21.05.2017 – Flagstaff Seenplatte

Unsere Vermieterin hatte sich für den Vormittag angekündigt – ohne sich vorher groß festzulegen, wann es denn soweit wäre. So schlugen wir bis 11 Uhr die Zeit tot (man könnte es auch Erholung nennen, oder Chillen), hatten aber anschließend mit ihr ein sehr nettes Schwätzchen. Da der Tag sowieso schon halb rum war, beschlossen wir, die Seen um Flagstaff herum zu erkunden. In südöstlicher Richtung liegen an der Lake Mary Road derer viele. Zuerst passierten wir der Lower Mary Lake,

um nach links in die Berge abzubiegen zum Marshall Lake. Der war so idyllisch gelegen, mit Blick auf die San Francisco Mountains, dass wir kurzhand (wie so üblich) mit dem Pickup rückwärts an den “Strand” fuhren, unsere Stühle ausklappten und dort Mittagspause machten.

Noch bequemer als die Stühle ist allerdings die Ladefläche.

Weiter ging es am Mormon Lake vorbei.

Da wir nicht die gleiche Strecke zurückfahren wollten (für den Abend hatte sich Yvonne angekündigt), ging es direkt zur I17. Und auf dem Weg sahen wir das in der Gegend typische “Ranchland”. Ich gestehe, ich hatte mir in Arizona Rinderfarmen anders vorgestellt.

Am Straßenrand die ersten blühenden Kakteen.

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20.05.2017 – Sonnenaufgang am Grand Canyon

Zu jedem Nachteil gibt es auch einen entsprechenden Vorteil – sagte W. Clement Stone.

In unserem Fall war es die Tatsache, dass wir wieder um 2.45 Uhr wach waren. Eindeutig ein Nachteil. Vorteil: Wir können, ohne uns großartig mit Frühjahrsmüdigkeit rumquälen zu müssen, zum Grand Canyon fahren, um dort um 5.22 Uhr den Sonnenaufgang zu genießen.

Da wir ja noch reichlich Zeit hatten, kamen wir dann doch nicht so richtig rechtzeitig los. Und das Navi sagte zu Anfang, dass wir fünf Minuten NACH Sonnenaufgang eintrudeln würden. Nun sind Angaben von Navis bei Frauen ja gesetzte Tatsachen, bei Männern Herausforderungen. Und tatsächlich: Mir gelang es, auch ohne die zulässige Geschwindigkeitsbegrenzung GROßARTIG zu überschreiten, dass wir zwei Minuten vorher an der großen Schlucht standen. Schnell ein einsames Plätzchen gesucht und die Stille und die majestätische Landschaft genossen.

Danach noch am Rim Trail ein wenig in beide Richtungen gelaufen und die Aussicht genossen.

So langsam machte sich dann doch bemerkbar, dass wir beide nur ca. vier Stunden Schlaf gehabt hatten. Also besser zurück und dann sehen wir weiter. Gegen Mittag hatten wir unser Nickerchen beendet.

Da die Sonne gerade richtig stand, nutzte ich die Gelegenheit und lichtete unsere bescheidene Hütte mal von vorne und hinten ab. Auch die restlichen Zimmer kamen dabei dran. Eine Beschreibung mit Details könnt ihr auf der Vacation-Rental-Seite sehen.

Und dann mussten wir noch Frischgemüse etc. einkaufen sowie Infos aus dem Visitorcenter in Flagstaff besorgen. Dieses befindet sich im Bahnhofsgebäude

und ist richtig schön. Der junge Mann, dem wir erzählten, dass wir uns jetzt vier Wochen in seiner Stadt aufhalten wollten, war total erstaunt und begeistert und warf uns geradezu mit Karten und anderen Materialien zu. Super, dann sind ja gut beschäftigt.

Anschließend noch ein Rundgang durch Downtown,

wo wir von einem Native American angesprochen wurden. Wie sich herausstellte, vom Stamme der Hopi.

Nach Downtown ab zum Walmart und reichlich Gemüse und Fleisch einkaufen. Dieses warfen wir dann auf den Grill und genossen unser erstes richtiges Abendessen in Flagstaff. Angekommen.

Wir hatten zwar überlegt, ob wir zum Sonnenuntergang noch rausfahren sollten, aber die Vernunft sagte NEIN und so genossen wir den Abend mit Chillen (= die Fähigkeit, nichts zu tun, ohne sich dabei zu langweilen) und Chocolat Chip Cookie Dough.

Mal schauen, was der morgige Tag bringt.

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19.05.2017 – Fahrt von Los Angeles nach Flagstaff

Wie nicht anders zu erwarten war, wachten wir zwischen zwei und drei Uhr in der Früh auf. Also schonmal Reisebericht schreiben, Fotos aussortieren, bis es um sechs Uhr Frühstück gibt. Dieses war sehr ordentlich, in einem mittlerweile bei Best Western zum Standard werdenden Frühstücksraum.

Ach ja, den im Zimmer vorhandenen Spa mussten wir natürlich auch mal ausprobieren. Merke: das Zimmer steht wesentlich weniger unter Wasser, wenn man die Düsen erst NACH dem VOLLSTÄNDIGEN Befüllen einschaltet.

Wenn wir schon in Los Angeles sind, gehört ein Besuch zum Strand dazu. Die Sonne schien herrlich vom Himmel herab und ließ unseren vierrädrigen Untersatz im besten Licht glänzen.

Der nächstgelegene Strand war der Hermosa Beach mit einer beeindruckenden Seebrücke und (bedingt durch die Uhrzeit) wenig Publikum.

Genug gestrandet, jetzt wird gearbeitet: Lebensmittel und Klamotten müssen her. Zuerst beim Walmart rein und eine große Eiskiste kaufen. Sonst ist die Ladefläche unseres Pickup zu leer. In der Nähe bettelte ein Ross darum, geleert zu werden, ein Wunsch, dem die beste Shopperin von allen nur zu gerne nachkam.

Jetzt noch bei Costco vorbei, die Großpackungen für vier Wochen auf die Ladefläche und es kann losgehen in Richtung Osten. Zum Verkehr in L.A. muss ich nicht viel sagen: Er war da und es machte keinen Spaß. In Barstow packten wir uns den Tank voll (weil man ja nicht weiß, wie teuer der Sprit in Arizona wird) und zahlten 2,79 USD/Gallone.

Die Fahrt verlief relativ ereignislos.

Ich stellte nur zwischendurch immer wieder fest, dass unheimlich viele Lastwagen auf der Straße waren – der I40 ist eine der Ost-West-Verbindungen im Süden der USA. Und wenn in Deutschland die Laster 80km/h fahren dürfen (und diese üblicherweise um 10% überschreiten), fahren die Trucks dort locker die erlaubten 75 Meilen = 120 km/h. Und dann versuch mal, die zu überholen. Zum Glück war unserer roter Silverado mit einem V8-Motor (5,3L) ausgerüstet. Im letzten Jahr habe ich noch über die Sparsamkeit des Wagens geschwärmt. Die 9 Liter / 100 km im Durchschnittsverbrauch kann ich mit der jetzigen Maschine nicht erreichen. Zur Zeit pendelt sich der Durst auf 11-12 Liter ein.

Das einzig sehenswerte auf der Strecke war unser eigenes Auto (im Spiegel eines Trucks, wie habe ich das Foto wohl gemacht?) und ab und zu eine der älteren Schönheiten, die zuweilen noch auf den Highways anzutreffen sind.

Der Interstate 40 zieht sich ein Stück parallel der alten Route 66, ein von Historie geprägtes Stück Landstraße, welches sich ursprünglich von von Chikago nach Santa Monica über 2451 Meilen asphaltiert entlang zog. Die meisten Relikte aus dieser Zeit sind verschwunden, nur in manchen Dörfern versucht man, den ehemaligen Charme als Touristenattraktion zu vermarkten.

So auch in Seligman.

Klar, dass uns diese Fahrtunterbrechung die entscheidende Zeit kostete, um unsere neue Behausung in Flagstaff bei Tageslicht zu erblicken. Deshalb, bevor wir alles in Besitz nehmen, hier nur ein paar Räume unseres über drei Etagen gehenden Town-Homes.

Eltern-Schlafzimmer:

Eltern-Bad:

Wohnzimmer:

Küche:

Und dann geht es in die Kiste, total kaputt. Morgen gibt es mehr Fotos.

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