08.02.2015 – Schlaflos in Seattle

Wie nicht anders zu erwarten war, endete die Nacht vor der gewohnten Zeit. Wir hatten zwar Melatonin-Tabletten eingeworfen, aber die zögerten das unvermeidliche nur (oder immerhin?) bis 5 Uhr hinaus. Gut, dass das Hotel Frühstück zu dieser Zeit schon anbot. Und wir waren sehr angenehm überrascht. Neben den üblichen Verdächtigen gab es Rührei und Würstchen, Joghurt, Obst, Cereals, Toast und und und. Man könnte schon fast sagen, dass es sich an den Standard europäischer Best-Western Hotels annäherte. Super. Gut gefrühstückt, das Tageslicht ließ sich auch blicken, beschlossen wir dann, uns nach Downtown Seattle (ca. 12 Meilen) zu begeben.

OR50018.jpgIch hatte diese Stadt zum letzten Mal 1987 gesehen und in anderen früheren Urlauben hatte ich mit einem Wohnmobil keine Lust gehabt, mich durch die Straßen zu quetschen. Es sieht auch stellenweise so aus, als wäre es des San Francisco des Nordens.

OR50030.jpgIn der Nähe des Pike Place Markets fanden wir sogar einen kostenlosen Parkplatz und schlenderten durch die Markthallen, die sich so langsam mit Leben zu füllen begannen.

OR50038.jpgDie Nähe zum Meer merkt man der Stadt deutlich an.

OR50039.jpg OR50040.jpgAber selbst die Fische grinsen einen freundlich an.

OR50042.jpgÜbrigens ein Feature, was wir öfters erfahren haben. Wir wurden mehrfach freundlich angesprochen, ein Penner? wies uns darauf hin, dass unser Parkplatz sonntags generell frei sei. Eine nette Stadt.

Nächstes Ziel war die Space-Needle, eines der Wahrzeichen von Seattle.

OR50083.jpgIn unmittelbarer Nähe liegt dann auch das Experience Music Project, ein Museum für populäre Musik. Ich muss allerdings gestehen, dass mich diverse Formen dieses futuristischen Gebäudes eher an Star Wars erinnerten…

OR50061.jpg OR50064.jpgAber auch Traditionen werden gepflegt (nicht nur hier, Totempfähle sieht man häufiger).

OR50060.jpgZwischendurch mal ein Selfie

OR50070.jpgund noch ein paar von diesem Gebäude und Umgebung.OR50071.jpg OR50068.jpg OR50072.jpg OR50073.jpgFür heute genug von Seattle (benannt übrigens nach einem Häuptling der Duwamish und Suquamish), wir müssen ja noch nach Lincoln City und das sind noch ein paar Meilen. Und auf dem Weg liegen noch diverse Zwischenziele. Da sei zum einen die Outlet-Mall von Centralia zu nennen, die den Shop VF (Vanity Fair) beherbergt. Der ist für mich deshalb so bedeutsam, weil ich dort ohne längeres Suchen meine Bestände an Kleidung auffrischen kann. Und VF gibt es leider nicht in jeder Outlet-Mall.

Bei Famous Footwear waren für die Göttergattin noch ein paar neue Turnschuhe von Asics fällig und in einem Western-Store fiel mir noch ein Hut in die Hände (wird demnächst vorgestellt).

Damit auch der Magen was zu tun bekommt, kehrten wir noch kurz bei Burger King ein, verdrückten ein wenig Fast Food und setzten uns weiter auf den I5 Richtung Süden.

Ca. 20 Meilen südlich von Centralie geht nach Osten die Straße 504 zum Mount St. Helens ab. Der Vulkan war 1980 ausgebrochen und hatte große Landstriche Washingtons verwüstet. Eigentlich (wenn ich der Schilderung meiner besten Reiseführerin von allen trauen durfte) konnten wir bis maximal zu der Stelle fahren, wo wegen Schnees die Straße gesperrt ist. Aber die Straße hatte von DIESEN Wetternachrichten noch nichts mitbekommen. Jedenfalls hatten wir von einem der Aussichtspunkte einen guten Ausblick auf den schneebedeckten Vulkan.

OR50091.jpgOR50108.jpgOR50109.jpgWeiter auf die Piste zur Grenze von Washington/Oregon. Einkaufen ohne Mehrwertsteuer. Gut, davon sahen wir nicht allzuviel, als wir auf dem I5 durch Portland fuhren. Aber dafür eine Vielzahl von schönen Brücken über den Columbia River. Die sollten wir uns noch irgendwann mal genauer anschauen…

In Tigard biegt die 99w ab nach Lincoln City. Da unser Tank mittlerweile zu 3/4 leer war, beschlossen wir, das Unvermeidliche nicht länger herauszuzögern und zu tanken. In unserer Erinnerung waren die Spritpreise in LC immer recht hoch. Wir entschlossen uns zu einer freien Tankstelle mit 2,099 USD/Gallone. Welch eine angenehme Überraschung, als nach 10 Gallonen der Tank voll war und wir nur etwas über 20 USD hinblättern durften.

Das schöne Wetter vom Vormittag hatte sich mittlerweile verabschiedet und so kämpften wir uns durch strömenden Regen bis nach LC. Am Nordende dieser langgestreckten Ansammlung von früher fünf Siedlungen gibt es einen Grocery Outlet. Ein Laden, der sich durch Superpreise von Standard-Lebensmitteln auszeichnet. Und zum Schluß bekommt man von der Kassiererin immer freudestrahlend mitgeteilt, wieviel man gegenüber einem herkömmlichen Einkauf gespart hat. In unserem Fall betrug die Rechnung 64 USD, und gespart hatten wir knapp 43 USD. Angenehm.

Auf zu unserer Behausung. Diesmal kein einzeln stehendes Ferienhaus, sondern ein Appartment mit dem Namen Whispering Waves in der Anlage Pacific Winds. Das Appartment selbst ist sehr schön, wie man an den Fotos sehen kann. Nur wurde das initiale Vergnügen dadurch getrübt, dass das Internet nicht funktionierte, das Schloss zum Whirlpool nur mit Gewalt aufzubrechen war und der Fernseher ständig einen Code verlangt. Aber ein Anruf beim Verwalter konnte einen Großteil der Probleme klären.

Ab ins Bett, Licht aus und aus dem Fenster den weißen Brandungsstreifen des Meeres sehen. Oder vor dem Kamin sitzen und die behagliche Wärme spüren. Morgen probieren wir auch den Whirlpool aus. Gute Nacht.

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