moment noch ist dieser Wagen mit einem eingebauten Google Maps ausgestattet, welches sich aktuelle Daten aus dem Internet zieht. Das ist sehr schön, spart es doch die eigenen Daten im Handy.

Es geht zurück am ausgetrockneten See, bis wir wieder auf dem I15 landen.

Auf dem Weg nach Norden kommen wir an Baker vorbei, wo das größte Thermometer (der Welt?) steht.

Noch ein Stückchen weiter nördlich steht eine riesige Solarthermie-Anlage namens Ivanpah. Bei dieser werden die Sonnenstrahlen mit unzähligen Spiegeln gebündelt und auf Kollektoren gestrahlt. Leider wird diese Anlage aus Wirtschaftlichkeitsgründen 2026 ihren Betrieb einstellen.

Wie man sieht, braut sich in den westlichen Bergen etwas zusammen. Die Wettervorhersage hatte uns schon vor Schnee in den San Bernadino Mountains gewarnt, welcher uns aber zum Glück erspart blieb.

Ein letztes Zwischenziel liegt in Nevada. Nördlich von Primm biegt eine Straße parallel zum Highway ab und führt an den 7 Magic Mountains vorbei.

Dies ist ein Kunstwerk, bei dem diverse Felsbrocken herrlich bunt angemalt und zu 7 Stapeln in die Wüste gestellt wurden. Auf so eine Idee muss man erstmal kommen.

Dank des schlechten Wetters halten sich nicht allzuviele Menschen dort auf.

Dann geht es noch eine halbe Stunde durch nach Las Vegas. Wir haben diesmal in einem Best Western Hotel direkt am Flughafen eingecheckt, damit wir zu einem Besuch des Strips nicht extra aus Henderson anfahren müssen. Das Hotel ist schön renoviert und wir bekommen eine Suite.

Schön, dass wir so nahe am Strip liegen, aber auch heute ist am frühen Abend die Luft raus und wir beschließen, es ruhig bis sehr ruhig angehen zu lassen. Der Strip ist morgen und übermorgen auch noch da.

Und vom Hotelzimmer können wir ihn zumindest sehen.