13.09.2013 – Tunnels Beach, Ke’e Beach

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Der letzte vollständige Tag in Kauai ist angebrochen. Wir sind auf Hawaii, also nur keine Hektik. Kofferpacken ist angesagt, viel wichtiger, Koffer wiegen. Vorbei sind die Zeiten, als man pro Person in der Bretterklasse 2 x 32 kg Gepäck + Handgepäck mitnehmen durfte. Aber es scheint alles hinzuhauen.
Wohin geht es heute? Die erste Tankfüllung mit dem Jeep neigt sich langsam dem Ende zu und ich habe absolut keine Lust, nochmal zu tanken. Also ein Ziel in der Nähe. Queen’s Bath wird als erstes angefahren, aber dort sind alle Parkplätze voll.


Vorbei am Überblick über die Hanalei Bay. Dank des “schlechten” Wetters sind einige Wasserfälle mehr gut mit Wasser bestückt.

_D802109.jpgWeiter Richtung Tunnels Beach. Dies ist ein Strand, der sich seinen Namen in erster Näherung im Winter durch seine fantastischen Surfwellen (Tunnelwellen) gemacht hat. Im Sommer sind die Wellen vor dem Riff noch immer imponierend, aber kein Vergleich zur “kälteren” Jahreszeit.

Auf dem Weg dahin noch ein kleines Erlebnis der hawaiianischen Wesensart. Die Straße führt über mehrere einspurige, aber auch über zwei direkt hintereinanderliegende Brücken. Üblicherweise lässt man die Wagen passieren, die auf der Brücke sind und darf dann selbst fahren. An einer Brücke gibt es sogar ein Schild: Local Courtesy – 5 to 7 cars. Hinter mir ein Local und noch einige andere Autos. Ich befahre schon längst die erste der beiden Brücken, als sich im Gegenverkehr doch ein anderes Auto auf die entgegenkommende Brücke bewegt. Da ich mehrere andere Autos hinter mir habe, kann ich sowieso nicht zurück. Der hinter mir fahrende fängt ein wildes Hupkonzert an, meint aber eindeutig nicht mich, wie ich dem Hupton entnehmen kann. Endlich weicht der entgegenkommende Fahrer zurück. Wir fahren alle über die Brücke, der Local hinter mir hält an, steigt aus dem Wagen und fängt an, den “Störenfried” wild zu beschimpfen. Viel kann ich nicht verstehen, aber Haole kommt deutlich durch. Ja, so geht es, wenn man sich nicht an die ortsüblichen Sitten hält.
Nach Tunnels ist es nicht mehr weit. Allein die Parkplatzsituation dort ist immer kurios. Es gibt genau eine “Zufahrtsstraße” dorthin, und die ist mit ca. 10 Autos immer schnell vollgeparkt. Logisch, dass sich die wackeren Surfer irgendwo in die Gegend stellen um ihr Surfboard möglichst wenig tragen zu müssen. Und genau aus diesem Grund stehen an allen anderen Straßeneinmündungen Schilder: Tunnels diese Richtung.

Wir haben Glück und bekommen aufgrund des doch noch recht bedeckten Himmels einen guten Platz und kommen sofort den uns zugewiesenen Tätigkeiten nach:

_D802114.jpgDie weltbeste Schnorchlerin geht unter Wasser (wie einige andere dort auch) und ich gebe mich der kritischen Beobachtung des Strandes hin.

_D802110.jpgNach Tunnels beschließen wir, die Mittagspause am Ke’e Beach zu verbringen, was eine gute Entscheidung ist. Ich verzichte aufs Schnorcheln und betreibe stattdessen ein wenig Augenpflege.

_D802147.jpgDer Nachmittag neigt sich dem Ende zu, der Himmel ist immer noch mächtig bedeckt und ab und zu kommt auch ein kleiner Schauer runter. Wir beschließen, noch einmal den Hula Heiau zu besuchen, der mir schon so einige Male tolle Wellen beschert hat.

Zuerst fotographiere ich recht lustlos die Wellen ab (vielleicht erkenne ich ja auf den Fotos mal eine wieder). Ein Kreuzfahrtschiff fährt seine Strecke an der Na Pali Coast ab.

_D802306.jpgDann auf einmal reißt der Himmel auf und mein Finger bewegt sich wie automatisch auf den Auslöser. Mein Gott, was für eine Stimmung mit den Wolken, den Wellen, die im Gegenlicht glänzen, die Felsen, unbeschreiblich. Gut, dann lösche ich alle Aufnahmen, die ich vorher von Wellen gemacht hatte. Da muss einfach alles stimmen: Der Winkel, von dem man fotographiert, der Sonnenstand und natürlich muss sich die Welle selbst in ihrer schönsten Form präsentieren, im Tunnel.

_D802224.jpg_D802380.jpg_D802428.jpgDie Sonne neigt sich tiefer und Kauai legt zum Abschied einen der schönsten Sonnenuntergänge hin, die ich in diesem Urlaub gesehen habe. Und liebe Leser, da müsst Ihr zum Schluss einfach durch:

_D802469.jpg_D802452.jpg_D802484.jpg

_D802485.jpgZurück am Strand steht einer der obligatorischen Kokosnussverkäufer, will mir eine seiner letzten Früchte andrehen. Ich antworte ihm: Wer so einen Sonnenuntergang genossen hat, braucht keine Kokosnüsse. Da kann er nicht widersprechen und fängt in Bierlaune an zu philosophieren…

Auf der Rückfahrt sinniere ich vor mich hin: Warum baut man zu manchen Inseln (Big Island und Kauai) eine Art innerer Beziehung auf, warum zu anderen (Oahu und Maui) nicht so stark. Alle sind schön, aber nur die beiden sind mir wirklich ans Herz gewachsen. Bin ich froh, dass ich 2014 vier Wochen auf Big Island verbringen darf. Wer weiß, vielleicht wird es ja 2015 was mit vier Wochen Kauai.

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