09.05.2024 – 2/3 der Three Capes Route

Nördlich von Lincoln City liegt die bekannte “Three Capes Scenic Route”. Eine Autotour, die an drei Kaps (oder heißt es Kappen oder Kapern?) vorbeiführt.

Das südlichste Kap ist Cape Kivanda, gefolgt vom Cape Lookout und an der nördlichen Spitze liegt Cape Meares.

Davon wollten wir soviel wie möglich mitbekommen.

Aber erstmal einen frischen Salat für die Mittagspause bei Grocery Outlet holen. Während die beste Shopperin von allen für unser leibliches Wohl sorgte, schlich ich mich zur örtlichen Feuerwache, wo gerade neben einem der neueren Boliden in rot noch ein älteres Modell in weiß ausgestellt war. Logischerweise fragte ich artig, ob ich sie fotografieren dürfe. Aber die Jungs sind üblicherweise stolz auf ihre chromblitzenden Gefährte, also gab es keine Probleme.

Dann ging es Richtung Norden auf der 101. Nach ca. einer halben Stunde biegt man von dieser nach Westen auf die Brooten Road ab und kommt nach ungefähr 3 Meilen nach Pacific City. Dieses Nest östlich des Nestucca River bietet neben einigen Übernachtungsmöglichkeiten auch eine Art Mini-Versorgungszentrum.

Überquert man dann den Fluss, landet man eine Meile später am Strand-Teil. Hier konzentriert sich fast alles auf das Strandleben. Hotels, Ferienhäuser und alles für den Wassersport.

Eigentlich – früher war es so – biegt man nach links ab und steht auf einem Schotterparkplatz, der von zwei nicht sonderlich modernen Toilettenhäuschen eingerahmt wird. Im Augenblick ist dieser Parkplatz eine Riesenbaustelle, es wird asphaltiert, was das Zeug hält. Und neue und moderne Sanitäranlagen haben zumindest schon die Grundmauern erhalten.

Zum Glück will man die Besucher – und die werden in den nächsten Tagen zum Wochenende wie die Heuschrecken über den Strand herfallen – nicht vergraulen und hat in Laufnähe eine kostenlose Fläche zum Parken zur Verfügung gestellt.

Wir latschen auf den Strand und sehen vor uns die vertraute Düne.

193 Füße erhebt sie sich über den Strand.

Aber wir lassen sie erstmal links (bzw. rechts) liegen und schauen uns die Felsen davor und die Tidepools an.

Es ist Ebbe und so einige Seeanemonen lugen neugierig nach oben und machen ein fotofreundliches Gesicht.

Dann kommt der anstrengendere Teil des Tages. Links neben der Düne kann man die Felsen raufklettern, um auf das eigentliche Kap zu gelangen.

Dort kann man emporsteigen, ohne durch knöcheltiefen Sand zu waten.

Oben ist (leider) mittlerweile eine Menge abgesperrt, aber so einige Blicke in die Wellen gibt es schon noch.

Dann kämpfen wir uns weiter nach oben – durch den Sand – und genießen den Ausblick nach Norden. Links im Hintergrund unser nächstes Tagesziel: Cape Lookout.

Jetzt ist es Zeit für den angenehmeren Teil: die Düne runterlaufen. Neidisch beobachten wir Kinder, die scheinbar mühelos durch den tiefen Sand nach oben “rennen”. Haben unsere Kids früher auch gemacht. Aber das können wir auch. Allerdings nur runter.

Langsam aber sicher füllen sich die Schuhe mit Sand, bis sie fast ihr doppeltes Gewicht erreicht haben. Das gibt ein schönes Häufchen am Wagen.

Als wir das Auto erreichen, hat meine Hiking-App etwas über 3 km auf der Uhr.

Weiter geht es zum Cape Lookout. Ich war der Meinung, man könnte mit dem Wagen zu einem Aussichtspunkt fahren, ein schönes Foto machen (oder auch zwei) und fertig sind wir.

Weit gefehlt. Meine Göttergattin hatte uns einen Trail von 2,4 Meilen Länge zum Kap ausgesucht. Das sind ca. 3,6 km. Eine Strecke. Die hatten wir gestern in Lincoln City am Strand auch und das ging ganz gut.

Zuerst war der Weg auch sehr angenehm zu gehen, nicht steil, schön glatt und es sah nach einem angenehmen Walk aus.

Schöne Blumen säumen den Wegesrand. Hier eine seltene Trillium.

Aber nach ca. 2 Kilometern fing es dann an, etwas tricky zu werden.

Erstens mussten wir mit den Schuhen um einige tiefe Schlammpfützen herumnavigieren.

Und was das Ganze (speziell auf dem Rückweg) auch noch anstrengend machte, waren die Baumwurzeln, die bis zu einem halben Meter hoch in den Weg ragten.

Zwischendurch zum Glück mal ein Blick auf die malerische Küste.

Und dann, nach 3,8 km hatten wir das Ziel erreicht. OK, der Blick war im Endeffekt so wie das letzte Foto. Aber das Cape Kivanda holen wir mal ein wenig näher ran.

Ein Piepmatz gesellte sich zu uns in der Hoffnung, seinen Hunger zu stillen. Aber da mussten wir ihn enttäuschen. Waren selbst zu hungrig und durstig.

Zurück, das war uns klar, würde der Weg nicht einfacher werden. 1. waren wir schon ein wenig geschlaucht, 2. waren die Pfützen und Wurzeln immer noch da und 3. ging es mehr bergauf als auf dem Hinweg.

Da legt man doch gerne ein Päuschen ein, um ein paar besonders schöne Blümchen zu fotografieren.

Mit letzter Kraft erreichten wir den Wagen. Zum Toilettenhäuschen musste ich fahren (oder hätte meine Göttergattin tragen müssen).

Der Weg zurück war so schwerelos, wie wir uns das Wandern gewünscht hätten. Aber nach mehr als 10 Kilometern in unserem Alter darf man schonmal K.o. sein.

Eigentlich wollte ich auf dem Rückweg die Düne nur mal von der anderen Seite fotografieren und bog deshalb auf die Straße zum McPhilipps Beach ein. Präsentiert wurde mir eine üble Dirt Road und plötzlich stand ich mit unserem Dicken auf dem Strand. Auch nicht übel.

Also ein Foto gemacht, dann ab nach Hause und in den Jakuzzi. Unsere Knochen haben es mehr als verdient.