07.05.2024 – Von Gold Beach nach Lincoln City

Nachdem wir gestern wieder nach Gold Beach zurückgekehrt waren, mussten wir logischerweise auf dem Weg nach Norden einiges an Strecke erneut fahren. Aber das macht nichts, denn auf dem Highway 101 ist man üblicherweise sehr entspannt unterwegs. Bis nach Bandon zockelten wir daher ohne Pause durch, um dann noch einmal beim Face Rock einen Stop einzulegen. Denn die beste Figurensucherin von allen hatte bei unserem letzten Besuch – wie lange war das her? – den Wizard Rock übersehen, der wie ein Zauberhut aus Harry Potter aussieht.

Den Face Rock hatte sogar ich schnell wieder erkannt.

Am Zaun gesellte sich ein älterer Herr zu uns mit einem mächtigen Fernrohr und jauchzte vor Begeisterung. Er hatte auf einem der weit entfernten Felsen Puffins entdeckt. Diese Vögel waren mir vom Hörensagen hauptsächlich von Island her bekannt, aber offensichtlich gibt es die Gattung der Lunde (oder lateinisch Fratercula) auch in seltenen Fällen auch auf dem amerikanischen Kontinent. Ich heuchelte große Begeisterung und schnallte pflichtgemäß mein dickes Tele drauf.

Aber leider konnte selbst die größte Zoomstufe mit dem Fernrohr nicht mithalten. Mit viel Fantasie könnt Ihr ziemlich in der Mitte des Bildes ein paar rote Punkte erkennen. Das sind die Schnäbel der possierlichen Vögel.

Die Küste ist aber auch ohne die Vögel nicht ohne.

Dann geht es zu einem Aussichtspunkt, wo man den Wizard Hat zusammen mit anderen Felsen, unter anderem dem Face Rock auf die Platte bannen kann. Check.

Auf dem weiteren Weg liegt – wie öfters an der Küste – noch ein schöner Leuchtturm (das Coquille River Lighthouse), den wir natürlich nicht links liegen lassen konnten.

Nach Bandon ist es nur ein kurzes Stückchen und wir gönnen uns einen Ritt durch die Oldtown. Wieviel schöner sind doch diese Nester bei Sonnenschein.

Wenn man das Örtchen dann in Richtung Norden verlässt, stößt man auf die Face Rock Creamery (wofür dieser Name überall herhalten muss…). Dies ist die Nachfolgerin der uns von früher bekannte Bandon Cheese Factory. Letztere wurde im Jahr 2000 von der Tillamook Cheese Factory aufgekauft und runtergefahren. Unterschied? Der Name. Und im Gegensatz zur Tillamook Factory kann man die Pröbchen nicht nur einzeln mit einem Zahnstocher entnehmen, sondern etwas grobschlächtiger mit einer Zange reingreifen. Sehr leckeren Käse haben sie dort.

Und wie er gemacht wird, kann man auch beobachten. Man sieht, Bandon ist auf jeden Fall einen Besuch wert.

Es geht nach Norden über schöne Stahlbrücken nach Coos Bay und North Bend.

Diese Doppelstadt lebt unter anderem von der Holzindustrie und wir fahren einfach nur durch.

Zum Umpqua Lighthouse verlassen wir die 101 und schauen uns von außen dieses schöne Gebäude an.

Wir befinden uns im Gebiet der Oregon Dunes und vor uns erstrecken sich kilometerweit Dünen aus feinem weißen Sand.

Ich erinnere mich noch daran, dass wir vor vielen Jahren mit den Kids im Jessie M. Honeyman Statepark waren, wo man direkt von einer ca. 10 m hohen Sanddüne direkt in einen Süßwassersee laufen, springen, purzeln konnte. Ich kenne zwei Herren, die damals tierischen Spaß hatten.

Die nächste Stadt, die wir durchfahren, ist Florence. Hier hatten wir vor vielen Jahren in zwei Urlauben Ferienhäuser, um von dort aus die Küste unsicher zu machen.

Wir machten im Visitor Center einen kurzen Stop, um uns zu erkundigen, wo man einen 5-Tages State Park Pass erwerben könne. Leider konnte uns die Dame nicht wirklich weiterhelfen, aber auf der gegenüberliegenden Straßenseite gab es einen Laden namens “Sporting Goods”, der so etwas verkaufte. Der Gentleman dort witterte offensichtlich nicht das Geschäft seines Lebens und war dementsprechend wortkarg und wenig freundlich.

Wir ließen uns nichts anmerken und statteten der Oldtown noch eine Stipvisite ab. Hier standen diverse Bäume gerade in voller Blüte, ein herrlicher Anblick.

Eines müssen wir noch erledigen: Tanken. Mittels der App “Gas Buddys” hatte ich mich vorher informiert, wo man halbwegs preiswert an Sprit kommen könnte. In Florence bot eine Tankstelle für 4.379 USD/Ga an. Auffüllen bitte.

Nächstes Ziel ist das Heceta Lighthouse. Heute haben wir es mit den Leuchttürmen.

Dank unseres frisch gekauften Passes durften wir, ohne extra zu bezahlen, dort parken und wanderten die halbe Meile zu diesem Haus herauf.

So Leuchtturmwärter hatten es in einem Punkt gut: Immer eine tolle Aussicht auch bei der Arbeit.

Unter uns schlugen die Wellen mit einer uns noch nicht vorgekommenen Wucht an die Felsen, die den Boden erbeben ließen.

Wieder zurück am Auto mussten wir zusehen, dass wir zu unserem Hotel kamen.

Einen Stop durften (bzw. mussten) wir noch einlegen: Am Strawberry Hill. Aus früheren Urlauben war uns bekannt, dass auf einem nicht zu weit entfernt gelegenen Felsen pelzige Säugetiere hausten.

Und auch diesmal waren sie da und beäugten uns neugierig.

Wir ließen uns davon nicht beirren und beäugten unsererseits die Gegend neugierig. Lohnt sich dort immer.

Nachdem wir genug beäugt hatten, ging es so gut wie ohne Pause durch ins Hotel.

Sachen ausgepackt und dann los, um den Hunger zu stillen. Irgendwie war mir heute nach Burger und der nächste König mit seiner Filiale war nicht weit. Aber anstatt drinnen auf die Tische zu kleckern, zogen wir es vor, mit dem Wagen auf den Parkplatz an der Mündung des D-River (kürzester Fluss der USA) zu fahren. Ladefläche in Richtung Meer stellen und auf selbiger mit Blick auf den Ozean die Atzung vernichten. So muss Urlaub sein.

Aber der Abend war noch zu jung, um im Hotel zu früh einzuschlafen. Wir fuhren zurück, am Hotel vorbei und zum Taft-District, einem süßen Ortsteil ganz im Süden von Lincoln City. Dort kann man schön an den Strand gehen und mit etwas Glück auch Achate finden.

Das taten wir auch und dann ging es endlich nach Hause. Jetzt hat der Urlaub richtig begonnen. Auch nachdem mich eine Welle bis zum Oberschenkel erwischt hatte…